Kindersitze im Test von ADAC und Stiftung Warentest
16 Kindersitze im Test
Damit die Kleinsten sicher im Auto reisen, hat Stiftung Warentest 16 Kindersitze getestet. Bis auf zwei Modelle schnitten alle Sitze mit "befriedigend" bis "gut" ab.
Berlin - Bei Kindersitzen wollen Eltern auf Nummer sicher gehen. Allzu viele Ausreißer nach unten gibt es dabei nicht, wie ein Test von ADAC und Stiftung Warentest zeigt ("Test"-Ausgabe 11/2017). So schneiden 12 der 16 Sitze mit "gut" ab, zwei weitere Modelle sind "befriedigend". Vom Preis muss die Qualität dabei nicht abhängen, gute Sitze sind zwischen 140 und 700 Euro zu bekommen.
Allerdings fielen zwei Sitze mit einem "Mangelhaft" durch. Das hat die Stiftung Warentest bereits im Juli vorab veröffentlicht. Der "Recaro Optia mit Smart Click Base" löste sich beim Frontalcrash von seiner Basis. Recaro verkauft das betreffende Modell nicht mehr und tauscht vorhandene Exemplare aus. Der geprüfte "Jané Grand" riss im Test aus seiner Verankerung. Jané hält sein Modell allerdings weiterhin für sicher, wie die Stiftung Warentest berichtet. Der Hersteller belasse das Modell im Programm, biete aber eine kostenlose Reparatur an.
Körpergröße und Körpergewicht beachten
Zu den Testkandidaten zählen sowohl Sitze der i-Size-Norm ECE R 129 nach Körpergröße als auch solche, die nach Körpergewicht zugelassen sind (ECE R 44). Sind Kinder jünger als zwölf Jahre oder kleiner als 1,50 Meter, schreibt der Gesetzgeber für sie einen Kindersitz fürs Auto vor. Ein einziger Sitz von Geburt an reicht in der Regel nicht aus. So habe die Stiftung Warentest bisher noch kein Modell gefunden, das über diese lange Spanne gleich gut geeignet ist.
Als Faustformel gelte: Babys und Kleinkinder sollten mindestens bis zum Alter von etwa 15 Monaten nur rückwärts gerichtet in einer Babyschale im Auto mitfahren. Erst dann könnten sie ihren Kopf selbst stüzten. Spätestens wenn der Kinderkopf über den Schalenrand herausragt, müsse ein größerer Sitz her. Einige der größeren Sitze können etwa über das Verstellen der Rückenlehnhöhe mitwachsen. Allgemein sollten Kindersitze möglichst lange entgegen der Fahrtrichtung montiert werden, um das Verletzungsrisiko zu reduzieren.Dazu eigene sich etwa ein i-Size-Sitz, der dies bis zu einer Größe von 1,05 Metern ermöglicht. Dann seien Kinder ungefähr vier Jahre alt. Allerdings: Oft sind die Beine der Kinder schon mit zweieinhalb Jahren zu lang, um noch angehmen rückwärtsgewandt fahren zu können.
Die besten Sitze in den einzelnen Kategorien:
- Bis maximal 105 Zentimeter (i-Size): Hier gewinnt der "Cybex Aton M i-Size mit Base M i-Size" für 350 Euro mit einem "Gut" (Note 1,6). Platz zwei belegt der "Cybex Aton M i-Size" für 200 Euro (1,8) vor dem 450 Euro teuren "GB Vaya i-Size" (2,3).
- Geburt bis maximal 13 Kilo: Hier hat der "Recaro Guardia mit Smart Click Base" die Nase vorn (1,8) und kostet 370 Euro. Dahinter folgen der "Recaro Privia Evo mit Smart Click Base" (1,8) für 330 Euro sowie der "Recaro Guardia" (1,9) für 220 Euro. Alle drei sind "gut".
- Geburt bis maximal 18 Kilo: Hier war nur der "Klippan Kiss 2 Plus" für 500 Euro im Test, er schnitt "gut" ab (2,5).
- 9 bis 36 Kilo: Der "Concord Vario XT-5" für 370 Euro erweist sich als "befriedigend" (3,0).
- 15 bis 36 Kilo: Der "Maxi-Cosi Rodi XP" (1,9) für 140 Euro liegt vor dem "Maxi-Cosi Rodi XP Fix" (2,1) für 150 Euro. Beide sind "gut".
Infos zu den mangelhaften Sitzen
Im Internet über safety.recaro.rs.com oder unter der Telefonnummer 0800/68 63 560 können sich "Recaro Optia"-Kunden registrieren, um zu prüfen, ob ihr Sitz betroffen ist und um ein kostenloses Austauschmodell zu bekommen. Bis dahin rät Recaro: Eltern sollten den Sitz nur rückwärts nutzen. Über eine Registrierung mit dem Produktcode auf jane.es/frameweb/de/product-register gibt der Hersteller Jané Informationen über die kostenlose Reparatur. Alternativ lasse sich auch der QR-Code am Sitz scannen.
Quelle: dpa
Was mich bei der Geschichte immer wieder wundert....da werden Sitze auf den Markt gebracht, die "Mangelhaft" getestet werden und dies somit definitiv eine Gefahr für Leib und Leben darstellst.
Warum werden solche "Schrottsitze" überhaupt auf den Makrt gebracht. Versagen hier die Kontrollinstanzen?
Gibt es diese überhaupt?
Warum werden Hersteller die solche "Schrottsitze" nicht zum sofortigen "Geld zurück" gezwungen und können solche Sitze weiter anbeiten oder nur "freiwillig" nachbessern.
Sind die Tests der Hersteller zu "lasch" oder die der Tester wie Tüv, ACDC oder ähnlichen zu streng?
Traurig, dass es nach Jahren immer noch solche Berichte geben muss.