Nicht korrekte Emissionstests bei Suzuki, Mazda und Yamaha

Abgas-Skandal auf Japanisch

Björn Tolksdorf

verfasst am Thu Aug 09 12:17:20 CEST 2018

Japans Autohersteller müssen sich ebenfalls mit einem Abgas-Skandal auseinandersetzen. Nach Mitsubishi, Nissan und Subaru wurden nun auch Suzuki, Mazda und Yamaha fündig.

Suzuki-Geschäftsführer Toshihiro Suzuki (2. v.l.) und weitere Spitzenmanager des Konzerns verbeugen sich, wie in Japan üblich, zur Entschuldigung auf einer Pressekonferenz am 9. August 2018
Quelle: dpa/Picture Alliance

Tokio – Auch Japan hat seinen Abgas-Skandal. Nachdem Mitsubishi schon 2016 zugeben musste, bei Abgastests betrogen zu haben, strengte die Regierung Untersuchungen an. Die Hersteller von Autos, Nutzfahrzeugen und Motorrädern sollten ihre Abgas-Testverfahren nach ähnlichen Fehlern durchsuchen. Fündig wurde man zunächst bei Subaru und Nissan. Und nun auch bei Mazda, Suzuki und Yamaha.

Untersucht wurden Vorgänge rückwirkend bis 2012. Befund: Alle drei Unternehmen hätten Abgastests als bestanden deklariert, obwohl diese unter ungültigen Bedingungen durchgeführt worden seien. So heißt es in einer Erklärung der japanischen Regierung.

Suzuki-Geschäftsführer Toshihiro Suzuki akzeptierte die Vorwürfe in einer Pressekonferenz, bat um Entschuldigung und kündigte Maßnahmen an, die eine „Wiederholung ausschließen“ sollen. Bei Suzuki sind nach eigenen Angaben seit 2012 rund 12.800 Autos auf Emissionen und Verbrauch getestet worden. Bei rund der Hälfte seien die Untersuchungen fehlerhaft gewesen. Auswirkungen auf das tatsächliche Emissionsverhalten der Serienmodelle gebe es aber nicht. Daher sei kein Rückruf geplant.

Mazda: Falsche Messwerte berücksichtigt

Bei Mazda sollen dagegen lediglich vier Prozent der untersuchten Messungen fehlerhaft gewesen sein, bei Yamaha zwei Prozent. Mazda erklärte, am 9. Juli 2018 zu Untersuchungen aufgefordert worden zu sein. Es seien Messungen nach dem japanischen Zyklus JC08 sowie nach dem WLTP-Zyklus untersucht worden. Die Prüfungen betrafen Abgasmessungen aus den Jahren 2014 bis 2018.

Das Ergebnis: Mazda habe keine gefälschten Testdaten ausfindig gemacht. In 72 von 1.472 Fällen habe es jedoch Messfehler gegeben, die nicht sachgemäß behandelt worden seien: Die fehlerhaften Daten flossen in die letztlichen Messergebnisse ein. Es gebe keine Auswirkungen auf die veröffentlichten Emissionsdaten. Alle Fälle beträfen den japanischen JC08-Zyklus.

Mazda will nun seine Testprozeduren überarbeiten. Bei Messfehlern sollen Messwerte künftig automatisch ungültig werden, außerdem sollen die Kontrollen verbessert werden.

Bereits im Juli musste Nissan zugeben, bei vergleichbaren Tests in 19 Fällen nicht korrekte Verfahren angewendet zu haben. Die vielen Fehler schadeten dem Ansehen der japanischen Industrie, so die Regierung. Diese sei eigentlich bekannt für hohe Qualität und effiziente Produktion.

 

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