Google "Firefly" wird von der Straße genommen

Das Google-Auto hat ausgedient

MOTOR-TALK

verfasst am Tue Jun 13 12:57:57 CEST 2017

Die Testphase der Google-Roboterwagen ist abgeschlossen. Eigene Autos möchte man aber nicht bauen. Die Technik soll in Fahrzeuge anderer Hersteller integriert werden.

Eine Höchstgeschwindigkeit von 40 Kilometern pro Stunde bringt Googles Firefly auf die Straße
Quelle: Picture Alliance

Mountain View - Die kleinen, runden Google-Autos aus eigener Entwicklung wurden nach rund drei Jahren ausgemustert. Die elektrischen Zweisitzer seien von Anfang an als Experiment und nicht für die Massenproduktion gedacht gewesen, sagte die Google-Schwesterfirma Waymo bei der Ankündigung des Schritts in der Nacht zum Dienstag.

Waymo konzentriere sich künftig darauf, ihre Roboterwagen-Technologie in Fahrzeuge anderer Hersteller zu integrieren. Aktuell werden mehr als 500 Pacifica von Fiat Chrysler damit ausgerüstet. Familien in Arizona sollen sie testweise im Alltag nutzen.

2016 wurde die Entwicklung des Roboterwagens an die Google-Schwesterfirma Waymo ausgelagert
Quelle: Picture Alliance
Die Vorstellung der eigenen Google-Wagen hatte 2014 die Autoindustrie aufhorchen lassen. Der Internetkonzern hatte zwar schon damals betont, man wolle nicht selbst zum Autohersteller werden. Aber die kugeligen Fahrzeuge mit ihrer freundlichen Frontpartie konnten als Prototyp für ein Robotertaxi-Netzwerk in Städten gesehen werden. Google verkündete zudem die Absicht, in den Wagen mit der Zeit ganz ohne klassische Steuerelemente wie Lenkrad oder Pedale auszukommen und die Kontrolle ganz dem Computer zu überlassen.

Bis zu 70 Google-Autos auf der Straße

Dazu kam es im regulären Testbetrieb nicht. Die Behörden betonten, dass sie derzeit noch Lenkräder und Pedale für unverzichtbar halten. Aber zum Beispiel in einer Testfahrt im Jahr 2015 in Austin in Texas war einer der Google-Roboterwagen komplett autonom unterwegs, ohne dass ein Mensch hätte eingreifen können.

In der Spitze waren rund 70 Prototypen mit dem Namen "Firefly" auf der Straße in der Google-Heimatstadt Mountain View sowie in Austin in Texas unterwegs. Sie boten allerdings nur wenig Komfort und hatten eine Höchstgeschwindigkeit von rund 40 Kilometern pro Stunde, was andere Fahrer oft irritierte. Nachdem Ende 2016 die Entwicklung der Roboterwagen unter der Führung der erfahrenen Automanagers John Krafcik in die Google-Schwesterfirma Waymo ausgelagert wurde, zeichnete sich bereits ab, dass der Fokus künftig auf dem Einbau der Technik in Fahrzeuge anderer Hersteller liegen wird.

 

Quelle: dpa