Brabham BT62 (2018): Supersportwagen für die Rennstrecke
Der erste Brabham der Neuzeit ist ein Wilder
Vor 50 Jahren baute Brabham Formel 1-Rennwagen. Heute baut man "herausfordernde" Supersportler: Der BT62 hat so viele Fahrhilfen wie ein Formel-Wagen der 1960er-Jahre.
London – Nur ein einziger Fahrer wurde jemals mit einem von ihm selbst konstruierten Auto Formel 1-Weltmeister: Jack Brabham, im Brabham BT19 mit V8-Aggregat. Vier Jahre später ging der Rennstall pleite. Knapp fünf Jahrzehnte später gibt es wieder einen Brabham-Sportwagen, passenderweise mit Achtzylinder-Motor zwischen den Achsen.
Freilich, der in London vorgestellte BT62 ist ein Supersportwagen, kein Formelrenner. Entwickelt ohne Beteiligung der Rennwagen - und Konstrukteurs-Legende aus Australien (verstorben 2014). Sohn David Brabham steht der in England registrierten Marke vor. Der fuhr in den 90er-Jahren ebenfalls Formel 1, doch richtig bekannt (und erfolgreich) wurde er erst später im Sportwagen.
710 PS ohne E-Motor und Turbolader
Wen wundert also, dass der erste Brabham der Neuzeit technisch stark an einen aktuellen GT3-Renner erinnert. Heckangetrieben. Ohne neumodische Spielereien wie ein Hybridsystem. Im BT62 liefert ein freisaugender 5,4-Liter V8 710 PS. Ohne Aufladung liegen Höchstleistung und das maximale Drehmoment von 667 Nm erst jenseits der 6.000 Umdrehungen an. Dass Kunden in irgendeinem Drehzahlbereich mangelnde Längsbeschleunigung lamentieren könnten, schließen wir bei einem Leergewicht von 972 Kilogramm (1,37 Kilogramm pro PS) aus.Querdynamisch gibt es ohnedies keine Diskussionen: Das Spoilerwerk des Brabham generiert bis zu 1,2 Tonnen Abtrieb – damit könnte der 4,46 Meter lange Sportwagen bei höherem Speed theoretisch kopfüber an der Decke fahren. In den Radhäusern stecken Michelin-Rennslicks auf 18 Zoll-Felgen über einer Carbon-Keramik-Bremsanlage von Brembo.
Diese Herausforderung kostet 1,15 Millionen
Der Brabham BT62 ist für die Rennstrecke gedacht und kommt ohne Straßenzulassung. Und ohne Assistenzsysteme. Die solventen Hobby-Rennfahrer müssen die Flunder im Grenzbereich also alleine bändigen. Das wird laut David Brabham durchaus „herausfordernd“, der Sportwagen verlange vom Fahrer viel „Entschlossenheit“, gebe aber auch viel zurück. Nebst dem Fahrspaß meint der jüngste Sohn von Sir Jack damit wohl die Chance auf Fabel-Rundenzeiten.
Maximal 70 Käufer können das selbst herausfinden, mehr Autos entstehen nicht. Die Zahl sei eine Anspielung auf den Karrierestart von Jack Brabham. Vor ebenso vielen Jahren soll er in Down-Under an seinen ersten Rennen teilgenommen haben. Und noch einen Hinweis auf Firmen- und Familiengeschichte gibt es in der Modellpolitik: Die ersten 35 Exemplare kommen in spezieller Lackierung. Jede erinnert an eines der Rennfahrzeuge, mit dem das Team einen Sieg einfuhr. Der Preis ist unabhängig vom Lack. Inklusive eines Fahrer-Entwicklungsprogrammes kostet ein Brabham BT62 ab 1,15 Millionen Euro vor Steuern.Das auf der Pressekonferenz gezeigte Modell in grün ehrt übrigens den Siegerwagen des Formel 1-Grand Prix von Frankreich 1966 in Reims. Für Jack Brabham war es der erste Erfolg auf dem Weg zu einem bis heute einzigartigen Weltmeistertitel.
