Concorso d’Eleganza Villa d’Este 2018: Filmautos
Crème de la Crème statt Creme21
Jährlich trifft sich die Crème de la Crème der Oldtimerszene auf der Villa d’Este. 2018 gab es ein Motto: "Hollywood on the Lake". Sechs automobile Filmstars kamen.
Von Michael Specht
Como – Ausgerechnet die Merkel. Wir hatten uns so gefreut, sie zu sehen. Merkel kommt nach Como. Zumindest wies das der Veranstaltungskatalog des Concorso d’Eleganza 2018 aus. Und gewiss hätte sie in ihrem „Merkel-Orange“ genannten Kostüm beste Chancen gehabt, hier auf der Terrasse der Villa d’Este den ersten Preis abzuräumen – nicht als schönste Kanzlerin, aber gewiss als Schönste unter den US-Motorrädern des frühen 20. Jahrhunderts. Doch die „Flying Merkel“ kam nicht. Den Grund konnte uns der Veranstalter nicht sagen. Gern hätten wir den Besitzer Jeffrey Thomas gefragt, ob der Erbauer und Firmengründer Joseph F. Merkel in irgendeiner Weise mit den Vorfahren unserer Kanzlerin verwandt gewesen ist.
Willkommen auf dem Concorso d’Eleganza. Der Name verrät schon alles. Jeden Mai trifft sich im Garten des berühmten Luxushotels „Villa d’Este“ eine illustre Schar von Multimillionären, die ein gemeinsames Hobby pflegen: das Sammeln klassischer Fahrzeuge. Nun, dies tun viele andere Normalsterbliche auch, mit dem Unterschied, bei ihnen reißt irgendwann die finanzielle Leine. Was hier im kleinen Ort Cernobbio an „Blechspielzeug“ zusammenkommt, sprengt mitunter die monetäre Vorstellungskraft. Es sind automobile Raritäten, wie man sie vermutlich nie wieder in dieser Konzentration zu Gesicht bekommen wird.
Manche dieser automobilen Raritäten wurde nur ein einziges Mal gefertigt, handgedengelt von renommierten Karosseriebauern, meist italienischer Herkunft. Ihr Wert lässt sich oft nicht einmal erahnen. Die Schätzungen von Nichtfachkundigen würden locker um diverse Millionen Euro danebenliegen.
Goldfinger verzehnfacht den Wert des Aston DB5
Dass Geld in diesem Gewerbe keine Rolle spielt, zeigt unter anderem der Original-James-Bond-DB5 von 1964. „Ein „normaler“ DB5 liegt bei etwa 500.000 US-Dollar“, sagt sein Besitzer Harry Yeaggy aus Ohio. Weil Sean Connery diesen Aston Martin in „Goldfinger“ fuhr, hat sich der Preis fast verzehnfacht. Harry kaufte den Wagen einem Mann ab, der den DB5 fast 40 Jahre bei sich im Wohnzimmer geparkt hatte. Er bezahlte 4,5 Millionen. „Der Vorbesitzer spendete das Geld einer Charity Stiftung“, verrät Yeaggy. So viel zum Thema Geld.Dass exakt dieser Bond-DB5 2018 auf dem manikürten Rasen der Villa d’Este steht, hat seinen Grund. Der Veranstalter kreierte zusammen mit Schirmherr BMW ein Motto: „Hollywood on the Lake“. Es sollte Klassiker nach Como locken, die mit der großen Leinwand zu tun haben. Nur sechs Besitzer folgten dem Ruf. Bei insgesamt 51 Oldies aus mehr als 100 Jahren Automobilgeschichte eine magere Ausbeute. Multimillionäre lassen sich eben nicht so leicht vorschreiben, welche ihrer Schätze sie der Öffentlichkeit zeigen.
Ursula Andress wollte lieber einen BMW 507
Ein weiteres Auto mit Bond-Bezug steht auf den Rasen. Allerdings muss man dafür etwas ausholen: Jahre bevor Sean Connery das Bond-Girl Ursula Andress kennenlernte, bekam diese von Elvis Presley einen BMW 507 geschenkt (einen weiteren fuhr Presley selbst). Die Schweizer Schauspielerin war seine Filmpartnerin in der Musikkomödie „Fun in Acapulco“.Der „King of Rock and Roll“ war so angetan von der Dame, dass er ihr ursprünglich einen Cadillac schenken wollte. Andress lehnte jedoch ab. Der dicke Ami war ihr zu groß und schwülstig. Markant an ihrem BMW-Roadster von 1958 sind die dünnen Rohrstoßstangen, angefertigt vom berühmten Filmauto-Veredler George Barris. Ihm verkaufte Andress den 507 später.
Direkt neben der BMW-Ikone 507 parkt ein Cadillac Serie 62 von 1953. Auch ein Geschenk an eine schöne Frau. Prinz Aly Khan hatte versucht, kurz nach der Scheidung seine Ex-Frau Rita Hayworth gnädig zu stimmen. Das funktionierte zwar nicht, aber dafür wurde das Auto umso spektakulärer: Khan ließ den Cadillac bei Ghia in Italien enthäuten und neu einkleiden. Heraus kam ein hocheleganter Cruiser mit einem amerikanische V8 unter der Haube. Der Ghia-Cadillac steht heute im Petersen-Automotive-Museum. Er soll angeblich das weltweit erste Auto mit Doppelscheinwerfern sein.
