Hyundai Tucson 2018 im Test: Preis, Daten, Fahrbericht

Der Hyundai Tucson kann nun boosten

verfasst am Wed Jul 11 00:01:02 CEST 2018

Hyundai hat sein beliebtestes Modell geliftet. Saubere Motoren, 48-Volt-Technik und ein freistehender Monitor sollen den Hyundai Tucson frischer machen. Erste Fahrt.

Hyundai hat den Tucson aufgefrischt. Äußerlich sieht man davon zwar nicht viel, aber unter dem Blech tut sich was
Quelle: Hyundai

Barcelona – Hyundai ist eine SUV-Marke. Die Koreaner verkauften seit dem Jahr 2000 insgesamt 310.000 der Softroader in Deutschland. Der kompakte Tucson steuerte allein 120.000 Exemplare dazu bei, am gesamten Hyundai-Absatz hat er einen Anteil von 22 Prozent. Nun erhält er nach nur drei Jahren eine Überarbeitung. Heck und Front ändern sich ein wenig, doch wichtiger ist, was unter dem Blech passiert.

Hyundai baut zum Beispiel einen neuen 1,6-Liter-Diesel mit SCR-Kat unter die Haube. Der 1.6 CRDI leistet 115 PS und kostet mit manuellem Getriebe und Frontantrieb mindestens 25.520 Euro an. Eine 136-PS-Variante (ab 26.720 Euro) lässt sich mit Doppelkupplungsgetriebe und Allradantrieb kombinieren. „Der Diesel hat für uns nach wie vor seine Berechtigung. Wir glauben weiter an ihn, speziell für unsere SUVs, alle unsere Motoren mit Euro 6d-Temp sind sauber“, sagt Hyundai-Entwickler Michael Winkler.

Hyundai Tucson: Diesel mit Mildhybrid

Deshalb ist es auch ein Diesel, der die größte Aufmerksamkeit bekommt: Im Tucson 2.0 CRDi 48V unterstützt jetzt ein Riemenstartergenerator (RSG) den Verbrenner. Der RSG wird von einem 48-Volt-Akku mit 0,44 kWh Kapazität gespeist. Er boostet mit 4 bis 12 kW Leistung und entlastet so den Verbrenner, damit der weniger verbraucht. Bei weniger als 30 km/h schaltet sich der Diesel ab und lässt das SUV leise bis zur roten Ampel oder zum Stopp-Schild segeln.

Genaue Verbrauchsdaten hat Hyundai noch nicht bekannt gegeben. Im NEFZ soll eine Ersparnis von sieben Prozent drin sein. Neben dem manuellen Sechsgang-Getriebe schaltet optional (ab 41.000 Euro) eine neu entwickelte Achtgang-Automatik. Im Vergleich zur identischen Ausstattung Style kostet der Topmotor mit manuellem Getriebe 3.500 Euro mehr als die 136-PS-Diesel-Variante. Beim Mildhybridsystem verkleinert sich das Kofferraumvolumen um 54 Liter auf 459 Liter.

Das Armaturenbrett des Hyundai Tucson bekommt mehr Schwung und einen freistehenden Monitor
Quelle: Hyundai
Auf der kurzen Ausfahrt rund um Barcelona arbeiten Achtgang-Automatik und Motor harmonisch zusammen. Der Diesel dreht spontan hoch und wird nur im oberen Drehzahlbereich leicht brummig. Die Automatik schaltet schnell und sanft. Um einen vernünftigen Eindruck von der Wirkung des 48-Volt-Systems und der Unterstützung des Startergenerators zu bekommen, war die Testfahrt leider deutlich zu kurz. Beim eng verwandten Schwestermodell Kia Sportage konnten wir allerdings einen guten Eindruck davon gewinnen, wie das System arbeitet: Durchaus überzeugend.

An den Eckdaten ändert sich wenig, der Tucson misst 4,48 Meter in der Länge
Quelle: Hyundai
Trotz aller Mühe: Hyundai erwartet einen höheren Benziner-Anteil als bislang. Mit 75 Prozent rechnen die Marketing-Leute im Tucson. Wichtigster Motor wird nach Einschätzung von Hyundai der 1.6 T-GDI mit 177 PS. Automatik und Allrad gibt es optional, einen Partikelfilter serienmäßig.

Neues Design im Tucson-Innenraum

Im Innenraum fällt der Unterschied zum Vorgänger-Tucson deutlich auf. Die Designer zogen das Armaturenbrett optisch in die Länge, gaben ihm mehr Schwünge, die mittleren Lüftungsdüsen sind nun schmaler und liegen etwas tiefer. Eine doppelte Hutze umschließt das Cockpit mit den beiden analogen Rundinstrumenten. Der optional erhältliche 7- oder 8-Zoll-Monitor unterstützt Apple Car Play und Android Auto, das Smartphone lässt sich kabellos laden, sofern das Gerät dies unterstützt.

