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Brilliance/BMW Werksbesichtigung in Shenyang

Brilliance
Themenstarteram 1. Juni 2008 um 11:22

Moin

Ich werde wie im anderen Thread versprochen mal eine kleine Reiseerfahrung nach China, Shenyang ins Brilliance/BMW Gemeinschaftswerk erstellen.

Die Reise wurde mir im Zuge meines Neuwagenkaufs angeboen, das ich gerne annahm.

Die gesamte Tour war vom 4.5 bis 7.5 dieses Jahres.

Angekommen in China warteten vor dem Flughafen in Shenyang schon unsere Reiseführer. Ein Deutscher vertreter von BMW und anscheinend ein Kollege von Brilliance.

Nach der Fahrt durch Shenyang und übernachtung in einem guten 3 Sterne Hotel ging es am Nächsten tag schon ins Werk.

Das Werk liegt ca. 2-3 Kilometer außerhalb der Stadt.

Das gesamte Industriegebiet ist ziemlich grün und neu. Keine spuren von Umweltverschmutzung oder sonstigem.

Vor den Toren der Fabrik gab es erstmal eine Sicherheitskontrolle mit Hunden und Bewaffneten Wachpresonal.

Anschließend eine Sicherheitskontrolle und der dezente Hinweis vom Verbot von jeglichen Aufnahmen. Wunderte mich eigentlich nicht.

Das Fabrikgelände wirkt ziemlich modern und obwohl schon 7 Jahre alt wirkte es nicht abgenutzt.

Dazu bekamen wir die Schutzausrüstung das eigentlich nur aus einem Helm und Ohrstpseln bestand, wenn es jemand brauchte.

Das Fabrikinnere war ziemlich ruhig und erstaunlich sauber und sortiert bzw. übersichtlich.

Ich will jetzt aber nicht in die genauen Arbeitsschritte eingehen, den die dürfte so ziemlich jeder kennen, der sich mit der Autoproduktion befasst.

Unsere Reisegruppe bestand aus 12 Leuten. Neben mir war noch ein älteres Ehepaar aus Süddeutschland dabei als einzige Deutschen. Die anderen waren aus Frankreich, Holland und einige Engländer. Die Führung war komplett in Englisch, der BMW Mitarbeiter stand aber für Deutsche Fragen zu verfügung.

Arbeitsschutz wird groß geschrieben in dem Werk, so der BMW Mitarbeiter.

Saubere umgebungen waren ebenso vorhanden, wie das Tragen von Schutzausrüstung wie Helmen, Atemschutz, Schutzkittel, Handschuhe usw.

Ich hatte keinesfalls das Gefühl, das die Arbeitsplätze dort unsicher wären.

Der gesamte Arbeitsplatz war rutschsicher eingerichtet und auch manchmal mit geländern abgesichert.

Es waren im gesamten Werk mehrere Erstehilfe-stationen vorhanden und alle 50m freie fläche hingen auch Erste-Hilfe kästen.

Zumal auch rote Bändchen vom Dach hingen zum Produktions-stopp und etliche Notausschalter natürlich. ;)

Es werden dort alle wichtigen Internationalen Normen eingehalten, so der BMW Mitarb.

Die Mitarbeiter hatten zwar nicht das Strahlen im Gesicht nach dem Motto: Heute tun wir mal so auf Freundlich für die Europäischen Besucher, oder: Heute täuschen wir arbeitssicherheit vor. Aber schlecht gelaunt wirkte dort niemand. Eher in die Arbeit konzentriert. Vorgetäuscht war dort gar nichts.

Von den Bändern rollten Abwechselnd 3er BMW, 5er BMW, Brilliance BS6 und BS4 und sogar schon der neue Kompakte BS2 vom Band.

Wir hatten in den 4 Stunden der Werksbesichtigung 2 Pausen eingerichtet bekommen.

Freie Auswahl an Essen und Trinken in der ständig vollbesetzten Kantine. Das Essen war nicht schlecht :)

Die gesamten Produktionanlagen waren sehr modern: Siemens, Liebherr, Schuler, Hitachi, DURR, Kellermann, MIT, Graco, Kuka um mal einige zu nennen.

Qualitätsicherung wurde auch penibel betrieben, aber es wurde zugegeben, das auf Autos die ins Ausland gehen und für die BMW Modelle, mehr mühe aufgebracht wird.

