General Motors zieht sich aus Indien und Südafrika zurück
Auto-Konzern GM bündelt seine Kräfte
Der Auto-Konzern General Motors bündelt seine globalen Kräfte. Nach dem Verkauf von Opel an Peugeot wollen sich die Amerikaner nun auch aus Südafrika zurückziehen. In Indien wird nur noch produziert.
Detroit - Der US-Autobauer General Motors zieht sich nach dem Verkauf von Opel an PSA aus weiteren ausländischen Märkten zurück. Die so frei werdenden Mittel will GM in die Märkte investieren, von denen sich der Autobauer größeren Erfolg verspricht. Doch die Kosten werden den Konzern zunächst im zweiten Quartal mit 500 Millionen US-Dollar belasten, teilte GM am Donnerstag mit. Gleichzeitig setzt der Konzern auf Einsparungen von insgesamt jährlich bis zu 100 Millionen Dollar.
GM werde seine Produktion von leichten Nutzfahrzeugen in Südafrika an den japanischen Fahrzeughersteller und Partner Isuzu verkaufen. Weitere oder gar höhere Investitionen in den Standort würden GM keinen Nutzen bringen, erklärte Stefan Jacoby, bei GM verantwortlich für das Auslandsgeschäft. Die Japaner werden dabei sowohl das GM-Werk in dem Land als auch den verbleibenden 30-prozentigen Anteil des US-Fahrzeugbauers an dem südafrikanischen Isuzu-Lkw-Joint Venture übernehmen.
In Indien wird künftig nur noch produziert
Der Verkauf der Marke Chevrolet werde zum Jahresende eingestellt, hieß es weiter. Wie es mit der Marke Opel in dem Land weitergeht, darüber führe GM mit dem künftigen Eigentümer PSA derzeit Gespräche, erklärte GM. Bereits Ende Februar hatte GM vereinbart, seinen knapp 58-prozentigen Anteil an seiner ostafrikanischen Gesellschaft ebenfalls an Isuzu zu verkaufen. Auch hier soll die Marke Chevrolet vom Markt genommen werden.
Doch nicht nur in Afrika, auch in Asien streicht GM sein Geschäft zusammen. Indien gilt für die Amerikaner künftig nicht mehr als eigener Markt. In dem Land werde sich GM künftig ausschließlich auf die Produktion von Fahrzeugen für den Export nach Mexiko sowie Mittel- und Südamerika konzentrieren, hieß es weiter. Der Chevrolet-Vertrieb wird Ende Jahres eingestellt.
In Singapur will GM zudem seine Zentrale verschlanken, die für die regionalen Märkte wie etwa Australien, Neuseeland, Südkorea und Südostasien verantwortlich zeichnet. GM erhofft sich dadurch mehr Effizienz und niedrigere Kosten.
Opel-Verkauf an PSA
Bereits Anfang März hatte der Konzern angekündigt, seine verlustreiche deutsche Tochter Opel an den französischen Konkurrenten PSA, zu dem die Marken Peugeot und Citroën gehören, für rund 2,2 Milliarden Euro verkaufen zu wollen. GM hat die Schwäche des europäischen Geschäfts über die Jahre nie richtig in den Griff bekommen.
Derzeit läuft das internationale Geschäft des US-Konzern eher mäßig. Im ersten Quartal etwa hatte GM nicht nur in Europa, sondern auch in Südamerika Verluste verzeichnet. Auch in der Region Asien und Afrika waren die Gewinne wegen sinkender Verkäufe in China zurückgegangen. Lediglich auf dem Heimatmarkt hatten zum Jahresbeginn die SUV- und Pick-up-Verkäufe geboomt.
Quelle: dpa
Na da gab es wohl einen großen Denkumbruch bei GM. Chevrolet als Weltmarke ist damit auch passé.
P.S. Das Holden-Werk in Adelaida steht über Maynards gerade zum Verkauf. Wer also Bedarf hat... 😉
Ist in Südafrika dann gleichzeitig eine Chance für Opel/PSA, wenn Chevy dort ganz wegfällt. Ebenso für VW, die in Südafrika ebenfalls stark vertreten sind.
Hi,
das ist schon eine merkwürdige Unternehmenspolitik die GM da fährt. Während andere Unternehmen aus der Branche sich immer globaler aufstellen, neue Marken kreieren, neue Werke bauen, speziell auf bestimmte Märkte zugeschnittene Fahrzeuge entwickeln, zieht sich GM immer mehr aus der Fläche zurück.
