Jeep Wrangler JL (2018): Motoren, Bilder, Technik
Den Wrangler-Fans fehlen zwei Zylinder
Jeep stellt in LA den neuen Wrangler vor. Wirkt wie immer? Sehen die Markenfans anders. Grundlegend. MOTOR-TALK im Gespräch mit eingefleischten Fans der Baureihe.
Los Angeles – Den Jeep Wrangler kennt man als Offroader fürs Abenteuer. Oder auch für Individualitäts-Bekundungen in der City. Aber nicht jeder versteht ihn. Was den Offroad-Klassiker im Detail ausmacht? Das wissen langjährige Fans der Modellreihe am besten. Sie sollen uns die brennendste Frage der LA Motorshow beantworten: Ist die eben präsentierte fünfte Generation noch ein echter Wrangler?
Vieles vorab bekannt
Vieles war schon bekannt, ehe Jeep in Los Angeles das Seidentuch vom Auto zog. Mitte Oktober leakten Bedienungsanleitung und Benutzerhandbuch. Anfang des Monats veröffentlichte Jeep die ersten offiziellen Bilder. Also genug Information, um den Wrangler mit der internen Kennung JL beurteilen zu können. „Das ist kein echter Jeep Wrangler mehr. In meinen Augen ist das ein SUV“, resümiert ein Mitglied des Clubs "Jeep and Friends" im Gespräch mit MOTOR-TALK. Ein Wrangler-Fan und Besitzer aus Hannover sieht diesen Jeep „eher als Fiat.“An der Optik liegt das nicht. Der erste neue Jeep Wrangler seit dem Einstieg von Fiat bei Chrysler 2014 gleicht dem Vorgänger - und damit in Grundzügen jedem jemals gebauten Wrangler. Die etwas flacher abfallende Windschutzscheibe scheint Insider nicht zu stören. Bemerkt haben sie die Änderung garantiert. Jeep will sein Kernmodell damit windschlüpfiger und somit sparsamer machen.
Aktuell kein V6 gesetzt
Unseren Gesprächspartnern ist die Aerodynamik egal. Sie bewegen ihre Wrangler älteren Baujahrs häufig mit Schrittgeschwindigkeit. Im Gelände. Es geht um Höhenmeter pro Ausfahrt, nicht um Kilometer pro Stunde. Viele Hindernisse bewältigt man in bisherigen Wrangler-Modellen am besten mit Standgas.Dem neuen Modell trauen die Wrangler-Fans das nicht zu. „Bei so einem Motor musst du permanent aufs Gas. Der wird sich im Gelände fahren wie ein Suzuki Jimny“, befürchtet unser Gesprächspartner aus Hannover. Er meint das neue Aggregat: 2,0-Liter. Vier Zylinder. „Aber mit Turbo“, ergänzen wir, ohne die Leistung zu nennen. Das Wissen um 270 PS und ein Drehmoment von 400 Nm hätte wenig an der Meinung unserer Interviewpartner geändert. Die Information über die elektrische Unterstützung in unteren Drehzahlbereichen durch den Starter-Generator ebenso wenig.
Traditionalisten wollen im Wrangler einen hubraumstarken Motor ohne irgendwelche Experimente. Wie den 3,6-Liter V6 mit 284 PS, den es bisher im Wrangler gab. Und auch weiterhin gibt, aber: ausschließlich in den USA. Dort debütiert 2019 zusätzlich ein 3,0-Liter-V6-Diesel mit 260 PS und 599 Newtonmetern.
Ausschließlich mit Automatik
Zu einem Selbstzünder für Europa äußert Jeep sich nicht. Zunächst dürften europäische Wrangler immer mit dem neuen Reihen-Vierzylinder kommen. Außerdem immer mit Automatik, einer 8-Gang-Variante mit Drehmoment-Wandler. Und immer mit permanentem Allradantrieb.An der Namensgebung ändert sich nichts: Die zivileren Varianten heißen weiterhin Sport und Sahara. Rubicon kennzeichnet den kompromisslosen Offroader mit abnehmbaren Türen und einer umklappbaren Scheibe für mehr Übersicht auf dem Gelände-Trail. Das immerhin gefällt unseren Gesprächspartnern.
Überhaupt schwindet im Laufe der Unterhaltung die Skepsis. Das abschließende Resümee: „Im Alltag wäre der wohl bestimmt ganz lustig.“ Und wer fährt schon über Wald und Wiese zur Arbeit oder zum Supermarkt. Aber klar: Der Reiz scheint beim Wrangler seit jeher darin zu liegen, dass man es könnte. Damit werden erst die Testfahrten im Gelände zeigen, wie „echt“ dieser Wrangler ist. Fiat-Beteiligung hin, V6-Verzicht her.
