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OM651 Turboladerschaden mit 97.000 km

Mercedes
Themenstarteram 17. März 2024 um 12:42

Hallo zusammen, ich würde gerne hier an dieser Stelle mein Schadensbild vorstellen und um eine Einordnung bitten.

Fahrzeug ist ein SLK250 CDI, EZ 2015 der zwar ganzjährig zugelassen ist, im Winter aber nur ab und an trockenen Tagen bewegt wird.

Letzte Woche hatte ich das Fahrzeug nach längerer Garagenstandzeit von etwa 4 Wochen in Betrieb genommen.

Bereits auf den ersten niedertourigen 1-2 km erschien mir die Automatik als ungewohnt seeeeehr schaltfaul. Bei etwas mehr Gas fehlte auch gänzlich das Drehmoment. Kurz gesagt, der SLK fuhr wie ein "Sack Nüsse".

Zu diesem Zeitpunkt tappte ich noch völlig im Dunkeln, da keine (Fehler)Kontrollleuchte im Display aufleuchtete.

Kurze Zeit später, bei einigermaßen betriebswarmem Motor und dem ersten Kickdown geschah fortbewegungstechnisch wenig bis nichts, lediglich die gelbe Motor(Abgas)Kontrollleuchte ging an.

Ich bin dann im Notlauf nachhause geschlichen und habe ihn mit einem Icarsoft MB V2 ausgelesen.

Folgende Fehlermeldung war als einzigste im Motorsteuergerät hinterlegt:

P029900 Ladedruck Turbolader 1 zu niedrig

Aufgrund von Laufleistung, Wartungszustand und Nutzungsprofil des SLK habe ich zunächst keinen Fehler/Schaden beim Lader selbst vermutet und meine Fehlersuche auf das Unterdrucksystem sowie die Druckseite der Ladluftstrecke beschränkt. Ohne Auffälligkeiten

Erst zu allerletzt habe den Luftschlauch am Ladereingang abgenommen und festgestellt, dass das Schaufelrad des so zugänglichen grösseren Laders bombenfest sitzt. Offensichtlich hatte die Welle gefressen.

Bisher waren Motor und Turbo absolut unauffällig. Ölwechsel wurde jährlich durchgeführt letztmalig vor 10 Monaten und 9.000 km mit Fuchs Titan GT1 Flex C23 5W30.

Den Turbo möchte ich gerne selber tauschen, bin aber unsicher, ob der Ladertod nicht durch ein externes, motorseitiges Problem verursacht worden sein könnte?

Zumal ich bei meiner Recherche im Internet jetzt nicht ständig über derartige Turboschäden gestolpert bin.

Gruß und schönen Sonntag

Axel

 

 

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27 Antworten

Servus, 5W30 wäre grundsätzlich nicht meine erste Wahl. Bevorzuge 5W40. Wie waren die Ölwechselintervalle bisher auf den ersten 97.000km? Habe vier Turbolader mit 191.000km, 233.000km, 276.000, und 300.000km, würde mich also sehr interessieren was da bei dir passiert ist. Fahre überall 5w40. Das billigste was ich bekomme und wechsle alle 10.000km. Ein externe Ursache könnte eine defekte Kurbelgehäuseentlüftung sein, aber bei den wenigen km eher unwahrscheinlich. Welle fest, Mangelschmierung? Gruß

Themenstarteram 17. März 2024 um 13:51

Zitat:

würde mich also sehr interessieren was da bei dir passiert ist.

Ja, da sind wir dann schon zwei.

Ich habe den Wagen 2015 mit 7 Monaten und 20.000 km bei einem Mercedeshändler gekauft. Seitdem hat das Fahrzeug keine Werkstatt mehr gesehen da ich Wartung einigermaßen im Rahmen des Wartungsplan immer selbst mache.

Die 70.000 von mir gefahrenen Kilometer kamen etwa hälftig im Rahmen von Urlaubs- und Wochenendausfahrten sowie ab und an zur Arbeit (50 km einfach) zusammen. Kurzstrecke, übermässig Stadtverkehr und Winterbetrieb kennt das Fahrzeug nicht. Ölwechsel einmal jährlich, zumeist Fuchs Titan. Jahresfahrleistungen zwischen 7 und 10.000 Kilometern.

Den Turbo selbst gibt es ja als werksüberholtes Teil ab etwa 800 Euro (netto), was ich durchaus im Rahmen finde. Trotzdem bin ich unsicher ob ich noch mehr Zeit in die Fehlersuche investieren, oder das Malheur eher im Sinne von "Pech gehabt" abhaken soll.

