BMW, Daimler, Audi, Porsche, Ford: Konsortium für Schnelllader
"Ionity" soll Supercharger für alle bauen
BMW, Daimler, Audi, Porsche und Ford haben "Ionity" gegründet. Das Unternehmen soll 400 Schnellladestationen bauen, die ersten 20 schon 2017. Noch fehlen die Autos dafür.
München – Es klingt nicht zufällig nach Unity, zu deutsch: Einheit. BMW, Daimler, Audi, Porsche und Ford haben sich zusammengetan, um Schnellladesäulen in Europa zu bauen. Das Joint Venture heißt: „Ionity“. Ein Fantasiewort aus dem elektrisch geladenen Teilchen und eben Unity.
Es wird Zeit, dass der Aufbau der Ladeinfrastruktur an Schwung gewinnt. Die Marktchancen von Elektroautos hängen maßgeblich davon ab. Tesla hat das mit dem Erfolg des Model S gezeigt. Käufer durften von Anfang an auf langen Strecken kostenlos die eigens aufgestellten Supercharger nutzen. Das Joint Venture der großen Autohersteller, das nun seinen Geschäftsbetrieb aufnimmt, soll jenen helfen, die ein E-Mobil anderer Hersteller als Tesla fahren. Sofern es den Ladestandard CCS unterstützt (Combined Charging System).
Im April hatte die EU-Kommission ihr Ok für die Gründung des Konsortiums gegeben, aus wettbewerbsrechtlicher Sicht spreche nichts dagegen. Bis 2020 sollen an den Hauptverkehrsadern in Europa 400 Schnellladestationen mit tausenden Ladepunkten entstehen. Die Säulen nach dem CCS-Standard sollen mit bis zu 350 kW laden können. Anfang 2018 will Ionity 50 Mitarbeiter beschäftigen.
Ionity: 20 High Power Charger noch 2017
Die ersten 20 Schnelllader will Ionity noch dieses Jahr aufstellen. Hauptverkehrsachsen in Deutschland, Norwegen und Österreich sollen als erstes bestückt werden. Zwischen den einzelnen Ladepunkten sollen etwa 120 Kilometer liegen. Tank & Rast, Circle K und OMV werden als Partner genannt. Pro Station sind mehrere Ladepunkte vorgesehen. 2018 sollen mehr als 100 Stationen stehen.
Theoretisch erlaubt die geplante Ladeleistung von bis zu 350 kW mehr als doppelt so schnelles Laden wie etwa mit den Superchargern von Tesla. Die verfügen über eine theoretische Ladeleistung von 145 kW.
Es gibt allerdings ein Problem: Aktuell gibt es kein Auto auf dem Markt, das für derartige Ladeleistungen vorbereitet ist. Porsche hat angekündigt, dass der für 2019 geplante Mission E mit dem „High Power Charging“ umgehen kann. Die erste HPC-Ladesäule steht bereits in Berlin. Mercedes kalkuliert bei seinen ersten EQ-Modellen zunächst mit etwa 150 kW Ladeleistung. Mehr soll langfristig machbar sein.
CCS-Ladestandard: Aktuell mit 50 kW
Leer stehen sollen die HPC-Stationen deshalb nicht. BMW i3, Hyundai Ioniq und Opel Ampera-e verfügen über einen CCS-Anschluss. Auch VW setzt bei E-Up und E-Golf auf den Ladestandard. Allerdings fließt der Strom hier längst nicht mit 350 kW. Je nach Modell sind zwischen 40 kW (VW) und 50 kW (BMW, Opel) möglich, der Ioniq soll noch ein wenig mehr schaffen.
Ausgeklammert bleiben Autos, die von Herstellern stammen, die auf den Chademo-Standard setzen. Auch damit sind Ladeleistungen von 150 kW möglich. Künftig sollen sogar 400 kW drin sein. Citroen und Peugeot sowie bisher Renault und Nissan setzen beispielsweise auf Chademo. Weil der Standard in Japan weit verbreitet ist, bieten viele Hersteller dort Autos parallel mit den entsprechenden Systemen an. Darunter BMW, Hyundai und VW. Ionity lädt weitere Hersteller ein, sich am Ausbau des CCS-Netzes zu beteiligen.
