Mercedes-Werk in Bremen: Kein Grund zur Panik
"Wir haben keine Krise"
Im Mercedes-Werk in Bremen soll die Produktion um 20.000 Einheiten gedrosselt werden. Dies sei jedoch kein Grund zur Beunruhigung, sagt der Betriebsrat.
Bremen - Betriebsrat und IG Metall sehen die angekündigte Produktionsreduzierung im Bremer Mercedes-Benz-Werk um 20.000 Autos im Jahr 2018 gelassen. "Es gibt keinen Grund zur Panik", sagte Betriebsratschef Michael Peters am Freitag der dpa in Bremen. Zwar gebe es unterschiedliche Vorstellungen von Betriebsrat und Unternehmensführung zu Fragen der Arbeitsentlastung oder zu Schichtmodell-Systemen. Binnen zwei bis drei Wochen rechnet er aber mit einer Lösung und einem Kompromiss. Nächste Woche sollten weitere Gespräche stattfinden. Das Werk zählt rund 12.500 Beschäftigte.
Zurück zum Normalzustand
Bremens IG-Metall-Sprecher Volker Stahmann sprach mit Blick auf die extrem hohen Produktionszahlen in dem Werk von einer "willkommenen Entlastung". Von Stellenabbau oder Abmeldung von Leiharbeitern könne keine Rede sein. "Wir haben keine Krise", sagte der Gewerkschafter. Peters sieht das genauso. "Man muss wissen, dass das Werk für 320.000 Einheiten (Autos) pro Jahr ausgelegt ist. Das ist sozusagen Normalstandard. Wir haben jetzt Jahr für Jahr Produktionsrekorde von über 420.000 Einheiten eingefahren", so Peters. Dies sei kein Normalzustand.
Die Jahresplanung lag für dieses Jahr laut IG Metall in Bremen bei 428.000 Autos. Jetzt sollen 408.000 Einheiten vom Band rollen. Die ersten drei Quartale sind praktisch vorbei. Das heißt, die Reduzierung trifft das vierte Quartal. An dem Standort werden zehn Modelle produziert, unter anderem das Cabriolet der C-Klasse, Coupé und Cabriolet der E-Klasse, der Geländewagen GLC. Auch das diese Woche in Stockholm präsentierte erste Modell der neuen Elektro-Marke EQ soll in Bremen produziert werden. Das bedeutet aus Sicht von Peters vor allem eins: mehr Arbeit.
Wahloptionen für Schichtarbeiter
Stahmann wies noch auf einen weiteren Aspekt hin. Nach dem im Januar vereinbarten Tarifvertrag steht unter anderem besonders belasteten Beschäftigtengruppen wie Schichtarbeitern eine Wahloption zur Verfügung. Sie können pro Jahr auf 27,5 Prozent eines Monatslohns verzichten und bekommen im Gegenzug acht freie Arbeitstage. "Es gibt beim Mercedes-Benz Werk Bremen bereits 2.600 Anträge, und die Frist läuft noch bis 31. Oktober", so Stahmann. Würden alle Anträge positiv beschieden, wären das schon jetzt 20.800 Arbeitstage im Jahr, was grob gerechnet etwa 100 Arbeitsstellen entspreche. All dies müsse bei der Personalplanung und Arbeitsbelastung berücksichtigt werden.
Mercedes hat keine Krise.
Dann ist ja gut...
Weitermachen!
Das Werk ist für 320.000 Autos ausgelegt, produziert aber 420.000 ... Wie geht das?
Sonderschichten? Überstunden? Zeitarbeiter?
Kenne mich da nicht aus, aber vielleicht kann jemand aus Bremen etwas dazu sagen?
Umtaktungen, Schichtverlängerungen, Samstagsarbeit, Durchfahren der Pausen, wo möglich. Und genau so wie die Zahlen suggerieren, ist das alles auf Dauer kein Zustand. 30 Prozent mehr Kapa gehen an den Mitarbeitern nicht spurlos vorüber.
Für 8.4 tage an Gehalt bekomme ich 8 tage frei? So spart man sich reich.
Wie kommst du denn auf 8,4 Tage Gehalt?
Er geht von einer 7 Tage Arbeitswoche aus. 😉
Dann kommt er bei 30,5 Tagen/Monat auf 8,4, was natürlich völliger blödsinn ist.
schon irre - wie nervös man bereits jetzt ist.
einerseits rekorde einfahren wie selbstverständlich, normal ist schon nicht mehr tolerierbar und dann sowas...
wann und wie will man überhaupt mal "umparken im k..." und darüber hinaus ?!
das muss noch nicht mal eine "elektrische revolution" sein. gottlob steck ich nix in auto-aktien....
