Skoda Kodiaq (2017) und Superb (2016) im Vergleich: Test, Preise
Der Große und der Größere
Dieses SUV tut Skoda gut: Der Kodiaq setzt dort an, wo dem Superb der Platz ausgeht. Wir haben das große SUV mit seinem technischen Bruder verglichen.
Berlin – Wo sich normalerweise alles um Audi dreht, steht heute ein Skoda im Mittelpunkt. Unser Test-Kodiaq parkt während einer Dienstreise vor dem Audi-Forum in Ingolstadt zwischen A3, A4 und TT. Eine Menschentraube drängt sich um das SUV. Ob das der Neue ist, wollen die neugierigen Audianer wissen. Und mit welchem Audi man den vergleichen könne.
Die Antwort: Technisch mit dem nächsten Q3. Die Größe geht in Richtung Q7, zumindest innen. Richtige Konkurrenz gibt es vor allem im eigenen Haus. Der Kodiaq ist bei Skoda so etwas wie die SUV-Version des Superb. Beide Autos ähneln sich in Größe, Antrieben und Preis.
Wir haben den Kodiaq mit unserem aktuellen Dauertester, einer Superb Limousine, verglichen. Beide als Diesel und mit DSG, aber mit Unterschieden in Leistung und Antrieb. Und wir stellen fest: Der Kodiaq ist eine wichtige Ergänzung nach oben – wortwörtlich.
Abmessungen und Platzangebot: Riesig. Beide
Denn selbst ein riesiger Pkw hat seine Grenzen. Mit 4,86 Metern Länge, 2,84 Metern Radstand und kompaktem Motorkonzept ist der Skoda Superb im Innenraum größer als die meisten Modelle aus der oberen Mittelklasse. 1.950 Liter maximale Zuladung (im Combi) schafft nicht mal die aktuelle Mercedes E-Klasse (S213). Aber für mehr als fünf Leute gibt es im Superb keinen Platz. Nicht im Combi und schon gar nicht in unserer Limousine. Da muss der Kodiaq ran.Der baut deutlich höher. SUV eben. Mit 1,67 Metern überragt er den Superb um 20 Zentimeter. Genug, um viel Platz nach oben zu verteilen und sich in der Länge zurückzuhalten. 4,70 Meter misst das große SUV, also ein gutes Stück weniger als der Superb. Trotzdem lädt er bis zu 2.065 Liter ein, als Siebensitzer immerhin noch 2.005 Liter. Mit aufgestellter Bestuhlung bleiben 270 Liter.
Die Rückbank im Kodiaq lässt sich verschieben. Ganz hinten wird es trotzdem eng, hier sitzen nur Kinder gut. In der zweiten Sitzreihe bieten beide Autos viel Platz, besonders an den Knien.
Innenraum und Verarbeitung: Übersichtlich und praktisch
Ähnlich sieht es ganz vorn aus. In Kodiaq und Superb sitzt es sich bequem – im Kodiaq aufrecht und hoch mit guter Übersicht, im Superb eher gemütlich lümmelnd. Optisch unterscheiden sich die Cockpits, funktional dagegen kaum. Ergonomie und Bedienung sind tadellos, die Haptik geht in Ordnung.
Im Griff- und Sichtbereich verwendet Skoda unterschäumte Kunststoffe. Über Klavierlack kann man streiten, hartes Plastik in Bodennähe fällt kaum auf – zumal sich Lenkräder, Armlehnen und DSG-Wählhebel angenehm anfühlen. Dass der Superb schon ein paar Jahre älter ist als der Kodiaq, merkt man kaum.Radio, Infotainment und Assistenz: Touchscreens und etwas Autonomie
Größere Unterschiede gibt es erst wieder beim Infotainment. Hier ist der Kodiaq eine halbe Generation weiter. In ihm arbeitet die aktuelle Version des Navigationssystems mit bis zu 9,2 Zoll Diagonale und fast ganz ohne Knöpfe. Das Navi im Superb baut genauso groß und hat noch echte Tasten an den Seiten. Zum Facelift wird sich das ändern. Bis dahin freuen wir uns über haptische Rückmeldung, vermissen aber Online-Funktionen.
Unterstützen und helfen können die großen Skoda-Modelle gleich gut. Das Meiste kostet allerdings Aufpreis. Optional halten Kodiaq und Superb Abstand und Spur, helfen beim Wachbleiben, Parken und vereinfachen das Einladen mit ihrer elektrischen Heckklappe. Im SUV gibt es zusätzlich noch Fahrmodi fürs Gelände. Die verändern Kennlinien von ABS und Getriebe, um besser durch den Dreck zu kommen. Wenn es den Kodiaq tatsächlich dorthin treibt.
