Honda Civic 1.6 i-DTEC (2018) im Test: Fahrbericht, technische Daten
Der Diesel-Civic wird zum 3-Liter-Auto (auf dem Papier)
Honda legt beim Civic nach. Ab März gibt es wieder einen Diesel im Angebot. Der fährt kräftig, leise und sparsam. Außerdem schafft er Euro 6d-TEMP ganz ohne AdBlue.
Rom - Es ist nicht der beste Zeitpunkt, um einen Dieselmotor einzuführen. Sinkende Marktanteile, Diskussionen um Fahrverbote und nun auch noch Tierversuche mit Dieselabgasen. Trotzdem: Honda reicht jetzt für den im vergangenen Jahr eingeführten Civic einen Selbstzünder nach. Also, das Wichtigste vorweg: Der 1,6-Liter-Diesel im Civic schafft die Anforderungen der Schadstoffnorm Euro 6d-TEMP sogar ohne SCR-System mit AdBlue-Einspritzung. Honda setzt lediglich einen NOx-Speicherkat ein.
Bislang konnten Civic-Kunden lediglich zwischen drei Turbo-Benzinern wählen: einem 129 PS starken 1,0-Liter-Dreizylinder, einem 1,5-Liter-Vierzylinder mit 182 PS und natürlich dem Topmodell Civic Type R mit knackigen 320 PS – Rennsportallüren inklusive.
Der neue Diesel kommt nur auf 120 PS, die neue Basisversion stellt er trotzdem nicht. Mit mindestens 21.390 Euro liegt er rund 1.400 Euro über dem schwächsten Benziner. Allerdings schlägt der gründlich überarbeitete 1.6 i-DTEC den beim Drehmoment. Maximal 300 Newtonmeter schieben den Honda bei 2.000 Touren kräftig nach vorne. Nahezu ohne Turboloch geht es voran. Das manuelle Sechsgang-Getriebe ist gut abgestuft und bringt den Vierzylinder im ersten Gang schnell auf Drehzahl. Souverän und gelassen fährt man damit. Beim Sprint von 0 auf 100 km/h nimmt der Diesel dem Basisbenziner sechs Zehntel ab.
Mitte 2018 kommen nochmal drei Gänge dazu
Klar, dass er auch beim Verbrauch besser dasteht als die Benziner. Mit 3,5 Litern soll der Vierzylinder sich auf 100 Kilometern zufrieden geben. Gemessen nach dem strengeren WLTP-Zyklus - und zurückgerechnet auf NEFZ. Er ist damit auf dem Papier um rund zehn Prozent sparsamer als ein VW Golf TDI mit vergleichbarer Leistung.
Im Alltag dürfte man weiterhin kaum an den Normverbrauch herankommen. Auf der ersten Testfahrt mit hohem Autobahnanteil bei niedrigen Geschwindigkeiten (Tempolimit!) zeigte der Bordcomputer am Ende nur knapp weniger als sechs Liter an.
Dafür gibt der Diesel seine Kraft geschmeidig und gleichmäßig ab. Außerdem arbeitet er angenehm ruhig und kultiviert. Honda führt das zum Teil auf Änderungen an der Motorgehäusekonstruktion zurück. Zusätzliche Gussrippen auf der Oberfläche des Zylinderblocks sollen die strukturelle Steifigkeit erhöhen und dadurch die Lärm- und Vibrationsentwicklung reduzieren. Wie auch immer: Dank der guten Dämmung hört man im Innenraum kaum etwas vom Diesel.
Weniger NOx durch weniger Verbrennungsdruck
Dass er die zulässigen Stickoxid-Grenzwerte (NOx) auch im für Euro 6d-TEMP erforderlichen Straßentest einhält, führt Honda vor allem auf den neuen NOx-Speicher-Konverter (NSC) zurück. Eine höhere Zellendichte begünstige die schnellere Umwandlung in Kohlendioxid und Stickstoff. Außerdem sei die Verbrennung so gesteuert, dass ungewollte Emissionen durch Hitzespitzen reduziert würden. Eine leichte Verzögerung der Motorsteuerung senkt zudem den Verbrennungsdruck und damit den NOx-Ausstoß.
Für Langstreckenfahrer lohnt also durchaus ein genauerer Blick auf den Civic 1.6 i-DTEC. Ab März steht er als Fünftürer mit Sechsgang-Handschaltung beim Händler. Die Limousine folgt im Mai. Und ab Mitte 2018 wird das Angebot zudem für Automatik-Freunde interessant. Dann kommt der Diesel mit einer neuen Wandlerautomatik mit neun Gängen. Bei den Benzinern gibt es ein stufenloses Getriebe als Alternative zum Handschalter. Nicht unbedingt jedermanns Sache.
