Jugend forscht: Regenwasser für die Scheibenwischanlage
Daniel und Lara im For(d)schungslabor
Für "Jugend forscht" entwickelten Daniel (11) und Lara (9) ein System zur Weiterverwendung von Regenwasser als Wischwasser. Die Erfindung steckt nun in einem Ford S-Max.
Köln - Durchschnittlich 20 Liter Wasser verbraucht jeder Autofahrer in Europa im Jahr für seine Scheibenwaschanlage. Bei rund 290 Millionen Fahrzeugen auf diesem Kontinent ergibt sich ein gewisses Einsparpotenzial, das zwei Geschwisterkinder nun im Rahmen eines „Jugend forscht“-Wettbewerbes aufgezeigt haben. Daniel (11) und Lara (9) kamen auf einer Urlaubsfahrt mit ihren Eltern auf die Idee, Regenwasser nicht einfach von der Autoscheibe zu wischen, sondern aufzufangen und als Wischwasser weiterzuverwenden.
Sie testeten die Idee mit einem Modellauto und einer Aquariumpumpe. Dann haben Ford-Ingenieure das System in einen S-Max implementiert. Es funktioniert: Innerhalb von weniger als fünf Minuten im Regen ist der Behälter für das Wischwasser voll. Die beiden kleinen Erfinder haben mit ihrer Idee den ersten Preis beim "Jugend forscht"-Regionalentscheid in Jülich gewonnen.
Fast sechs Milliarden Liter Wasser im Jahr könnte ein solches System allein in Europa theoretisch sparen. Laut Ford wird die Wassernutzung durch Fahrzeuge in Zukunft noch zunehmen. Denn um bei jedem Wetter die Funktion autonomer Fahrassistenten sicherstellen zu können, müssen Kameras und Sensoren sauber gehalten werden.
Quelle: SP-X
Wie sieht es mit aufgewirbelten Dreck aus, der mit dem Wasser an die Scheibe gelangt? Ich dachte dafür braucht man die Waschanlage. Diesen Dreck gleich wieder durch die Düse an die Scheibe zu spritzen, bringt keine gute Reinigung und die Düse(n) ist schnell verstopft. Damit das funktioniert, muß man das Wasser reinigen. Das wird nicht ohne Aufwand und Wartung funktionieren. Reinigungszusätze oder Frostschutzmittel im Winter wären auch nicht unpraktisch.
Das System hat auch eine Filtereinrichtung. Aber mit derart vielen Details belastet sich die Motortalk "Redaktion" sicher nicht. Die Gefahr ist zu groß, dass das den durchschnittlichen MT User überfordern würde,
https://www.presseportal.de/pm/6955/3896723
Wichtig ist auch erstmal zu erklären warum das nicht funktionieren kann.
20 Liter Wischwasser pro Auto, meine Güte. Ich hab immer schon nur Winterzeug drin, weil sich kein Sommerkram lohnt, ich brauch im Jahr vielleicht 7 Liter.
Die Idee ist aber gar nicht doof, mich interessiert nur, wie die das Einfrierproblem lösen.
In unseren Breitengraden weniger von Bedeutung, da wir genug Wasser haben. Und da wo Wassermangel ist, regnet es in der Regel wenig. Gut für die Pappnasen, die mit leerem Tank rumfahren, wenn man einen Überlauf einbaut, wäre der Tank immer voll.
Aber im Grunde eine schöne Idee und toll von Ford, das so etwas umgesetzt wird. Die einfache Denkweise (warum Wasser vorn reinkippen, wenn es von der Scheibe weggeleitet und weggeschmissen wird?) ist oft die überzeugendste.
Und Reiniger etc. ist nicht zwingend notwendig. Im Sommer fahre ich meistens ohne "Zeug" vorne drin, für die meisten Arten von Dreck reichts dicke.
Tolle Idee!! Super gemacht und die Ingenieure sind in der Lage das richtig umzusetzen. Allein zuzugeben das es funktioniert ist schon Spitze und Charakterstark.
Es gab und gibt sicher noch Autos, die einfach mit dem Kühlwasser das Wischwasser auch heizen. Im Grunde müsste man das einfach filtern können, man nimmt den Filter dann mal raus und reinigt ihn. Solange man das ohne Wasser machen kann dürfte es gehen.
