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Ab wann ist man ein "Schleicher"?

Themenstarteram 5. Juli 2009 um 18:09

Moin,

als Gegenpol zu dem Thread "Ab wann ist man ein Raser?" möchte ich heute mal die Frage in den Raum werfen

Ab wann ist man ein Schleicher?

Dazu eine kleine Umfrage.

Gruß

Mirco

Beste Antwort im Thema

Ein "Schleicher" ist für mich ein Fahrzeugführer, der die zulässige Höchstgeschwindigkeit absolut grundlos erheblich unterschreitet.

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Ein "Schleicher" ist für mich ein Fahrzeugführer, der die zulässige Höchstgeschwindigkeit absolut grundlos erheblich unterschreitet.

Bingo, ich hab kein Problem hinter einem LKW herumzuzuckln, wohl aber hinter einer E Klasse

am 5. Juli 2009 um 18:20

Zitat:

 

Raser und Schleicher

Es liegt in der Natur der Sache, dass jeder Autofahrer einen eigenen Fahrstil entwickelt. So kann man alle Autofahrer grob in drei Gruppen einteilen:

# Autofahrer, die im allgemeinen schneller fahren, als man selbst. Diese nennt man dann Drängler und Raser.

# Autofahrer, die in etwa genauso schnell fahren, wie man selbst. Ganz OK, aber länger als eine halbe Stunde will wohl niemand das selbe Heck vor sich sehen.

# Autofahrer, die im allgemeinen langsamer fahren, als man selbst. Diese nennt man dann Schleicher, Penner, Schnarchtüte, Tattergreis, Ökoterrorist, Bummelant, Zeitdieb, usw.. Der Fülle an Schimpfworten ist besonders hier keine Grenze gesetzt.

Diese Einteilung ist natürlich ganz subjektiv. Objektiv hat der Gesetzgeber genau festgelegt, wie schnell gefahren werden darf und wieviel Abstand einzuhalten ist. Da aber allgemein bekannt ist, dass es ein Knöllchen erst ab der Überschreitung einer gewissen Toleranzgrenze oberhalb der zulässigen Höchstgeschwindigkeit gibt (sofern man erwischt wird), gewöhnt sich jeder seine eigene Geschwindigkeit an.

Ach, zwei Gruppen hätte ich fast vergessen:

# Autofahrer, die immer die gleiche Geschwindigkeit fahren, die sogenannten “immer 70 Fahrer”. Außerorts gehören sie zu den Schleichern, innerorts zu den Rasern, und werden dort mit Recht geblitzt.

# Es gibt leider nicht wenige Autofahrer, die hinten drängeln, obwohl doch offensichtlich ist, dass der Bedrängte überhaupt nicht schneller fahren kann, z. B. weil er eine lange Schlange von Fahrzeugen vor sich hat, die alle nicht an einem langsam fahrenden Fahrzeug (Traktor oder Schleicher) vorbei kommen. Diese Autofahrer zählen sicher nicht zu den Geistesgrößen des Landes. Und ganz nebenbei: Obwohl Dummheit nicht strafbar ist, will’s doch keiner sein. Sie etwa? Also: Bitte nicht drängeln, wenn vorne eh nichts geht.

 

Die Gründe für langsames und schnelles Fahren sind sehr vielfältig, und manche sind sehr gut begründet:

# Bei sehr dichtem Verkehr, tiefstehender Sonne, starken Niederschlägen, Nebel oder schwierigen Straßenverhältnissen sollte man nicht unbedingt die zulässige Höchstgeschwindigkeit ausreizen wollen.

# Ortsunkundige und Fahranfänger haben ein größeres Orientierungsbedürfnis.

# Senioren kompensieren ihre längere Reaktionszeit durch eine bewusst vorsichtige Fahrweise.

# Trifft keiner der vorgenannten Punkte zu, ist es legitim, die bekannten Toleranzen auch nach oben auszunutzen, sofern man sich dabei dem allgemeinen Verkehrsfluss anpasst.