Porsche Mitarbeiter sind immer vor ort, um die Produktionsqualität und Endkontrollen zu beobachten und zu verbessern.

In spätestens 7 Jahren, so der BMW Mitarb. werde man das Qualitätsniveau von diversen Europäischen und Japanischen Herstellern erreicht haben und m indestens gleichauf mit den Koreanern sein.

Auch Abfälle werden dort ordnungsgemäß nach Internatinalen Normen entsorgt bzw. es werden von jahr zu jahr immer weniger Abfälle produziert.

Auch wenn der bericht etwas kurz war, ich wollte nur das wichtigste und signifikanteste hervorheben.

Insgesamt wird aber, als mein Fazit, dort sehr Mitarbeiterfreundlich und vorallem Normgerecht und relativ effizient gearbeitet. :)

Lukas

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 1. Juni 2008 um 11:22

Moin

Ich werde wie im anderen Thread versprochen mal eine kleine Reiseerfahrung nach China, Shenyang ins Brilliance/BMW Gemeinschaftswerk erstellen.

Die Reise wurde mir im Zuge meines Neuwagenkaufs angeboen, das ich gerne annahm.

Die gesamte Tour war vom 4.5 bis 7.5 dieses Jahres.

Angekommen in China warteten vor dem Flughafen in Shenyang schon unsere Reiseführer. Ein Deutscher vertreter von BMW und anscheinend ein Kollege von Brilliance.

Nach der Fahrt durch Shenyang und übernachtung in einem guten 3 Sterne Hotel ging es am Nächsten tag schon ins Werk.

Das Werk liegt ca. 2-3 Kilometer außerhalb der Stadt.

Das gesamte Industriegebiet ist ziemlich grün und neu. Keine spuren von Umweltverschmutzung oder sonstigem.

Vor den Toren der Fabrik gab es erstmal eine Sicherheitskontrolle mit Hunden und Bewaffneten Wachpresonal.

Anschließend eine Sicherheitskontrolle und der dezente Hinweis vom Verbot von jeglichen Aufnahmen. Wunderte mich eigentlich nicht.

Das Fabrikgelände wirkt ziemlich modern und obwohl schon 7 Jahre alt wirkte es nicht abgenutzt.

Dazu bekamen wir die Schutzausrüstung das eigentlich nur aus einem Helm und Ohrstpseln bestand, wenn es jemand brauchte.

Das Fabrikinnere war ziemlich ruhig und erstaunlich sauber und sortiert bzw. übersichtlich.

Ich will jetzt aber nicht in die genauen Arbeitsschritte eingehen, den die dürfte so ziemlich jeder kennen, der sich mit der Autoproduktion befasst.

Unsere Reisegruppe bestand aus 12 Leuten. Neben mir war noch ein älteres Ehepaar aus Süddeutschland dabei als einzige Deutschen. Die anderen waren aus Frankreich, Holland und einige Engländer. Die Führung war komplett in Englisch, der BMW Mitarbeiter stand aber für Deutsche Fragen zu verfügung.

Arbeitsschutz wird groß geschrieben in dem Werk, so der BMW Mitarbeiter.

Saubere umgebungen waren ebenso vorhanden, wie das Tragen von Schutzausrüstung wie Helmen, Atemschutz, Schutzkittel, Handschuhe usw.

Ich hatte keinesfalls das Gefühl, das die Arbeitsplätze dort unsicher wären.

Der gesamte Arbeitsplatz war rutschsicher eingerichtet und auch manchmal mit geländern abgesichert.

Es waren im gesamten Werk mehrere Erstehilfe-stationen vorhanden und alle 50m freie fläche hingen auch Erste-Hilfe kästen.

Zumal auch rote Bändchen vom Dach hingen zum Produktions-stopp und etliche Notausschalter natürlich. ;)

Es werden dort alle wichtigen Internationalen Normen eingehalten, so der BMW Mitarb.

Die Mitarbeiter hatten zwar nicht das Strahlen im Gesicht nach dem Motto: Heute tun wir mal so auf Freundlich für die Europäischen Besucher, oder: Heute täuschen wir arbeitssicherheit vor. Aber schlecht gelaunt wirkte dort niemand. Eher in die Arbeit konzentriert. Vorgetäuscht war dort gar nichts.

