Studie: Auto verliert für Jugend an Bedeutung
Das Auto verliert den Kontakt zur Jugend
Es geht auch ohne eigenes Auto: Viele junge Erwachsene möchten keinen Pkw mehr besitzen - sie fahren lieber Bahn oder nutzen Carsharing-Angebote.
Bergisch Gladbach - Das eigene Auto für junge Erwachsene einst vieles: Freiheit, Unabhängigkeit, irgendwie auch Coolness. Die aktuellsten "heißen Dinger" am Markt waren bekannt - der persönliche Traumwagen Teilen der Ü18-Bevölkerung oft ein paar Überstunden oder eine Verkürzung der Urlaubsreise wert.
Heute verliert das Auto zunehmend den Kontakt zur Jugend. Die 18- bis 25-Jährigen interessieren sich deutlich weniger für Pkw als ihre Vorgängergenerationen – vor allem, wenn sie in der Stadt leben. Das ist Ergebnis einer Studie des Center of Automotive Management (CAM) der FH Bergisch Gladbach.
Öffis und Carsharing als (städtische) Alternativen
Lediglich 55 Prozent der jungen Erwachsenen halten nach der repräsentativen Befragung einen eigenen Pkw für „wichtig“ oder „sehr wichtig“. Bei den Stadtbewohnern unter 25 Jahren sinkt der Wert auf 36 Prozent. Zum Vergleich: In der Gesamtbevölkerung halten 73 Prozent den Privatwagen für besonders wichtig.
An Stelle des eigenen Autos nutzen junge Stadtbewohner zunehmend den ÖPNV oder Carsharing-Dienste. Sie stehen der Studie zufolge alternativen Mobilitätskonzepten viel aufgeschlossener gegenüber als andere Altersgruppen. Das gilt für autonome Fahrfunktionen ebenso wie für Robo-Taxis und App-basierte Fahrdienste.
Auf dem Land gilt das eigene Auto als vergleichsweise attraktiv. Klar, Uber und Co. sind hier nur marginal vertreten, das Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln häufig eher rudimentär vorhanden. Daneben macht das Selbstfahren dort garantiert mehr Spaß als in den Citys zur Rushhour.
Lieber aufs Auto als auf den Urlaub verzichten
Dass die emotionale Bindung der Jugend bereits seit Jahren sinkt, macht die Studie an einem Vergleich der „Verzichtsbereitschaft“ fest. So waren 2010 beispielsweise noch 46 Prozent der Unter-25-Jährigen bereit, bei Urlaubsreisen kürzer zu treten, um sich ein Auto leisten zu können. Heute sind es nur 27 Prozent, in der Stadt gar nur 22 Prozent.
In Zukunft wird sich die Mobilität in Deutschland stark wandeln. Aktuell werden noch praktisch sämtliche Pkw-Kilometer mit dem eigenen, selbst gefahrenen Auto zurückgelegt. Der Studie zufolge dürfte der Wert bis 2030 auf rund 60 Prozent sinken. Die übrigen knapp 40 Prozent übernehmen dann autonome Autos, On-Demand-Fahrdienste und Carsharing-Fahrzeuge.
Quelle: sp-x
Heute ist doch Vanlife in, mit eigenem YT Kanal und nur Reisen und von unterwegs arbeiten.
Dazu braucht man keinen Golf GTI 😉 Und keine Wohnung.
Ziemlich schlau, manche junge Menschen, von heute.
Das kann ich nur so bestätigen.
Man darf jedoch nicht ignorieren, dass ein Großteil der Jugend überhaupt keine Möglichkeit hat
sich ein Auto zu finanzieren. Ich selbst bin Jahrgang 97 und studiere. Außerhalb von Ferienjobs und Samstagsarbeiten ist man auf die Eltern angewiesen, um überhaupt ausreichend Rücklagen für Miete, Verpflegung etc. zu besitzen.
Dementsprechend führt zum einen die verbesserte Vernetzung, sowie auch der verspätete Jobeinstieg (im Vergleich zu Früher) zu einem Desinteresse im Bereich Automobil.
(Natürlich ist das auch nur eine Nischengruppe, aber ich spreche jetzt halt mal für mich 😊 )
Ich arbeite in München, fahre dort auch Dank AG Zuschuß mit dem ÖPNV zur Arbeit, trotzdem leiste ich mir mit meinen 33 Jahren 3 Autos und ein Motorrad. Warum? Weil ich
a) nicht darauf verzichten will und ich
b) Spaß daran habe auch selbst zu Schrauben
Das was nach mir die Schule verlassen hat, hat, auch durch politische Einflussnahme sogenannter Pädagogen die Prioritätem auf andere Dinge wie Selbstdarstellung im Netz oder Wischwaschtelefone gelegt.
In Hipsterkreisen gilt ein Singlespeed Rad als das Nonplusultra, gleich neben dem militanten Veganismus und dem Besitz sämtlicher Apfelprodukte.
Du haust hier aber mächtig vom Leder.
Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. Und man kann ja auch den Trend zu Netjobs usw. nicht mögen.
Der Erfolg vieler Menschen in diesen Jobs gibt ihnen aber allemal recht.