Interessanter wird’s bei den Gründen für unangepasstes Fahrverhalten:

# Geschwindigkeitsmesser zeigt viel zu viel oder viel zu wenig an.

# Starke Über- oder Unterschätzung des eigenen fahrerischen Könnens

# Unterschiedliche Einschätzung des Straßenzustands

# Sommerreifen im Winter, schlechte Sicht durch unzureichendes Auftauen oder schlechte Wischer.

# Ablenkung durch Zigarette, Handy oder intensives Gespräch mit dem Beifahrer

# Ignorieren von Straßenschildern, seien es Geschwindigkeitsbeschränkungen oder deren Aufhebungen.

# Mangelnde Kenntnis der nicht-expliziten Geschwindigkeitsbeschränkungen (innerorts 50km/h, außerorts auf Straßen mit einer Fahrspur je Richtung 100km/h für PKW ohne Anhänger, 80km/h für alle anderen, soweit nicht anders beschildert oder durch die Zulassung beschränkt)

# Verkehrserzieherische Anmaßung, Machtdemonstration gegenüber den nachfolgenden Verkehrsteilnehmern.

# Imponiergehabe (aggressives Fahren einerseits, mit dem Cabrio betont langsam spazierenfahren andererseits)

# Zu wenig Zeit einkalkuliert (wobei man Zeitverluste durch extreme Schleicher auf langen Strecken, auf denen nicht überholt werden kann, nicht einkalkulieren kann)

# Zeit bis Feierabend totschlagen (den Eindruck hat man gelegentlich bei Fahrern von Fahrzeugen, die aufgrund ihres Anstrichs oder der branchenüblichen Werbeaufdrucke vermuten lassen, dass die Fahrzeit zur bezahlten Arbeitszeit gehört)

# Ökologische Überzeugung. Hierzu muss angemerkt werden, dass in diesem Bereich viele Fehleinschätzungen populär sind:

Es ist richtig, dass die notwändige Beschleunigungsarbeit quadratisch mit der Endgeschwindigkeit zunimmt. Dies spielt im dichten Stadtverkehr durchaus eine Rolle. Wenn man jedoch z. B. außerorts das gefahrene Tempo weitgehend beibehalten kann, fällt der Beschleunigungsaufwand kaum ins Gewicht.

Es ist weiterhin richtig, dass auch der Energieverlust durch Luftwiderstand überproportional mit der Geschwindigkeit zunimmt. Daraus kann man aber nicht direkt ableiten, dass dies der Kraftstoffverbrauch und somit der Schadstoffausstoß in gleicher Weise auch tut. Der Grund ist, dass der Wirkungsgrad der Motoren von der Drehzahl, und damit auch vom gefahrenen Gang abhängt. So ist es oft der Fall, dass (abhängig von Motor und Gelände) ein Auto bei 60 km/h im fünften Gang weniger Sprit verbraucht, als bei 50 km/h im vierten oder gar dritten. Somit ist Langsamfahren nicht in jedem Fall mit Sparsamfahren gleichzusetzen.

Was die Ökobilanz angeht, muss zudem die Wechselwirkung mit dem Fahrverhalten der anderen Verkehrsteilnehmer mit einkalkuliert werden. Wer unangepasst langsam fährt, bewirkt, dass die anderen Verkehrsteilnehmer zunächst abbremsen müssen, dann auf eine Gelegenheit zum Überholen lauern (wobei viele wegen der besseren Beschleunigung in einem eher zu kleinen Gang fahren) und dann aus Sicherheitsgründen für das Überholmanöver richtig viel Gas geben müssen. Zudem muss mancher die verlorene Zeit wieder reinholen und fährt daher anschließend umso schneller. Unterm Strich hat der unangepasste Langsamfahrer der Umwelt eher geschadet, weil die anderen Autofahrer wegen ihm wesentlich mehr Sprit zusätzlich verfahren, als er selber möglicherweise einspart. Dazu kommen das erhebliche Unfallrisiko, dass jedem Überholvorgang anhaftet, und die vielfachen negativen Auswirkungen von Stress bei allen Beteiligten. Somit ist auch noch die Volkswirtschaft geschädigt.

