Matthias Müller: Brief an VW-Belegschaft
Der Ex-Chef schreibt zum Abschied
Herbert Diess löst Matthias Müller an der VW-Konzernspitze ab. Der Ex-Chef verabschiedet sich mit einem persönlichen Brief von seinen 560.000 Mitarbeitern. Hier sind seine Worte.
Wolfsburg – Es kam überraschend. Am Dienstag kündigte Volkswagen in einer Ad-hoc-Meldung an, dass große Umbauten am Konzern geplant seien. Es ging um eine „mögliche Weiterentwicklung der Führungsstruktur“ sowie „mögliche personelle Veränderungen im Vorstand“.
Viele Medien spekulierten: Konzernchef Müller muss gehen, VW-Markenchef Diess steigt auf. Sie behielten Recht. Gestern Abend gab der Konzern offiziell bekannt: Herbert Diess übernimmt das Amt des Konzernchefs. Müller bleibt im Konzern. Er erfüllt seinen Vertrag, der noch bis 2020 läuft.
Trotzdem ist diese Ausrichtung ein Abschied für Müller. In einem Brief an seine Belegschaft reflektiert er die vergangenen zweieinhalb Jahre. Der Brief liegt MOTOR-TALK vor. Hier Müllers Worte nach seiner Zeit an der VW-Spitze:
Brief an die VW-Belegschaft: Matthias Müllers Abschied
"Liebe Kolleginnen und Kollegen,
am 25. September 2015, meinem ersten Tag als Vorstandsvorsitzender des Volkswagen Konzerns, saß ich spätabends in Wolfsburg mit einigen Mitarbeitern zusammen. Wir haben diskutiert und ich habe mir die Frage gestellt: Wie wird das wohl werden in dieser neuen, großen Verantwortung?
Heute, gut zweieinhalb Jahre später, kann ich mit großer Überzeugung sagen: Es war fordernd, nicht selten nervenaufreibend, aber letztlich war es eine gute Zeit. Eine Zeit, in der ich nochmal viel gelernt habe. Über unsere Industrie, den Konzern und auch über mich selbst.
Die Diesel-Krise war ein Tiefschlag, der uns alle hart getroffen hat. Aber wir haben uns den Konsequenzen gestellt und alles dafür getan, die schwerste Krise in der Geschichte von Volkswagen Stück für Stück in den Griff zu bekommen. Wir haben unser operatives Geschäft stabilisiert, weiter großartige Fahrzeuge für unsere Kunden gebaut und sehr gute Zahlen geschrieben. Vor allem aber haben wir mit ganzer Kraft an der Zukunft dieses Unternehmens gearbeitet, das für so viele – mich eingeschlossen – so viel mehr ist als irgendein Konzern, irgendein Job.
Die Neuausrichtung von Volkswagen für eine neue Zeit, darum ging und darum geht es. Ich bin dankbar, dass wir auf diesem Weg gemeinsam viel bewegen konnten: Mit dezentraleren Strukturen. Mit der Strategie 2025, die dem Konzern eine neue Richtung gegeben hat. Mit der Roadmap E und den vielen neuen Zukunftsprojekten und Partnerschaften. Und natürlich mit der Arbeit an einer offeneren, weniger hierarchiegläubigen Kultur.
Unsere Industrie ist im Umbruch – wenig wird bleiben, wie es war. Aber Volkswagen beweist, dass dieser Konzern bereit ist, den Wandel mutig und konsequent zu gestalten. Dazu meinen Teil beigetragen zu haben, macht mich dankbar und stolz.
Heute sage ich vor allem „Danke“: Meinen Kollegen im Vorstand, meinem Team und Ihnen allen: der Belegschaft des Volkswagen Konzerns. Mir hat die Zusammenarbeit mit Ihnen großen Spaß gemacht, die vielen Begegnungen und die offenen Diskussionen haben mich immer am meisten motiviert.
Der Volkswagen Konzern ist gut aufgestellt. Das Fundament ist gelegt. Für die nächste Phase der Transformation, die jetzt beginnt, wünsche ich Herbert Diess, dem Vorstand und dem ganzen Team viel Erfolg und das nötige Glück.
Alles Gute!
