Solar-Elektroauto Stella Vie (Lightyear) soll in Serie gehen
1.000 km Reichweite, null Komfort
130 km/h Top-Speed und 1.000 Kilometer Reichweite - alltagstauglich ist das Solarauto Stella Vie trotzdem nicht. Das soll sich bis zum Serienstart noch ändern.
München - Da können die Beschleunigungswerte noch so beeindrucken, das maximale Drehmoment noch so hoch und spontan abrufbar sein: Die obligatorische Frage nach der Reichweite hört jeder Entwickler eines elektrisch angetriebenen Autos. Kyron Pijpers fürchtet sie nicht. Mit Blick gen Himmel verkündet der Holländer: “Strahlende Sonne, kühlender Wind und gerade mal 22 Grad – da schaffen wir die 1.000 Kilometer locker."
Gut, der von ihm entwickelte Stella Vie ist auch kein herkömmliches E-Auto. Mit der 13 Kilowattstunden großen Batterie im Unterboden kommt das tropfenförmige Fahrzeuges rund 640 Kilometer weit. Doch der Akku wird (bei entsprechendem Wetter) über die Silizium-Solarzellen auf dem Dach des fünf Meter langen Fahrzeuges gespeist. Die Solarzelle bedeckt eine Fläche von rund fünf Quadratmetern, bis zu 400 Kilometer kann das Solarmodus zur Reichweite beisteuern.
"Locker" ist es für den Fahrer nicht immer
Wenn Pijpers bei diesem Wetter von "locker schaffen" spricht, denkt er womöglich eher an die technische als an die physische Komponente. Der Fahrer dürfte lange vor dem Akku aufgeben: Der Stella Vie hat keine Klimaanlage, nicht einmal die Fenster in der nur 1,22 Meter niedrigen Fahrhöhle lassen sich öffnen. Schlecht also, wenn die Sonne richtig herunterknallt. “Bei 45 Grad Außentemperatur wird der Wagen schon zur Hölle”, gibt der Uni-Entwickler zu.Das ist keine rein theoretische Situation. Bei solchen Außentemperaturen hat das bis zu 130 km/h schnelle Solarauto das "Bridgestone World Solar Challenge" in Australien gewonnen. Mit großem Abstand zum nächsten der insgesamt 42 teilnehmenden Solarautos.
370 Kilogramm Gesamtgewicht
Das man mit dem straßenzugelassenen Stella Vie nicht unbedingt täglich zum Büro fahren möchte, liegt auch an der spartanischen Ausstattung. Nacktes Carbon, Balsaholz und Klebestreifen dominieren das Interieur. Die Sitze haben den Komfort von Holzbänken, Außengeräusche dringen ungedämpft ans Ohr und der Blick nach Außen zeigt meist nur Felgen und Türbleche der Nachbar-Autos.
Hier wurde eben Gewicht gespart, wo es ging. Nur 370 Kilogramm zeigt die Wage für den Stella Vie. zum Vergleich: Ein Jaguar I-Pace wiegt rund 2,2 Tonnen, zieht seine 480 Kilometer Reichweite aus einem 90-Kilowattstunden-Riesenakku. Andererseits erfüllen E-Autos wie das britische SUV auch die Anforderungen heutiger Kunden an Leistung, Geschwindigkeit, Komfort und Assistenz-Technologie.
Serienproduktion geplant - als Lightyear
Pijpers ist klar, dass sich ein Stella Vie in dieser Form nicht verkaufen ließe. Genau das wollen die Entwickler der Uni Eindhoven aber ab dem kommenden Jahr tun. Und haben dazu die Firma Lighyear gegründet. Deren Solarauto soll auf dem Grundprinzip dieses Autos aufbauen. Firmenchef und Ex-Student Lex Hoefsloot verspricht, dass sich auch der Lighyear One allein über die Solarmodule in ein paar Stunden vollladen lässt. Und im Tag-Fahrbetrieb Strom allein aus den Solarmodulen saugt. “Sogar bei Regen oder Wolken holen wir noch mehr Strom aus dem Solarmodul als wir verbrauchen”, sagt Entwickler Pijpers.
Das Auto soll auf lange Sicht noch effizienter werden, den Lightyear besser mit der Umwelt vernetzen. In Australien haben sie das bereits versucht, indem der Testwagen mit einem vorausfahrenden Auto per W-Lan verbunden war. Außerdem kommunizierten die Systeme über Mobilfunk mit verschiedenen Servern. “Da sind wir dann etwas schneller gefahren, um vor heraufziehenden Wolken (welche die Server meldeten, Anm.) davonzurollen”, beschreibt Pijpers den Effekt. Beim ersten Serien-Solarwagen wollen die Holländer die sogenannte Car-to-X-Technik mithilfe von Siemens- und NXP-Technologie noch verfeinern. Auf ein wenig Reichweite werden sie aber sicher zugunsten besserer Klimatisierung verzichten.
Quelle: sp-x
Wer soll denn die Kunden werden?
Grundsätzlich der Schritt in die richtige Richtung!
Aber Crash-Sicherheit und Preis werden wichtige Faktoren sein, wenn das nicht stimmt, wird es leider kein Erfolg...