Es ist auch keine Krise, sondern ein normales "Atmen" der Produktion. Es gibt halt mal mehr und mal weniger Planwerte. wenn jetzt 20.000 Autos weniger eingeplant werden, so ist noch weit unter 10% was sich hier planungstechnisch bewegt. Das Trump-Problem existiert, aber vor allem die Fahrzeugmode. Es verschiebt sich etwas weg von Limousinen hin zu SUVs. Bremen fertigt halt auch viele Limousinen.
Mit dann etwas über 400.000 Fahrzeuge (Jahresproduktion), ist das Werk immer noch riesig und sehr erfolgreich.
DAIMLER hat keine Autokrise, sondern eine Premiummarkenkrise, die vom übergroßen Erfolg des Auto sehr lange verdeckt wurde. Die Marke Mercedes-Benz ist über viele Klassen geschützt:
https://register.dpma.de/DPMAregister/marke/register/914073/DE
Auch beispielsweise bei Kosmetika. Im Fall von Parfüms engagiert sich die Marke sogar deutlich sichtbar:
https://www.douglas.de/Mercedes-Benz-Perfume/index_b2342.html
In Summe werden jedoch Markenwerte zu gering gehoben.
Beispiel: Kylie Jenner verstand es in sehr kurzer Zeit mit wenig Kosmetikprodukten bereits in jungen Jahren einen gigantischen Erfolg zu erzielen:
http://www.spiegel.de/.../...ten-milliardaerin-der-welt-a-1221855.html
Somit werden Marken zwar breit geschützt, aber in vielen Klassen minimalst gelebt, nur um gerade so die Schutzrechte behalten zu können und die Klassen entsprechend verteidigen zu können. Das ist aber viel zu wenig, um den Gesamtwert der Marke zu heben. Selbst im Kernbereich der Mobilitätsprodukte gibt es keine wirklichen Engagements bei z.B. Elektro-Motorrollern:
https://...mercedes-benz-passion.com/.../
Auch bei den sog. elektrischen Trettrollern (PLEV) sind andere Unternehmen weiter und stellen bereits endnahe Produkte und Studien vor. Fahrzeuge für die letzte Meile im Lebensumfeld werden wichtiger.
Nein .... Mercedes-Benz hat kein Werk Bremen Problem, aber ein mentales Markenproblem, welches von der "Süße des Autoerfolges" viele Jahre zugekleistert wurde. In Zeiten, wo es später einmal wirklich richtig gebraucht wird, ist es dann ... nicht da. Verpennt.
Angriffe kommen in der Zukunft vielleicht von vielen Modemarken u.a., da es über die "einfachere Welt" des eAntriebe als Antriebsstrang und vielen weltweiten Auftragsfertigern, leichter ist, schnell etwas auf die Beine zu stellen. Ansonsten werden Modemarken im Autobereich eher als Drittmarken mit "geduldet"; Beispiel FIAT:
https://www.youtube.com/watch?v=d-3gwAHA5U8&t
Schon Krass, was die für eine Überproduktion fahren.
😉 PSA will doch in Eisenach die Produktionsstraße erneuern.
Mit einem Ausstoß von 20.000 Fahrzeugen mehr dürfte das Werk gerettet sein
oha, mercedes so vielfältig bei douglas: come in and drive out 😉
aber stimmt schon - da kommen die "angriffe" von gänzlich (unerwartet) anderen, im e-Sektor um so krasser und kurzfristiger.
PS: E-Bikes wurden von Mercedes/Smart in Serie umgesetzt (?), ein E-Roller aber wohl nicht. Das war wohl wie bei MINI nur mal Show&Shine.
Gab es eigentlich schon einen Nachbarschaftsstreit zwischen den beiden Stuttgartern? 😆
Sorry, was du schreibst ist aber leider Quatsch. Mercedes hat kein Absatzproblem für seine in Bremen produzierten Modelle, ganz im Gegenteil. Inzwischen werden fast alle C-Klasse Limousinen für den deutschen und europäischen Markt in Südafrika produziert weil nach der Produktionseinstellung (der C-Klasse) in Sindelfingen die Kapazität in Bremen nicht mehr ausreicht.
Das "atmen" der Fabrik bzw. die Androhung der Produktionskürzung für Bremen ist alleine auf die "unterschiedliche Vorstellungen von Betriebsrat und Unternehmensführung zu Fragen der Arbeitsentlastung oder zu Schichtmodell-Systemen" zurückzuführen. Mit anderen Worten: Betriebsrat/IG Metall wollen mehr Geld bzw. weniger Arbeit für die Arbeitnehmer und Mercedes findet das naturgemäß nicht so toll.