 

Wenn Sie selbst mal testen wollen, ob Sie sich eher zu den Rasern oder zu den Schleichern rechnen müssen, schauen Sie doch gelegentlich mal in den Rückspiegel. Wenn sich der Verkehr hinter Ihnen staut (mehrere Fahrzeuge bilden eine Schlange), ist dies ein Hinweis darauf, dass man hier ruhig etwas schneller fahren könnte (sofern vor Ihnen frei ist). Wenn sich der Verkehr dagegen vor Ihnen staut, ist dies ein Hinweis darauf, dass Sie hier mehr Zeit einkalkulieren sollten.

Wer die erlaubte Geschwindigkeit deutlich unterschreitet ohne einen driftigen Grund zu haben, ist für mich ein Schleicher.

Auch die jenigen die aus Unsicherheit oder sogar Angst weniger als erlaubt fahren gehören dazu. Genauso wie die Spritsparer die mit 60 bis 80 im Windschatten von LKWs vor sich hin gurken.;)

 

So weit ist mir's egal wie jemand durch die Gegend fährt, solange andere die gerne schneller fahren wollen nicht daran gehindert werden und wiederum der mit langsamen Tempo nicht genötigt wird schneller als gewollt zu fahren. Oder kurz gesagt, das man gegenseitig Rücksicht aufeinander nimmt.:)

 

Gruß Oli

am 5. Juli 2009 um 18:32

Danke für diese Umfrage.

Immer sind es nur die Raser, die ins Visier der Kritiker geraten. Die Schleicher sind aber auch nicht besser.

Nur passt für mich keine der Antworten so richtig.

Für mich ist jemand ein Schleicher, wenn er ohne Grund die in der aktuellen Verkehrssituation und den aktuellen Straßenverhältnissen möglichen Geschwindigkeit erheblich unterschreitet. Mag sein, daß der/die betreffende Fahrer(in) einen Grund hat (müde, sieht schlecht, muß die quengelnden Kinder auf dem Rücksitz beruhigen), aber die müssen für mich erkennbar und nachvollziehbar sein.

Das Beispiel mit dem LKW und der E-Klasse ist gut.

Ich habe absichtlich nicht 'zulässige Höchstgeschwindigkeit' sondern 'mögliche Geschwindigkeit' geschrieben, weil das u.U. nicht das gleiche ist.

Bei Nebel können selbst auf einer gut ausgebauten Bundesstraße schon 60 km/h sein, bei strahlendem Sonnenschein sind es viel zu wenig.

Desweiteren kann ich es z.B. absolut nicht nachvollziehen, wenn auf der Autobahn ein PKW-Lenker die Höchstgeschwindigkeit von LKW unterschreitet und diese dadurch zum Überholen zwingt. Für mich gibt es keinen Grund, wenn ein PKW so schleicht.

Hi

 

Ich hab mal für die 20 KMH drunter abgestimmt. Mit ner 80 oder 90 kann ich hin und wieder leben. Mit ner 70 dagegen nie. Höchstens bei Sichtweite unter 5m :D

Reden wir hier eigentlich von den Werten laut Schätzeisen oder echte GPS Werte?

Ansonsten würd ich sagen 5 km/h drunter lt. GPS, also Tacho 80 bei erlaubten 80 ist okay.

Ich persönlich fahre beim "normalen" Fahren die erlaubte Geschwindigkeit lt. GPS, also Tacho 5 km/h zu schnell.

am 5. Juli 2009 um 19:22

Ein Schleicher ist jemand, der den Verkehrsfluß durch seine geringe Geschwindigkeit empfindlich behindert und stört.

Dies kann sehr gefährliche Sitopuationen heraufbeschwören, aber das hatten wir schon. In den Landstraßenstundern in der Fahrschule habe ich schon gelernt, daß man die erlaubte Höchstgeschwindigkeit auszunutzen hat, da man sonst gefährliche Überholmanöver provoziert.

Wer allerdings im Windschatten eines LKW auf der Autobahn vor sich hinzuckelt, ist kein Schleicher.

am 5. Juli 2009 um 19:38

Zitat:

Original geschrieben von kerberos

 

Bei Nebel können selbst auf einer gut ausgebauten Bundesstraße schon 60 km/h sein, bei strahlendem Sonnenschein sind es viel zu wenig.

