Markenausblick: Audis 15-köpfige E-Auto-Familie für 2020
Audis elektrische Zukunft
Lange kündigte Audi die Elektromobilität nur an, bald starten die ersten Stromer aus Ingolstadt. Brennstoffzellen soll es auch geben. Mit koreanischer Unterstützung.
Ingolstadt - Sieben Jahre - in Autoleben gerechnet bedeutet das lediglich eine Generation. Doch diese Zeitspanne wird momentan von den Autoherstellern gerne genannt, geht es um Prognosen zur Elektromobilität. Audi bildet da keine Ausnahme. „2025 werden wir jährlich 800.000 Elektroautos und Plug-in-Hybride verkaufen, mehr als ein Drittel unserer gesamten Produktion“, sagte noch vor kurzem der beurlaubte Audi-Chef Rupert Stadler.
Audis Plan sieht 15 Modelle mit elektrischem Antrieb vor, wovon mindestens fünf Kompaktmodelle auf der von Volkswagen entwickelten MEB-Architektur stehen. 2020 könnte Audi den ersten von ihnen vorstellen, ein SUV in der Größe zwischen Q2 und Q3. Die Abwandlung eines bestehenden Modells würde sich durch die eigene Plattform nicht lohnen.Enthalten sind unter den 15 Stromern auch jene ersten drei, die streng genommen noch auf einer Verbrenner-Plattform aufbauen. Zu ihnen gehört der E-Tron, der am 17. September 2018 in San Francisco debütiert. Auf den Markt kommt er Anfang 2019. Sein Derivat Audi E-Tron Sportback folgt mit Abstand von einem Jahr, der Elektro-Sportwagen E-Tron GT kommt später.
Letzterer teilt sich die 800-Volt-Technik mit dem Porsche Taycan (Studie Mission E) und soll über die Audi Sport Division (ehemals: Quattro GmbH) vermarktet werden. Designchef Marc Lichte bezeichnet den E-Tron GT als das „schönste Auto“, das er jemals gezeichnet hat.
Markenzeichen: Der "invertierte" Grill
Bleiben noch sieben. Sehr wahrscheinlich wird es sich dabei um SUVs, SUV-Coupés, Crossover und Limousinen des C- und D-Segments handeln. Sie reichen vom Q5 bis hinauf zum Q8 und A8. Die meisten der Modelle sind optisch von den bekannten Baureihen leicht abgewandelte Versionen, aber als Stromer sofort erkennbar am „invertierten“ Grill, wie Designchef Lichte es nennt.
Lichte will den Elektrofahrzeugen keine grilllose Front geben, wie beispielsweise Tesla es macht. „Ein bekanntes Marken-Gesicht zu opfern wäre der falsche Weg für Audi“, so Lichte. Allen größeren Elektromodellen ist zudem gemeinsam, dass sie auf der zusammen mit Porsche entwickelten, sogenannten Premium Plattform Elektrik, kurz PPE, stehen. Sie wird es als Hoch- und Flachbodenversion geben, entsprechend für SUVs und Limousinen eingesetzt. 2022 wären so der nächste Q5 und die nächste Generation des A4 als vollelektrische Variante möglich.Was den Ingolstädtern klar fehlt, ist ein City-EV. Hier würde sich ein A2 E-Tron anbieten, Nachfolger der Öko-Ikone, die Audi zwischen 1999 und 2005 baute. 2011 startete man mit einer Studie zwar einen Versuch, zog jedoch mutlos zurück und überließ BMW mit dem i3 den „Vorsprung durch Technik“.
Angeblich soll es aber jetzt in der Design-Abteilung von Audi brodeln. Gut möglich, dass 2019 hierzu eine Studie gezeigt wird. Und falls die Finanzabteilung das Projekt nicht erneut totrechnet, hätte Audi 2022 endlich einen Elektro-A2 (Basis MEB) auf der Straße.
Noch eine Generation bis zu Ablöse
MEB und PPE verdrängen jedoch MQB und MLB nicht komplett, sondern werden parallel fortgeführt. Vorerst machen konventionelle Fahrzeuge die große Mehrheit des Absatzes aus. Zwei davon erscheinen noch in diesem Jahr: A1 und Q3. Beide verlieren ihr etwas pummeliges Design. Den A1 trimmt Audi auf Sportlichkeit, den Q3 auf Familie, mit mehr Platz und besserer Variabilität, wie unsere Sitzprobe gezeigt hat.
Erstmals erhält er eine längs verschiebbare Rücksitzbank und sogar einen umklappbaren Beifahrersitz. Bekannt ist außerdem der Q8, das neue Flaggschiff der Q-Baureihen. Als kompaktes Coupé-Derivat stellen die Bayern dem Q3 nächstes Jahr den Q4 zur Seite und hoffen, diverse X4-Kunden von BMW gewinnen zu können.
