Diesel-Skandal: 15.000 Kunden klagen gegen VW
"myright" reicht Klagen in Braunschweig ein
Genehmigung falsch, Kaufpreis zurück? In Deutschland muss Volkswagen 2,6 Mio. Betrugs-Diesel nachrüsten. Die Plattform "myright" reicht nun 15.000 Klagen von Kunden ein.
Braunschweig - Mehr als 15.000 VW-Kunden mit einem manipulierten Diesel reichen am Montag (12.00 Uhr) über die Internetplattform "myright.de" Klage am Landgericht Braunschweig ein. Nach Angaben eines VW-Sprechers wurde bislang in gut 900 zivilrechtlichen Fällen entschieden - und in 70 bis 75 Prozent dieser Fälle hätten die Richter die Klage abgewiesen.
Was den Diesel-Skandal angeht, steckt der Autobauer mitten in der juristischen Aufarbeitung - und das an mehreren Fronten. Neben den Verbraucherklagen müssen sich VW-Anwälte auch mit Klagen von Anlegern und mit strafrechtlichen Ermittlungen befassen.
Welche juristischen Baustellen beschäftigen den Konzern?
Viele Autobesitzer, die einen manipulierten Diesel des VW-Konzerns fahren, verlangen eine Entschädigung. In Europa hat VW dies bisher abgelehnt. Dagegen klagen einige VW-Kunden. Nach VW-Angaben sind in Deutschland gut 7.000 zivilrechtliche Verfahren anhängig. Dazu kommen die neuen Klagen über "myright.de" und die US-Kanzlei Hausfeld.
Außerdem steht Volkswagen das Musterverfahren der Anleger bevor: Diese werfen VW vor, im September 2015 zu spät über Abgas-Manipulationen informiert zu haben. Volkswagen weist dies zurück. Nach Bekanntwerden der gefälschten Stickoxid-Werte bei Millionen von Dieselmotoren war der Aktienkurs steil nach unten gegangen. Zwischenzeitlich hatten die Vorzugspapiere des Konzerns fast die Hälfte ihres Wertes verloren. Diese Verluste wollen sich viele Anleger erstatten lassen. Es geht um Milliarden.
Zudem ermittelt die Staatsanwaltschaft Braunschweig wegen des Verdachts auf Betrug. Allein hier geht es - einschließlich eines Verfahrens gegen Ex-VW-Chef Martin Winterkorn - um fast 40 Beschuldigte.
Wie wurde in Deutschland bisher in zivilrechtlichen Fällen entschieden?
In Deutschland entschieden mehrere Gerichte, dass die von VW zugegebenen Manipulationen keine Pflicht zur Kaufpreis-Erstattung bedeuten. Es gibt aber auch andere Urteile, wonach der Händler das Auto zurücknehmen musste.Nach Angaben eines VW-Sprechers wurde bislang in gut 900 zivilrechtlichen Fällen entschieden. In 70 bis 75 Prozent dieser Fälle hätten die Richter die Klage abgewiesen. Die Tendenz sei gleichbleibend. Experten gehen davon aus, dass sowohl Volkswagen als auch die Kläger-Anwälte letztlich auf außergerichtliche Vergleiche setzen. Das Landgericht Braunschweig beschloss zudem, die Schadenersatzklage eines Kunden vorerst nicht an den Europäischen Gerichtshof weiterzugeben.
Wie argumentieren die Anwälte der Kläger?
Entscheidend für die Argumentation der Anwälte ist die Frage, ob die von VW ausgestellte Bescheinigung zum Übereinstimmen mit der Typgenehmigung des Kraftfahrt-Bundesamts korrekt ist. Der Käufer habe sich auf die Richtigkeit verlassen. Diese Angaben seien aber falsch gewesen, der Einbau von Abschalteinrichtungen sei nicht gestattet, sagte Hausfeld-Anwalt Christopher Rother.
Heißt das nun, dass der Kunde sein Geld zurückbekommt? Tatsächlich verlangt "myright.de" von Volkswagen, den Kunden den Kaufpreis gegen Rückgabe der betreffenden Autos zu erstatten. Es geht um 357 Millionen Euro. Die Aussichten der Kläger beurteilt Rother als gut: "Wer als Hersteller Kunden täuscht und Fahrzeuge auf dem Markt bringt, die nicht vorschriftsmäßig sind, macht sich schadenersatzpflichtig. Daran kann es aus unserer Sicht keinen Zweifel geben."»
Sammelklagen wie in den USA sind in Deutschland bisher nicht möglich. Was diesen nahe kommt, ist das Kapitalanleger-Musterverfahrensgesetz: Damit werden erstmals im deutschen Recht vergleichbare kapitalmarktrechtliche Klagen von Anlegern im Streitfall zwischen Unternehmen und Aktionären effektiv gebündelt.
Wie weit ist Volkswagen mit der Umrüstung?