Aber sehr erfrischend, mal ein intelligentes und ressourcenschonendes Gefährt zu sehen! 😊
2030 fahren die ersten Food-Taxis:
Solar angetriebene Klein-Gewächshäuser ohne Fahrer fahren zu den Kunden und diese ernten dann vor der Tür die frischen Früchte und das Gemüse, scannen die Ernte ein und zahlen über Internet ohne Bank.
Und Fahrradfahrer mit PV-Modulen im Rückenteil der Textilien (liefern Strom bei Regen und Sonne) laden unterwegs damit die Pedelecs induktiv. Zusätzliche Kraft liefert der Rahmen, der aus transparenten Röhren besteht, in denen Algen Energie gewinnen.
Eigentum bei neuen Fahrzeugen wird es kaum noch geben.
Hat der Einparkhilfe? 😆
Ach nee, mit dem fährt man ja dauernd.
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Interessante Daten. Aber/Deshalb "ne Gurke"... !
Der ist doch für Personenbeförderung. Soll man den nicht kaufen? 😕😆
eh die die Menschheit so etwas freiwillig fährt geht sie lieber zu Grunde.
ganz schön dumm diese Menschheit.
Ist halt die Frage, wie die Effizienz ist mit ordentlichen Sitzen und einer Klimatisierung ist.
So viel schlechter vermutlich nicht.
Aber ein schöner Gegenentwurf zum Jaguar i-Pace, dessen reale Reichweite nach den ersten Tests keine 300km beträgt.
Stimmt.
Aber/Deshalb "ne Gurke"... ! ist präziser...
Technologieträger für die nach-SUV-Zeit.
Jetzt hätt ich noch gerne die zweite Testreihe mit Zuladung, Heizung und etwas Personenschutz und zack -> 400km
Denke, das wissen die selbst noch nicht ... aber sie wollen der derzeitigen Nummer 1 in diesem Geschäft hinterhereilen:
https://sonomotors.com/de/sion.html/
Mit immer preiswerteren Solarmodulen, die zudem effizienter werden, ist natürlich eine Beplankung des Fahrzeuges möglich, wie sonomotors mit dem Sion aufzeigt. Der Marktanfang ist allerdings hyperschwer. Wenn derzeit bei eAutos bei uns die Marktdurchdringung bei 1,8% liegt, ist die Marktdurchdringung von Solarfahrzeugen nur ein kleiner Prozentsatz davon. Aber alles beginnt ... klein: bei Daimler begann es 1889 mit der Motorkutsche
https://m.youtube.com/watch?v=x6c2raEA4bQ
Damals war eine Durchdringung ähnlich schwierig zu beurteilen.
Heute sind Marktdurchdringungen hyperschneller, da sich eine weltweite Autoindustrie aufbaute. Allerdings werden manche Themen zu behutsam bremsend angefasst, um die klassischen Geschäfte nicht zu gefährden (These). Wird hier aber zu behutsam agiert, kommen Image und Zukunftsentwicklung auf die schiefe Bahn. Hyperzögerliche Einführung von Umwelttechnologien wie Feinstaubfilter bei Benzinern sind kein Ruhmesblatt.
Ich glaube nicht an Solarautos im neuen Sinne, aber von einer Aufnahme von Solarfeldern in den klassischen Autolinien von eAutos wie .B. Leaf &Co. Vorstellbar ist das die neusten Generationen von Panoramadächern dann Solardächer sein werden. Das ist zwar eine geringere Beplankung, wie bei sonomotors &Co., aber in der Stückzahlensumme ist das ein gigantischer Sprung, da letzteres bei eAutos und bei Hybriden umgesetzt werden kann... und davon profitiert dann auch sonomotors ... Solaranwendungen werden sehr deutlich preiswerter und etablierter sein. Solarmodule sind m.E. Gut für eine Unterstützung, nicht aber für den kompletten Antrieb. Irgendwo muss auch ein Kompromiss zwischen Design, Autogrösse und Kosten gefunden werden.
Eine stärkere Solardurchdringung bei Autos allgemein wird aber erfolgen ... mal mehr und mal weniger.
Eine Durchdringung bei Panoramadächern kann dank etablierter Zulieferer schnell gehen:
http://www.aktiencheck.de/.../...chafft_Milliardenumsatz_China-8484783
Es ist halt ein anderer Startpunkt als 1889 mit der Motorkutsche ... .
Eine Totgeburt! Warum soll ich meinen i3 für so etwas wegtun? Wo ich doch keine 1.000 km Reichweite benötige?
Weil du dann nicht zwingend auf einen Ladeanschluss angewiesen bist und keinen großen Akku spazieren fahren musst.
dann lieber ein sagway 🙄
Ich habe zwar „nur“ ein thermische Solaranlage auf dem Haus, weiß dadurch aber inzwischen zuverlässig, dass der Solarertrag von November bis März bei uns nicht ausreichend ist, damit auch nur ein paar Kilometer weit zu kommen. Dann braucht es doch noch zusätzlich den größeren Akku, die ganze fehlende AC und DC Ladeelektronik etc. Dann noch ein vernünftiges Crashverhalten, Fußgängeeschutz usw. und wir sind auf dem Nivesu eines normalen Elektroautos. Und Outback ohne Klimaanlage tun sich nicht einmal die Aborigines an.
OpenAirFan