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Die wichtigste Erkenntnis: Trotz flacherer A Säule ist der Wrangler immer noch eine ehrliche Haut. Er versteckt seine Offroad Fähigkeiten nicht. Er bleibt ein Meister seines Fachs und sieht auch entsprechend rustikal aus. Und jetzt „freue“ ich mich wieder auf die Mitmenschen, die wieder mal „beweisen“ wollen, dass 120% aller Wrangler überflüssig sind, weil
man mit einem Seicento auch durch jedes Gelände kommt.😆
Die flachere Frontscheibe steht ihm gut, wirkt dadurch etwas moderner.
Die Motoren muss man fahren, bevor man diese kritisiert. Wenn ein „Traditionalist“ dazu vorher bereits Stellung nimmt, sagt dies doch schon alles.🙄
Wranglerfahrer sind halt ein wenig eigen, YJ Fahrer sagen der TJ ist doof, TJ Fahrer sagen der JK ist doof und jetzt sagen halt die JK Fahrer das der JL doof ist. Denen wäre am liebsten das sich nie etwas ändert bis dann das neue Modell doch mit einem Grummeln gekauft wird und siehe da, eigentlich ist er ja doch garnicht so schlecht und schon fast das selbe wie der alte.
Quelle: Hab 3 Jeep fahrende Freunde in den USA und mit jeder neuen Generation das selbe Theater.
Hi,
2,0l Vierzylinder mit beliebiger Leistung dank Turbo scheint sich International zum Standard zu entwickeln.
Schon ein bisschen Langweilig.
Wenn ein Wrangler wirklich im Gelände eingesetzt wird könnte ich mir vorstellen das sich der fehlende Hubraum da wirklich negativ bemerkbar macht. Und beim Wrangler ist die Quote derer die ins Gelände fahren wahrscheinlich ziemlich hoch.
Jeep muss da wirklich etwas aufpassen, für den typischen SUV Kunden ist der Wagen immer noch zu rustikal und für den Geländewagenfreak wird er schnell zu SUV´ig 😆
Wer soll ihn dann noch kaufen?
Der Wrangler kann vermutlich auch mit dem 4 Zylinder im Gelände deutlich mehr, als sich 99,9% der Käufer jemals zutrauen werden
Die Frage ist doch immer, warum so ein Auto gekauft wird. Die Konzerne machen bestimmt auch Marktanalysen.
Wenn die meisten Kunden eher wegen der rustikalen Optik und dem Image kaufen, dann tuts auch ein 2.0 Turbo mit Automatik.
Den V6 kann man ja dann sicher als Grau-Import haben. Ausserdem ist ein 2.0 Turbo heutzutage ja schon ein "grosser" Motor. Auch in den USA rollen die typischen Full-Size-Limos von Ford und Chevy zum teil mit 1.5 und 2.0 Liter Turbos. Das Butter-und-Brot-Auto Chevy Malibu gibts mit 1.5, 1.8 und 2.0...
Die Zahl der Zylinder ist doch letztlich gar nicht wichtig- einfach nicht drüber nachdenken :-)
Hauptsache, die Kiste hat ordentlich Dampf im Keller für die Kraxelei im Gelände.
Genau dieser "Dampf im Keller" wird sich dann natürlich noch zeigen müssen, wobei solche Sachen eher eine Frage der Gewohnheit sind.
Mit Turbo und 2l Hubraum muss man aber schon etwas höher dran als nur Standgas um an das gewünschte Drehmoment zu kommen. Mit meinem. 4.3l V8 gibt's schon ordentlichen Ruck wenn ich im Stand das Pedal antippe, und darum geht es ja schließlich wenn man im Gelände vorwärts will, dass der im Keller schon ordentlich Dampf erzeugt
Ein Turbo ist Gottes Art, dir zu sagen, dass du zu wenig Zylinder hast. (Grand Tour, the American).
Den ganzen Komfort Schnick Schnack raus und vor allem den Touch Screen, denn mit schmutzigen und nassen Händen funkt der eh nicht, dann wäre der Wagen was für die echten Fans.
Wie niedrig die Frontscheibe ist, dann noch der schwarze Rahmen ums Glas, dazu noch geneigt.
Da fühlt man sich wie im Gefägnis, mit 4 Zylindern dazu wie in einem Schlechten!
Was soll dieser Stammtischgespräch-Artikel jetzt sagen? Es kommt doch wieder ein V6! Eine gestaffelte Markteinführung von Motoren ist auch nichts ungewöhnliches. 😕
Fiat ist bei Chrysler übrigens 2009 eingestiegen, nicht erst 2014.
Wrangler, Defender, G-Klasse - die letzten wirklich harten Burschen werden jetzt auch noch weichgespült.