Aurus Senat: Wladimir Putins Staatskarosse geht in Serie

"Ein Luxusauto, das wir auch verkaufen können"

MOTOR-TALK

verfasst am Fri Aug 31 10:11:35 CEST 2018

Wladimir Putin darf sie seit Mai sein Eigen nennen. Nun geht die Luxus-Limousine Senat vom russischen Autohersteller Aurus auch für den "Normalbürger" an den Start.

Bislang war der Senat vom russischen Hersteller Aurus nur als Staatskarosse von Wladimir Wladimirowitsch Putin bekannt. Nun soll die Luxus-Limousine auch für den "Normalbürger" mit überdurchschnittlich dicker Brieftasche an den Start gehen
Quelle: SP-X/Peter Maahn

Moskau - Frühere Herrscher des roten Riesenreichs schielten heimlich neidisch gen Westen: Während ein US-Präsident im Lincoln Continental oder Cadillac vorfuhr, mussten sich seine sowjetischen Amtskollegen Breschnew oder Gorbatschow mit einem ZIL begnügen. Die Staatskarosse hatte zwar gewaltige Ausmaße, war aber ein barockes Relikt aus den 50er-Jahren mit stets veralteter Technik. Jetzt rollt der Aurus Senat an - Wladimir Putins Limousine. Aber nicht nur: Der Aurus Senat soll in Serie gehen.

Vladimir Putins Limousine

In der edelsten Variante ist das Fahrzeug gegen Beschuss und Explosionen gepanzert
Quelle: SP-X/Peter Maahn
Zum ersten Mal tauchte die 6,63 Meter lange und gut zwei Meter breite Limousine bei Putins Amtseinführung im vergangenen Mai auf. Ein neuer Rolls Royce oder doch ein Bentley? Auch wegen mancher Ähnlichkeit zu britischen Ikonen von Macht und Reichtum waren die Spekulationen der Augenzeugen verständlich. Bis dann das Geheimnis gelüftet wurde. Eine neu gegründete russische Autofirma hat das Luxusmobil entwickelt und geht jetzt an den Start.

Den Aurus Senat gibt es in zwei Versionen: Ein langes Modell mit 6,63 Metern, 4,30 Meter Radstand und bis zu sieben Plätzen und eine um einen Meter kürzere Ausgabe (5,63 Meter). Eine Rundum-Panzerung, die vor Schüssen und Explosionen schützen soll, ist dem Edelmodell vorbehalten.

Gemeinsam haben die "Senatoren" einen 4,4 Liter-Achtyzlinder-Motor, der 598 PS an alle vier Räder schickt. An Bord ist als zusätzliche Unterstützung ein rund 102 PS starker Elektromotor. Das Meiste an moderner Technik wurde in Russland entwickelt, auch die Neungang-Automatik oder das elektronisch geregelte Fahrwerk.

Bei den komplett vorhandenen Assistenzsystemen halfen etablierte Zulieferer, die auch Mercedes oder BMW versorgen. Auch wenn die Russen noch keinen Blick in den Innenraum zulassen, versprechen die Gestaltungsoptionen Luxus und Überfluss pur. Holz, Leder und was sonst noch edel und teuer ist, können bestellt werden. Das alles für einen Preis, der sicher im hohen sechsstelligen Euro-Bereich liegen wird, aber noch ein Staatsgeheimnis ist.

Von Kommandanten und Ehrengardisten

Industrie- und Handelsminister Denis Manturov klang fast euphorisch, als er auf der Moskauer Autoausstellung das Premieren-Tuch vom Aurus Senat zog: „Zum ersten Mal in der russischen Geschichte haben wir hier ein Luxusauto, das wir auch verkaufen können“. Damit spielte er auf die Vergangenheit an, in der die ZIL-Limousine nur den höchsten Staatsdienern vorbehalten war.

Doch auch in der neuen Zeit wird sich Zahl der Kunden in Grenzen halten. Was aber auch für einen Bentley oder Maybach gilt. Die West-Premiere des Aurus ist im nächsten Frühjahr auf dem Genfer Salon. Als nächstes Ziel plant de ehrgeizige Firma die Entwicklung eines SUV und eines großen Vans. Wie russische Medien berichten, könnte das SUV auf den Namen „Komendant“ und der Mehrsitzer auf „Kortezh“ (Ehrengarde) hören. Zunächst will das Unternehmen 5.000 Autos pro Jahr in Russland bauen.

Quelle: Sp-x

 

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Unter der Haube des Senat steckt ein 4,4 Liter-Achtyzlinder-Motor mit 598 PS. Zusätzlich steckt im Senat noch ein 102 PS starker Elektromotor
Quelle: SP-X/Peter Maahn
Zum ersten Mal zu sehen war das Fahrzeug im Mai bei Wladimir Putins Amtseinführung
Quelle: SP-X/Peter Maahn
Die Luxus-Karosse ist in zwei Längen zu haben. Die "kürzere" Variante misst 5,63 Meter. Die Langversion misst 6,63 Meter
Quelle: SP-X/Peter Maahn
In der edelsten Variante ist das Fahrzeug gegen Beschuss und Explosionen gepanzert
Quelle: SP-X/Peter Maahn
Vorgestellt wurde das Fahrzeug auf der Moskauer Autoausstellung. Dem russischen Pendant zur IAA
Quelle: Picture-Alliance