Aston Martin Vantage (2018) im Test: Erster Fahrbericht
Der kleine Aston ist ein Wilder
Dieser Aston mag kein Gentleman sein: Der Vantage fährt kompakt, wild und wundervoll direkt. Erste Fahrt im Basismodell, das sich gar nicht nach Basis anfühlt.
Portimao – Englische Autos sind wie die Menschen, die sie bauen. Mal piekfein, höflich und rücksichtsvoll, mal einfach nur laut und ungehobelt. Nirgendwo sieht man das besser als bei Aston Martin. Nicht beim Personal, dafür aber auf der Straße: Die Sportwagen aus Gaydon liegen irgendwo zwischen Gleiter und Fighter.
Im Juni 2018 geht mal wieder ein Fighter an den Start. Dann startet die Neuauflage des Vantage. Das kleine Coupé bekommt einen ganz neuen Look und einen aggressiven Charakter. Ein Gentleman will er nicht sein. Er will angreifen. Seine Gegner: die Sportwagen-Konkurrenz aus Italien und Deutschland. Am allerliebsten der Porsche 911.
Aston Martin Vantage: Zweisitzer mit AMG-V8
Sein bitterböses Design ist da nur der Anfang. Der neue Vantage kneift die Augen eng zusammen, reißt den Kühlerschlund weit auf und schleift mit der Unterlippe fast auf dem Asphalt. Dazu passen Abstimmung und Auslegung: Mit kurzem Radstand, schlankem Fuß und bärenstarkem Motor fährt er wilder, als man es von einem eleganten Briten erwartet.
Sein Antrieb stammt aus Affalterbach. Kooperationspartner AMG baut den 4,0-Liter-V8 des Vantage. Der treibt bei Aston bereits den DB11 an. In beiden Autos leistet er 510 PS und 585 Newtonmeter Drehmoment. Aber seine Wirkung ist im Vantage eine andere. Weil das Auto anders ist.
Aston kürzt die Aluminium-Plattform gegenüber dem DB11 um 30 Zentimeter, davon zehn Zentimeter zwischen den Rädern. Rücksitze gibt es nicht im Vantage. Ohne Betriebsstoffe wiegt er 1.530 Kilogramm. Das sind ungefähr 100 Kilogramm weniger als sein großer Bruder. Außerdem sind seine Fahrprogramme schärfer programmiert, seine Lenkung arbeitet direkter und die Abgasanlage schlägt andere Töne an.
Der kleinste Aston ist der schnellste Sprinter
Der Vantage bekommt als erster Aston Martin ein elektrisch gesteuertes, mechanisch arbeitendes Sperrdifferenzial an der Hinterachse. Das hilft besonders in flotten Kurven. Aston-typisch sitzt eine Achtgang-Automatik an der Hinterachse, der Motor hinter der Vorderachse. So verteilt sich das Gewicht fast perfekt auf beide Achsen. Toll: Optional könnte es bald ein manuelles Getriebe im Vantage geben.
Trotz kurzer Getriebeübersetzung hängt der Vantage den DB11 ab. Er fährt 314 km/h - 13 km/h schneller als sein großer Bruder mit gleichem Motor. Und er sprintet flinker auf Tempo 100. 3,7 Sekunden stehen im Datenblatt – ein Augenzwinkern weniger als der DB11 V8. Sogar dem DB11 V12 mit 608 PS rennt er im Sprint davon. Nur in der Endgeschwindigkeit kommt er hier nicht hinterher.
Im Vantage möchte man die Kraft ausprobieren. Und, viel wichtiger: Man möchte sie ausreizen. Mit jeder Kurve wachsen Mut und Vertrauen in das Auto. Irgendwann fühlt sich die Landstraße gefährlich nach Rennstrecke an. Und nach Rennspiel, denn der Vantage lässt sich kinderleicht beherrschen.
Die Raserei genießt man in einer dunklen Höhle. Man sitzt dicht am Asphalt, umgeben von feinem Leder und eng umschlungen von Sitzwangen und Mitteltunnel. Darauf sitzt eine überladene Kommandozentrale, bei der man gern daneben langt – schade, denn eigentlich sollte man sich aufs Fahren konzentrieren können.