Ihr
Matthias Müller"
Diess übernimmt die VW-Spitze
Diese Zeilen von Müller bedürfen nicht unbedingt einer Einordnung. Sie verdeutlichen, wie schwer dem Mann das Loslassen in dieser Situation fällt. Müller war stets streitbar, eckig, kantenreich. Doch dabei erfolgreich in seinem Tun und mit Mut zu Veränderungen.
Für Herbert Diess wird das Übernehmen der Aufgaben von Müller sicher nicht leicht, aber der Job des Vorstandsvorsitzenden der Volkswagen AG ist 2018 um einiges leichter als er 2015 war. Diess muss viel ändern, den Weg dafür hat Matthias Müller bereitet.
Wenn Müller im Konzern bleibt, was wird dann sein Aufgabenbereich sein ? Volles Gehalt und Chauffeur, Büro und Sekretariat wie einst Pischetsrieder ?
Reicht doch. Oder er wird Chef der E-Sparte. 😆
Nun kann ja der „Neue“ 25% der Belegschaft rausschmeißen, ist ja soweit alles Gut in diesem Saftladen.
Und so kann Er sich bei den Aktionären prima Liebkind machen und seine Einkommensmillionen schnell deutlich hochschrauben. Warum merken in Deutschland Politiker und Funktionäre nicht, dass diese Art dazu führen wird, dass immer mehr Menschen an Ihre Existenzlimits gebracht werden und einige wenige immer mehr nur ihre eigenen Taschen so pervers füllen. Ich werde niemals einen VW fahren, niemals. Dieser Konzern spuckt auf seine Kunden und die finden das auch noch Toll!
Und du meinst, dass das bei anderen Konzernen anders ist. 😆
Der war gut.
Und damit willst du es zur Normalität erklären? Weil es überall so ist?
Dann passt deine Signatur aber nicht. . .
Nein, das will ich nicht. Aber die Aussage bezog sich ja nur auf "bei VW kauf ich nix mehr". 😉
Man merkt es schon nach den ersten Beiträgen: Es wird ein Thread der Frustrierten!
Einfach peinlich.
Wenn Ihr so am kritisieren seid: Was habt Ihr zustande gebracht?
Auch gut, man darf nur etwas kritisieren wenn man erfolge hatte.
Dummes gewäsch.
Glaube nicht dass es ein Thema der Frustrierten wird. Eher derer die meinen eine Glaskugel zu besitzen. So wie du 😉
Bei VW wird niemand entlassen.
Wenn man die Lage von VW zu seinem Start und nun zu seinem Abschied vergleicht, dann kann er nicht ganz so schlecht gewesen sein...
Ja klar, zum Beispiel bei Mercedes, genauso wie die Erde eine Scheibe ist.
Übrings, ich werde niemals einen Mercedes fahren. Niemals!
ich glaube er meint das man dort bei Kauf eines Autos noch nen Kugelschreiber gratis bekommt, darauf fährt er ab.
...würde sagen "Läuft bei Ihm"
Kundschaft verdummdeufelt, Gewinne für die Aktionäre enorm gesteigert, Belegschaft reduziert, Bilanzziel pers. erreicht, und im Dieselskandal rechtzeitig die Kurve gekriegt...
Jetzt wird er noch fürstlich belohnt, damit es Ihm im Ruhestand auch an nichts fehlt...wäre ja dann auch ein Skandal🙄
Das nenn ich Wirtschaftskreislauf vom aller feinsten...
Mit anderen Worten "Alles richtig gemacht H.Müller"...😆
Ja Müller hat viel gelernt:
Wie man die Politik in der Tasche hat, dass willfährige Verkehrsminister nicht tun, was sie tun sollen...
Dass sich Betrug doch lohnt.
Dass die VW- Kunden noch blöder sind, als man vorher gedacht hat, weil sie ja immer noch in Massen beim Betrügerkonzern kaufen und sich von "Prämien" täuschen lassen.
Dass man seine Meinung täglich ändern kann und dies in der Presse verlauten lässt- es aber so hingenommen wird....
Das man seine Versprechen nicht halten muss, weil es ihm ja keiner krumm nimmt...
Und vieles mehr.
Ja, Müller hat viel gelernt. Andere aber auch und das wird negative Auswirkungen auf unsere Gesellschaft haben.