Ich bin Jahrgang 78 und hatte, als ich noch auf dem Land gewohnt hatte, ein Auto. Irgendwann Anfang 30 in die Großstadt gezogen und mir das Auto gespart. Zur Arbeits gings mit Fahrrad und ÖPNV. Für die spaßige Mobilität hab ich mir ein Motorrad angeschafft und bin damit super gefahren. Erst als ich mit Mitte 30 zum Familienmenschen wurde, bestand die Notwendigkeit eines Autos.
Als Großstadtmensch ist es nur vernünftig auf ein Auto zu verzichten. Du hast keine laufenden Kosten, keine ewige Parkplatzsuche und keine Scherereien wenn dir mal wieder einer gegen die Karre gefahren ist (mit oder ohne Fahrerflucht).
nicht das MT bald ein demografisches problem bekommt....
😊
In Hipsterkreisen sind auch Bärte bei Jungs und Mädels schwer angesagt.
Und immer das neueste Smartphone natürlich.
Spätestens mit 30, wenn auch heute noch weitest verbreitet, pünktlich geheiratet wird / werden muss, steht die Gang dann beim VW-Händler umme Ecke und bestellt sich das zuletzt erschienene VW-SUV.
Ab 2025 dann halt mit E-Antrieb.
The more things change, the more they stay the same.
Find ich gut. Bei früheren Generationen war das Auto häufig auch ein Statussymbol, was sich eben heute geändert hat. Ein goldenes Kalb wird durch andere ersetzt.
Grundsätzlich gibt es sicher sinnvollere Möglichkeiten sein sauer erarbeitetes Geld auszugeben als für den fahrbaren Untersatz. Und mal öfter in den Urlaub zu fahren klingt doch gar nicht so schlecht. Wenn die heutige Jugend das Auto völlig emotionsfrei als dass sieht was es eigentlich ist, nämlich einfach von A nach B zu kommen, sind sie weiter als viele hier bei MT, die um ihren Karren einen Tanz machen.
Man sollte weniger in Schubladen denken. Das gilt auch für die Autoindustrie welche die immer gleichen Hebel zieht wenn es darum geht junge Käufer anzusprechen. Bunte Individualiserungsmöglichkeiten und dämliche Werbeikonen.
Es gibt einen nicht unerheblichen Teil junger Menschen der sich kritisch mit Themen wie Nachhaltigkeit, Umwelt,etc auseinandersetzt. Statt unter einem Autokredit zu ächzen, für einen Nutzgegenstand der zu 99% des Tages herumsteht, wird das Geld eben für andere, lebenswertere Dinge investiert. Ich finde diese Entwicklung durchaus nachvollziebar.
Hinter den Jungen immer nur die barttragenden Handischer zu sehen hat was von der "Früher-war-alles-besser-Mentalität".
Was ich damit ebenfalls aussagen will ist, dass ein Interesse in den meisten Fällen erst dann vorhanden ist, wenn man selbst ein Auto besitzt. Und wie ebenfalls erwähnt wurde ist es halt nicht mehr nötig, durch öff. Verkehrsmittel etc..
Meinerzeit war die finanzielle Situation ganz ähnlich und das ist schon 40 Jahre her. Doch die Konsequenz war damals, dass man zu Hause bei seinen Eltern wohnen blieb oder in eine Wohngemeinschaft zog und mittels kleiner Jobs auf ein kleines Auto ansparte. Der ÖPNV ließ damals im Gegensatz zu heute ja doch sehr zu wünschen übrig.
Wir hatten es aber auch einfacher, denn Internet. Smartphone & Co. gab es noch nicht. Man traf sich immer zu den selben Zeitpunkten an immer den gleichen Orten mit seinen Freunden. Besprach dann kurz was Sache war und was demnächst so anstand und los ging es. Alles eine Sache der Organisation. Waren dann meist spontane Entscheidungen, was wir taten 😊
Verspäteter Jobeinstieg heute? Och nö, ganz im Gegenteil: unsereinen musste noch für anderthalb Jahre zur Bundeswehr oder für zwei Jahre seinen Zivildienst leisten. Einige sind auch nach dem Abi erst mal zur Bundeswehr und haben eine Offiziersausbildung absolviert bevor sie ihr Studium aufnahmen um bessere Konditionen dabie zu erhalten. Das fällt ja heute schon mal alles flach, also ist man heute weitaus früher im Job, als vor etwa 40 Jahren 😉
Das stimmt. Das war wohl unüberlegt von meiner Seite aus😆
wieviele der 18-25-jährigen studieren denn?
30%?*
Sind schonmal 30% die sich entweder (noch) garkein Auto leisten können, oder dank Studierendenrabatten oder "NRW-Ticket" (kP obs sowas in anderen BL auch gibt^^) mit ÖPNV deutlich günstiger unterwegs sind.
Die Zeit in der man mit 14 in die Lehre ging und mit dem Mofa zur Arbeit fuhr, mit 16 dann Umstieg auf Roller, und mit 18 eben der erste eigene PKW, sind auch vorbei 😉
Hinzu kommt, dass Papa ja noch von der "alten Schule" ist und immer den neuesten Flitzer vor der Haustür stehen hat. Kommt man mal nicht mit ÖPNV oder dem Drahtesel ans Ziel, klimpert man halt mal kurz mit den Wimpern und leiht sich Papas Kutsche 😆
*edit:
2017 lag die Studienanfängerquote bei 56%!
1980 lag diese Quote bei ~20%