Antrieb: Gemeinsame Motorenpalette
Technisch unterscheiden sich Superb und Kodiaq kaum. Beide basieren auf der gleichen Plattform und verfügen über eine ähnliche Motoren- und Getriebepalette. Unser Test-Kodiaq fuhr ganz SUV-mäßig mit Allradantrieb und 150-PS-Volumenmotor (2.0 TDI). Unser Superb treibt mit 190 PS (ebenfalls 2.0 TDI) ausschließlich die Vorderräder an. Die Motoren bietet Skoda in beiden Autos an.Größter Unterschied: Im Kodiaq arbeitet das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe („DQ500“). Der Superb schaltet noch mit sechs Gängen („DQ250“). Die Variante im Kodiaq fühlte sich im Test spontaner an, Abstimmung und Schaltvorgänge stimmen bei beiden. Der Superb bekommt voraussichtlich zum Facelift das Nachfolger-Getriebe („DQ381“).
Trotz aller Ähnlichkeit gibt es beim Fahren Unterschiede. Der Kodiaq ist höher und schwerer, beschleunigt und fährt also langsamer. Bei unserem Duo liegt das an den verschiedenen Motoren. Mit gleichem Antrieb (150 PS, Allrad) liegt der Superb trotzdem noch rund eine Sekunde im Sprint und etwa 20 km/h in der Endgeschwindigkeit vorn.
Im Alltag stört das nicht. Die Antriebe passen gut zu den Autos und fühlen sich nie schwach oder überfordert an. Im kalten Zustand nageln die Selbstzünder. Nach ein paar Minuten kommt innen nur noch ein leichtes Knurren an.
Der schwere Allradantrieb und der hohe Aufbau machen den Kodiaq aber durstig. Auf einer Pendelstrecke ins Berliner Umland verbrauchte er 6,2 Liter pro 100 Kilometer – gut einen halben Liter mehr als der Superb. Auf der Autobahn liegen 1,5 Liter zwischen Limousine und SUV: Auf langer Strecke (maximal 160 km/h) spritzte der Superb glatt sieben Liter pro 100 Kilometer ein, der Kodiaq achteinhalb.Fahrwerk und Lenkung: Direkt oder gemütlich
Mit dem Fahrwerk verhält es sich ähnlich. Der hohe Schwerpunkt im Kodiaq fällt auf, stört aber kaum. Das SUV federt gemütlich, ohne schwammig oder unruhig zu werden. Im Vergleich fühlt sich der Superb direkter an. Klar: Das SUV muss mehr Masse ums Eck wuchten. Bis der Lenkbefehl in der ganzen Karosserie angekommen ist, vergeht mehr Zeit. Sport dürfte hier ohnehin niemand erwarten. Langstrecke können beide gut.
Fazit, Ausstattung und Preise
Unser Vergleich zeigt: Der Kodiaq tut Skoda gut. Das SUV ergänzt den Superb an wichtigen Punkten. Es bietet Platz für sieben Personen, packt massig Gepäck ein und baut dabei verhältnismäßig kompakt – in der Stadt ist das kürzere und kaum breitere SUV die bessere Wahl. Der Superb fährt agiler und sparsamer. Platz fehlt auch hier selten, egal ob Limo oder Combi.
Preislich liegen die beiden gleichauf. Zwischen Kodiaq und Superb Combi, jeweils mit 150 Diesel-PS, liegen 690 Euro Basispreis. Sonderausstattungen kosten das gleiche, die Motorenpalette ist beinahe identisch. Beim Kodiaq konzentriert sich Skoda mehr auf den Allradantrieb. Entscheiden werden also Einsatzzweck oder Geschmack: Der Kodiaq für mehr als fünf Personen, der Superb für die Langstrecke.Der Skoda Kodiaq startet bei 26.150 Euro. Dafür gibt es 125 Benzin-PS, Frontantrieb und Handschaltung. Die getestete Antriebskonfiguration liegt bei mindestens 34.590 Euro. Der Superb fängt als Limousine bei 25.750 Euro an, ebenfalls mit 125 PS und Frontantrieb. Der große Diesel kostet mindestens 35.850 Euro, das Kombi-Heck weitere 1.000 Euro Aufpreis.