Hmm ich wette von den 70 wird maximal eine einstellige Anzahl überhaupt jemals eine Rennstrecke sehen. Der Rest verstaubt in Edelgaragen mit Alarmanlage als Investment Anlage.
Ein belangloser Bericht ohne Relevanz - danke MT!
Es gibt keine Assistenzsysteme steht im Bericht. Ich sehe aber eine Taste für ABS und eine fürs ESP, wird aber eher TC sein. Die Frage ist, was stimmt denn nun? Und wo zur Hölle kann ich mein sauer verdientes Geld hin überweisen? 😕
1.4 L 125 PS = 90PS/L Downsizing, Hält niemals aus.
5.4 L 710 PS = 130/L Endlich mal ein richtiger Motor und keine Luftpumpe die nach 30tkm kaputt geht.
Die Menschheit 😆
Die Herleitung ist Käse. Die 1,37 kg/PS Leistungsgewicht gibt es eben nur bei über 6000 Touren, über die Leistung bei anderen Drehzahlen sagt das minimale Leistungsgewicht rein gar nichts aus.
Soll nicht heißen, dass ein Leergewicht unter einer Tonne schlecht oder die Leistung abseits des Maximums infrage steht, aber der dargelegte Zusammenhang ist mindestens irreführend, wenn nicht sogar stümperhaft.
Fragt man einen Laien, gäbe er mit Sicherheit zu Protokoll, die 200 PS seines Vertreterdiesels lägen immer an, der Motor hat ja schließlich 200 PS.
Der heiße Shice, pur, geil, so muß es sein!
Sogar mit Verbrennungsmotor. Man kann es kaum glauben...
Ich weiß was Du meinst 😉
Da hat sich der Autor augenscheinlich die eigenen Bilder nicht allzu genau angesehen 😆
Ohne die Leistung des Herstellers schmälern zu wollen: ich bin mal gespannt, wie lange es diese Marke geben wird und wieviele Fahrzeuge sie produzieren wird. So ziemlich alle Kleinstserienhersteller mussten irgendwann aufgeben - Wiesmann, Apollo, Artega und wie sie denn alle hiessen. IdR. rechnet sich das Geschäft halt nicht, selbst wenn das Konzept noch so reizvoll ist. Auch Bugatti würde es ohne VW totsicher nicht mehr geben.
Zu teuer!
Ein Auto mit sogar 1000 PS und einem Leergewicht von nur 600 kg könnte ich als Hobbyschrauber als Kitcar für nur schlappe 50.000 Euro zusammenschrauben!
Okay, wäre eher ein Dragster für die Viertelmeile, aber auf diese Distanz wahrscheinlich schneller als der Brabham.😊😆
Geile Lackierung!
Und ein echter Verbrennungsmotor mit Geräuschen und Benzingeruch. 😆
Für den Preis bekomme ich auch einen originalen FORMEL 1-Rennwagen von Brabham aus Sammlerhand!
Hole ich mir lieber so ein Original statt den neuzeitlichen Retro-Müll ohne echte Renn-Historie!
Hab den Bericht mit Dauergrinsen verschlungen, jedes Schlagwort passt! Sauge, V8, Mittelmotor, Formel 1, keine Fahrhilfen, 972 Kg!!!, 1+ Tonne Abtrieb, wohl ein cv-Wert jenseits der 0,6, die Frittentheke hinten hat fast mehr m2 als meine Wohnung, pornös! Da kriegt "tief fliegen" ne ganz neue Bedeutung! GEIL
Kann jetzt zufrieden ins Bett gehn, dass doch noch nicht alles verloren ist. Durchaus relevanter Artikel.
Würd gern mal das Gesicht vom Tüv-Prüfer sehn wenn man damit zur Einzelabnahme kommt 😆😆😆
Jaaaaa, viel Glück bei der Wartung! Was war die Halbwärtszeit von Formel-Motoren damals? 10 Stunden wenns hoch kommt?