VCD-Umweltliste 2017: Keine Reihenfolge, keine Diesel
Auto-Kauftipps für Umweltbewusste
Schwierige Zeiten für die Umwelt-Auto-Empfehlung des VCD. Realverbrauch,Schadstoffe: All das ließ man lange außen vor. Das geht nun nicht mehr. Und das hat Auswirkungen.
Berlin - Früher achteten sie praktisch nur auf den offiziellen CO2-Ausstoß. Seit vielen Jahren empfiehlt der ökologisch orientierte Verkehrsclub Deutschland (VCD) in seiner Auto-Umweltliste Autos für Menschen, die ein umweltfreundliches Auto fahren wollen. Und das waren für den Verein lange die mit dem - auf dem Papier - niedrigsten Verbrauch.
Seit Bekanntwerden des Diesel-Skandals hat der VCD umgedacht und präsentiert seine Empfehlungen nur noch in abgespeckter Form. Begründet wird das mit der fehlenden seriösen Datengrundlage bei Schadstoffausstoß und Spritverbrauch auf der Straße. Daher empfiehlt der VCD, falls möglich mit dem Autokauf zu warten: auf Benziner mit Partikelfilter,auf bezahlbarere Elektroautos, auf Autos, deren tatsächliche Emissionen durch die neuen Messzyklen und Straßentests genauer bestimmbar sind.
Aktuell haben, wie 2016, Diesel keine Chancen auf Listenplätze mehr. Direkteinspritzende Benziner ohne Filter bleiben wegen hoher Feinstaubpartikel-Emissionen draußen. Empfohlen werden Autos mit Benzin-Hybrid-, Erdgas- und Elektroantrieb. Auch dabei sind kleine Benziner ohne Direkteinspritzung mit einem Hubraum bis zu 1,5 Litern.
Diese Autos werden noch empfohlen
Die Auswahlkriterien: Die empfohlenen Autos stoßen auf der Straße nicht mehr als 150 g/km CO2 aus, Diesel müssen den den aktuellen Euro-6-Grenzwert bei Stickoxiden auf der Straße einhalten, Direkteinspritzer-Benziner über einen Partikelfilter verfügen. Und: Das Auto darf nicht lauter als 73 dB (A) sein.
34 Pkw-Modelle stehen am Ende auf der Umweltliste. Bei den Benzin-Hybriden stammen alle sechs von Toyota: Auris, zwei Prius-Varianten, Yaris, C-HR, Lexus ct200h. Die fünf Erdgasmodelle kommen durchweg aus dem Volkswagen-Konzern: drei Mal Audi (A3 1.4, A4 2.0 und A5 2.0) und zwei VW-Modelle (Golf 1.4 und eco Up). Bei den Elektroautos hebt der VCD zehn Fahrzeuge positiv hervor, darunter sechs von deutschen Herstellern (BMW i3, Mercedes B250e, smart fortwo, forfour, und VW e-Golf und e-up), zudem Citroen C-Zero, Hyundai IONIQ, Peugeot ion und Renault Zoe.
Bei den 13 Benzinern handelt es sich überwiegend um Kleinst- und Kleinwagen, jeweils mit sparsamen Motorvarianten. Mit dem VW Up ist VW der einzige deutsche Beteiligte. Mit Peugeot (108, 208, 2008), Citroen (C1, C3, C4, DS3) und Renault (Clio) sind gleich acht französische Modelle dabei. Honda (Jazz) und Toyota (Aygo und zwei Yaris-Varianten) komplettieren die Liste.
Zu all diesen Fahrzeugen lägen dem VCD zufolge verlässliche und aus Umweltsicht vertretbare Emissions- und Verbrauchswerte vor, teilte Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD, mit.
Quelle: m. Material v. SP-X
Ja, wo ist sie denn, die Liste ?
Siehe Anlage.
Die dort aufgeführten Daten insbesondere zu Verbrauchs- und Abgaswerten sind allerdings aus meiner Sicht sehr fragwürdig und durch tatsächliche, amtliche Homologationsverfahren/Tests nicht belegt.
