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Fahrweise vs. Mehrverbrauch

Themenstarteram 10. Juli 2012 um 19:38

Hallo,

ich hab einen Mercedes C200K (M111) mit einer Prins VSI Gasanlage. In letzter Zeit frage ich mich, von welchen Gegebenheiten der Mehrverbrauch im Gasbetrieb abhängig ist. Während der letzten Monate schwankt dieser bei mir zwischen 20 und 30 %. Soweit so gut. Die 20 % ergaben sich im Stadtverkehr und Landstraße. Die letzte Tankfüllung habe ich komplett auf der Autobahn bei sehr gleichmäßigen 120 - 130 km/h mit Tempomat verfahren. Hier ergab sich ein Mehrverbrauch von 30 %. Das hat mich etwas verwundert. Mir ist klar, dass die Angaben im BC nicht immer zuverlässig sind. Aber eine Schwankung von 10 % dürfte dadurch nicht zu erklären sein.

Wie berechnet das Steuergerät der Gasanlage den "Aufschlag" auf die vom originalen Steuergerät berechnete Benzinmenge?

Grüße

Lutz

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23 Antworten

Ich kann jetzt nichts zu deinem Mercedes sagen. Die Boardcomputer sind aber generell nur Schätzeisen. Die Genauigkeit der Anzeige im Vergleich zum realen Verbrauch lässt auch bei Benzin absolut zu Wünschen übrig. Mehr als ein grober Anhaltspunkt ist da nicht zu erwarten. Ausserdem schwanken die Verbräuche an Gastankstellen durch die unterschiedlichen Drücke und damit der möglichen Tankmenge auch sehr stark, so dass man von einer einzelnen Fahrt den Verbrauch gar nicht genau berechnen kann. Insofern würde ich da jetzt nicht von einem systematischen Fehler ausgehen.

zudem gibt es bei LPG verschiedene Propan/Butan-Verhältnisse, so dass ein Mehrverbrauch von 10% bei schlechterer Mischung (95/5) durchaus möglich ist. LPG ist ja nicht gleich LPG.

Gruß Wensi

Weiterer Punkt, der zu beachten ist:

Im Kurzstreckenverkehr hat man üblicherweise mehr Kaltstarts, bei denen das Fahrzeug auf Benzin läuft und einen sehr hohen Gesamtverbrauch hat (bei meinen auf dem ersten 500 m > 20l/100km nach KI). Das hebt - relativ gesehen - den Durchschnittsverbrauch nach KI stärker an als den realen Gasverbrauch bei der weiteren Fahrt mit warmen Motor --> Der relative Mehrverbrauch sinkt.

Auf Langstrecke - der Motor ist einmal warm - fällt die Startphase mit dem hohen Gesamtverbrauch kaum noch ins Gewicht --> der Mehrverbrauch steigt - relativ gesehen - trotz korrekter Einstellung und Steuerung.

Gruß JohnPaul

PS: Habe mal versucht, das Thema Mehrverbrauch in Abhängigkeit von der Strecke (Teilstrecke) darzustellen (sind natürlich Extremwerte). Interessant ist, dass im starken Kurzstreckenprofil (jeweils Kaltstart auf Benzin) sogar ein "Minderverbrauch" herauskommt!

Mehrverbrauch

Außerdem hast Du auf Kurzstrecken mit der VSI auch einen Startbenzinverbrauch, der auf Langstrecke dann wegfällt und voll von LPG übernommen werden muß, was als "Gasmehrverbrauch" auffällt (der Startbenzinverbrauch fällt bei mir kaum auf, ich tanke nur 2-3 mal im Jahr Benzin).

Zudem habe ich auch beobachtet, daß ich bei Tempomat 140 km/h nicht unter 10l LPG / 100km komme . Der Motor läuft ja dann auch fast immer unter höherer Last als bei Landstraße 80 km/h. Meine Vermutung ist, daß bei wenig Last der Gasmehrverbrauch geringer ist als bei höherer Last, wo zur Sicherheit evtl. mehr "angefettet" wird.

Verbrauchsanzeigen in Fahrzeugen sind nie reale Werte, die lassen sich nicht ermessen, das sind immer errechnete Werte aus den Gegebenheiten "Benzindüsenöffnungszeiten, Benzindruck, MAP, eingelegter Gang, und Drosselklappenöffnungswinkel!

Das Gassteuergerät ermittelt bei der Installation die Zeit, die die Gasdüsen im Vergleich zu den Benzindüsen länger öffnen müssen, dieses Verhältniss wird über das gesammte Belastungsfenster einprogrammiert, es ist ein Fixwert.

Sollte dieser wert nicht stimmen, so differiert die Verbrauchsanzeige im Gasbetrieb bei gleichen Belastungen zum Benzinbetrieb, ist die Einstellung perfekt, so sind die Werte identisch!