In Deutschland: kurz vor dem Ziel. Deutlich mehr als zwei Millionen Autos in Deutschland seien umgerüstet, sagte ein VW-Sprecher. Das entspreche gut 90 Prozent der betroffenen Autos mit Dieselmotoren des Typs EA189 - über alle Konzernmarken. Beschwerden von Kunden gebe es kaum: "Das Update funktioniert." Weltweit seien etwa 6,25 Millionen Fahrzeuge umgerüstet. Bis zum Jahresende soll das Update abgeschlossen sein.
Quelle: dpa
Geil:
Ja wenn man die "glorreiche" freiwillige Vertrauensbildende Maßnahme in Anspruch nehmen will (bzw Muss, weil am Fahrzeug nach dem Update was kaputt gegangen ist und man es nicht selber bezahlen will) muss man ja auch dafür unterschreiben das die Defekte nicht durch da Update verursacht wurden. Und schon kann es ja auch nur noch wenige Beschwerden über das Update geben .... das die Lieferzeiten für bestimmte betroffene Teile bei den Motoren aber deutlich länger als früher sind, sollte einem dann doch zu Denken geben.
Bin ich mal gespannt. Ich denk das wieder angewiesen wird....
Alternative:
http://www.ppa-kanzlei.de/taetigkeitsfelder/widerruf-von-darlehen/
https://www.zdf.de/.../...rungsvertrag-vielleicht-widerrufbar-100.html
Was ist eigentlich mit den Leuten, die kurz vor Bekanntwerden des Skandals einen neuen Diesel von VW gekauft haben, der zwar keine Abschaltabrichtungen mehr hat, dafür aber durch den Skandal massiv an Wert verloren hat? Vermutlich einfach Pech gehabt, oder?
Das Beste ist ja, dass es so dargestellt wird als ob es vor den Updates keine Zuverlässigkeitsprobleme bei den VW Dieseln gab....
Also AGR Ventile Beispielsweise gehen erst seit dem Update kaputt. Vorher haben die Millionen von Kilometern problemlos Funktioniert. Da wird der Kunde doch noch verarscht als vorher und die Anwälte lachen sich in den Schlaf.....
Wer behauptet denn so etwas?
ah, richtig, niemand 🙄
der ein oder andere will es eben nicht wahrhaben das die Teile NACH dem update eine noch kürzere lebensdauer haben.
der kunde wurde einzig von VW verarscht.
Die haben haben eben nicht funktioniert 😆
Jap. Pechgehabt.
Trifft doch auf alle Dieselfahrzeuge vor/nach dem Skandal. Auch BMW, Audi, MB und co...den Wunschverkaufswert bekommt keiner mehr.
Hat schon jemals jemand seinen Wunschverkaufswert bekommen? 😆
Die Tendenz der Klageabweisung ist zumindest für den Bezirk des OLG Hamm nicht erkennbar. Bisher ist jedoch kein Urteil der hiesigen Gerichte bis nach Hamm gelangt. VW hat sich in allen Fällen bisher mit den Klägern auf Rücknahme des Fahrzeuges unter Abzug der Laufleistung außer gerichtlich geeinigt und Stillschweigen vereinbart. Offensichtlich möchte VW kein OLG Urteil. vor allen Dingen weil das OLG Hamm für seine Verbraucher freundlichen Entscheidungen bekannt ist. Wo geschummelt wurde bin ich für die Rückabwicklung des Kaufvertrages unter Berücksichtigung der Nutzung. Oder eine entsprechende kostenlose Nachrüstung mit einem SCR Kat und Ad Blue Tank wenn möglich. Leider sind eben durch den Skandal , der ja nicht nur den VAG Konzern betrifft, alle Diesel Fahrer betroffen und bleiben somit auf den geringeren Fahrzeugwerten sitzen. Über das ganze Geschrei sollte man jedoch nicht vergessen das der Diesel in vielen Fällen immer noch seine Berechtigung hat. Ich kann jedoch jedem Interessenten nur dringend empfehlen keinen Diesel ohne SCR Kat zu kaufen egal mit welchen Argumenten die Händler/Verkäufer ihre Lagerbestände oder auch Neuwagen anpreisen.
Ja ich für meinen Tiguan 2 Comfortline , 4Motion mit DSG, von Oktober 2016 mit 20.000 Km Laufleistung und SCR Kat. Verkaufserlös 38.000 € somit 23 % unter dem Einstandspreis.
@Ti-Driver In welchen "vielen" Fällen hat der Diesel im PKW seine Berechtigung. Mehr als die Treibstoffkosten fallen mir kaum ein. An die Mär von der CO2 Reduktion durch Diesel glaubt doch ansich kaum einer mehr. Schon garnicht wenn man drüber nachdenkt das der Dieselboom doch gern zu größeren und leistungsstärkeren PKW geführt hat.
Einen Neuwagen unter Euro 6c sollte man als Diesel sowieso nicht kaufen. Einen Diesel eigendlich nur leasen, mit festem Restwert.
VW ist beste Marke, deren Diesel sowieso die besten Autos und dazu noch am saubersten. Warum also verklagen? Diese habgierigen A-Löcher wollen nur nen schnellen Euro machen... Hoffentlich müssen die ihre Gerichtskosten selbst tragen!
Wenn's kein Fanboy schreibt dann halt du, ok.... 😆