Toyota investiert im Werk Valenciennes
C-HR aus Frankreich?
Toyota investiert in Frankreich: Im Yaris-Werk Valenciennes soll künftig ein zweites Modell auf Basis der modularen Plattform TNGA entstehen.
Paris – Toyota baut sein Werk Onnaing bei Valenciennes aus. 300 Millionen investieren die Japaner, um in dem Werk eine zweite Modellreihe neben dem Kleinwagen Yaris produzieren zu können. Das Werk werde fitgemacht für die modulare Toyota-Plattform TNGA, teilte der Konzern mit.
Die Verkündung der Entscheidung sparte sich Toyota für einen Besuch des Staatspräsidenten Emmanuel Macron auf. Es sind gute Nachrichten für den französischen Norden. Die Implementierung eines zusätzlichen Modells sorgt bei Toyota in Frankreich für die Entfristung von 300 bislang befristeten Jobs. Zusätzlich sollen 400 weitere Arbeitsplätze entstehen.
Die Entscheidung, Valenciennes für die Toyota-Plattform TNGA zu ertüchtigen, bedeutet: Die Japaner sehen in Nordfrankreich eine Zukunft für ihr Werk. Bei dem zusätzlichen Modell soll es sich um das erfolgreiche Kompakt-SUV C-HR handeln. Die Kapazität des Werks soll bis 2020 von aktuell 230.000 Fahrzeugen im Jahr auf dann 300.000 steigen. Das sorgt auch für Folgeaufträge in der Zulieferindustrie. (bmt)
Vielleicht der Anfang von "Langfristig"?
"Ein EU-Austritt Großbritanniens soll zunächst keine Auswirkungen auf die dortige Toyota-Produktion haben. Langfristig könnten Investition aber umgeleitet werden."
Gute Nachrichten für die Region. Ist auch positiv, dass man in Westeuropa investiert.
Man ist dort schon gut aufgestellt. Klick!
300 Millionen für 400 Arbeitsplätze. Wow
Vielleicht läutet das ja die Rückkehr des Verso - oder irgendeines Vans - ein? Der C-HR scheint das Werk in der Türkei ja weiter auszulasten - zumal da auch der Corolla gebaut wird, in Osteuropa ist der durchaus gefragt. Weiter in die Türkei zu investieren wäre bei der derzeitigen politischen Lage eher unklug, dass die Leute keinen Toyota "aus dem Despotenland" kaufen wollen habe ich schon häufiger gelesen.
England ist wegen dem Brexit auch eher ungewiss - bleibt ja nur Frankreich für ein weiteres Modell.
Der nächste Auris wird definitiv wieder in England gebaut, sonst hätte man Burnaston ja nicht auf den NTGA aufgerüstet. Aber bei der Entscheidung, den Avensis einzustellen und stattdessen den Camry zu importieren, hatte der Brexit vielleicht Einfluss?
Kannst du näher erläutern, warum? Ich neige eher dazu, auch aus Erzählungen von Kollegen aus UK, das Toyota sich langfristig verabschieden wird von dort. Sollte sich der Brexit als harter Schnitt erweisen und die bisher befürchteten Auswirkungen sich in vollem Umfange bewahrheiten.
Im Luftfahrtbereich (Antiebstechnik) gibt es dazu bereits knallharte Strategien.
Das macht dann auch Sinn, wenn die Produktion für den EU-Markt bestimmt ist, denn dann würden Einfuhrzölle für Ware aus einem Drittland anfallen, die man sich bei einer Verlagerung der Produktion nach Frankreich sparen kann.
@Drahkke: da läufts doch letztendlich drauf hinaus. Allen Beteuerungen zum Trotz!
>"Von nun an könnten wir, wie in Japan, auch in Großbritannien mit schwierigen Zeiten konfrontiert werden", sagte Unternehmenschef Akio Toyoda der "Financial Times"
Das ist, mit Verlaub, die künftige Strategie, durch die Blume gesprochen. . .
>"Toyoda deutete an, dass sich langfristig aber Veränderungen beim Zugang zum EU-Markt auf Investitionsentscheidungen bezüglich der Fabrik in Burnaston auswirken könnten."
Alles gesagt!
Nur eine Vermutung meinerseits. Der Avensis läuft seit Jahren schlecht, die Verkaufszahlen sinken oder sind trotz des kürzlichen Facelifts nur auf einem anhaltend niedrigen Niveau, und der Avensis ist eines der wenigen, reinen "Europamodelle", die man praktisch nirgends sonst anbietet.
Wenn nun noch die Produktionskosten bzw. Import/Exportkosten durch den Brexit steigen, wird das Modell gänzlich unrentabel.
Daher, so blubbert die Gerüchteküche, wird der Avensis dieses Jahr aus dem Programm fliegen (kurz vor dem 20-Jährigen, schon schade) und durch den nächsten Auris, der als Kombi deutlich wachsen soll, und den Camry beerbt werden. Der Camry wird allerdings nur als Limousine kommen, der Hybrid gilt als sicher, andere Motorisierungen sind mir noch nicht bekannt.
Naja, wie definierst du langfristig? Der nächste Auris kommt wieder aus England, das hat Toyota ja öffentlich gemacht, und während der üblichen Bauzeit (6 Jahre) wird Toyota die Produktion sicher nicht umziehen. Dafür war die Umrüstung in Burnaston einfach zu teuer.
Vielleicht kommt der Schnitt in 6+ Jahren, wenn auf den Auris 4 umgestellt wird - aber bis dahin kann einfach viel passieren. Ich tendiere eher dazu, dass der C-HR tatsächlich umziehen wird, wenn sich die politische Lage mit der Türkei nicht entspannt. Frei aus dem (ersten?) Otto-Film: "Ein deutscher Hund frisst nichts von Türk!"
Danke, erklärt!
Genau wie Du, mit der Laufzeit eines Modellzyklus.
Ich kann mir nicht vorstellen, das die Produktionskosten durch den Brexit steigen, denn das GBP hat ggü. dem Euro seit dem Brexit Entscheid bereits abgewertet. Bei den Im- und Exportzöllen werden GB und die EU sicher "vernünftig" aushandeln - man braucht sich ja gegenseitig.
Der Höhenflug des Euros wird mittelfristig n.m.E. das grössere Problem. Jetzt bedarf es nur noch steigender Zinsen und Rohstoffpreise und es wird für einige EU Länder schön knapp.
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Falls es den Avensis erwischt, wäre das a.m.S. schon traurig. Zwar bietet der Konzern weltweit eine Menge attraktiver Fahrzeuge, aber Kombis sind dünn gesäht. Das der Avensis ein sehr komfortables Fahrzeug ist, hat sich aber immer weniger Menschen erschlossen. Aktuell ist beim Benziner ja auch bei 1.8 Litern / 147 PS Schluss - dabei kam mir schon mein alter 2.0er schon nicht gerade übermotorisiert vor.
Und so etwas "Leckeres" wie den 260 PS 3S-GTE im GT-T haben wir hier nie bekommen.
Schade...einfach Schade.