Gruß Axel

 

 

Stell doch mal ein Foto ein.

Themenstarteram 17. März 2024 um 16:21

Hab ich gerade keines - und auf einem Foto würdest Du nichts sehen. Die Schaufeln sind blank und nicht verbogen bzw. beschädigt. Und auch kein rausgesautes Öl oder sonst was sichtbar.

Ja darauf wollte ich hinaus.

an die Abgasturbine kommst du nicht ran oder?

hast du mal versucht mit irgendetwas vorsichtig zu drehen, nicht dass der nur irgendwie verklebt ist.

Eine festgefressene Welle am Turbo hatte ich jedenfalls noch nicht

Themenstarteram 18. März 2024 um 14:06

Nein, Das geht nicht, ohne den Turbo zu zerlegen.

Das Schadensbild hatte ich persönlich so auch noch nicht. Einmal ist halt immer das erste Mal. Bestimmt hat der auch schon länger "gefressen", war bloss nicht gleich aufgefallen.

Ein befreundeter Kfzler meint, dass wäre nicht so selten und ich solle mir deswegen keinen Kopf machen.

Öllzufuhr überprüfen/erneuern, neuen Turbo rein, und gut ist's.

Das ist doch ein Wälzgelagerter Turbolader?

Das der einfach in der Lagerung fest geht? Sehr merkwürdig. Die brauchen auch keine Unmengen an Öl wie die Gleitgelagerten?

Das ein Lager platzt o.K. aber so festfressen?

Für diese Turbolader gibt es, glaube ich, Firmen, die die Instandsetzen.

Vielleicht gibt es eine Firma in deiner Nähe.

Interessant wäre was die zu dem schaden, ggf. der Ursache sagen!

Am Subaru Diesel einer Bekannten habe ich mal einen Turbolader mit gebrochener Turboladerwelle gesehen aber Lager festgefressen?

MfG Günter

Themenstarteram 20. März 2024 um 15:32

Eine Instandsetzung in der Nähe ist nicht realisierbar. Ich habe mir jetzt einen Austauschturbo (Remanufactured) bei einem bekannten Anbieter geordert.

Wenn ich den defekten Lader ausgebaut habe, kann ich vielleicht noch das ein oder andere diagnostizieren, wobei das Teil doch sehr verbaut (komplex) aussieht mit seinen Klappen, Bypässen und was es sonst noch so gibt......

Wobei die Aussagen "eigentlich sollte dies oder das nicht passieren" wenig zielführend sind.

Ich hatte schon ein Fahrzeug, bei dem der Turbo eigentlch ein Verschleißteil war. In den einschlägigen Foren tumelten sich Leute mit zerlegten Ladern von 50.000 km und weniger. Zerlegt im Sinne von Teile der Schaufeln bis in den Brennraum......Meiner hingegen hielt 180.000 km, warum auch immer.

Da lobe ich mir wie hier eine festgefressene Welle. Da gehen wenigstens keine Teile auf Wanderschaft.

Themenstarteram 21. März 2024 um 16:59

So heut kam er an.

Laut Rechnung handelt es sich um einen Abgasturbolader für die Mercedes Teilenummer A6510901586, bezogen über

BE Turbo, Teilenummer 128873RED

zum Preis von 873,- € (netto)

Geliefert wurde direkt von BorgWarner aus Polen. Was an dem Turbo "remanufactured" sein soll, weiß ich nicht. Sieht für mich aus wie in Neuteil.

Abgasturbolader OM651

Musst du den alten zurück senden?

Schau einfach einmal, was du so sehen kannst. Und ob der wirklich in der Lagerung fest ist.

 

MfG Günter

Themenstarteram 23. März 2024 um 15:57

So, kaum 6 Stunden später, und schon ist der defekte Turbo draußen -(.

Zu allem Elend hatte ich zunächst versucht, den Turbo basierend auf der WIS/ASRA-Beschreibung auszubauen. Ein absolutes Desaster.

Einzige Möglichkeit das Ding ohne Komplettausbau des Motors zu entnehmen ist die Demontage des Abgaskrümmers. Davon steht dort allerdings kein Wort -).

Nach so einer Aktion kann man verstehen, dass bei uns keiner mehr KFZler lernen will.

