EU-Kommission verhängt Millionenstrafe gegen Bosch und Conti
Bosch und Continental wegen Kartellbildung verurteilt
Die EU-Kommission hat die Zulieferer Bosch und Continental wegen Kartellbildung zu einer Millionenstrafe verurteilt. Bosch war sogar an gleich drei Kartellen beteiligt.
Brüssel - Die deutschen Autozulieferer Bosch und Continental sollen wegen Bildung illegaler Kartelle Millionenstrafen zahlen. Dies teilte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager am Mittwoch mit. Sie verhängte zudem hohe Geldbußen gegen ein Kartell von Reedereien, die Fahrzeuge verschifften. Insgesamt verlangt sie mehr als eine halbe Milliarde Euro - und kündigte zugleich weitere Entscheidungen an: "Wir sind noch nicht fertig." Auch die Ermittlungen wegen des möglichen deutschen Autokartells seien noch nicht abgeschlossen.
Der "Spiegel" hatte im Sommer über angebliche Absprachen zwischen VW, Audi, Porsche, BMW und Daimler über Technik, Kosten und Zulieferer berichtet. Die EU-Kommission prüft Hinweise dazu. Die jetzt verhängten Kartellbußen haben damit nach Vestagers Angaben nichts zu tun.
Bosch war gleich an drei Kartellen beteiligt
Nach Feststellung der EU-Kommission war Bosch an drei unterschiedlichen Kartellen beteiligt. So soll sich der Stuttgarter Konzern mit den beiden japanischen Konkurrenten Denso und NGK zwischen den Jahren 2000 und 2011 auf dem Markt für Zündkerzen abgesprochen und auch Preise abgestimmt haben. Dafür verhängte die Brüsseler Behörde eine Geldbuße von 76 Millionen Euro, knapp 46 Millionen davon gegen Bosch.
Weitere 75 Millionen Euro Geldbuße verlangen die Wettbewerbshüter von Bosch und dem Hannoveraner Zulieferer Continental, weil sie sich bei Angeboten von Bremssystemen für Daimler, BMW und Volkswagen abgesprochen haben sollen. Das Unternehmen TRW bekam eine mögliche Strafe erlassen, weil es den Fall aufgedeckt hatte.
Insgesamt 395 Millionen Euro verlangt die EU-Kommission von vier Seetransportunternehmen, die Autos, Lastwagen und andere Fahrzeuge für Im- und Export über die Weltmeere verschiffen. Betroffen sind laut Vestager die chilenische CSAV, die japanischen Unternehmen K Line, MOL und NYK sowie die norwegisch-schwedische Firma WWL-EUKOR. In dem Fall bekam MOL als Kronzeuge die Strafe erlassen.
Alle Unternehmen hätten ihre Beteiligung eingeräumt und einem Vergleichsverfahren zugestimmt, sagte Vestager. Die Geschädigten bei den Kartellabsprachen seien zunächst die Autohersteller, die zu hohe Preise zahlen müssten. "Aber das könnte auch an den Endverbraucher weitergegeben werden", sagte die Kommissarin. "Unsere Arbeit trägt dazu bei, dass dieser Markt auch für Verbraucher fair funktioniert."
Alles Schnee von gestern, sagt Conti
Bosch erklärte in Stuttgart, man habe eng mit der Kommission kooperiert, um die Sachverhalte abschließend zu klären. Das Unternehmen toleriere keine Verstöße gegen interne Leitlinien.
Continental gab bekannt, mit der Kommission nach deren Kronzeugenregelung zusammengearbeitet zu haben. Es gehe um einen lange zurückliegenden Informationsaustausch mit Mitbewerbern, den letzten Kontakt in diesem Zusammenhang habe es 2011 gegeben. Conti machte klar, sein System zur Sicherstellung von Regelkonformität sei seit Jahren etabliert. Die fraglichen Verstöße seien schon vor Einleitung des Verfahrens beendet gewesen.
Quelle: dpa
Wann hört das endlich auf, Gier, Gier, Gier. Kurzfristig gut fürs Geschäft längerfristig schlecht, nicht nur für den Delinquenten.
😊 mal gespannt was die EU noch alles ausgräbt.
Die Kommissarin muss doch ihren Job rechtfertigen und ausserdem braucht die Kommission
doch Kohle um die hohen Gehälter des EU Apparats zu bezahlen.
🙄
Wer soll es sonst anklagen und bestrafen? Für mich sind solche Strafen zu billig, abschreckend wäre sie wohl eher mit einer Null hintendran.
Offensichtlich sind die Strafen immer noch viel zu gering - sonst würde es nicht so viele Nachahmer geben...
Kartelle hin oder her, aber wann hält sich die EU endlich mal wieder an ihre eigenen Gesetze und Verträge?
Wer ist "die EU"?
Zb die Kommission
Und welche Gesetze wären das? Duldung von Kartellen? Wär mir neu.