Dieselkrise: VW-Betriebsratschef wirft Regierung Halbwissen vor
"Die Lösungen müssen für die Kunden bezahlbar sein"
Die derzeit in der Politik stattfindende Debatte über bessere Luft in den Städten findet laut VW-Betriebsratschef Osterloh mit viel Halbwissen statt. Lösungen müssten bezahlbar bleiben.
Wolfsburg/Berlin - Vor der Entscheidung der Bundesregierung über Maßnahmen der Autoindustrie gegen Fahrverbote für ältere Dieselautos hat VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh die Politik vor unrealistischen Vorgaben gewarnt. "Manchmal wünsche ich mir schon, dass die Politik versucht, sich ernsthaft mit den Fakten vertraut zu machen, bevor sie Entscheidungen trifft", sagte Osterloh der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Donnerstag).
"Ich bin zu diesem Thema noch nie von so vielen Menschen umgeben gewesen, die mit Halbwissen darüber diskutieren, was technisch geht und was nicht geht", sagte Osterloh und fügte hinzu: "Was mich wirklich aufregt ist, dass in Berlin viele Politiker nicht mehr wissen, was außerhalb der Hauptstadt los ist."
Millionen Besitzern von Diesel-Fahrzeugen drohen in mehreren deutschen Städten wegen zu hoher Stickoxid-Emissionen Fahrverbote. Beim Versuch, diese zu vermeiden, ringen Bundesregierung und Autohersteller um eine Lösung. Im Gespräch sind ein Rückkaufprogramm schmutziger, alter Diesel durch die Hersteller sowie die Möglichkeit, ein altes gegen ein neues, weniger umweltschädliches Auto eintauschen zu können.Diskutiert werden auch Hardware-Nachrüstungen. Die Autokonzerne lehnen solche Umbauten direkt am Motor dem Vernehmen nach weiter ab, weil sie technisch aufwendig und teuer sind. Zudem zeichnet sich politisch ab, dass den Herstellern allein die Kosten dafür aufgetragen werden könnten. Auch zum geplanten Rückkaufprogramm gibt es Skepsis. An diesem Freitag ist ein Spitzentreffen der Regierung im Kanzleramt geplant.
Finanzminister Olaf Scholz hatte bereits angekündigt für die Lösung der Diesel-Problematik keine Steuermittel einsetzen zu wollen.
Osterloh sagte: "Ich bin auch für saubere Luft, aber die Menschen wollen und brauchen den Individualverkehr. Und die Lösungen müssen für die Kunden bezahlbar sein." Der VW-Betriebsratschef sagte, er erwarte "Fairness der Politik uns gegenüber". Schließlich gehe es auch um Arbeitsplätze. "Mich wundert dabei, dass sogar der eine oder andere Sozialdemokrat zu meinen scheint, es sei ja nicht so schlimm, wenn 100.000 oder 200.000 Menschen ihren Arbeitsplatz in der Automobilindustrie verlieren", sagte Osterloh.
Quelle: dpa
Sind die doch! Bezahlbar für den Kunden...der soll nämlich NIX zahlen!
Ist doch super, dass der Herr für saubere Luft ist! Das ist doch mal ein Bekenntnis!
Saubere Sache!
MfG
Kein Halbwissen ist das das VW Betrogen hat, damit auch die Schuld trägt.
Wer Schuld ist bezahlt den Schaden.
"Und die Lösungen müssen für die Kunden bezahlbar sein." (aha, VW baut jetzt endlich günstige Autos?😆)
"...es sei ja nicht so schlimm, wenn 100.000 oder 200.000 Menschen ihren Arbeitsplatz in der Automobilindustrie verlieren" (woher stammen die Zahlen?)
Seit 3 Jahren nix getan und auf die Politik gehofft (aussitzen) und jetzt wird gejammert, weil es zu spät ist. Sry, aber da hat auch gerade der Betriebsrat geschlafen und zu wenig Druck gemacht...obwohl...der Betriebsrat von VW ist ja eh auf der Seite der Arbeitgeber.
VW könnte nur mit ihren Gewinnen die Abgasanlagen sämtlicher VW,Audi,Seat und Skoda Diesel Fahrzeuge auf SCR Kats und Ad Blue Tanks umbauen, wenn nicht auch die Diesel in E Autos umbauen.
Allein im letzten Jahr waren es 11 Mrd €, da wäre es nur natürlich, das die Kosten von dem Hersteller übernommen wird, der den Betrug begangen hat.
Der STaat und auch die Autokäufer haben den Betrug nicht begangen,weshalb sollten die für die Verbesserung der Reinigungswirkung der Abgaseinrichtungen
zahlen?
Das geht jetzt noch bis Montag so weiter.
Jeder hat jetzt "jet zo kamelle", wie man in Köln sagt. 😆
http://www.mitmachwoerterbuch.lvr.de/detailansicht.php?...