Der Preis geht mit 21.390 Euro in Ordnung. Auch hier ist der vergleichbare Golf mindestens 1.500 Euro teurer. Aktuelle Angebote nicht mit eingerechnet.
Technische Daten (Limousine in Klammern):
- Motor: 1,6-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel
- Getriebe: Sechsgang-Schaltgetriebe
- Leistung: 120 PS (88 kW) b. 4.000 U/min
- Drehmoment: 300 Nm bei 2.000 U/min
- 0-100 km/h: 9,8 s
- Vmax: 201 km/h
- Durchschnittsverbrauch: 3,5 Liter (3,4 l)
- CO2-Ausstoß: 93 g/km (91 g/km)
- Abgasnorm: Euro 6d-TEMP
- Länge: 4,52 Meter (4,65 m)
- Breite: 1,80 Meter (mit Außenspiegel 2,08 m)
- Höhe: 1,43 Meter (1,42 m)
- Radstand: 2,70 m
- Gewicht: 1.287–1.301 kg (1.314-1.366 kg)
- Kofferraumvolumen: 478-1.245 l (519 l)
- Preis: ab 21.390 Euro
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Quelle: SP-X
Wie genau wurde da bitte gefahren, dass solch ein Verbrauch zustande kommt? Da wird wohl eher ein Stau statt eines Tempolimits das Problem dargestellt haben.
Auf jeden Fall ist der Honda Diesel spritziger und sparsamer als die VW TDI. Nur wer verwendet einen Civic als Langstreckenläufer? Ein dynamischer Hybrid wäre da vielleicht die bessere Lösung. Die modernen Diesel werden immer anfälliger und auch kurzstreckenuntauglich.
Hut ab vor der Leistung der Ingenieure, saubere Sache! Nur ist der Civic derzeit ganz schön groß und optisch experimentell. Aber das ändert sich ja bald wieder, gefühlt bringt Honda alle 18 Monate ein neues Modell raus...😉
wurden denn die Abgase an Menschen getestet?? Sonst kauf ich ihn nicht! 😆
Bei den Benzinern gibt es nur ein stufenloses Getriebe als Alternative zum Handschalter - und was soll da jetzt schlechter sein als an dem 9 Gang Zahnradsalat??? Immer dieser Mainstream Journalismus!!!
Was heißt hier nur? Die Teile haben dann ja "unendlich" viele Gänge im Gegesatz zu den "nur" 9 Gängen vom ZF Getriebe für den Diesel. 😆
Dann kauf einen VW 😉
Ich bin den Vorgänger-Civic mit dem 1.6 und 2.2er probegefahren. Der 2.2 geht natürlich anders zur sache, aber der 1.6 ist ein angenehmer Motor wenn man es nie eilig hat.
Honda hat das Problem das sie im Diesel-Land kaum Autos verkaufen, deshalb wird der 1.6 wohl lange Zeit der einzige Diesel bleiben. Die Konkurrenz bietet da deutlich mehr Auswahl
Der ist wenigstens im Tierversuch am Affen erprobt.😆
Quasi biologisch getestet.
Zumindest hat der die 6D Temp, bei dem größten Autobauer wird demnächst einer beantragt, vielleicht. 😆
Der ist wirklich so unsagbar hässlich in Natura, das es einem glatt die Pupillen beschlägt. Ich habe meinen ED7 geliebt, diese SUV-Verschnitt-Karre hasse ich jetzt schon. Was ist nur aus Honda geworden? Wo sind die Innovationen (der Diesel ist es auch nicht mehr)?
SUV? Dafür ist der ziemlich flach. Da ist ein Golf eher ein SUV-Verschnitt. 😕
Ich würde zwar auch keinen Diesel kaufen, aber immerhin ist das der erste Diesel mit Euro 6d temp.
Obwohl die Dieselkompetenz ja eigentlich in Deutschland liegen sollte... aber hier wird wohl mehr in Gaskammern investiert. 😆
nicht nur an AFFEN, auch deren nähere Verwandten, der Mensch ...
Ich fand ihn am Wegesrand stehend sehr hoch gebaut von hinten (optisch), so dass er schon fast mit einem SUV konkurrierte. Von vorne rede ich da überhaupt nicht. Euro 6d-Temp gut und schön, aber der Wagen muss mir auch optisch gefallen. So aber wird das nix. Emotionen in die verkehrte Richtung.