Ob nun der CCS Standard gut oder schlecht ist, weiß ich nicht. Aber ich begrüße eine standardisierte, Hersteller-übergreifende Ladeinfrastruktur sehr (sogar mit viel Luft nach oben ausgelegt), ohne dass alle ihr eigenes Süppchen kochen.
Nein,
ein gemeinsamer Standard? Wie konnte das nur passieren?
Die Ausbaugeschwindigkeit erinnert mich an das Aufstellen von LPG-Säulen 2004ff.
Der Anfang ist gemacht, mal schauen ob und wie schnell es weiter geht.
G
simmu
Also 2020 will man da sein, wo Tesla heute schon ist?
Je mehr ich über diese mega-peinliche CCS-Veranstaltung nachdenke, desto weniger verstehe ich die Arroganz dt. Autobauer, nicht dem Supercharger-Standard beigetreten zu sein.... Man hätte schon wesentlich weiter sein können und die Welt hätte einen "Standard" weniger.
Tesla hat aktuell 351 Supercharger aktiv, was aber 2539 Ladeplätze bedeutet.
Weitere 11 mit 118 Ladeplätzen sind genehmigt, aber noch nicht im Bau.
Weitere 25 mit 242 Ladeplätzen sind bereits im Bau.
1. Der CCS-Stecker wurde als Standard beschlossen, als der Stecker noch nicht mal genormt war.
2. Im CCS-Protukoll ist (vielen unbekannt) bereits eine Abrechnugsstelle für zukünftige Stromsteuern enthalten.
3. 20 Ladepunkt in 2017 und 400 in 2020 sind (sorry) Lächerlich für die Macht und das Geld, was dahinter steckt.
4. Ich lese immer von bis zu 350kW möglich, aber real werden sie wohl 50kW oder wenn es Top läuft 150kW haben.
Das ganze klingt für mich eher nach Alibi, als wirklichen Wollen.
Denn Ziel 2020: 400
Ist Tesla heute: 2539 (incl. der im Bau und genehmigten sind es 2915)
Es gibt ja noch gar keine Fahrzeuge dafür, von daher ist der Zeitpunkt schon richtig.
"Für alle" scheitert ja schon mal daran, dass keine ChaDeMo-Ladeanschlüsse vorgesehen sind.
Die deutsche Ladesäulenverordnung hat da ganze (Lobby-)Arbeit geleistet.
Wie dem auch sei, immerhin haben sie erkannt, dass Elektromobilität nicht nur darin besteht, den Verbrenner gegen einen Elektromotor zu tauschen. Mal gucken, was bei raus kommt.
Gibt bestimmt reichlich Subventionen dafür...
Auch wenn ich dir zustimme, du hast eine Kleinigkeit überlesen "400 Schnellladestationen mit tausenden Ladepunkten" für Europa.
Tesla betreibt mit Stand Oktober 2017 weltweit an 1008 Orten insgesamt 7032 Supercharger-Anschlüsse, davon im überwiegend westlichen Europa ca. ein Drittel (300 Stationen mit 1993 Ladesäulen). In Deutschland gibt es 59, in Österreich 12 und in der Schweiz 11 Standorte mit Superchargerstationen. Wiki
Haters gonna hate.
Don't feed the troll...
Typisch MT
Ich muss wirklich sagen, dass ich persönlich CHAdeMO am besten finde.
Das bidirektionale Laden könnte ein enormes Potential sein.
Gründsätzlich finde ich super, dass sich was tut!!
Nur, wenn man weiß wer dahintersteckt...
Tank & Rast
http://www.faz.net/.../...ettenbetreiber-tank-rast-kauft-13740668.html
OMV
https://www.allianz.com/.../
Straßen im Sinne von PPP (Public Private Partnership) und Maut sind eine tolle Sache! 😊
http://www.zeit.de/.../seite-2
Die Allianz hat ihren Sitz in München, die CSU ebenfalls. Dobrindt ist bei der CSU.