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Auf deutsch: Wenn der so ne große Fresse hat, warum ist der dann nicht am Sonntag mit nach Berlin gefahren und hat Mutti das ins Gesicht gesagt? 😆
Ach ja, war garnicht (ein/vor) geladen. 😎
MfG
2007 Finanzkrise. 2009 in der Folge Autoindustrie-Krise. Es kam die Umweltprämie
oder auch Abwrackprämie. Die Autoindustrie wurde damit beatmet und (angeblich) auch etwas für die Umwelt getan. Die damaligen Neukäufe waren häufig Diesel und oft bereits Euro5, zT Euro4.
Beworben wurde mit "Weil neu sauberer ist" und ähnlichen Texten.
Zu einem Großteil also genau die Fahrzeuge, die nun heute die Problemdiesel sind, weswegen sich Kartelle zerlegten, Politik und Industrie zankt, Kunden die (Wertverlust)-Deppen sind usw.
Lassen wir das mal im Raum stehen. Ach nebenbei, was macht eigentlich der Herr Wissmann?
Osterloh sagte: "Ich bin auch für saubere Luft, aber die Menschen wollen und brauchen den Individualverkehr. Und die Lösungen müssen für die Kunden bezahlbar sein."
Dann darf man doch mal fragen: Wer ist hat diese verkorkste Situation verschuldet?
Der Kostenberg der hier aufgetürmt wurde, kommt doch daher, dass die Autohersteller - allen voran VW - bei den Abgasgrenzwerten betrogen haben.
Wenn Osterloh sagt "Was mich wirklich aufregt ist, dass in Berlin viele Politiker nicht mehr wissen, was außerhalb der Hauptstadt los ist.", dann hat er vielleicht nicht ganz unrecht. Nur: VW weiß nicht, was außerhalb vom Mikrokosmos Wolfsburg los ist!
Selbstkritik sieht anders aus!
Also was der gute Herr da ablässt, ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten. Da bleibt einem wirklich nur das Kopfschütteln und dankbar zu sein, dass man selber nie etwas von VAG besessen hat.
Es stellt sich bei diesen Aussagen mal wieder die Frage, wie kann man diesen Konzern mögen, etwas von denen kaufen...
Sehr guter Beitrag, Danke. 😉
VW weiß ja noch nicht mal, was bei ihnen selbst los ist. Oder wie ist Winterkorns Statement zu interpretieren, er habe vom Dieselproblem bis September 2015 nichts gewusst?
Davon ab ist doch VW selbst daran schuld, dass so viel Halbwissen in Umlauf ist, denn dieser Hersteller hat Clean Diesel gepredigt und Abgasbetrug praktiziert. Das ist ohnehin eine Erkenntnis, die sich anhand der Verlautbarungen aus Richtung VAG / VDA immer wieder aufdrängt: Die Herrschaften zünden Nebelkerzen und fordern Versachlichung.
Auch Osterlohs sonstigte Aussagen sind Geschwurbel und rhetorische Taschenspielertricks. Lobbyismus pur und olsql hat es völlig richtig formuliert: Die Hardwarenachrüstungen SIND finanzierbar, aber Osterloh fehlt jedes Verantwortungsbewusstsein. Deshalb versucht er, den Haupttäter VW aus der Haftung zu nehmen.
Deshalb auch das Ablenkungsmanöver in Richtung Politik / Berlin. Allerbilligster Schachzug ... 🙄
Und regelmäßiger Bestandteil der Polemik ist natürlich die Arbeitsplatzkeule. Statt dass die Herren mal ihre Boni zurückzahlen, die sie ohnehin durch Betrug erlangt haben.
Vielleicht müsste dem einen oder anderen hier (und auch dem einen oder anderen Hofreiter in Berlin) mal klar werden, dass die geforderten Nachrüstungen - egal ob Hard- oder Software, die derzeit (von allen Herstellern) verlangt werden, nichtmal ansatzweise etwas mit dem VW Betrug zu tun haben. Deren Fahrzeuge sind zum großen Teil umgerüstet und inzwischen legal EU5. Hier geht es darum, generell EU4 und 5 Fahrzeuge nachzusüsten auf einen Stand, der heute technisch möglich ist, damals aber eben noch nicht.
Und selbstverständlich muss man dafür schauen, was technisch überhaupt möglich ist und Sinn macht, und wer's finanzieren könnte. Aber das ist völlig unabhängig vom VW Betrug, udn die immer wieder kolportierte Forderung "Wer betrogen hat muss bezahlen" ist in diesem Zusammenhang vollkommener Unsinn.
Wenn man Halbwissen vorwirft und damit sein eigenes Viertelwissen zur Schau stellt.
Offensichtlich weiß man im Wolfsburger u. Braunschweiger Dunstkreis nicht mehr was außerhalb in Deutschland los ist.
😱
Ausnahmsweise hat der Herr gar nicht mal unrecht, zumindest einigermaßen: Denn von den kriminellen Machenschaften von VW wissen alle (inkl. der Bundesregierung) nur die Hälfte. Ach was, weit weniger als die Hälfte.
Das klingt plausibel...
😆