PwC-Studie: Jeder zweite Autohändler mit großen Sorgen
Autohändler stellen Geschäftsmodell in Frage
Die meisten Autohändler glauben, dass ihr Geschäftsmodell den digitalen Wandel nicht überstehen könnte. Das zeigt eine aktuelle Studie.
Düsseldorf - Der Siegeszug des Online-Handels wird in den nächsten Jahren im Autohandel zu tiefgreifenden Veränderungen führen. Davon geht die Unternehmensberatung PwC in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie aus. Vor allem die Rolle der Autohändler werde sich deutlich verändern. Dem unabhängigen Autohändler drohe möglicherweise langfristig das Aus.
Nur noch für gut die Hälfte (56 Prozent) der Kunden ist nach einer Umfrage von PwC unter 1.000 deutschen Verbrauchern der Autohändler heute der wichtigste Ansprechpartner beim Autokauf. Fast zwei Drittel der Konsumenten können sich demnach inzwischen gut vorstellen, ihr Auto direkt beim Hersteller zu erwerben. Und immerhin jeder Zweite zeigte sich offen für den Kauf über eine Online-Plattform.
Die Mehrzahl der Händler ist sich der daraus resultierenden Bedrohung für ihr Geschäftsmodell durchaus bewusst. "Drei von fünf deutschen Autohändlern glauben nicht mehr an das eigene Geschäftsmodell", fasste PwC das Ergebnis einer Befragung von 1.800 deutschen Händlern zusammen. Dabei gaben 58 Prozent an, das traditionelle Autohaus werde in den nächsten Jahren merklich an Bedeutung verlieren. Vier von fünf Händlern fühlten sich durch den Direktvertrieb der Hersteller bedroht, fast drei Viertel durch unabhängige Verkaufsplattformen im Internet. Außerdem klagte jeder zweite Händler, dass die Loyalität der Kunden abnehme.
Es sei fraglich, ob sich dass Geschäftsmodell der selbstständigen Autohäuser "angesichts der im Internetzeitalter fast völligen Preistransparenz noch lange aufrechterhalten lässt", urteilte PwC-Experte Simon Ström. Hersteller und Autohäuser müssten sich in Zukunft deutlich enger verzahnen. "Die Autokonzerne werden in dieser Konstellation eindeutig den Ton angeben", prognostizierte der PwC-Autoexperte Felix Kuhnert in der Studie.
Quelle: dpa
Mein Händler hat schon seit Jahren keine Prospekte & Co. mehr in der Auslage, dank Internet bzw. immernoch obwohl Renault inzw. eine E-Mail-Adresse verlangt (gibt's aber Renault-Händler die den Kram ohne Anmeldung etc. auf der Webseite haben).
Also wohl auch Oma und Opa die immer Neuwagen gekauft haben sind inzw. wohl im Internet (oder der Händler hat eine Schublade mit einer handvoll Material pro Modell).
Und ja, ich bin schon 2009 sehr gut informiert zum Händler. Preisliste, Prospekt und Handbuch hatte ich schon.
Aber wie wollen die Hersteller das mit dem "Fahrzeug-Begrapschen" bzw. Probefahrten ohne Händler machen? Die brauchen dann auch irgendeinen Laden, zumindest für ersteres. Vom Thema Werkstatt mal abgesehen.
Manche Dinge muss man doch nachfragen, wie z. B. Wartungskosten (sind nicht immer werkstatt.autoscout24.de bzw. DAT hinterlegt bzw. kann jmd. in einem Internet-Forum helfen).
Kucke auch, ich mit dem Händler auch hinsichtl. der Werkstatt gute Erfahrungen gemacht habe. Das ist mit dann ein paar % weniger Rabatt wert.
notting
Ich hätte kein Problem damit wenn es nur noch in jeder größeren Stadt ein - ich nenn es mal Vorführhaus - gebe. Sprich dort kann man sich alle Modelle in einer breiten Konfiguration anschauen, vllt. ne Probefahrt ordern und wenn einen alles überzeugt hat online bestellen. Und zwar ohne, dass ständig einer hinter einem steht und dir eins der Modelle verkaufen will. Ist nämlich ein Grund warum ich ungern in Autohäuser gehe. Ich will mich ja meist nur umschauen und informieren und nicht gleich kaufen.
Zum Glück habe ich 2015 mein Auto zu 100% im Internet als Neuwagen gekauft. Bei meinem Händler hätte ich 3000€ mehr bezahlt und nur den EU5 Diesel statt des EU6 Diesels bekommen.
Reparieren lasse ich weiter in der Werkstatt den Verkaufsglaspallast brauche ich garnicht.
In Zukunft wird durch den Wegfall des wartungsintensiven Verbrennres auch die Werkstatt deutlich kleiner und universeller werden müssen.
Ja, es ist in der Tat ein Trauerspiel, was heute alles übers Internet gekauft wird, das betrifft ja nicht nur die Autobranche. Wenn ich sehe, wie viele hauptsächlich Inhaber-geführte oder mittelständische Betriebe dicht machen müssen, weil die Leute nur noch über Amazon kaufen.... Egal was ich kaufe, MIR ist eine persönliche Beratung wichtig, dafür bin ich auch bereit ein paar Cent mehr zu bezahlen, aber die Geiz ist geil - Mentalität greift immer weiter um sich. Es wird nicht mehr lange dauern, dann werde die Autos auch nur noch über Amazon verkauft...