Bei zuviel Wasser müsste das überschüssige auch dran vorbei geleitet werden. Wenn ich Reiniger mit reinkippe (und das muss möglich sein, wenn es zu lange nicht regnet muss ich ja manuell auffüllen können) darf dieser ja nicht rausgespült werden. Die Grundidee ist top. Sicher in unserer 1 Welt denkt man das sich das kaum lohnt. Aber es klingt nach einem Anfang
Reiniger kann man eventuell über einen kleinen, separaten Tank beigeben. Ist dann eben wieder mehr Aufwand. Oder man macht keinen Überlauf, sondern einen Füllstopp, z.B. indem man die Zuleitung des Regenwassers auf 3/4 höhe des Wassertanks anbringt. Dann ist immer noch mindestens 1/4 Volumen frei, um Reiniger reinzuknallen.
Die Idee, gebrauchtes Wasser weiterzuverwenden wird auch schon vermarktet, z.B. per dieser meiner Auffassung nach für trockene Länder sinnvolle Toilettenspüllösung: http://www.roca.es/rocalife/3-pasos-para-ahorrar-agua-en-el-bano/
Das Auto produziert ja eigentlich selbst genug Wasser, müsste man nur eben nach der Verbrennung kondensieren.
Die Tatsache das du den Hahn aufdrehst und dort Wasser raus kommt bedeutet nicht das wir genügend Wasser haben.
Ich kippe im Monat mind. 2 Liter nach, Sommer wie Winter. Im Sommer auch tatsächlich aus dem Regenfass.
In Deutschland (generell Nordeuropa) ist Wasser überhaupt kein Problem, wir haben eher eins mit Wassersparen. Da kommen dann so geile Sachen bei raus wie der tonnenschwere Fettklumpen in der Londoner Kanalisation neulich, weil die Rohre nicht ausreichend gespült werden, außerdem steigt die Keimbelastung des Wassers erheblich an. Was der Einzelne dann spart, hauen die Wasserwerke zum Spülen durch und es wird für den Verbraucher sogar teurer, weil die Infrastrukturkosten beim Wasser im Vergleich zu den eigentlichen Wasserkosten immens hoch sind, das liegt bei fast 90%.
1+
Ich finde es toll, dass es noch Kinder gibt, die sich für Technik interessieren und eine Sache auch zu Ende denken. Früher wurde viel mehr gebastelt und ausprobiert, heute liegen die bevorzugten Aktivitäten (leider) oft im "passiven" Bereich.
Zum Wasserthema: Solch einen Vorschlag gab es schon öfter in den einschlägigen Bastelzeitschriften. In den 60ern wurde da auch mal ein Bauvorschlag in der Heftreihe "Hobby" gemacht. Auch in "Elektor" war da mal was in den 70ern drin, kombiniert mit einem elektronischen Regenwassersensor. Müsste ich mal im unendlichen Fundus nachsehen.😊
Für das Auffüllen des Waschwassertranks nehme ich schon seit vielen Jahren das Kondenswasser aus dem Wäschetrockner. Gibt immer so um die 3 Liter bei jedem Trocknen. Das filtere ich durch Nylongewebe in leere 5l-Kanister, dazu ein paar Tropfen Reinigungskonzentrat bzw. im Winter gemischt mit Frostschutz. Dieses Wasser ist so gut wie kalkfrei, setzt keine Düsen zu und kostet nichts extra.
Gruß
electroman
Interessant wäre, ob so ein System auch im Winter einsatzfähig und leistungsfähig genug ist.
Gerade im Winter ist ja chronischer Wischwassermangel angesagt, da man ja quasi ununterbrochen die Waschanlage laufen lassen muss, um das Salz-Schlamm-Gemisch von der Scheibe zu bekommen (dass viele heutige Scheibenwischer nichts mehr taugen ist auch nicht gerade hilfreich). Vermutlich müsste man das Wasser aber dann nicht von der Front bekommen, da wohl zu dreckig, um es mit mobilen Filtersystemen sauber zu bekommen.