Ein Filmarbeiter aus der Vorkriegszeit
Hollywoodstar Nummer 4 stammt aus der Vorkriegszeit. Wohl kein anderes Auto war so häufig in Filmen und Musicals eingebunden, wie dieser Delage D8-120 von 1939. Der große Franzose wurde dafür mehrfach umlackiert und über den Teich hin- und hertransportiert. Im Musical „Ein Amerikaner in Paris“ rollten Gene Kelly und Nina Foch mit genau diesem viersitzigen Cabriolet über die Leinwand, allerdings in Babyblau,. Dem Regisseur gefiel das Bordeaux-Rot nicht. Auch James Cagney benutzte das seltene französische Achtzylinder-Modell in seinen Filmen – natürlich einmal mehr als verruchter Gangsterboss.Eher indirekt hat der Ferrari 500 Superfast von 1965 mit dem Film zu tun. Er spielte weder eine Haupt- noch eine Nebenrolle, aber er gehörte einst Peter Sellers. Der Schauspieler, der den meisten Menschen als trotteliger Inspektor Jacques Clouseau aus den „Rosaroter-Panther“-Filmen bekannt sein dürfte, hatte im wahren Leben ein Faible für schnelle Sportwagen. Und das italienische Zwölfzylinder-Coupé galt damals als das schnellste Serienauto der Welt.
Der Lancia Stratos Zero aus "Moonwalker"
Wie aus einer anderen Welt mutet der Lancia Stratos Zero von 1970 an. Kaum zu glauben, dass diese Studie fast ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel hat. Mehr Keilform geht nicht. Ausgedacht hat sie sich damals Nuccio Bertone. Mitgespielt hat das nur 84 Zentimeter hohe Gefährt im Film „Moonwalker“ von Michael Jackson.Der Stratos lässt sich nur über die hochklappbare Frontscheibe besteigen. Es geht die Legende, dass Designchef Bertone nicht aufs Werksgelände gelassen wurde, als er seine Schöpfung den Lancia-Leuten vorstellen wollte. Er sei dann an der Schranke einfach unter dem Schlagbaum durchgefahren.
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Einfach nur schön!
Man könnte sein Geld auch sinnloser ausgeben.
Bitte korrigiert mal eure falsche Schreibweise der "creme". Da gehört ein accent grave (è) über das "e". Wenn man schon eine Fremdsprache benutzt, sollte man diese auch richtig anwenden. Sonst wirkt das nur peinlich.🙄
Gruß
electroman
Tolle Autos in Luxusumgebung , aber Pfingsten in Dortmund gab es sogar auch einen 507er zu bestaunen .
Bewirb Dich doch hier als Korrekturleser .....
Lektor wäre dann die richtige Berufsbezeichnung...😊😆
Aber was Anderes: Was ist denn das für eine hässliche Heckstoßstange an dem 507er...das ist doch nicht original, oder?
Steht doch schon im Text
Zitat: "Markant an ihrem BMW-Roadster von 1958 sind die dünnen Rohrstoßstangen, angefertigt vom berühmten Filmauto-Veredler George Barris."
Wunderschöne Autos. Echt ein Genuss.
Upps,
in der Tat.
Aber trotzdem hässlich. Sieht aus wie ein Brückengeländer.
Die Gegend um den Comer See herum ist einfach nur wunderschön. Wenn ich bloß das Geld hätte, ich würde nach Norditalien auswandern. Traumhaft. Zum Großteil sind auf dieser Veranstaltung sehr geschmackvolle Fahrzeuge unterwegs. Die Konzept-Autos der Hersteller sind meist solala. Aber ich schätze man muss sich im richtigen Ambiente seinen Investoren gegenüber präsentieren.
Mir geht es hier um das Prinzip. Die "Schreibende Zunft" hat einen gewissen Einfluss auf eine große Anzahl Nutzer. Und da sollte sie nicht unbedingt dazu beitragen, falsche Schreibweisen zu etablieren.
Und du hast doch auch was dabei gelernt....😆
Gruß
electroman
Naja, irgendwie kann ich Dir nicht richtig böse sein. 😊
Aber zum Lernen bin ich zu alt, irgendwer hat am ß rumgeschraubt
und seither schreibe ich das immer falsch....... wenn ich den erwische.
P.S:
Ich lese in der Mittagspause regelmäßig auf msn die Nachrichten, tu das bitte nicht, dort gibt massenhafte Schreib und Formulierungsfehler, Sätze die anfangen und mittendrin aufhören etc.
Copy & Past Journalismus...
Sowas passiert selbst den renommiertesten Tageszeitungen. Darüber kann man sich aufregen, oder es einfach lassen. 😉 Soweit ich weiß beschäftigt Motor Talk mindestens eine Lektorin. Ob die immer die Zeit hat jeden Artikel durchzulesen und zu korrigieren? Oder ob man da einfach auch mal einen Artikel rausfeuert... Keine Ahnung! Hier gibt es kostenlose News und eine kostenlose Diskussionsplattform. Sollte man bei aller Liebe nicht vergessen.