Für beide Autos empfehlen wir Abstandstempomat, Parksensoren und das Business-Paket „Amundsen“. In den Kodiaq gehört außerdem LED-Licht. Im Superb gibt es bisher nur Xenon. Dafür ist ein Offroad-Paket verfügbar – falls es nur ein bisschen Feldweg und kein SUV sein soll.
Technische Daten: Skoda Superb und Skoda Kodiaq
- Modell: Skoda Superb 2.0 TDI DSG Sportline
- Motor: 2.0 TDI mit SCR-Kat
- Getriebe: Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe, Frontantrieb
- Leistung: 190 PS (140 kW) bei 3.500-4.000 U/min
- Drehmoment: 400 Nm bei 1.750-3.250 U/min
- Höchstgeschwindigkeit: 235 km/h
- Beschleunigung 0-100 km/h: 7,7 s
- Verbrauch laut NEFZ: 4,5 l/100 km
- Länge: 4,86 m
- Breite: 1,86 m
- Höhe: 1,47 m
- Radstand: 2,84 m
- Kofferraum: 625-1.760 l
- Gewicht: 1.505 kg
- Tankinhalt: 66 l
- Testwagenpreis (Liste): 48.948,98 Euro
- Modell: Skoda Kodiaq Style 2.0 TDI DSG 4x4
- Motor: 2.0 TDI mit SCR-Kat
- Getriebe: Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe, Allradantrieb
- Leistung: 150 PS (110 kW) bei 3.500–4.000 U/min
- Drehmoment: 340 Nm bei 1.750–3.000 U/min
- Höchstgeschwindigkeit: 194 km/h
- Beschleunigung 0–100 km/h: 10,2 s
- Verbrauch laut NEFZ: 5,6 l/100 km
- Länge: 4,70 m
- Breite: 1,88 m
- Höhe: 1,68 m
- Radstand: 2,79 m
- Kofferraum: 765-2.005 l (Siebesitzer, ohne Reserverad)
- Gewicht: 1.740 kg
- Tankinhalt: 60 l
- Testwagenpreis (Liste): 50.019,98 Euro
625 Liter beim Superb und 765 Liter beim Kodiaq ??? Der war gut 😆
Und 50.000€ ? Echt jetzt ?
Das wären 100.000 in richtigem Geld für VW-Baukasten-Durchschnittstechnik...
Hätte einem das Jemand vor 20 Jahren erzählt, man hätte ihn für verrückt erklärt...
In dieser Klasse ein gutes Auto wie ich finde.
Optisch besser als viele Konkurrenten.
Was mir fehlt: Wenn schon 6- oder7-Sitzer, dann bitte auch richtig.
Eine echte Langversion, wo in dritter Reihe auch noch Personen mit 1,80m sitzen können und dennoch ein akzeptabler Kofferraum verfügbar ist.
Leider war dazu sogar meine ehemalige R-Klasse in lang noch 15cm zu kurz...
Also: Wahlweise eine Langversion mit 5,25m Länge und eine Motorvariante mit Leistung um die 250KW mit komfortabler Wandlerautomatik und Luftfederung - das könnte dann meins werden.
(Q7 hat mich da auf ganzer Linie enttäuscht nach Probefahrt)
>Und 50.000€ ? Echt jetzt ?
(auch wenn kein SUV Fan) aber wo bekommt man jetzt mehr fürs Geld?
bitte mal konkrete Beispiele
Der Vergleich zwischen Kodiaq und Superb hinkt etwas, denn mehr als einen ähnlichen Preis gibt es nicht. Die Konkurrenz dürfte eher Octavia heißen.
Kia Sorento
An den Fakten stimmt aber so Allerlei nicht. Der Superb hat inzwischen die gleichen Infotainmentsysteme wie der Kodiaq auch. Da muss man nicht bis zum Facelift warten.
Das Gleiche gilt für die 7-Gang-DSG, die in diesem Jahr peu-a-peu kommen sollen und für den 150-PS-TDI jetzt schon da sind. Die anderen Motoren folgen in den kommenden Wochen.
Was nun das Licht angeht: ja, der Kodiaq hat LED, der Superb "nur" Xenon. Aber für den Superb gibt es maskiertes Dauerfernlicht, für den Kodiaq nicht.
Den Kodiaq für die Stadt zu empfehlen, weil er 15 cm kürzer ist, finde ich putzig, ist er doch deutlich schwerer. Und nirgendswo wirkt sich Gewicht so verbrauchstreibend aus wie im Stadtverkehr.
