Honda CB 1000 R: Fahrbericht, technische Daten, Preis

12 Kilo leichter, 20 PS mehr

MOTOR-TALK

verfasst am Fri Sep 07 13:59:39 CEST 2018

Optisch beweist die CB 1000 R Aggressivität. Und überrascht doch beim Aufsitzen mit Komfort. Honda hat die CB 1000 R zurückgeholt und dabei einiges richtig gemacht.

Honda trimmt die CB 1000 R auf mehr Komfort. Motorseitig haben sich die Japaner an Altbewährtem orientiert
Quelle: Honda

Köln - Wer sich heute für ein unverkleidetes Motorrad entscheidet, greift entweder zu einem neu aufgelegten Klassiker wie der Kawasaki Z 900 RS oder zu einem Streetfighter. Honda hatte für dieses Klientel bis 2016 die CB 1000 R im Programm, die 2017 - zunächst ohne Nachfolgerin - nicht mehr angeboten wurde.

Für die laufende Saison haben ein grundlegend erneuertes Bike vorgestellt, das wieder CB 1000 R heißt. Neben dem Styling hat auch der Motor Änderungen erfahren. Dieser basiert nun auf dem des Supersportlers Fireblade des Jahres 2004.

Zwölf Kilogramm leichter ist die CB 1000 R geworden. Aber auch zugenommen hat sie, zumindest bei der elektronischen Ausstattung
Quelle: Honda
Im Vergleich zur Vorgängerin ist die CB 1000 R um 12 Kilo leichter geworden und bringt damit nur noch 214 Kilogramm auf die Waage. Das verbaute Aggregat hingegen hat zugenommen. Dieses liefert nun nämlich 20 PS mehr. 145 PS bringt die CB 1000 R auf die Straße.

Ebenfalls zugenommen hat die CB 1000 R bei den elektronischen Helfern: Die drei voreingestellten Fahrmodi „Rain“, „Standard“ und „Sport“ variieren die Gasannahme und passen Traktionskontrolle und Motorbremsmoment entsprechend an.

In einem vierten Modus kann der Fahrer die Einstellungen frei kombinieren. Vom Rahmen, der nun aus Stahlprofilen besteht, sieht man von außen wenig. Vielmehr fangen Kühlerblende, eine weitere Alublende unter dem Tank sowie der massige Auspuffendtopf den Blick des Betrachters. Ein weiteres auffälliges optisches Merkmal ist das kurze Heck und der an der Einarm-Schwinge befestigte Kennzeichenhalter, der zudem als Spritzschutz bei Nässe dient.

Mit der CB 1000 R hat Honda keinen Sportler auf die Räder gestellt. Das wird bereits beim Aufsitzen und den ersten Metern Fahrt deutlich. Die Sitzposition ist sehr aufrecht, die Enden der Lenker kommen den Händen entgegen und die Fußrasten sind recht weit vorn angebaut. Das führt zu einer eher komfortablen denn aggressiven Sitzposition. Die Sozia hat auf dem modern-kurzen Heck allerdings weniger zu lachen.

So richtig los geht's ab 8.000 Umdrehungen

Beim Druck auf den Anlasser erwacht ein brummig bollernder Vierzylinder zum Leben, der sein Potenzial bereits ankündigt. Die leichtgängige Kupplung und das erstklassig rastende Getriebe unterstreichen den guten Eindruck. Wer die Variante mit Pluszeichen hinter dem Modellnamen ordert, kommt zudem in den Genuss eines Quickshifters. Der schaltet nicht nur hoch, sondern auch runter, ohne dass man die Kupplung ziehen muss.

Zwischen 4.000 und 8.000 Umdrehungen gibt sich die CB 1000 R eher zahm. Ab 8.000 aber legen die 145 PS richtig los
Quelle: Honda
Die neue CB 1000 R bereitet wenig Anpassungsprobleme: Der Vierzylinder läuft gewohnt vibrationsarm, zieht kräftig voran und dreht willig bis 12.000 Touren hoch. Dabei legt er eine Eigenheit auf die Straße, die ein wenig erstaunt. Denn ab rund 4.000 Touren gibt er sich etwas verhalten, um dann erst bei 8.000 Umdrehungen mit Schmackes loszulegen und seine 145 PS voll auszuspielen.

