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Motorprobleme Mercedes 220 W111 M180 95PS - wer weiss weiter?

Mercedes W111
Themenstarteram 4. Februar 2024 um 16:18

Motorprobleme Mercedes 220 W111 M180 95PS

Wir wissen nicht mehr weiter, unser w111 ruckelt und läuft nicht recht, konkret:

- Gutes Starverhalten

- Leistung bei hohen Drehzahlen OK

- Sehr starkes rucken beim gasgeben und bei tiefen Drehzahlen

- Stinkendes (fettes) Abgas

- Problem schleichend aufgetreten

Wer hat einen Tipp?

weitere Details siehe unten:

Hintergrund:

Mercedes 220 (W111) Baujahr 1964, Revision 2018 bis 2021

Reparaturen am Motor (Zylinder überarbeitet, neue Kolben, neue

Auslassventile, neue Steuerkette. Alle Ventile neu eingeschliffen. Vergaser demontiert und gereinigt,

ohne weitere Revisionen wieder zusammengebaut. Gestänge ohne weitere Messgeräte eingestellt, so

dass beide Drosselklappen gleichzeitig zu öffnen beginnen. Zündung statisch und später auch mit

Stroboskoplampe eingestellt aus 4°vOT.

Symptom:

Nach der Revision lief der Motor recht gut, hatte aber schlechtes Startverhalten im heissen Zustand.

Nicht optimale Gasannahme wurde der fehlenden Vergasereinstellung zugeschrieben, trotzdem war

der Betrieb ca. 1.5 Jahre lang (2000km) problemlos.

Im letzten Jahr wurde der Lauf immer schlechter, immer wieder lief er auf nur 5 oder 4 Zylinder, nach

längerem Lauf wieder auf 6 Zylinder. Im Konstantbetrieb (Autobahn) konnte ein andauerndes Ruckeln

festgestellt werden (Aussetzer). Der Motor starb im Leerlauf sofort ab. Die Symptome wurden in der

Folge immer stärker, Einstellversuche an der Gemischschraube oder Leerlaufeinstellschraube waren

erfolglos. Auffällig waren stets verrusste Kerzen. Weiter fällt das stinkende Abgas auf (zu fett), das war

aber immer so.

Der Motor startet gut und läuft im Leerlauf gut, manchmal etwas unruhig. Anfahren geht gut, sobald

aber mehr Gas gegeben wird und der Motor belastet wird, ruckt er sehr stark. Fahren ist fast nicht

möglich. Bei hohen Drehzahlen ist der Lauf gleichmässiger, ruckelt aber trotzdem immer wieder.

Autobahntempo 120km/h ist möglich.

Bisherige Kontrollen und Massnahmen:

- Kontrolle Zündung

Gemäss der alten Weisheit, dass viele Vergaserprobleme eigentlich Zündungsprobleme sind, haben

wir eine «123 Ignition» Zündung eingebaut. Leider ohne wesentlichen Erfolg. Die Symptome blieben

gleich, lediglich das Startverhalten war besser. Auffällig war, dass die alten Zündkerzen häufig nass

waren und einzelne Zylinder nicht liefen. Ein neuer Satz Kerzen brachte hier Abhilfe, aber die

ursprünglichen Symptome blieben bestehen. Zwischenzeitlich haben wir kurzfristig die alte

Unterbrecherzündung nochmals eingebaut. Der Motorlauf war ähnlich. Hiermit konnte die Zündung

als Ursache ausgeschlossen werden und wir haben wieder die 123 Ignition eingebaut und auf 4°vOT

eingestellt. Unterdruckverstellung funktioniert.

- Kontrolle Ventilspiel

Das Ventilspiel wurde seit der Motorrevision mehrfach kontrolliert und liegt unverändert bei E=0.15 /

A=0.20mm.

- Kontrolle Verdichtung

Sollwert epsilon=8.7, gemessen Zylinder 1 bis 6: 8.5/8.9/10.0/8.5/8.6/7.0

Zylinder 6 ist schlecht, obwohl alle Koben neu sind. Ursache nicht bekannt. Der 6. Zylinder erklärt

aber die Symptome nicht.

- Vergaser und Benzinpumpe

Pumpendruck Benzinpumpe überprüft, 0.25bar.

Beide Vergaser (SOLEX 34 PICB) wurden demontiert und kontrolliert, alle Düsen Dimension gemäss

Handbuch, alle Düsen sauber. (Hauptdüsen 0120, Luftkorrekturdüsen 200, Leerlaufkraftstoffdüse 50)

Beide Beschleunigerpumpen funktionieren, Benzineinspritzung beim gasgeben sichtbar.