Aber wenigstens landen die Finger dann auf feinstem Leder und Alcantara. Denn Plastik ist im Cockpit fast nirgends zu fühlen. Ganz können die Engländer eben doch nicht aus ihrer Haut. Und ein bisschen Aristokratie muss selbst im Attacke-Modus sein.
Der Vantage ist der Einstiegssportler von Aston Martin. Dieser Einstieg kostet allerdings mindestens 154.000 Euro – immerhin 30.000 Euro weniger als der gleich motorisierte DB11. Ein AMG GT S (gleicher Motor, 522 PS) startet bei knapp 137.000 Euro. Ein Porsche 911 GT3 (500 PS, Heckantrieb) kostet gut 152.000 Euro. Dass der Aston dem auf der Rennstrecke davon fährt, darf man bezweifeln.
Technische Daten Aston Martin Vantage
- Motor: 4,0-Liter-V8-Twinturbo
- Leistung: 510 PS (375 kW) bei 6.000 U/min
- Drehmoment: 685 Nm bei 2.000 - 5.000 U/min
- Getriebe: Achtgang-Automatikgetriebe, Hinterradantrieb
- 0-100 km/h: 3,7 s
- Höchstgeschwindigkeit: 314 km/h
- Verbrauch: 10,5 l/100 km
- CO2: 245 g/km
- Länge: 4,465 m
- Breite: 1,942 m
- Höhe: 1,273 m
- Trockengewicht: 1.530 kg
- Kofferraum: 350 l
- Preis: 154.000 Euro
*****
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Quelle: Mit Material von Spotpress
Design für die Zukunft gekonnt weiterentwickelt, durchaus gelungen und scharf ..
Gei. Les. Teil!
Mehr fällt mir dazu nicht ein. 😆
Sexy motherf....!
Man der Reichman hat es aber auch drauf. 😱
ist zwar ein MB-Motor drin, aber für das Geld würde ich den immer einem 911er vorziehen....
Stabiles Teil. Gerade im gezeigten grau wie der große, sexy Bruder des MX-5 ND auf den ersten Blick.
Die Mittkonsole mag überladen sein, sieht aber schick aus aus der Perspektive.
Seit ich denken kann, baut Aston Martin für meine Augen die schönsten Sportwagen.
Aber der hier will mir irgendwie nicht so richtig gefallen.
Die Front erinnert mich zu sehr an einen Nissan Z370 und das Heck irgendwie an den Jaguar F-Type (vermutlich wegen der Heckscheibe).
Im Inneren hat man es ein bisschen mit dem Alcantara übertrieben.
Der Wagen gefällt mir richtig gut wenn er jetzt noch anständig fährt fang ich an zu träumen ich glaube dafür würde ich sogar den Spyder hergeben
Eben.
Der Mensch tendiert immer dazu das Bekannte im Neuen zu suchen.
Wenn man das abstellen kann, sieht man ein wunderschönes Auto. 😉
Etwas langweilige Scheinwerfer, aber tolle Seitenlinie. Das Cockpit muss wohl öfter staubgesaugt werden 😊.
j.
Beim Foto von der Front kam mir der Gedanke " geil, der MX-5 bekommt ein Facelift"
Ist dann doch nur ein Engländer mit deutschen Herz! 😉
Sexy Maschinchen. Würde ich jetzt nicht nein sagen. 😆
Sehr, sehr geil! Aber: was sind das denn für Auspuffröhrchen? Eieiei 😱 😆
Tolles Design,
wobei mich die Front (12 Uhr ansicht) etwas zu sehr an einen MX5 erinnert. Das will man in dieser Klasse sicher nicht haben. Im Heck sehe ich zu viel 911er.
Interessant:
Das Auto sieht von der Seite und hinten gänzlich anders aus. Sieht man die Front, erwatet man nicht so eine Seite oder Heck und umgekehrt.
Das kann verdutzen aber auch interessant sein.
Interieur ist ein Traum, Alcantara, Leder, schwarz, geil!! 😊
Im Prinzip hast du recht.
Ich finde es aber trotzdem schade, wenn man dreimal hinsehen muss, um zu erkennen, was es für ein Fahrzeug ist.
Gerade die Frontansicht war für mich immer das Haupt-Erkennungsmerkmal des Aston.
Bei diesem hier kann ich das nicht mehr behaupten.