.....und dann wird gejammert, wenn die Arbeitslosenzahl so hoch ist und die Politik sich nicht kümmert..., dabei sind WIR es mit unserem EIGENEN Kaufverhalten...
Bei Mercedes gibt es seit Jahresbeginn keine Papierprospekte mehr, weder online bestellbar, noch beim Händler.
Der Händler bei ums Eck (VW/Audi):
Warum soll ich jetzt gerade bei dem ein Auto kaufen? Was bietet er mir den mehr als der Internethändler?
Selbiges trifft übrigens auch für Mediamarkt und Co. zu. Wenn es Autos bei Amazon gäbe würde ich sie dort kaufen.
Wo soll das Problem sein.
Da du sowieso nicht jede Option sehen, testen und fühlen kannst (auch beim jetzigen Händler nicht), wirst du dich online auf der Herstellerwebseite zur Probefahrt anmelden und kannst dir in der Nähe bei einer Leihwagenbude das Auto abholen.
Beratung? Gibt es schon lange nicht mehr!
Bestimmte Lebensmittel kannst nur bei Amazon kaufen weilst bei Rewe und Co. nur den letzten Dreck kriegst.
Beim Mediamarkt verstecken sich die Berater (die bis vor 2 Monaten noch Fliesen verkauft haben) hinter Regalen bzw. verweisen dich auf den Kollegen in der Zahnbürstenabteilung, von Toastern haben sie keine Ahnung.
Ganz wenige Ausnahmen gibt es: gute Hifi Geschäfte, Kaffee (Maschinen) und hochwertige Schuhe.
Der Rest wird über Amazon oder andere Onlineshops gekauft. Da bringt es mir jemand bis vor die Tür und ich muss mich nicht mit dämlichen Verkäufern rumschlagen.
Generell bräuchte ich auch keinen Händler. Meiner hat immer nur dadurch bestanden, dass er den Preis, den ich Online oder als Import bekommen hätte, mitgegangen ist.
Wäre dies nicht der Fall gewesen, dann wäre es eine Online Bestellung geworden mit Lieferung vor die Haustür.
Ich bin in vielen Autohäusern wirklich enttäuscht darüber, dass man als Kunde meist besser informiert ist, als der Verkäufer der einem gegenüber sitzt. Wozu braucht man den dann noch?
Mein Mercedes-Händler hat es sogar bis heute nicht geschafft, eine aktuelle A-Klasse in seine Glaskiste zu stellen. Dann halt ohne mich.
Das gibt's leider extrem oft. Ich war mal in einem Ford-Autohaus, da fragte eine Kundin den Verkäufer, wieviel PS der Mustang hat. Wusste der nicht. Das ist das teuerste Auto in deren Portfolio (da spielte der Edge noch keine Rolle) und der konnte eine so grundlegende Frage nicht beantworten. Was soll mir das denn sagen, schulen die ihre Leute nicht? (Disclaimer: das andere Ford-Haus hier in der Gegend ist erheblich besser).
Bei Fiat habe ich in 2 Häusern derselben Kette auch ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Im einen war der Verkäufer sehr kompetent, im anderen hatte der schlicht keine Ahnung und machte auch nicht den Eindruck, dass er ein Auto verkaufen wollte. Hatte wohl schon genug Provision für den Monat. Ich verstehe so was nicht, als sein Chef wäre ich sauer gewesen.
Davon abgesehen sind viele Verkäufer mittlerweile sehr unhöflich. Wenn mir einer nicht mal Hallo sagt, kaufe ich bei dem nicht, sorry. Ich mag's auch nicht, wenn man mir auf die Bitte, ein Auto im Showroom aufzuschließen, sagt, dass ich mir den eh nicht leisten kann, das war auch noch das kleinste Modell, was die hatten... Arroganz ist bei Verkäufern nicht sexy, wer f. will, muss freundlich sein. Ich verlange echt nicht viel, aber ich hab selber mit Verkauf zu tun, da kann ich es nicht leiden, wenn Leute offenbar absichtlich keine gute Arbeit machen oder schlecht geschult sind. Da will ich gar nicht wissen, was hintendran läuft, wenn man da mal was hat.
BTT:
Ich kaufe jedenfalls kein Auto, das ich nicht fahren konnte - also das Modell -, also einfach so im Netz bestellen ist für mich nichts. Und wenn ich eine Probefahrt gemacht habe bei einem Händler, kaufe ich bei dem auch das Auto, wenn ich mich dafür entscheide, weil ich es unfair finde, die Beratung in Anspruch zu nehmen und dann im Netz zu bestellen.
Wenn ich als technisch überdurchschnittlich begabter Individuum (Inschinör halt 😆) in ein technisches Fachgeschäft komme (zählen wir mal die Autohäuser heir mal dazu), hab ich meine Hausaufgabe bereits gemacht. Es dann so, dass ich über das Produkt, das ich suche, bereits mehr Info mitgebracht habe, als der Verkäufer es mir zu bieten hat. Das, kombiniert mit der von bereits angesprochener Arroganz, Desinteresse und fehlende Kompetenz - tja, kein Wunder.
Du bist nicht auf das mit der Werkstatt eingegangen. D.h. alle Händler werden zu reinen Vertragswerkstätten degradiert deiner Meinung nach?
notting