An den Zündkerzen konnten wir immer wieder feststellen, dass die Kerzen 4, 5 und 6 mehr verrusst

waren als 1, 2 und 3. Das Schwimmerniveau am hinteren Vergaser war zu hoch. Wir haben das

Schwimmerventil und die Dichtung des Deckels erneuert. Kontrolle Kraftstoffniveau in der

Schwimmerkammer -17mm, Sollwert: -16 bis -18mm. Nach dieser Massnahme und dem Einbau

neuer Kerzen (NGK BP6ES) war das Kerzenbild gleichmässig (verrusst).

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6 Antworten

Luftfilter prüfen ggf. ersetzen. Bei zuviel Unterdruck fettet der Vergaser mehr an. Verrußte Kerzen deuten auf zu fettes Gemisch hin. Zur Not den Schwimmerstand an die tiefste Grenze einstellen.

Zuerst einmal solltest Du den CO-Wert im Leerlauf messen und richtig einstellen.

Unbedingt auch die Widerstandswerte der Zündleitungrn messen. Ich hatte mal Kerzenstecker mit zu hohem Entstörgrad verwendet. Damit gab es ähnliche Symptome.

Ist natürlich immer schwierig so eine Diagnose.

Wie schon angeraten sollte hier erstmal der CO und der HC Wert festgestellt werden,dann kann man schon mal sehen wo hin die Reise geht.

Die Vergaser haben ja keine Chokeklappe sonder einen "Startvergaser.Diesen korrekt einzustellen erfordert schon ezwas "Fachwissen da dieser mehrere Komponenten umfasst.Ist dieser defekt hast du zwar ein gutes Startverhalten und gute Leistung oben rum aber der Rest passt nicht.

AEG

Themenstarteram 5. März 2024 um 7:37

Update

Wir haben eine Fehlerquelle gefunden und teilweise beheben können: im vorderen Vergaser hatte der Schwimmer ein Leck und füllte sich mit Benzin. Wir haben nun einen Schwimmer ausgetauscht und das Niveau neu eingestellt. Siehe da: der Motor läuft besser, zwar noch nicht 100%ig (er ruckelt immer noch). Anscheinend reagiert der Motor sehr empfindlich auf ungleich funktionierende (Doppel-)Vergaser …

Es ist aber zu vermuten, dass dies nicht die einzige Ursache war. Wir pröbeln weiter - Anregungen sind erwünscht.

Vergaserschwimmer w111 200b 1964

Haarriss in der Unterdruckmembrane?

Hier kann man wirklich nur empfehlen, die beiden Vergaser Stück für Stück auf die Grundeinstellung zu bringen. Hast Du mal die Düsen mit den Sollwerten verglichen? Wie stehen die Starterklappen im Warmzustand? Sieht sehrnach „zu fett“ aus, aber es hilft hier nur Ruhe und systemathisches Vorgehen. Kennst Du die Rep.anleitung des vdh für den W110? Hast Du Zugang zu allen Solldaten? Sind die Vergaser halbwegs synchronisiert? Es ist zwar lange her, aber in den 80ern habe ich mehrere der großen Vergaser vom 220/230/250S (INAT 35/40) vollständig zerlegt,gereinigt und mit den Grundmaßen eingestellt. Alle 3 Autos starteten kalt wie warm sehr gut und bedurften keiner weiteren Einstellung. Sorgfalt ist hier das A und O! Die Sollwerte für die Düsen stimmen auf jeden Fall. Eine Zündeinstellung im Leerlauf bzw. Anlassdrehzahl ist auf jeden Fall nix, der Motor muss bei 4500 min(-1) auf 35Grad vor OT ohne Unterdruck eingestellt werden. Im Leerlauf bei 800 min(-1) dann mit und ohne Unterdruck sollten es 7-14 Grad v.OT. sein. Bei der 4Grad-Methode könnten Unterdruck und/oder Fliehkraftverstellung mangelhaft sein (oft der Fall) und dann laufen die M180 wie ein Sack Nüsse. Wie ist der Schließwinkel? 40 Grad sind gut. Du wärst nicht der Erste, der Spritprobleme vermutet und am Ende ist es die Zündung. Wo wohnst Du denn? Ich weiß, viele Fragen aber so easy ist das nicht.

 

Gruß

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