Jaguar E-Type Zero: Ein Elektroantrieb für die Ikone
Bei diesem E-Type steht das "E" für Strom
Frevel oder Fortschritt? Jaguar elektrifiziert eine Legende: Der E-Type Zero bekommt Akku statt Reihensechser und E-Motor statt Getriebe. Er könnte in Serie gehen.
Kronberg/Coventry - Wenn damals einiges anders gelaufen wäre, hätte es dieses Auto vielleicht schon in den 1960ern gegeben. Doch in den frühen Tagen des Automobils entschied sich der Kampf zwischen Elektro- und Verbrennungsmotor zugunsten fossiler Brennstoffe. Geschichte, die sich langsam zu drehen beginnt.
Also gibt es dieses Auto erst jetzt: Den Jaguar E-Type Zero. Äußerlich ein wunderschönes E-Type Cabrio in Himmelblau-Metallic, innen eine Ansammlung von Kabeln, Kupferspulen und Lithium. Jaguar Classic nahm ein restauriertes Originalauto von 1968, entfernte den Reihensechszylinder schraubte und an dessen Stelle einen Akku mit 40 kWh Kapazität ein.
Jaguar E-Type Zero: Elektromotor statt Reihensechser
Allzu viel musste Jaguar dafür am Vorderwagen nicht verändern. Der Akku entspreche in Abmessungen und Gewicht ziemlich exakt dem XK-Sechszylinder, der den E-Type in den 60ern antrieb. Gleich hinter der Batterie liegt der Elektromotor und das Untersetzungsgetriebe. Sie ersetzen das Vierganggetriebe des Originals. Über eine neue Kardanwelle wird die Kraft an die Hinterachse geleitet.
Den Innenraum hat Jaguar deutlich verändert und etwas modernisiert. Die Frontscheinwerfer leuchten mit LEDs. Unter dem Tankdeckel versteckt sich die Steckdose, unter dem Kofferraumboden die Regelelektronik. Die Struktur des Vorderwagens, die Aufhängungen und die Bremsen vom Original durften bleiben. Der E-Type Zero wiegt 46 Kilo weniger als der Klassiker mit Ottomotor, die Gewichtsverteilung soll identisch sein. Jaguar verspricht, dass der Elektro-E-Type "fährt, bremst und federt" wie das Auto von 1968. Im Guten wie im Schlechten.
Schneller ist der Neue trotzdem. Der Elektromotor leistet 220 kW (299 PS) und beschleunigt den E-Type in 5,5 Sekunden auf Tempo 100. Das Original braucht eine Sekunde länger, kommt dafür bei vorsichtiger Fahrt weiter. Jaguar gibt immerhin 270 Kilometer Praxisreichweite an. Der 40-kWh-Akku soll in sechs bis sieben Stunden wieder voll sein.
Elektrische Lösung für alle Jaguar mit XK-Motor
Ob der E-Type Zero in Serie geht, ist noch nicht entschieden. Jaguar testet noch bis zum Sonntag auf dem Jaguar Land Rover Tech Fest in London das Publikumsinteresse. Dort zeigt Jaguar auch das I-Pace Concept und das Future F-Type Concept. So heißt Jaguars Vision für 2040.
Der elektrische Antriebsstrang des E-Type ist näher dran. Und vielseitig einsetzbar. "Wir können diese Technologie für alle klassischen Jaguar mit XK-Motor nutzen", sagt Tim Hannig, Direktor, Jaguar Land Rover Classic. Das sind einige. Jaguar baute den Motor zwischen 1949 und 1992 in zahlreiche Modelle. Neben dem E-Type gehörte dazu der XK120, der MKII und der XJ6.
Werden also bald reihenweise Zeugnisse der Autogeschichte zerstört? Hannig verspricht, dass der Prozess reversibel ist. Es könne jederzeit wieder ein konventioneller Motor eingebaut werden.
Also mir wäre da ein Original mit Reihensechser deutlich lieber... Alleine schon das Cockpit mit digitalen Anzeigen in einem alten E-Type ist für mich ein No-go.
Im Grunde hätte man auch ein klassisches Cockpit verbauen können und z.b. die Spritanzeige für die noch vorhandene Akkukapazität nutzen können. Da schien den Bauern aber zu langweilig.
Ein einfaches Radio im Retrolook wäre mit Sicherheit auch stromsparender.
40 KW Akkukapazität entsprechen 4 Liter Sprit.
Bei Annahme eines 2,5x besseren Wirkungsgrades des E-Motors entspricht das also
9 Liter Sprit-Energie die der Wagen an Board hat ... für 270 km ... "Praxisreichweite" ...
Toll :
Man hat also quasi nach 7 Stunden Ladezeit ... 3,3 Liter/100km Verbrauch zur Verfügung
um die 299 PS Power zu genießen ...
Halt die übliche "beeindruckende Elektro-Rosinenpickerei" in den technischen Angaben ...
Gerade bei einem Klassiker geht es doch auch um Klang, Motor und ein schönes Armaturenbrett, mir gibt sowas garnix .