Ebenfalls 2019 ist die Markteinführung der nächsten Generation des A3 dran. Das Kompaktmodell lebt nur noch als fünftüriger Sportback und als Limousine weiter. Audi setzt erstmals im Kompakten Mild-Hybride mit 48-Volt-Technik ein.Lange diskutiert wurde in Ingolstadt das Thema Q6. Da Audis erstes Elektroauto nun lediglich E-Tron heißt, bliebe somit Platz für ein weiteres SUV-Coupé, das in die Lücke zwischen Q4 und Q8 fahren könnte. Angeblich soll dies noch in diesem Jahr entschieden werden. Gehen die Daumen nach oben, wäre mit der Markteinführung jedoch frühestens Ende 2021 zu rechnen.
Kooperation mit Hyundai
Noch ein paar Jahre länger, so rechnen Experten, wird es dauern, bis die Ingolstädter das Thema Brennstoffzelle auf die Straße bringen. Prototypen liefen zwar bereits vor einigen Jahren im Versuch, das Projekt verschwand jedoch wegen viel zu hoher Kosten und der mangelnden Infrastruktur wieder in den Schubladen.
Nun zeichnet sich neues Engagement ab. Kürzlich schloss Audi mit Hyundai einen Kooperationsvertrag zur gemeinsamen weiteren Entwicklung der Brennstoffzellentechnik. Die Koreaner haben in dieser Angelegenheit den „Vorsprung durch Technik“ und bieten bereits den Nexo als vollwertiges Brennstoffzellen-Auto für Privatkunden zum Kauf an.
Quelle: SP-X
Wie schrieb ich noch heute zum Kona. Die Koreaner machen einfach und stellen ein kaufbares Auto hin, hier wird nur wieder angekündigt...😆
Ums Markengesicht wäre es nun wirklich sehr sehr schade, das aufzugeben. An der Zeit wäre es auch den Slogan auf zugeben. Könnte man doch durch: Stand der Technik ersetzen, wäre halbwahr und nicht völlig von den Sternen gegriffen.
Audi fängt in den nächsten Jahren da an, wo Tesla vor 10 Jahren mit dem Model S gestartet ist. Respekt!
Und für den Otto Normalverdiener gibt’s mal wieder nichts zu kaufen. Vielleicht einen von Lehrlingen umgebaut Golf mit Stecker. So sieht „Vorsprung durch Technik“ aus.
Natürlich kann man auch einen Q3 für 80.000€ mit Brennstoffzelle anbieten. Der Nexo kostet auch nicht viel weniger. Geld wird damit aber keines verdient. Gerade das ist aber wichtig für Audi, die im Gegensatz zu Hyundai hier deutlich mehr Autos verkaufen (müssen).
Ob jetzt der Hyundai floppt oder ohnehin wenig Fahrzeuge hierzulande verkauft werden, ist relativ egal. Da ist es das Risiko schonmal wert, so einen Auto auf den markt zu bringen.
Leider hängt die Entwicklung auch sehr von der Abteilung ab, die das Geld bereitstellt. Und das sind nunmal nicht die Ingenieure. Wer das Geld hat, bestimmt was damit gemacht werden soll.
Ich denke also, dass es bei Audi sehr wohl viel "Vorsprung durch Technik" gibt, die allerdings in der Schublade schlummert.
Ich bezweifle mal sehr, dass die Koreaner hier viel weiter sind, als die deutschen Hersteller.
Klar die haben nen Wagen am Markt, aber lohnt sich das Ding? Daran scheitert es nunmal.
Was im Hintergrund entwickelt, getestet usw wird, fällt dem deutschen Michl ja gar nicht auf.
Ich rede hier nicht nur von Audi, sondern auch von den anderen Herstellern.
Man mag vom VAG Konzern halten was man möchte, aber dass sie unfähig wären bezweifle ich sehr stark. Der Unterschied ist nur, es kommt erst was auf den Markt, was man dem Kunden zumuten kann. Ein Wasserstoff Fahrzeug, das vom Betrieb her nicht günstiger als ein Verbrenner ist, wo die Tankstellennetze sehr dürftig sind, das wird halt niemand kaufen wollen - ausser irgendwelche Elektro Fetischisten😜
Wo denn sonst? Und ehrlich: Seit dem Erscheinen des Tesla Model S hat sich da doch aus (bis auf ein paar Optimierungen der Assistenten) nicht wirklich viel getan. Insofern reicht es doch, genau da anzusetzen.
Stimmt. Aber dem Golf bitte nicht unrecht tun. DEN gibt es für 35.000€ als eFahrzeug zu kaufen. Schon seit Jahren. 😉
Fake! 😉
https://www.audi.com/.../vorstand.html
Urlaub war einmal!