Gruß Oli
Liest sich so ähnlich wie der Ausverkauf in Bochum...
Naja, was will man mit einem Autowerk?
Ja in einem Werk wo die Produktion eingestellt wird... Da macht man den Rest zu Geld...
Ich finde den Fahrplan von GM echt komisch den die fahren...
Sie wollten doch mal die Nr. 1 werden. Die Pläne wurden in Detroit wohl über den Haufen geworfen. Man kann gespannt sein wie sich der Konzern weiterhin entwickelt.
Das auf jeden Fall. Bin gespannt, wie sich z.B. Südamerika entwickelt. Selbst in Südkorea sieht es wohl derzeit schlecht aus.
Mit dieser Methode haben sich schon einige US-Konzerne in der Vergangenheit ins Abseits geschossen.
Aber von 12 bis Mittag zu denken ist bei vielen US-Managern schon langfristige Planung.
Nun ja, die letzte Pleite war wohl nicht so gelungen und deswegen startet man jetzt das Projekt Pleite 2.0. 😆
GM halt daran kann man mal sehen dass die Amis keinen Plan haben .
Opel Südafrika wird in der GM-Pressemitteilung vom 18.5.17 ja auch erwähnt:
PSA hatte 2016 angekündigt, ab 2017 in Südafrika nur noch mit der Marke Peugeot aufzutreten, und die Vermarktung von Citroën einzustellen.
PS:
Es wird die Opelaner noch ziemlich viel Arbeit kosten, die IT-Systeme und besonders die Web-Auftritte von Opel aus dem GM-Verbund herauszulösen.
Für Indien hatte GM im Jahre 2009 ein Joint-Venture (JV) mit seinem chinesischen Partner SAIC gegründet. Als ein Produkt dieses JV kam ein Fahrzeug von Wuling/Baojun aus dem GM-SAIC-Wuling JV der Chevrolet Enjoy auf den indischem Markt. Ansonsten scheint das nicht sehr erfolgreich gewesen zu sein.
2012 hatte GM dann SAIC aus dem indischen JV rausgekauft.
Siehe http://www.livemint.com/.../...-stake-of-SAIC-in-India-operations.html
Jetzt will GM seine Produktion in der Fabrik in Talegaon konzentrieren, d.h. aus dem Werk Halol verlagern.
Das Werk Halol soll an die neu-gegründete indische Niederlassung von SAIC, MG Motor India, verkauft werden. Vorher soll aber noch eine Abschiedsvereinbarung mit der Belegschaft geschlossen werden, was anscheinend etwas schwierig ist. Womöglich verlangt SAIC, daß erst die gesamte Belegschaft entlassen wird, um die dann zu neuen, vermutlich schlechteren, Bedingungen wieder einstellen zu können.
India Times
http://...onomictimes.indiatimes.com/.../57396393
Witzig: der Artikel über "MG Motor" wird mit Bildern von Baojun-Autos begleitet.
Ja, das lässt sich immer schnell dahersagen...
Der Markt in Nordamerika wird sich wieder abkühlen und die Gewinne werden schmelzen. Von daher werden alle defizitären Dinge über Bord gekippt und man beschränkt sich auf das Wesentliche.
Am 28.2. wurde schon die Aufgabe des ostafrikanischen Marktes für Chevrolet bekanntgegeben. Man könnte jetzt mal schauen, wieviele Fahrzeuge GM in den letzten Jahren in Afrika verkauft hat.
Und sollte es ganz dicke kommen kann man auch in den USA massiv Stellen abbauen.
Das sollte man -- zumindest für Südafrika -- aus Pressemitteilungen von GM South Africa entnehmen können.
Auf https://www.gmsouthafrica.co.za/ sehe ich im Moment aber nur Fragen und Antworten zur Einstellung des Geschäfts bzw. dessen Übergabe an Isuzu.
Bezüglich Isuzu sollte man sich erinnern, daß GM früher mal eine Beteiligung an Isuzu hatte und gemeinsame Produkte produziert oder gar entwickelt hatte (Opel Frontera war so eines).
Vor nicht langer Zeit hat GM auch für den nordamerikanischen Markt eine engere Zusammenarbeit mit Isuzu vereinbart, wonach Isuzu LKW als Chevrolet vermarktet werden sollen.