Von den Bändern rollten Abwechselnd 3er BMW, 5er BMW, Brilliance BS6 und BS4 und sogar schon der neue Kompakte BS2 vom Band.

Wir hatten in den 4 Stunden der Werksbesichtigung 2 Pausen eingerichtet bekommen.

Freie Auswahl an Essen und Trinken in der ständig vollbesetzten Kantine. Das Essen war nicht schlecht :)

Die gesamten Produktionanlagen waren sehr modern: Siemens, Liebherr, Schuler, Hitachi, DURR, Kellermann, MIT, Graco, Kuka um mal einige zu nennen.

Qualitätsicherung wurde auch penibel betrieben, aber es wurde zugegeben, das auf Autos die ins Ausland gehen und für die BMW Modelle, mehr mühe aufgebracht wird.

Porsche Mitarbeiter sind immer vor ort, um die Produktionsqualität und Endkontrollen zu beobachten und zu verbessern.

In spätestens 7 Jahren, so der BMW Mitarb. werde man das Qualitätsniveau von diversen Europäischen und Japanischen Herstellern erreicht haben und m indestens gleichauf mit den Koreanern sein.

Auch Abfälle werden dort ordnungsgemäß nach Internatinalen Normen entsorgt bzw. es werden von jahr zu jahr immer weniger Abfälle produziert.

Auch wenn der bericht etwas kurz war, ich wollte nur das wichtigste und signifikanteste hervorheben.

Insgesamt wird aber, als mein Fazit, dort sehr Mitarbeiterfreundlich und vorallem Normgerecht und relativ effizient gearbeitet. :)

Lukas

9 weitere Antworten
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9 Antworten

netter Bericht;) immer weiter so, trotz der vielen Vorurteile gegen diese Fahrzeuge....

am 6. Juni 2008 um 15:09

Wieso werden die Brilliance-Autos verkauft,wenn Sie im Crash versagt haben??

am 8. Juni 2008 um 11:33

Zitat:

Original geschrieben von Cali QP

netter Bericht;) immer weiter so, trotz der vielen Vorurteile gegen diese Fahrzeuge....

Hallo

So sehe ich das auch. ;)

Der Bericht ist schon ausreichend detailiert geschriben, keine sorge.

Ich bin jetzt auch endgültig beruhigt, da ich sowieso an die ganzen vermeindlichen Menschenunwürdigen Arbeitsverhältnisse usw. in der Fahrzeugproduktion bzw. auch Elektroindustrie in China nicht so recht trauen/glauben kann.

Vll. ist es noch in kleinen Betrieben und anderen günstigeren Produkten dort so der Fall, aber sicherlich nicht bei so schwerwiegenden Industriegütern wie bei Autos.

Zitat:

Wieso werden die Brilliance-Autos verkauft,wenn Sie im Crash versagt haben??

?? Ich verstehe jetzt den (un)sinn dieses Beitrages nicht!

Gruss Wanja

naja der letzte Brilliance der vom ADAC gecrashed wurde ist regelrecht kolabiert (ich glaube BS6)

lg

Peter

am 12. Juni 2008 um 18:56

Vielen Dank für diesen Bericht.

Na, das mit dem Reiseangebot ist doch mal echte Kommunikation und Service am Kunden. Sowas schafft eine emotionale Kundenbindung, deren Wichtigkeit man bei westeuropäischen Herstellern im aktuellen cash-cow-denken ein wenig verdrängt hat.

Selbstredend ist die Volksrepublik größer als eine Provinz mit Automobilwerk, aber das soll Deine Eindrücke nicht schmälern.

Wenn QM-Mitarbeiter von Porsche und BMW vor Ort sind, kann man sicher sein, daß dort auch Wert auf zeitgemäße Arbeitsplatzgestaltung, effiziente Prozeßdatenermittlung und eine dynamische Betrachtung der corporate identity gelegt wird. (Nicht so wie bei Lada oder Bosch, wo an heiligen Stühlen tunlichst weder gesägt noch gerüttelt wird und ohne daß die relevanten Unterschriften in den ausgewiesenen Farben geleistet wurden, sich nicht mal das Sonnenlicht des Abends verdunkelt)

(Ich hoffe, daß es die chinesische Automobilbranche noch vor dem Ablauf von 7 Jahren schafft, auf international anerkanntem Niveau zu sein. Nur wenn viele Mitbewerber auf dem Markt sind, kann von Wettbewerb im eigentlichen Sinne gesprochen werden - und die Erfordernisse "der neuen Zeit" bedürfen eines brodelnden Wettbewerbes im Sinne echter Ingenieurskunst.)

