Toll Collect bleibt wohl länger in Staatshand als geplant
Bund will Lkw-Maut nicht dauerhaft übernehmen
Der Bund wird wohl länger als geplant Gesellschafter der Lkw-Maut-Gesellschaft Toll Collect bleiben. Ein Wechsel ist laut Medien erst für den 1. März 2019 vorgesehen.
Berlin - Das Lkw-Mautsystem auf Autobahnen und Bundesstraßen könnte beim geplanten Verkauf an einen neuen Betreiber länger in Staatshand bleiben als vorgesehen. Wie das "Handelsblatt" (Dienstag) unter Berufung auf ein Schreiben des Verkehrsministeriums berichtete, will der Bund den bisherigen Betreiber Toll Collect "zum 1. September 2018 erwerben und die Gesellschaft bis zum 1. März 2019 selbst als Gesellschafter halten". Bisher war vorgesehen, dass der neue Betreiber die Anteile nicht direkt von den Eigentümern kaufen soll, sondern vom Bund, der sie dafür übernimmt - jedoch nur kurzzeitig.
Der laufende Vertrag mit Toll Collect - ein Gemeinschaftsunternehmen von Telekom, Daimler und der französischen Cofiroute - endet am 31. August. Für die Suche nach dem neuen Betreiber hatte der Bund 2016 eine europaweite Ausschreibung gestartet.
Das Ministerium äußerte sich am Dienstag auf Anfrage nicht zur Dauer einer Übernahme. Der Bund werde die Anteile zum 1. September kaufen und "an den erfolgreichen Bieter, der im Vergabeverfahren den Zuschlag erhalten hat, veräußern". Es sei aber nicht beabsichtigt, dass der Bund die Geschäftsanteile dauerhaft halte.
Die Altlasten holen den Bund wieder ein
Hintergrund für die Verzögerungen seien vorgesehene Regelungen im Zusammenhang mit seit Jahren schwelenden Schiedsverfahren zwischen dem Bund und den Toll-Collect-Gesellschaftern, berichtet die Zeitung. Dabei geht es um Milliardenforderungen wegen der verspäteten Einführung des Systems 2005. Der Zuschlag für den neuen Betreiber solle nun "voraussichtlich Mitte 2018 erfolgen", erklärte das Ministerium.
Die SPD fordert Klarheit über den Stand des Ausschreibungsverfahrens. "Es muss alles dafür getan werden, damit die Lkw-Maut auf allen Bundesstraßen zum Juli kommt", sagte SPD-Fraktionsvize Sören Bartol der Deutschen Presse-Agentur. "Wir benötigen die Einnahmen, um in funktionierende Straßen zu investieren."
Die Lkw-Maut bringt jährlich rund 4,5 Milliarden Euro in die Bundeskasse. Zum 1. Juli 2018 soll sie auf das gesamte, 39.000 Kilometer lange Bundesstraßennetz ausgedehnt werden, was zusätzlich zwei Milliarden Euro pro Jahr einbringen soll. Bisher wird die Nutzungsgebühr für Lastwagen ab 7,5 Tonnen auf den Autobahnen und 2300 Kilometern Bundesstraße kassiert.
Quelle: dpa
Zitat "Wir benötigen die Einnahmen, um in funktionierende Straßen zu investieren."
Die vollgefressenen Säcke da oben nehmen seit Jahren immer höhere Steuern ein, in allen Bereichen und bekommen es trotzdem nicht hin in die Straßen und Infrastruktur zu investieren. Das mehr an Geld wird wieder durch ein mehr an Verpulvern ausgehebelt. Wie immer
@Treplex,
da wir seit 1990 nicht mehr in der BRD sondern lt.Grundgesetz im vereintem Wirtschaftsgebiet leben, werden die Steuern der Steuerzahler für alles mögliche, nur nicht für die, die es aufbbringen verwendet.
Siehe Art.133 GG.
Der Bund tritt in die Rechte und Pflichten der Verwaltung des Vereinigten Wirtschaftsgebietes ein.
bora2004
Steuereinnahmen fließen in den jährlichen Haushalt und dürfen daher nicht zweckgebunden verwendet werden - Grundwissen für jeden, der sich mit steuerrechtlichen Dingen befaßt.
Bei der Maut ist das anders - sie ist eine Gebühr und die Einnahmen werden zweckgebunden verwendet.
Hallo Drahke,
Du verstehst anscheinend sehr viel von Gesetzen auf deren Grundlage Steuern erhoben werden. Bitte nenne mir dann diese.
Zur Maut.
Wie kann eine private Firma Maut für von Steuergelder gebaute Straßen verlangen ?
Etwas zum lesen.
http://www.nachdenkseiten.de/?p=42188
Die private Firma arbeitet als Betreiber im Auftrag des Bundes.
Mehr dazu hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/LKW-Maut_in_Deutschland#Rechtsgrundlagen
und hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Bundesfernstra%C3%9Fenmautgesetz
Mache dir bitte Gedanken wer oder was der Bund ist.
Wenn man Wikepedia zur hilfe nimmt, kann man auch die Glaskugel einer Wahrsagerin zu Rate ziehen.
Wer die Maut eintreibt ist doch erst einmal völlig egal.
Die Einnahmen werden aber dem Haushalt des Verkehrsministerium gutgeschrieben.
Die dann das Geld in die Infrastruktur reinvestiert.
Anders sieht es da mit zum Beispiel der KfZ-Steuer oder der Mineralölsteuer/Energiesteuer aus. Die gehen in den gesamt Bundeshaushalt.
Gruß,
der_Nordmann
Das hättest du auch selbst herausfinden können:
https://de.wikipedia.org/wiki/Bundesebene_(Deutschland)
Leider hast Du meine Frage wohl falsch verstander.
Meine Frage war: wer oder was ist der Bund. Ich habe nicht nach einer Erklärung für
eine Bundesebene gefragt.