Nun. Da ist es aber manchmal, wie mit den Rasern bei Regen. Das Phänomen Wetterschleicher tritt hauptsächlich am Winteranfang bei den ersten Schneeflocken auf.

Da wird das Wetter schlechter, die meisten machen vernünftigerweise langsamer, aber manch einer brettert wie vorher weiter und manch einer wird übervorsichtig und schleciht daher. Ich denke mir immer, wem es dann zu gefährlich wird, der soll besser an einer sicheren Stelle anhalten.

Zitat:

Original geschrieben von Wilhelm_Grimm

 

Wenn jemand bei hZG 100 mit Tacho=100 fährt, fährt er wegen der Tachovorauseilung mit ca. 90 km/h, also schon mal langsamer.

Immer diese VAG-Tachos. Wer laut Tacho glatt 100, reel aber nur 90 fährt, sorgt dafür, dass ich von meinem Tacho nur maximal 93 km/h abschätzen kann.

Je nach Situation wäre der für mich schon ein SChleicher!

mehr als 20% unter der erlaubten höchstgeschwindigkeit ohne grund = schleicher

am 5. Juli 2009 um 20:37

meiner meinung nach sind schleicher alle die mehr als 15-20kmh unter dem zulässigen fahren......nen wirklichen grund der das noch langsamere fahren wirklich rechtfertigen würde haben die allerwenigsten! die meisten schleichen aus gründen, bei denen sie lieber das auto stehen lassen sollten.......

Mein "VAG"-Tacho zeigt immer ziemlich genau 5% mehr Tempo an als real anliegen, bei jedem Tempo.

Wenn wer viel Zeit hat und mit der Zeit eine lange Schlange hinter sich herzieht, der sollte sich weniger freuen wie schön frei die Straße doch heute ist, sonbdern einfach mal rechts ran fahren.

 

Die Autoschlange ist die einzige Schlange, bei der das Arschloch vorne sitzt! 

Schleicher? Kenn ich nicht...

Aber ich weiß was der ADAC dazu sagt:

Zitat:

Original von Handelsblatt.com

 

Hermann Fedrowitz vom Adac geht noch einen Schritt weiter. Probleme mit „Kriechern“ gebe es nicht nur auf Schnellstraßen, sondern auch innerorts: „Langsamfahrer rufen bei vielen anderen Verkehrsteilnehmern Aggressionen hervor. Wer zum Beispiel in einer Tempo-50-Zone 49 fährt, provoziert dadurch mitunter riskante Überholmanöver.“ Viele „Schleicher“, meint Fedrowitz, wollten durch ganz exaktes Einhalten von Tempolimits erzieherisch wirken.

Eine solche Einstellung sei gefährlich, sagt Adac-Sprecher Dieter Wirsich. Die Folgen solcher „erzieherischer Maßnahmen“: Behinderungen, Unfälle, Staus, höhere Umweltbelastung und mehr Lärm durch Bremsen und Anfahren. „Schulmeisterei ist eine ganz schlimme Sache, die im Straßenverkehr nichts zu suchen hat“, sagt auch der Vorsitzende des deutschen Fahrlehrerverbandes, Gerhard von Bressendorf. Wer auf einen solchen „Oberlehrer“ trifft, solle sich unter keinen Umständen provozieren lassen und Abstand zu ihm halten.

Also muss ich mich mit 70 km/h durch die Ortschaft scheuchen lassen, damit ich den Brummi hinter mir nicht provoziere? Und auf der Landstraße müssen es schon mindestens 110 km/h laut Tacho sein...

Ich halte das lieber folgendermaßen:

Einigermaßen Rücksicht ist drin und wenn mehr los ist, dann fahre ich auch höchstens 10 km/h unter Vorgabe - sofern überhaupt möglich - aber es fährt doch sowieso jeder wie es ihm passt. Die meisten zu schnell, ein paar wenige zu langsam... damit muss man leben.

eine weitere wichtige frage für mich: " wann hören die dümmlichen "wann ist man ein ..."-threads auf?"

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