Zudem sind einzuhaltende Grenzwerte bezüglich CO2 in den Abgasnormen der EU nicht festgelegt.
Die einzigste diesbezügliche CO2-Festlegung betrifft den bis 2020 anzustrebenden Flottenverbrauch jedes Herstellers von 95 g/km.
Da habe ich ja schon vor 10 Jahren beim Neukauf alles richtig gemacht: Benziner ohne Direkteinspritzung mit einem Hubraum bis zu 1,6 Litern gekauft und gleich auf Gas (LPG) umgerüstet 😊
Wobei bei mir nicht das Umweltbewusstsein im Vordergrund stand, sondern die langfristigen Kosten. Bisher hat es sich bewährt ...
Aber wo sind in obiger Liste die Autogas-Autos?
Gibt es auch eine Negativliste? Denke mal viele wollen einen Spaßmacher vor der Türe stehen haben anstatt eine rollende Verzichtserklärung.
Tesla ist doch keine rollende Verzichtserklärung?
Bei den Sportwagen gibt es Lotus mit sauberen Motoren von Toyota.
War der E220d zu laut oder wieso ist kein Diesel dabei?
Kann doch eigentlich nicht sein.
Für mich ist das Antwort genug:
Max. 150 Gramm ? Und das soll empfehlenswert sein für 'nen Neuwagen ?
Na da bin ich ja mit meinen 169 realen Gramm CO²/km (siehe Spritmonitor unten) ja nur knapp an der Empfehlungsliste vorbeigeschrammt !
. . . ok, liegt wohl daran, daß mein BMW 318i schon 28 Jahre alt ist, dafür muß er aber auch nicht neu produziert werden, was so'nem "Sparmodell" ja auch erstmal 'nen verdammt dicken CO² Negativ-Wert aufbürdet, der durch niedrigeren Verbrauch/Ausstoß erstmal wieder reingefahren werden will !
http://www.spiegel.de/.../...ima-bilanz-ihres-neuwagens-a-1066558.html
Neukauf würde sich laut dem Interaktiven-Klima-Rechner bei mir erst nach 25 Jahren rechnen . . . . . na toll !
Und dafür dann auch noch Geld ausgeben ? Da bleib ich lieber beim Altbewährten, da weiß ich wenigstens, was ich hab. Und die Million km sind auch keine Utopie, 60% hat er ja immerhin schon ;-)
Nachtrag/Antwort zu unten :
nöö, stimmt nicht, les mal die Liste genau, das kommt bei denen auch noch drauf auf die "max.150" (letzte Spalte) und dann sind die auch über 150
Und wie gesagt die 6 Tonnen CO² einer Neuwagenproduktion (beim Benziner, Elektroauto wären sogar 10 Tonnen) nicht vergessen, die wollen ja auch erstmal reingespart sein !
Meinen gibt's ja praktischerweise schon ;-) (und sogar gebrauchte (auch schon produzierte) Ersatzteile dafür)
(fairerweise muß ich dazusagen, bin ein sparsamer Fahrer und würde wohl auch mit 'nem neuen den errechneten/angegebenen Durchschnittsverbrauch unterbieten, ginge also schon schneller als in 25 Jahren . . . . aber der Anschaffungspreis muß ja auch erstmal gestemmt werden. Und an meinem kann ich wirklich noch alle Reparaturen selber machen ! . . . aber bei so'nem neuen . . .? )
Ähm, man berücksichtigt dabei auch die Herstellung des Sprits/Stroms, was bei deinen 169g/km außen vor bleibt.
Alter Schwede, was ein Foto: Designunfälle aller Länder, vereinigt euch.😱
Gruß
electroman
Jippie, alles richtig gemacht. Ich fahre einen A3 g-tron. Allerdings nicht mit Methan aus Erdgas sonder regenerativ und das immer :-). Übrigens liegt mein Realverbrauch bei 3.7kg und nicht über 4 kg...