Wenn ich mich recht erinnere, gab es um 2001 herum im Bereich REFA-QM bzw. Industrial Engeneering mal einen Artikel über den Aufbau einer chinesischen Fahrzeugfertigung in den REFA-Nachrichten. Ein früherer Bekannter von mir ist, allerdings nicht im Automobilbereich, beruflich oft in der Volksrepublik.

 

Ich finde es auf jeden Fall eine emotional bewegende und nichtalltägliche Geste einer Firma, über eine so große Entfernung hin solche Besichtigungsmöglichkeiten anzubieten.

 

am 12. Juni 2008 um 19:51

Zitat:

Original geschrieben von pfirschau

naja der letzte Brilliance der vom ADAC gecrashed wurde ist regelrecht kolabiert (ich glaube BS6)

lg

Peter

Hallo

Das ist aber der Vorfacelift BS6. Der aktuelle hat ja die bekannten 3-Sterne.

Den zusammenhang mit dem Thread sehe ich aber jetzt nicht durch deinen Beitrag!?!?

@ladafahrer:

Zitat:

Na, das mit dem Reiseangebot ist doch mal echte Kommunikation und Service am Kunden. Sowas schafft eine emotionale Kundenbindung, deren Wichtigkeit man bei westeuropäischen Herstellern im aktuellen cash-cow-denken ein wenig verdrängt hat.

Ich denke mal einige Kunden von Deutschen Herstellern wären sicherlich verwundert, wenn die Reise ins Europäische Ausland oder nach Süd- und Mittelamerika gehen würde! ;)

Langfristig müssen die Chineseen aber guten Kundenservice und Kundenbindung bieten um ihr Image wieder aufzukrempeln, das ungerechterweise durch die sogenannte Fachpresse zerstört wird/wurde.

Zitat:

(Ich hoffe, daß es die chinesische Automobilbranche noch vor dem Ablauf von 7 Jahren schafft, auf international anerkanntem Niveau zu sein. Nur wenn viele Mitbewerber auf dem Markt sind, kann von Wettbewerb im eigentlichen Sinne gesprochen werden - und die Erfordernisse "der neuen Zeit" bedürfen eines brodelnden Wettbewerbes im Sinne echter Ingenieurskunst.)

Eigentlich erfüllen die meisten Fabriken in China diese Richtlinien/Normen bestimmt schon, aber ich tippe eher, das es niemanden Interessiert, da man immer noch mit Vorurteilen denkt bei diesem Thema.

Dieser Bericht ist schonmal ein Anfang für die Beweisführung ;)

Ich habe keine Zweifel daran, das in sehr naher Zukunft die Chinesen alle Internationalen Normen und Standards in der Produktion und im Umgang mit den Mitarbeitern erfüllen werden.

Zitat:

Ich finde es auf jeden Fall eine emotional bewegende und nichtalltägliche Geste einer Firma, über eine so große Entfernung hin solche Besichtigungsmöglichkeiten anzubieten.

Stimmt, vorallem von so einer Neuen Marke bzw. Vertriebesfirma kann man sowas nicht immer erwarten.

Gruss Wanja

am 18. Juni 2008 um 17:41

Na da widerspricht ja mal dem allgemeinem Bild einer chinesichen Produktionsstätte, schön zu sehen dass sich dort was tut.

 

Gruß Thomas

am 27. Juni 2008 um 12:10

Zitat:

Original geschrieben von DonEdHartung

Na da widerspricht ja mal dem allgemeinem Bild einer chinesichen Produktionsstätte, schön zu sehen dass sich dort was tut.

 

Gruß Thomas

Hi

Dort tut sich einges, und das schon nicht seit gestern erst.

Das allgemeine Bild einer Chinesischen Produktionsstätte ist doch schon längst schnee von gestern, zumindest in der Fahrzeugindustrie (ausnahmen bestätigen auch dort leider noch die Regel) und auch in der Elektro- und Maschinenbauindustrie.

Themenstarteram 1. Juli 2008 um 11:45

Vielen Dank fürs Feedback! ;)

Lukas

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