EU-weit gesucht: Betreiber für Pkw-Maut
Ausschreibungen für Pkw-Maut gestartet
2019 soll die Pkw-Maut in Deutschland eingeführt werden. Hierfür werden nun Betreiber gesucht. Der Zuschlag soll aber erst nach der Bundestagswahl im September erfolgen.
Berlin - Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt treibt die Vorbereitungen für die umstrittene Pkw-Maut voran. Für die Erhebung und Kontrolle der Maut wurden jetzt Ausschreibungen gestartet. Europaweit gesucht werden Anbieter, die beide Systeme entwickeln, aufbauen und betreiben, wie aus den Bekanntmachungen des Ministeriums hervorgeht.
Die Verträge sollen jeweils zwölf Jahre laufen und für drei Jahre verlängert werden können. Der Zuschlag in dem mehrstufigen Vergabeverfahren soll erst nach der Bundestagswahl am 24. September erteilt werden. Der konkrete Start der Maut wird für 2019 angestrebt.
Dobrindt kann die Vorbereitungen nun angehen, nachdem er Bedenken der EU-Kommission mit einigen Änderungen am Maut-Modell ausgeräumt hat. Inländer sollen die geplante "Infrastrukturabgabe" für Autobahnen und Bundesstraßen zahlen, aber voll über eine geringere Kfz-Steuer wieder entlastet werden. Pkw-Fahrer aus dem Ausland sollen für Autobahnen zahlen. Nach Abzug der Systemkosten soll die Maut unter dem Strich gut 500 Millionen Euro jährlich für Straßen-Investitionen einbringen.
Kennzeichen-Abgleich
Für die Erhebung soll der Betreiber unter anderem die Höhe der Maut festsetzen und Bescheide an die Autobesitzer senden. Zu den Aufgaben gehören laut Ausschreibung auch der Zahlungsverkehr, Mahnungen und das Bearbeiten von Ausnahme-Anträgen und Widersprüchen. Interessierte Unternehmen müssen sich bis 1. August melden, in der nächsten Stufe des Verfahrens sollen dann vier Bewerber Angebote abgeben können.Ein zweiter Betreiber wird für das Kontrollsystem der Maut gesucht, das 100 automatisierte Einrichtungen an Autobahnen umfassen soll. Dabei sollen Mautzahler nicht an aufgeklebten Vignetten, sondern über einen elektronischen Kennzeichenabgleich erkannt werden. Interessenten müssen sich bis 13. Juli melden, in die nächste Stufe sollen dann drei Bewerber eintreten können. Bei beiden Verfahren soll der Preis "nicht das einzige Zuschlagskriterium sein", wie es heißt.
Am Ertrag und der EU-Rechtmäßigkeit der Maut gibt es weiterhin Zweifel. Österreich strebt eine Klage beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) an.
Quelle: dpa
Warum sind die Meldungen hier noch blöder als im dpa-Orginal? Richtig, um Klick-Zahlen zu generieren.
wW
Die Ausschreibung ist doch aber nur reine Formalität, oder? Wegen Wettbewerbsgleichheit und so. Dabei steht doch schon längst fest wer den Zuschlag bekommt...
Muss man verstehen, warum ein hoch komplexes System zur Erkennung der Kennzeichen eingerichtet werden soll anstatt die gute alte, einfache, effektive und kostengünstige Vignette?
Also jetzt mal ernsthaft gefragt - denn ich kann es beim besten Willen nicht verstehen.
Mir fallen nur negative Gründe ein:
- So ein System ermöglich streckenbezogene Maut (bei dem Gedanken wird mir schlecht)
- Überwachung
So System kostet Millionen bevor auch nur ein einziges Fahrzeug über die Autobahn gefahren ist. Auch der Unterhalt des Systems verschlingt sicher einen nicht unbeachtlichen Teil der Einnahmen durch die PKW Maut. Es wird also überspitzt formuliert eine weitere Institution geschaffen, die sich selbst verwaltet. In meinen Augen verteuert sowas nur die Maut.
Schaut doch mal in andere Länder mit solchen Systemen: FR/IT/ES etc pp Ein riesen TammTamm, Verzögerungen der Reisezeit durch Mautstationen, unsäglich teuer
In Ländern wie AT, CH, SLO oder auch CZ ists hingegen komischerweise viel günstiger und die Autobahnen sind ebenfalls sehr gut ausgebaut.