Power2Gas mag zwar nett sein, nur effizient ist was anderes...
Mal schnell durchgerechnet, Daten von hier:
Anschlussleistung: 6000kW
Output: 300 Kubikmeter Methan pro Stunde (oder 215kg/h)
Brennwert von Methan: 9.9kWh/m3
Macht also 2970kWh in Methan pro Stunde. Heisst nur knapp 50% der reingesteckten Energie landen im Methan, womit dann ein herkömmlicher Verbrenner dies mit etwa 25% umsetzt. Bleiben an den Rädern berauschende 13% übrig. Super, damit hat man dann sogar den Mirai unterboten...
Dein Verbrauch 3.7kg/100km, dh mit 6000kWh Windstrom kannst du auf diese Weise 5.800km fahren. Ein BEV wie der Leaf (um in der gleichen Klasse zu bleiben) würde damit etwa 30.000km weit kommen. Da nehme ich aber schon großzügige 20kWh/100km an, damit der Lade- und Übertragungsverlust auch abgedeckt ist. Ebenfalls ist das Komprimieren des CNG nicht dabei, das überlässt Audi nämlich stillschweigend anderen. Audi speist ja nur ins Niederdrucknetz ein. Du siehst hoffentlich selbst, woran es hapert.
In einfachen Worten, mit der elektrischen Energie, die du verbrauchst um deinen A3 anzutreiben, könnte man mindestens 6(!) BEV's antreiben...
Ich hab' nix gegen Power2Gas, aber es ist kein für die Zukunft tragfähiges Konzept. Die Energieverschwendung ist dabei einfach zu hoch. Es macht Sinn, Überschußenergie zu speichern, dann aber bitte als Wasserstoff, da wirft man etwas weniger weg. Abgesehen davon, soviel Überschuß gibt's nicht, ergo geht das Konzept auch nur für einen kleinen Teil der Fahrzeuge.
Grüße,
Zeph
Aus technischer Sicht gebe ich dir absolut recht, aber die Frage ist doch, was sonst mit den 6000kWh produzierter Windenergie passiert. Batteriespeicher wollen auch erstmal produziert und gekauft werden. P2G ermöglicht immerhin eine technisch recht einfach umzusetzende Speicherung. Und Methan ist gegenüber Wasserstoff da auch weniger zickig.
Außerdem braucht 1kWh Methan wesentlich weniger Platz als 1 kWh Batteriespeicher 😉
Insofern ja - es gibt bessere Technologien. Aber für den Moment ist das gar nicht schlecht.
Die Sache ist nicht schlecht, immerhin landen grob 50% der Energie im Methan. Wenn man das nun beispielsweise zum Heizen verwendet, ist das sogar ein sehr guter Wirkungsgrad.
Nur in Verbindung mit dem Verbrenner macht die Sache wenig Sinn. Es ist schlicht und einfach der Versuch von Audi, den Verbrenner noch irgendwie ein paar Jahre durchzudrücken und ihm ein grünes Mäntelchen umzuhängen.
Zugegeben, für die paar g-Trons die herumfahren, funktioniert das sehr gut, die fahren tatsächlich CO2-Neutral. Mich würde interessieren, was passiert, wenn diese Technik aufeinmal einschlägt und Audi nicht mehr den Bedarf für die g-Tron Flotte decken kann. Dann ist Sense mit CO2-neutral.
Grüße,
Zeph
Warum wundert es mich nicht, dass zwar ein Mercedes B 250e mit 20,2-30,4kWh/100km in der Liste steht, aber ein Tesla nicht.🙄
Am Antrieb kann es nicht liegen, denn der Antrieb des B250e stammt zu 100% von Tesla. 😆
Power-to-Gas und auch Wasserstoff macht nur Sinn, wenn man damit das Abschalten von erneuerbarer Energie verhindern kann.
Also nur etwas für die Nische der aktuellen Nische.