Serienmäßig sitzt nur ein monochromer 5-Zoll-Monitor im Tucson. Mit einem weicher aufgeschäumten Armaturenbrett, dem freistehenden, schärferen Monitor und einem neuen Soundsystem von Krell soll der Tucson hochwertiger werden. Netter Versuch, der auf den ersten Blick gelingt. Auf den zweiten Blick fällt der harte und zum Teil billig glänzende Kunststoff an der Mittelkonsole, dem Armaturenträger und vor allem den Armlehnen auf. Ansonsten steht die Auffrischung dem Tucson gut.

Mehr Assistenten für mehr Sicherheit

Der Bildschirm des Infotainmentsystems sitzt nun auf dem Armaturenbrett. Apple Carplay und Android Auto beherrscht das System
Quelle: Hyundai
Für mehr Sicherheit sorgt eine Einparkhilfe mit 360-Grad-Kamera, ein adaptiver Tempomat, ein Müdigkeitskeitsassistent und die Verkehrszeichenerkennung mit Tempolimit-Warnung. Spurhalteassistent, Totwinkelwarner und Querverkehrswarner fürs Heck gibt es ebenfalls.

Zu den bisherigen Ausstattungen Trend, Style und Premium kommen Pure und Select hinzu, Classic fällt aus dem Programm. Die Basis bildet Pure, darauf bauen Select, Trend, Style und Premium auf. Den Top-Diesel bietet Hyundai nur mit den beiden höchsten Ausstattungen an, den 177-PS-Benziner mit Frontantrieb in allen Varianten, die Allradversion in den höchsten drei Variationen Trend, Style und Premium. Immerhin 75 Prozent der Kunden griffen bisher zu diesen Ausstattungen – vor allem Privatkunden gönnen sich das gerne im beliebten Hyundai.

Technische Daten Tucson 2.0 CRDi 48V 4WD 8AT

  • Motor: 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbosdiesel
  • Leistung: 185 PS (136 kW) bei 4.000 U/min
  • Drehmoment: 400 Nm bei 1.750-2.750 U/min
  • 0-100 km/h: 9,5 s
  • Geschwindigkeit: 201 km/h
  • Verbrauch: t.b.a. l
  • CO2-Ausstoß: t.b.a. g/km
  • Antrieb: Achtgang-Automatik
  • Länge: 4,48 m
  • Breite: 1,85 m (ohne Außenspiegel)
  • Höhe: 1,645 m (ohne Dachreling)
  • Radstand: 2,675 m
  • Kofferraumvolumen: 459 – 1.503 Liter
  • Gewicht: min 1.704 kg
  • Zuladung: bis 2.280 kg
  • Basispreis Tucson: 22.970 Euro
  • Preis: ab 41.000 Euro
  • Marktstart: Juli 2018

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Unser Autor konnte den modellgepflegten Tucson mit 48-Volt-Technik leider nur auf einer sehr kurzen Testfahrt bewegen
Quelle: Hyundai
Die Front des beliebten Kompakt-SUV hat Hyundai ein bisschen überarbeitet
Quelle: Hyundai
An den Eckdaten ändert sich wenig, der Tucson misst 4,48 Meter in der Länge
Quelle: Hyundai
Am Heck des Hyundai Tucson gibt es neue LED-Leuchten
Quelle: Hyundai
Neben dem neuen 2,0-Liter-Diesel mit 48-Volt-Bordnetz kommt auch ein kleiner 1,6-Liter-Diesel ins Auto
Quelle: Hyundai
Die Preise für den Hyundai Tucson starten bei 22.970 Euro
Quelle: Hyundai
Die Scheinwerfer wurden mit dem Facelift etwas schmaler
Quelle: Hyundai
Das Armaturenbrett des Hyundai Tucson bekommt mehr Schwung und einen freistehenden Monitor
Quelle: Hyundai
Hyundai Tucson Facelift 2018: Blick in den Innenraum
Quelle: Hyundai
An den ordentlichen Platzverhältnissen auf der Rückbank ändert sich mit der Modellpflege des Tucson nichts
Quelle: Hyundai
Das Kofferraumvolumen des Tucson schrumpft in der Variante mit 48-Volt-Bordnetz ein wenig. Es bleiben noch 459 Liter
Quelle: Hyundai
Der Bildschirm des Infotainmentsystems sitzt nun auf dem Armaturenbrett. Apple Carplay und Android Auto beherrscht das System
Quelle: Hyundai
Neu entwickelt: Die Achtgang-Automatik für den kräftigen Diesel mit Riemenstartergenerator
Quelle: Hyundai
Im Display des Instrumententrägers lässt sich ablesen, ob der Startergenerator den Verbrenner gerade entlastet, oder ob er Energie in den 0,44-kWh-Akku im Heck schleust
Quelle: Hyundai