Die Verbrauchsanzeige errechnet keinen Mehrverbrauch, denn das Motorsteuergerät weiss nicht, daß der Motor nicht mit Benzin läuft!

Zumindest bei meinem Mercedes ist die Verbrauchsanzeige auf Benzin normalerweise sehr genau, Abweichungen lagen nur bei 0,1 Liter.

Allrdings prüfe ich das selten, da ich fast immer mit Gas fahre.

Trotzdem kann man sich nicht immer auf die Verbrauchsanzeige verlassen.

Ich "nulle" die Verbrauchsanzeige ("Verbrauch seit Reset") bei jedem Tankvorgang (Gas), somit fallen Abweichungen schnell auf.

Sobald die Zündung eingeschaltet ist, beginnt die Verbrauchsberechnung.

Das ist mir irgendwann mal aufgefallen, als ich bei einer Überprüfung die Zündung mal länger eingeschaltet hatte.

Auch mein TV (DVB-T) im Auto funktioniert nur mit eingeschalteter Zündung. Während der EM war ich öfter nicht Zuhause (z, B. diverse Treffen, Tanzkurs, etc.) und habe mich dann mal mangels verfügbarem Fernseher für einige Minuten ins Auto gesetzt, um Fußball zu schauen (die letzten Minuten vor der Halbzeit oder Spielende). Der Motor lief dann jeweils natürlich gar nicht.

Dadurch zählte dann Verbrauchsanzeige jeweils hoch, weshalb völlig unrealistische Werte angezeigt wurden.

Deshalb sollte man insgesamt die Verbrauchsanzeige nicht zu ernst nehmen.

 

lg Rüdiger:-)

Zitat:

Original geschrieben von Gascharly

Verbrauchsanzeigen in Fahrzeugen sind nie reale Werte, die lassen sich nicht ermessen, das sind immer errechnete Werte aus den Gegebenheiten "Benzindüsenöffnungszeiten, Benzindruck, MAP, eingelegter Gang, und Drosselklappenöffnungswinkel!

Gehört zwar nicht zum Thema, interessiert mich aber: Was hat der eingelegte Gang oder die Öffnung der Drosselklappe mit dem Benzinverbrauch zu tun? Kann das Steuergerät nicht 'einfach' die eingespritzte Kraftstoffmenge ins Verhältnis zur gefahrenen Strecke setzen, und fertig ist der relativ exakte Verbrauch?

Oder hab ich da einen Denkfehler?

MfG

Zitat:

Oder hab ich da einen Denkfehler

Ja, einen gewaltigen sogar!

Da der Verbrauch auf 100 km hochgerechnet werden muss, spielt der eingelegte Gang sogar eine große Rolle, fahr mal 100 km im ersten Gang und vergleiche die Verbräuche!:D:D:D

@torty666

Das Motor-STG bzw. der BC hat nur die Parameter Drosselklappe (sofern vorhanden), Öffnungszeit der EV und Tankfüllstand. Daraus berechnet der BC halt den Verbrauch.

Interessant ist immer der Momentanverbrauch. Dieser liegt fast immer deutlich über den tatsächlichen Verbrauch.

Bei v-max steht bei unserem eine 18,5l als Momentanverbrauch, tatsächlich wären das ca. 15l Benzin, selbst wenn ich 100km am Stück v-max fahren würde.

Bei Gas ist es so, dass das Motor-STG unseres Gasers bei hohen Geschwindigkeit stark anfettet und der Gasverbrauch exponentiell steigt und so ein Verbrauch von 25l Gas auf 100km erreicht wird. Habe vor kurzem mal die Parameter angepasst (rc_inj um 0,1 Punkte veringert, da er auf Gas zu fett lief). Seitdem komme ich deutlich weiter und der Motor läuft genauso wie vorher...

Jetzt passt auch der prozentuale Verbrauch, d.h. der BC zeigt unter Benzin als auch unter Gas das gleiche an.

 

Gruß

Zitat:

Original geschrieben von hlmd

@torty666

Das Motor-STG bzw. der BC hat nur die Parameter Drosselklappe (sofern vorhanden), Öffnungszeit der EV und Tankfüllstand. Daraus berechnet der BC halt den Verbrauch.

Sollte nicht die eingespritzte Menge dem STG bekannt sein?

Die Zeit der EV wird doch vom STG berechnet, damit die eingespritzte Menge korrekt ist.

Und wenn man die Menge hat, dann ist der Rest doch trivial.

MfG

Zitat:

Original geschrieben von torty666

 

Sollte nicht die eingespritzte Menge dem STG bekannt sein?

