Dobrindt und Seehofer lehnen Fahrverbote für Diesel ab
CSU gegen Fahrverbote für Diesel in Städten
In der CSU spricht man sich gegen Diesel-Fahrverbote in Städten aus. Dobrindt hält sie für den falschen Ansatz, Seehofer will die Hersteller in die Pflicht nehmen.
München - In der CSU ist man sich einig: Pauschale Fahrverbote für Diesel-Autos in Städten soll es nicht geben. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt sagte am Sonntagabend in München: "Klar ist, dass wir pauschale Fahrverbote für den falschen politischen Ansatz halten." Dobrindt hatte auf Einladung Seehofers in der Staatskanzlei an einer Sondersitzung der zuständigen Fachminister der Staatsregierung teilgenommen.
Fahrverboten seien neue Maßnahmenbündel zur kurz-, mittel- und langfristigen Verbesserung der Luftqualität immer vorzuziehen, betonte Dobrindt. Auch Seehofer sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Mein Ziel ist es immer, bei Umweltverschmutzungen möglichst die Verursachung zu verhindern." Dies sei besser, als über Fahrverbote entstandene Verschmutzungen zu kompensieren. Die Autoindustrie sei gefordert, hier neue Möglichkeiten aufzuzeigen, wie es auch einst beim Katalysator der Fall gewesen sei.
In München hatte zuletzt Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) ein generelles Fahrverbot für Diesel in der Stadt in die Diskussion gebracht. Nach einem Beschluss des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs muss der Freistaat bis Jahresende Pläne für Dieselverbote in der Landeshauptstadt vorlegen.
Quelle: dpa
Zitat:
Auch Seehofer sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Mein Ziel ist es immer, bei Umweltverschmutzungen möglichst die Verursachung zu verhindern."
Wo entstehen die Schadstoffe?
Bei der Verbrennung.
Wo kommen die Schadstoffe raus?
Aus dem Auspuff.
Na da haben wir doch den Verursacher.
Eigentlich ganz einfach.
Jetzt nur noch das Verursacherprinzip anwenden.
Das trifft vor allem auf die Benzin-Direkteinspritzer ohne OPF zu.
Demnach dürfte ein A2 FSI ab 2018 nicht mehr in die Stadt --> passt doch.
Schwierig, sich deiner Logik zu entziehen ... 😉
Die Herrschaften von der CSU müssten allerdings schon mal klarmachen, wie sie denn das Problem der überhöhten NOx-Werte kurzfristig lösen wollen, denn da gibt es Verhältnisse, die gegen geltendes Recht verstoßen.
Nicht zuletzt ist die CSU massiv mitschuldig an den aktuellen Problemen, weil sie den Verkehrsminister stellt und dessen Vorgänger es versäumt haben, für wasserdichte Gesetze zu sorgen, die den NOx-Ausstoß nicht nur auf dem Prüfstand, sondern auch auf der Straße eindämmen.
Eine relativ schnell verfügbare Lösung wäre allerdings twintec, nur schläft die Politik momentan wegen Wahlkampf ... 🙄
Wenn es so weit kommt. Dann ist es so. Dann bin ich betroffen. Ich habe ausreichend Zeit, über Alternativen nach zu denken. Die werde ich dann auch nutzen.
Alternativ könnte ich aber auch "Enteignung" schreien, "das konnte doch keiner voraus ahnen" schreiben, mich über Flugzeuge, Kreuzfahrschiffe, Politiker und Umweltverbände aufregen und versuchen irgend jemand anderen als Verursacher zu präsentieren. Nach dem Motto: "Aber Mami, die anderen haben doch auch..." 😮
Für eine drastische Reduzierung der Bevölkerung Deutschlands gibt es leider noch keine Mehrheiten.
Am Reißen der NOx-Grenzwerte in München dürften Benzin-Direkteinspritzer relativ unschuldig sein. Der Feinstaub war vor allem in Stuttgart das Hauptproblem.
Fahrverbot ist auch keine Lösung. Solange die Leute zwangsenteignet werden ist es keine Lösung.
Ist vielleicht etwas zu einfach gedacht. Dass in unseren Städten zu viele Autos unterwegs sind, das ist schon lange bekannt. Da hätte man seitens der Politik schon längst massiv gegensteuern, und den OPNV stärken / attraktiver machen müssen. Für mich sind die Verursacher "schlechter Luft" nicht die Fahrzeuge oder deren Fahrer sondern die untätigen und/oder unfähigen Entscheidungsträger.
Etwas einfach zu verbieten, ohne die Alternativen entsprechend zu stärken, ist keine Lösung.
Gruss
Jürgen
Ich stimme dir im Grunde zu. Alternativen oder Varianten gibt es immer irgendwie.
Die Kritikpunkte habe ich mal fett markiert.
1. Zeit:
Diese fehlt eben. Es gibt seit fünf Jahren Gerüchte um eine Verschärfung der Zonen, aber niemand weiß, wer oder was betroffen sein wird. Ich suche ein neues Auto, aber weiß schlicht nicht, welches Auto ich auch zehn Jahre lang fahren kann. Diesel? DI-Benziner? Saugrohreinspritzer? DI-CNGler? Hybrid? E-Auto? Es fehlt da eine klare Aussage, wann welche Verbote geplant sind.
2. "Whataboutism"
Meistens ist es tatsächlich keine Lösung, einfach auf andere Verursacher zu verweisen. Allerdings muss man natürlich prüfen, welchen Anteil KFZe an der Verschmutzung haben. WENN der Löwenanteil der auszusperrenden Schadstoffe durch Hochseefrachter, Kanalschiffe, LKW-Kühlelemente, Baumaschinen, Personen- und Güterzüge, Stromerzeuger oder anderen Verbrennern verursacht wird, muss das Berücksichtigung finden: Denn dann fehlt die positive Auswirkung auf die Umwelt bei gleichtzeitig empflindlichen Einschränkungen.
Ich weiß jetzt nicht, was der zynische und am Ende kindische Unterton ggü. denen soll, die sich völlig zurecht darüber beschweren, dass sie enteignet werden, obwohl die Schuld die Autohersteller trifft, welche sich ihrer Verantwortung, umweltfreundliche Autos zu bauen, in mindestens vorsätzlicher, nach amerikanischen Gesetzen auch betrügerischer Weise entzogen haben.
Typische Form von Duckmäusertum und Obrigkeitstreue, wegen des aggressiven und verlachenden Untertons ggü. den Betroffenen aber in durchaus seltsamer Ausprägung.
Danke!
Solange es keinerlei Ausnahmeregelungen gibt ist nichts gegen ein Fahrverbot einzuwenden. 😆
Merke: Auch eine blaue Plakette hält nicht am Endrohr, ist also auch völlig wirkungslos.
Übrigens wenn man groben Staub durch einen Filter jagt kommt feiner Staub hinten aus den Filter raus.
Nun man kann auch den Mittelweg gehen und man könnte auch Massnahmen beschliessen, die aber nicht kontrolliert werden oder werden können. z.B. kein Zugriff für Städte auf Motordaten keine Plaketten keine automatische Kennzeichenerfassung etc.
Also eine Lösung die auf freiwillige Gesetzestreue der Autofahrer setzt ohne dass die bei Zuwiderhandlung in echter Gefahr wären, erwischt zu werden.
Ich denke dass wohl das wahrscheinlichste eine "pro-forma Lösung" ist wenn man so zerstritten ist.
Die Stadt muss was machen weil die Werte einfach zu hoch sind, aber das Land (und der Bund) kann der Stadt natürlich die tatsächliche Durchsetzung mehr oder weniger unmöglich machen.