Damit fehlt beim ambitionierten Landstraßenwedeln in der Drehzahlspanne zwischen 4.000 und 8.000 Touren ein wenig die Dynamik, die man von einer 1000er erwarten sollte. Das macht sich auf ebenen Landstraßen kaum bemerkbar, könnte aber bergauf und nach engen Kehren durchaus spürbar werden. Was die Gesamtbeschleunigung angeht, liegt der Motor auf dem Niveau des Vorgängers. Dabei gibt er sich recht genügsam und lässt sich auf entspannten Touren unter fünf Litern fahren. Wir kamen auf einen Testverbrauch von 5,3 Liter auf 100 Kilometer.

Das Fahrwerk unterstreicht den Komfortanspruch

Das Fahrwerk ist vielseitig und komfortabel einstellbar. Kleinere und größere Verwerfungen der Fahrbahn werden souverän weggebügelt, in Kurvenfahrten vermittelt es jede Menge Sicherheit und Berechenbarkeit. Griffige und gut dosierbare Vierkolben-Bremsen stehen dem Vortrieb bei Bedarf wirksam entgegen, wobei dem ABS die Schräglagentauglichkeit abgeht.

Wer 1.500 Euro mehr ausgibt, bekommt unter anderem beheizbare Griffe dazu
Quelle: Honda
Das LC-Display ist gut ablesbar, klar gegliedert und liefert fortwährend den genauen Status der elektronischen Systeme. Über einen Kippschalter an der linken Armatur lassen sich die Modi verändern. Die Blinker verfügen leider nicht über eine automatische Rückstell-Funktion.

Optisches Bonbon ist der große Kühler vor dem Reihenvierer mit seinen matt schimmernden Blenden an den Seiten, der der Honda optische Eigenständigkeit verleiht. Von vorne erledigt dies der Rundscheinwerfer mit zweigeteiltem Reflektor und LED-Leuchteinheiten. Wer die 1.500 Euro teure Plus-Variante geordert hat, bekommt neben dem Blipper ein Schutzgitter für den Kühler, Heizgriffe sowie eine metallene Sitzbankabdeckung. Dann liegt man bei 14.495 Euro, bekommt dafür aber ein wertiges, schickes und stilvolles Fahrgerät.

Technische Daten Honda CB 1000 R

  • Motor: Flüssiggekühlter Vierzylinder-Viertaktreihenmotor, vier Ventile pro Zylinder
  • Hubraum 998 ccm
  • Leistung 145 PS bei 10.500 U/min
  • Maximales Drehmoment 104 Nm bei 8.250 U/min
  • Fahrwerk: Rückgratrahmen aus Stahl, Upside-Downgabel Ø 43 mm, verstellbare Federbasis, Zug- und Druckstufe, Einarmschwinge aus Aluminium, verstellbare Federbasis und Zugstufendämpfung
  • Bremsen: Doppelscheibenbremse vorn 310 mm, Vierkolben-Festsättel; hinten 256 mm, Doppelkoleb-Schwimmsattel
  • Assistenzsysteme: Traktionskontrolle, ABS
  • Radstand: 1,45 m
  • Sitzhöhe: 83 cm
  • Gewicht: vollgetankt 214 kg
  • Tankinhalt: 16 Liter.
  • Höchstgeschwindigkeit: 230 km/h
  • 0 – 100 km/h: 3,4 sek
  • Testverbrauch: 5,3 Liter/100 km.
  • Preis: 12.985 Euro
  • Preis für die "Plus-Variante": 14.495 Euro

Quelle: Sp-X

 

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Zwölf Kilogramm leichter ist die CB 1000 R geworden. Aber auch zugenommen hat sie, zumindest bei der elektronischen Ausstattung
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Zwischen 4.000 und 8.000 Umdrehungen gibt sich die CB 1000 R eher zahm. Ab 8.000 aber legen die 145 PS richtig los
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Wer 1.500 Euro mehr ausgibt, bekommt unter anderem beheizbare Griffe dazu
Quelle: Honda