Die Zeit der EV wird doch vom STG berechnet, damit die eingespritzte Menge korrekt ist.

Und wenn man die Menge hat, dann ist der Rest doch trivial.

Leider nicht.

Es gäbe die Möglichkeit der Durchflussmessung. Dies wird aber, soweit ich weiß, nur im Motorsport eingesetzt, da es hier auf den Liter ankommt. Die Realisierung ist für den Massenmarkt einfach zu teuer. Auf ein zwei Liter Abweichung kommt es halt nur im Rennsport an.

Und da man ja in der Regel mit konstantem Druck arbeitet, reichen die Öffnungszeiten der EV aus. Bei den Direkteinspritzern sieht das etwas anders aus, da man hier auch variable Benzindrücke hat.

 

Gruß

Zitat:

Original geschrieben von hlmd

Zitat:

Original geschrieben von torty666

 

Sollte nicht die eingespritzte Menge dem STG bekannt sein?

Die Zeit der EV wird doch vom STG berechnet, damit die eingespritzte Menge korrekt ist.

Und wenn man die Menge hat, dann ist der Rest doch trivial.

Leider nicht.

Es gäbe die Möglichkeit der Durchflussmessung. Dies wird aber, soweit ich weiß, nur im Motorsport eingesetzt, da es hier auf den Liter

Klar, das wäre zusätzlicher Aufwand, und beim Auto kommts auf den Cent an.

Zitat:

Und da man ja in der Regel mit konstantem Druck arbeitet, reichen die Öffnungszeiten der EV aus. Bei den Direkteinspritzern sieht das etwas anders aus, da man hier auch variable Benzindrücke hat.

Hmm, aber wenn ich den Druck und die Zeit kenne, dann weiß ich doch wieviel eingespritzt wird, oder hab ich da jetzt wieder einen Denkfehler?

Ich glaube eher das viele Hersteller absichtlich zu wenig anzeigen, um den Verbrauch zu beschönigen.

Mein Wagen hat vor dem Umbau fast konstant 0,5l zu wenig angezeigt. Wäre es ein Messfehler, dann müsste irgendwann auch mal zu viel im BC stehen.

Das war aber nie der Fall.

MfG

Zitat:

Original geschrieben von lutz.petzoldt

Hallo,

 

ich hab einen Mercedes C200K (M111) mit einer Prins VSI Gasanlage. In letzter Zeit frage ich mich, von welchen Gegebenheiten der Mehrverbrauch im Gasbetrieb abhängig ist. Während der letzten Monate schwankt dieser bei mir zwischen 20 und 30 %. Soweit so gut. Die 20 % ergaben sich im Stadtverkehr und Landstraße. Die letzte Tankfüllung habe ich komplett auf der Autobahn bei sehr gleichmäßigen 120 - 130 km/h mit Tempomat verfahren. Hier ergab sich ein Mehrverbrauch von 30 %. Das hat mich etwas verwundert. Mir ist klar, dass die Angaben im BC nicht immer zuverlässig sind. Aber eine Schwankung von 10 % dürfte dadurch nicht zu erklären sein.

 

Wie berechnet das Steuergerät der Gasanlage den "Aufschlag" auf die vom originalen Steuergerät berechnete Benzinmenge?

 

Grüße

Lutz

Morgen...!

Ich fahre den C180 auch mit dem M111 Motor.

Es koennte an der Lambdasonde liegen. Sprich, es ist eine einfache Breitbandlambdasonde verbaut.

Diese unterscheidet nur zwischen mager, ausgewogen und fett.

Ich habe folgendes festgestellt. Wenn ich auf der Autobahn mit ca. 120 km/h unterwegs bin liegt der Verbrauch bei ca. 11 litern. Wenn ich hingegen mit fast 4600 U/Min mt 160 km/h ueber die Bahn duese, liegt der Verbrauch knapp unter 12 Liter!!!

 

Vielleicht liegst du mit deinem Fahrstil genau am Beginn einer der oben genannten Lambdawerten. Fahr doch mal schneller, dann wirst du sehen, ob der Verbrauch gleich bleibt!;)

 

MfG Andre

Was du beschreibst ist die einfache Sprungsonde.

Die unterscheidet nur zwischen fett, gut und mager. Aber nicht wieviel zu fett oder zu mager.

Die Breitbandsonde hingegen kann auch Lambdawerte ober und unterhalb von 1 zuverlässig messen.

Motoren mit Breitbandsonde laufen bei Volllast meist auch noch mit eingeschalteter Lambdaregelung und können somit garnicht zu mager oder zu fett laufen. Es sei denn, der Regelbereich des Motorsteuergerätes wird über oder unterschritten. Aber dann muss eine Gasanlage schon richtig schlecht eingestellt oder etwas kaputt sein.

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