Dazu noch die kartelligen deutschen Autobauer...
https://www.heise.de/.../...-ist-sauer-auf-VW-und-Daimler-3867520.html
...
Achja, der freie Markt 😆
Wird bestimmt günstig 😉
Es ist doch klar, dass solche Infrastrukturprojekte in Deutschland komplett ausgehandelt sind, bevor man der Politik sagt, was man vor hat und wie man das gerne öffentlich-rechtlich begleitet hätte.
Deswegen ja auch die Ausgrenzung von Tesla. Kostenlosen Strom für Kunden? Wo kommen wir denn da hin?
Da kann doch niemand mehr dran mitverdienen.
Hast Du Dir den Artikel durchgelesen den du gepostet hast?
Wenn Du Ihn sinnerfassend durchgelesen hast, dann beantworte mir doch mal die Frage, was das mit dem Thread zu tun hat?
Und dann kannst Du mir auch erklären, warum Du Dir diesen Artikel ausgesucht hast, und nicht diesen hier? Der würde sogar zum Thema passen...
Für alle die sich den Allianz-OMV Link nicht durchlesen wollen hier die kurze Zusammenfassung.
Seit dem 3. Energiepaket der EU, musste der Erdgas Fernleitungsbetrieb auch bei der OMV abgespalten werden (die neue Firma nennt sich GCA Gas Connect Austria). Dadurch sind defakto keine Synergien mit dem restlichen Konzern mehr vorhanden.
Somit wurde von der OMV beschlossen sich von 49% der GCA zu trennen um Geld in die Kasse zu bekommen. Und diesen Anteil haben im Verhältnis 60/40 die Allianz und SNAM (ENI) gekauft.
Die Allianz hat zwar Mitsprache Recht bei den Erdgas-Fernleitungsbetrieb allerdings sonst nirgends im OMV Konzern.
GCA Umsatz 2016 ~280Mio €
OMV Umsatz 2016 ~19 Mrd. €
Das ist wie wenn man behauptet Samsung sagt Apple was sie machen sollen, nur weil sie Teile für die iPhones liefern....
Stimmt, habe ich überlesen. 😱
Die Zahlen sind veraltet:
https://supercharge.info/
Aktuell sind 1047 Supercharger mit 7338 Ladeplätzen aktiv.
Weitere 69 Supercharger mit 791 Ladeplätzen sind im Bau.
Weitere 29 Supercharger mit 310 Ladeplätzen sind genehmigt.
Weitere 3 Supercharger mit 22 Ladeplätzen sind temporär geschlossen.
Zusammen sind das 1148 Supercharger mit 8461 Ladeplätzen.
Europa:
Tesla hat aktuell 351 Supercharger aktiv, was aber 2539 Ladeplätze bedeutet.
Weitere 25 mit 242 Ladeplätzen sind bereits im Bau.
Weitere 11 mit 118 Ladeplätzen sind genehmigt, aber noch nicht im Bau.
Aber hier soll es ja nicht um Tesla gehen, die bald den 10.000sten Ladepunkt bauen, sondern um das Ladenetzwerk der deutschen Hersteller.
Vielen Dank. Um deine Frage zu beantworten: Ja.
Mir war klar, dass der Einwand kommen wird 😊
Damit sollte aufgezeigt werden, dass hier ein Link zur OMV besteht.
Wie weitreichend die Verbindungen in den OMV Konzern sind ist für mich nicht ersichtlich, dass sie vorhanden sind jedoch schon, mehr sollte der Link nicht bezwecken. Du kannst dir gerne deine eigenen Schlüsse aus dem Link ziehen, dafür habe ich sie ja gepostet 😊
Ich bin überhaupt nicht eingedacht in die Ladetechnik, daher meine Fragen.
Ich fahre dann demnächst an einem Rastplatz raus, dort stehen, na sagen wir 10 Ladesäulen a 150 kW. Dann wird die gesamte Ladestation mit 10x150 kW, also 1,5 MW angeschlossen? Kommt mir viel vor.
Wie viel der 150kW gehen beim "Tanken" eigentlich in Wärme auf? 50kW?
Danke!