Die Welle des großen Turbos ist auf Block. Die Rotoren sowohl auf Abgas- als auch Luftseite sehen noch gut aus.Allerdings stand im Bogen des unteren Ladeluftrohrs ein schöne Ölpfütze.

Ölleitungen, Hohlschrauben sowie das Öl, habe ich mir angesehen und keine Fremkörper, Späne, Verstopfungen oder ähnliches gefunden. Kurzum - ich weiß nach wie vor nicht warum er aufgegeben hat.

Turboausbau
Themenstarteram 29. März 2024 um 14:45

Da ich keine offenen Threads mag......

Gestern habe ich den neuen Lader eingebaut. Nachdem der Ausbau schon 6 Stunden gedauert hat, brauchte ich für den Einbau 11,5 Stunden.

Postiv war, dass ich tatsächlich alle Halter des fast 17 kg schweren Laders wieder anbringen konnte, da hatte ich beim Ausbau doch so meine Bedenken.

Zusammenfassend kann die Konstruktion von Motor (OM651) in Verbindung mit einem Verbau im SLK nur als Desaster bezeichnet werden.

Ein großer Teil der Unterdruckleitungen ist absolut unzugänglich unter irgendwelchen Zusatzaggregaten, Ansaugbrücken und in 3 cm Spalten zwischen Motor und Spritzwand verlegt.

Der Turbolader selbst ist mit 3 zusätzlichen Verstrebungen abgestützt und verschraubt - zweimal am Kurbelgehäuse und einmal an der Halterung der Lichtmaschine.

Eine der beiden Halterungen am Kurbelgehäuse sowie die an der Lichtmaschine sind nur nach Demontage derselben zu erreichen.

Gleiches gilt für den Flansch des Ölrücklaufs, sowie die Halterung des Ölvorlaufs des Turbo.

Die zur Verfügung stehende Arbeitsöffnung ist ungefähr 12x12 cm, wobei mittig der Stabilisator durchläuft.

Ich habe eigentlich schlanke Unterarme und kleine Hände, schaffte dies aber erst nach Demontage von Pendelstüzen und Stabi.

 

Noch ein Wort zum Turbolader - Obwohl ich den Austausch-Turbo (BE Turbo 128873RED) unter Verwendung der MB Teilenummer und zugesagter Passgenauigkeit für den SLK bestellt hatte, gab es auch hier Probleme.

Bei oberflächlicher Betrachtung waren beide Teile eigentlich identisch.

Nachdem ich den alten draußen hatte sah ich jedoch, dass der Ladeluftausgang des ursprünglich verbauten Laders in Richtung Ladeluftkühler etwa 30° nach unten gewinkelt und leicht nach rechts gebogen war - diese Biegung fehlte dem Austauschteil. Das Ladeluftrohr hätte man noch anpassen können, allerdings nicht ohne auch Abgänge der Wasserpumpe usw. anpassen zu müssen -(.

Letztendlich habe ich den Ladeluftausgang samt Verdichter-Bypass am Verdichter des Austauschturbos durch den der defekten Turbine ersetzt. (6 Schrauben)

Kurzum - der SLK läuft wieder wie er soll.

Der rein finanzielle Einsatz hielt sich mit insgesamt 1.100 Euro für Turbo, Dichtungssatz und Kleinteile im Rahmen, die körperliche und mentale Belastung der Reparatur würde ich mir aber nicht mehr antun.

Zitat:

@de66ka schrieb am 29. März 2024 um 15:45:14 Uhr:

Da ich keine offenen Threads mag......

 

Zusammenfassend kann die Konstruktion von Motor (OM651) in Verbindung mit einem Verbau im SLK nur als Desaster bezeichnet werden.

Erst einmal Danke für die Rückmeldung!

Das ist natürlich das Problem, wenn so ein Motor in X Baureihen Verwendung finden soll. Da Hilft nur so kompakt wie irgend möglich alles am Motor montieren, das der Motor überall rein passt ..!

Denn im Motor "integriert" sind Steuergerät, Luftfilter und manches was früher irgendwo im Motorraum montiert gewesen ist.

Aber heute, Plug & Play ..!!

Allerdings, ich glaube auch, würdest du das noch einmal machen, du würdest manches aus der Erfahrung heraus ganz anders anfangen. Gänzlich "weglassen" oder sofort anders beginnen, das hilft unheimlich viel etwas schon einmal gemacht zu haben.

Hast du am alten Turbo noch etwas bezüglich des "fest Gehens" sehen können?

MfG Günter

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