Erst einmal ist das Konzept beeindruckend. Da scheint ja akribisch geplant worden zu sein, um eine Integration der Elektrokomponenten an Stelle des Motors zu ermöglichen und damit die Fahreigenschaften und die Optik des Originals zu erhalten. Beim Gewicht beeindruckt mich, dass man zum Original abgespeckt hat und nicht die üblichen 2-300 kg Aufschlag in Kauf nehmen musste. Gut, ich vermute, eine Heizung/Klimatisierung hat der Wagen nicht. Braucht er vielleicht auch nicht für die Zwecke als Schönwetter- und Freizeitauto. Eine Sitzheizung, die das Original nicht hatte, könnte reichen. Auch reichen 40 KWh Akkukapazität.
Warum man das Cockpit modernisiert hat, weiß ich nicht. Etwas teurer, aber viel schöner wäre es, die originalen Instrumente teilweise zu erhalten oder gegen im alten Stil gefertigte neue Anzeigen zu tauschen. LED Scheinwerfer finde ich dagegen richtig - spart Strom, erhöht die Sicherheit.
Für einen Klassiker ist das eine schöne Sache.
Wenn man allerdings ein modernes Funauto mit Elektromotor vom Grunde auf plant, sollte der Akku über die gesamte Grundfläche den Wagenboden bilden, Radnabenmotoren an allen vier Rädern wären dazu die perfekte Ergänzung, die Komponenten für Leistungselektronik und Steuerung sollten den gewünschten Fahrzeugschwerpunkt bilden.
Elektroantrieb ist die ideale Lösung, um Oldtimer mit Motorschaden wieder auf die Straße zu bringen. Reichweite und Ladezeit spielen bei solchen Fahrzeugen keine große Rolle. Die Zuverlässigkeit würde auch extrem verbessert.
@sestiphatis
Radnabenmotoren - bloß nicht! Ungefederte Masse, Haltbarkeit und so 😉
Coole Sache, nett für die Sonntagsrunde
@FlipPerkasten, diese Einwände hat man lange gelten lassen bis man sah, die Haltbarkeit moderner Radnabenmotoren leidet nicht. Da haben Millionen chinesischer Fahrräder mit Radnabenmotoren bewiesen. Auch sind ungefederte Massen in ihrer Bedeutung für das Fahrverhalten überbewertet, zumal man indesssen aktive Fahrwerke hat, für die das gar keine Rolle mehr spielt. Daher forscht man aktuell verstärkt an diesem Konzept. Denn der immense Gewichtsvorteil und der damit einhergehende Entfall der Reibungsverluste in klassischen Komponenten ist signifikant. Zumal eine Rekuperation die komplette Betriebsbremse ersetzen könnte.
Du willst also Fahrrad Gleichstrom Radnabenmotoren mit ein paar hundert Watt Leistung und vielleicht eine Drehzahl von 600 min-1 zusammen bringt mit Wechselstrom Radnabenmotoren gleichsetzen die um den Faktor 1000 stärker sind und eine Drehzahl von 2500 min-1 schaffen müssen?
Respekt.
Radnabenmotoren wird es in schnell fahrenden Fahrzeugen geben können (Brabus E4WD) aber es wird sie so sicherlich niemals in Serie geben, weil die nicht vorhandenen Vorteile die gewaltigen Nachteile (z.B. 31 kg ZUSÄTZLICHE ungefederte Masse, höhere Kosten etc..) niemals ausgleichen können.
Hier ein Bild von einer elektrischen Hinterachse von ZF (mit einem Motor)
http://img3.eurotransport.de/...F-fotoshowBigImage-b92c736d-288435.jpg
und hier eine mit zwei Motoren von Honda (Acura) die auch noch Torque Vectoring kann
http://hondanews.com/.../acuramdxhybrid3.png
Einfach noch immer eines der schönsten Autos das jemals gebaut wurde, egal ob Elektro oder 6-Zylinder.
Ich finde das Cockpit passt zum "neuen Konzept.
Wie zur Zeit macht JLR, egal ob Classic oder nicht, alles richtig, die bauen die schönsten Autos, weit weg vom deutschen Einheitsbrei ala BMW und das ist gut so.
Schnall auf deinen Panzer mal Felgen drauf,die die Hälfte der Felgen wiegen,die jetzt an deiner Karre stecken und dann wiederhol das bitte nochmal.
Die 24kg weniger Gewicht WIRST du merken!Auch wenn ein 2 Tonnen Gefährt gerade das Gegenteil von agilem Fahrverhalten darstellt.....trotz aller moderner Techniken.Gewicht kann physikalisch nicht negiert werden,egal mit welcher Technologie,die es in heutigen Autos gibt.
Zum Thema:
Eine elektrische Lösung vom Originalhersteller,komplett rückrüstbar.DAS hat bisher noch KEINER gebracht,Jaguar ist hier mit etwas interessantem aufgekreuzt.Sollten sie das zukünftig anbieten,wird es sicher ein paar geben,die ihren Jag umrüsten werden.
Greetz
Cap
Sehr toll
Nun ist das Auto vollendet
Stinken ist out
Respekt. Eine wirklich hervorragende Konzeption sauber umgesetzt.
Das Design ist ein Traum und die Zuverlässigkeit dürfte jetzt stark verbessert sein.