Toll, endlich mal ein richtig günstiges Auto mit Platz für meine drei Kinder. Und bei schönem Wetter darf ich mit dem Diesel vielleicht sogar nach Stuttgart oder München in die Stadt rein...
Ich fange schon mal an zu sparen. Wenn die Kinder groß sind, hab ich dann bestimmt das Geld zusammen. Oder gibts dann schon den Kodiaq 2 mit etwas Ausstattung für 75.000 Mäuse?
danke, scheint auf den 1. Blick wirklich günstiger zu sein , vorallem wenn man die 200PS will (was Österreicher nicht unbedingt wollen)
mal schauen ob ich da einen (objektiven) Vergleich finde
Grundspreis Kodiak 2.0 TDI DSG 31.690 €! Als 1,4 TSi 26.950 €!
Dann wird sofort wieder Blödsinn verzapft.
Klar liegen die Kostenangaben für die hier getesteten Fahrzeuge bei rund 50.000 Euro. Man bekommt beide aber schon für unter 30.000 Euro mit identisch viel Platz und Qualität. Die Verarbeitungsqualität ist bei Skoda sehr gut, auch wenn manche gerne über den VW-Baukasten herziehen. Das kann ich nach 5 verschiedenen Skodas in den letzten 12 Jahren guten Gewissens behaupten. Da möchte ich auch keinen Koreaner zum Vergleich heranziehen, die die Kunden mit einer 7-Jahres-Garantie (mit einigen Einschränkungen) und noch günstigeren Preisen ködern müssen. Ich jedenfalls merke, fühle und rieche den Unterschied zu Skoda, wenn ich in solchen Fahrzeugen sitze.
Die 50.000 Euro Anschaffungskosten erreicht man übrigens auch schnell mit einem 3er BMW, der C-Klasse oder dem A4, wenn man etwas mehr Motor und Ausstattung wählt. Auch gute Autos, aber von den Platzverhältnissen meilenweit entfernt von den beiden Skodamodellen in diesem Test. Qualitativ durchaus vergleichbar.
Für Familien mit 3 Kindern kann durchaus der Skda Octavia schon ausreichen, der mindestens so groß ist wie der Audi A4 und bei Preisen ab 17.500 Euro beginnt. Selbst in der Basisversion völlig ausreichend für Leute die aufs Geld schauen wollen/müssen.
Genauso, als wenn man diesem Jemand vor 20 Jahren erzählt hätte, dass es für das Geld einst ein Auto mit Satelliten-gestütztem Navigationssystem, Mobilkommunikationsanbindung und Smart Apps (was ist das denn?), jeder Menge Airbags (wie - nicht nur im Lenkrad?), einer Karosserie mit 5 Sternen im Crashtest, einer mehrzonigen Klimaanlage, einem Einpark- und Anhänger-Assistenten (was ist denn ein Assistent? Bekommt der Gehalt?), automatisch gesteuerten LED-Scheinwerfern, einem geländetauglichen Allradantrieb mit elektronischer Differentialsperre, ESP, einem Praxisverbrauch von etwa 8 l/100 km und im Vergleich gereinigtem Abgas nebst piekfeiner Verarbeitung, superbequemen Sitzen mit Memory-Einstellung und noch vielem mehr gibt.
Mit welchem Auto der 90er sagtest Du doch gleich ließe sich das vergleichen? Mit der Krönung damaliger Autobaukunst, einer Mercedes S-Klasse, die etwa vergleichbaren Innenraum bot und auch etwa das gleiche gekostet hat? Ernsthaft?
Also wer das behauptet, den würde ich tatsächlich für verrückt erklären...
Greeetz, Thomas
Leider nein, es passen keine 3 Kindersitze nebeneinander.
Wenn man 3 Kinder hat (so wie ich) geht nichts über drei gleich breite Einzelsitze, wie in meinem S-Max.
Bei mir passen 3 Kindersitze, so wie momentan ich es habe, nebeneinander, aber viel schmäler darf das Auto nicht sein.
Generell: 3 Kinder + Kombi = vergiss es (oder mit sehr starken Einbußen im Komfort).
Und wenn die Kinder groß genug sind, ohne zu fahren, ist es trotzdem noch zu eng.
Btw.: nicht mal in den Kodiaq passen 3 Kindersitze gut nebeneinander, wie ich gerade auf den Bildern sehe. 🙄
Es geht doch nichts über den S-Max. 😊