Interessant finde ich die Verteilung von Vor und Nachteilen durch solch ein System
Die Gesellschaft darf bezahlen, ihr entsteht keinerlei Mehrwert durch so ein System gegenüber einer günstigeren Vignette
Dem Staat ists egal, denn er bekommt seine Kohle, egal ob günstigere Vignette oder hoch komplexes , teures System
Die Betreibergesellschaft lacht sich in den Schlaf, in Null Komma nix wurde ein neuer Markt geschaffen der keinem was bringt außer Kohle in den Kassen der Betreiber
Ja natürlich, zumal erwähnt wird das der Preis keine Rolle spielt. Ich tippe auf Toll Collect.
Ich frage mich aber was die rauchen um Verträge auf 12 Jahre festzuschreiben?
@ Dr.OeTzi :
Deutschland braucht als High-Tech-Land eben immer die komplizierteste aller Möglichkeiten.
Und außerdem kann man dann nach der klammheimlichen Privatisierung der Autobahnen die dann doch fällige Maut gaanz bequem vom Konto abbuchen ;-)
. . . und (obwohl versprochen https://www.motor-talk.de/videos.html?... ) gar keine Maut wär eh viiieeel zu einfach . . .
Herzlich Willkommen in Germanien,
Dem deutschen ist es zu langweilig was einfaches Preisgünstiges effektives auf die Beine zu stellen, der Deutsche an sich benötigt was überteuertes, unausgereiftes und auf dem Papier schon fast zum scheitern verurteilt.
Was mich aber Wundert das diesen Netten Herren noch niemand erschlagen hat für seine Geistigen Ergüsse.
Deutschland braucht KEINE PKW-Maut. Wir zahlen sowieso Zuviel fürs Auto UND die Bundeskanzlerin hatte die PKW-Maut vor 4 Jahren ausgeschlossen. Diesen Unsinn betreiben manche "Lokalpatrioten" hierzulande.
Dann kann man wohl davon ausgehen, dass die EU-weite Lösung zu 2031 folgt?
Und unsere Nachbarn, Holland, Belgien usw. werden nachziehen.....
Diesen Hirni sollte man aus dem Land jagen!
Dahingehend, rate mal wer nach der Wahl wieder in der Regierung mit wurschtelt?
Ich sehe da Analogien wie bei Trump. Das Volk hat die Regierung verdient, die sie selbst wählt. Klingt Blöd, aber spätestens nach der Wahl trifft es uns wieder knallhart, leider.
Na im Grunde ist es ganz einfach: nachdem vor Jahren die Vorratsdatenspeicherung und Kennzeichenscanner durch den Datenschutz (zumindest offiziell) ausgehebelt worden sind, legalisiert man es jetzt durch die Hintertür. Allumfassende Überwachung des Straßenverkehrs. Irgendeinen Namen muss man dem Kinde ja geben. In diesem Falle eben Maut. Dass da noch ein paar Millionen als Einnahmen abfallen.....geschenkt.😎
Die Vignette wäre eine ehrliche Sache gewesen, soweit man bei einer Maut
in Deutschland, das Wort "ehrlich"überhaupt nutzen darf.
Bei dieser voll elektronischen Lösung, können "Die" doch behaupten Was
immer "Sie" wollen. Wer soll Ihnen das Gegenteil beweisen. Das ist doch
"ähnlich" wie bei den Abmahnungen diverser RA, für angeblich schwarz
gezogener Filme und Musik. Einmal bei "Denen" in der "Mache", passiert
was immer "Die" wollen.
Dieser Kommentar ist teilweise abstrakt zu sehen.........
Aber bitte geteert und gefedert mit Peitschenhieben!
Gerade die Investoren dahinter sind am interessantesten, wenn das rauskommt, bitte mal schreiben, wer das ist, wenn es jemand rausbekommt, wenn es soweit ist. Und ob die eine Beziehung zum zukünftigen Arbeitgeber von Dobrindt nach seiner Zeit als Verkehrszerstörer haben (bei Maut, Abgas-Skandal, Fehmarn-Tunnel, Autobahnprivatisierung immer ausschließlich für die Interessen der Konzerne gearbeitet, nicht für die der Bürger).
Wann wird endlich der Ruf nach 100%iger Transparenz, was Nebeneinkünfte und Lobbyarbeit angeht, groß genug? Die CDU/CSU ist da der größte Lobby-Transparenzverhinderer überhaupt in der Politik; sie bekommen die höchsten Unternehmens-Spenden und deren Politiker sind die mit den höchsten Nebeneinkünften. Projekte wie die Autobahnprivatisierung und die Maut kommen dabei raus. Und trotzdem wählt die noch jemand... 😕