MfG
Wenn ich richtig informiert bin, gibt es den E-Golf momentan nicht zu kaufen. Was ich damit sagen wollte, ist, wenn ich mir irgendwann ein EV kaufen würde, dann sehe es bestimmt nicht aus wie ein normaler Verbrenner, nur ohne Auspuff. Genau das macht den weltweiten Erfolg vom Model S oder dem Prius aus.
Na ja, und das mit der deutschen Eigenart, sich lieber etwas mehr Zeit zu nehmen und was vernünftiges auf den Markt zu bringen, funktioniert auch nicht immer. Aber so kann man seine eigene Lahmarschigkeit gut verleugnen.
Nicht zu vergessen, dass meistverkaufte E-Auto weltweit: Der Nissan Leaf.
Oder man nehme den Hyundai Ioniq oder die Toyota Hybriden/Plugins.
Deutschland hat hier definitiv etwas verschlafen!
Diesen Vorsprung wieder aufzuholen wird sehr schwierig und es bleibt spannend.
Vorsprung durch Technik passt schon lange nicht mehr zu dem Konzern (bzw. hat er jemals gepasst?)!
Blos weil die Kommentatoren in Blogs und Foren immer nach EAutos schreien würd ich das als Hersteller auch nich immer so ernst nehmen. Klar wollen die Leute tolle, Emissionsfreie Autos. Aber bitte mit mindestens 800km Reichweite in der Größe eines Passat, Vollaufladen an jeder Tankstelle in 10min und alles für unter 40.000€.
Alles was Tesla bisher geschafft hat ist Fahrzeuge ohne besondere technische Rafinesse zu utopisch hohen Preisen herzustellen und dabei gigantische Verluste anzuhäufen. Wenn Audi, oder irgend ein anderer deutscher Hersteller, so arbeiten würde wie Tesla, man würde ihn gerade hier im Forum zerreißen.
Das Autocorso war gestern Vormittag am Ostufer gen Norden am Gardasee unterwegs.
@Sweet_Passion:
Ob sich der Hyundai Nexo für Hyundai lohnt interessiert nicht wirklich. Mit solchen Autos werden aber wertvolle Erfahrungen gesammelt, einzig darum geht es Hyundai hier in erster Linie. Der Nexo ist bereits die zweite Generation und man hat natürlich bei Nexo die Technik verbessert.
Konzepte haben sicher alle Hersteller in der Schublade, nur praktische Erfahrung fehlt.
Ich werde bis heute nicht verstehen, dass die meisten Hersteller (nicht nur die Deutschen) den Vollhybriden von Toyota nie wirklich Beachtung geschenkt haben. Dieser Antrieb ist einfach genial und genial einfach und erst vor kurzem ist überhaupt erst Hyundai/Kia dazu gekommen zumindest einen Vollhybriden anzubieten. Viele Jahre der praktischen Erfahrung ist an diesen Herstellern einfach so vorbei gegangen.
Das schlechte E-Marketing deutscher Hersteller habe ich schon in anderen Threads kritisiert, mache es aber aus gegebenem Anlaß hier auch noch mal.
Also irgendwie bin ich verwundert über das gemotze an deutschen Herstellern. Wenn ich im Verkehr EVs sehe sind das selten Teslas, der ja ständig als vergleich genommen wird. Gefühlt 50% aller evs sind zoes gefolgt vom i3 und e golf ( subjektive Wahrnehmung - wobei sich alle drei auch in den Top 5 der meistverkauften EVs befinden ( der Tesla ist da in 2018 nicht drin). Verschlafen wurde vielleicht die gesamte Technik, aber ich sehe nicht, dass Europa hier in einem extremen Rückstand ist.
Wenn man nur Deutschland sieht mag das stimmen...
Also die Verkaufszahlen von deutschen Autos im Ausland sind nicht schlecht - daran wird es eher nicht liegen. Ich denke, dass es davor einfach gar keinen markt gab den man bedienen konnte ohne einem extremen imageverlust zu riskieren ( und man war ja mutig - aber beim diesel hat es halt erstmal funktioniert). Und weltweit denke ich führt tesla auch nicht an denke da eher an Nissan und was in China ist weiss ich nicht. Aber dieses Bashing ist denke ich quatsch. tesla ( sorry fan Boys) ist aktuell ja ganz sicher nicht als seriöser Hersteller anzusehen und wenn ich tesla ausklammere verkaufen alle anderen die auch erfolgreiche ev haben mehr verbrenner. Und nur Studien zeigen und nicht anbieten kann ja auch schlauer sein - warum ein Auto zur serienreife bringen wenn man im grunde weiss, dass man es nicht verkaufen kann ( wer hätte vor 7 jahren einen elektrischen Audi für 120T€ gekauft - fast keiner).