Lexus ES (2019): Kamera statt Außenspiegel
Der Lexus ES spiegelt digital
Lexus schafft den Rückspiegel ab, wenn man das will. Der neue Lexus ES kommt als erster Großserien-Pkw mit Kameras und Monitoren anstatt der Außenspiegel.
Tokyo – An Studien und Conceptcars gibt es sie schon seit Jahren immer wieder. Kameras, die Außenspiegel ersetzen. In die Serie haben sie es bislang nicht so richtig geschafft. Am VW XL1 gab es das, doch den gab es nur als aufwendig produzierte Mini-Serie. Für Insider mit tiefen Taschen. Lexus wird nun, nach eigener Aussage, der erste Hersteller, der Kamera und Monitore in Großserie bringt – jedenfalls bei den Pkws. Mercedes hat das Feature gerade für den neuen Actros vorgestellt.
Statt oben an der A-Säule, wie im Actros, hängen die Monitore für die Rücksicht im Lexus unten an der A-Säule. Klar: Der Platz im Pkw-Cockpit ist begrenzt. Entsprechend fallen die Bildschirme mit einer 5-Zoll-Diagonale auch vergleichsweise klein aus. Dennoch verspricht Lexus Vorteile von der Technik. So soll sich das Bild je nach Verkehrssituation ändern. Beispielsweise beim Setzen des Blinkers. Da wird Kamerabild auf der jeweiligen Seite verbessert und mit Zusatzinformationen ergänzt.Lexus ES (2018) mit digitalen Rückspiegeln
Legt der Fahrer den Rückwärtsgang ein, sieht er ein Bild, das auch den Bereich hinter dem Auto zeigt. Zudem wird die Sicht seitlich nach vorne verbessert, weil die Kameras deutlich kleiner ausfallen können als konventionelle Außenspiegel. Die Ausleger seien außerdem so gestaltet, dass Regentropfen oder Schnee nie die Sicht blockieren. Das Kamerabild soll auch bei Nacht klarer werden als ein herkömmliches Spiegelbild.
Der Lexus ES geht im Oktober 2018 in den Verkauf, ab dann lassen sich auch die digitalen Rückspiegel konfigurieren. Vorerst werden nur die traditionell technikaffinen japanischen Kunden ihre Spiegel durch Kameras ersetzen können. Lexus wird nicht lange der einzige Hersteller bleiben, der diese Technik anbietet. Audi kündigte Kameraspiegel bereits für das kommende Elektromobil E-Tron an.
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Schaut recht billig aus mit den aufgesetzten Bildschirmen. Das wird wohl der E Tron von Audi mit den eingebauten Bildschirmen eleganter lösen. Was praktischer und sicherer ist sei aber dahingestellt.
Ich kann's mir immer noch nicht vorstellen. Leuchtende Bildschirme im Cockpit bei Nacht. Scheinwerfer, die direkt in die Kamera-Linse strahlen ...
oops, ist Audi wohl doch nicht zuerst in Serie damit 😉
Aber wenigstens haben sie es etwas schöner gelöst.
Was bedient man mit den Hörnchen, die auf dem Bild unergonomisch angebracht erscheinen?
Selten habe ich so ein unfassbar hässliches Cockpit gesehen.
Stimmt.
Da machen dann die hässlichen, aufgesetzten Monitore auch nix mehr aus.
Ist das denn überhaupt legal? Die EU schreibt doch sogar vor, wie groß die Spiegelgläser sein müssen.
Akzeptieren die Monitore als Spiegel-Ersatz in der Großserie?
Vielleicht heller, durch Erhöhung der Signalstärke, aber klarer? Wage ich zu bezweifeln.
Allgemein gilt aber: Was ein menschliches Auge nicht sieht, sieht eine so kleine Kamera erst recht nicht - da kann man noch so sehr dran photoshoppen. Ob klar oder nicht klar, wäre dann ziemlich zweitrangig.
"Dennoch verspricht Lexus Vorteile von der Technik."
Ja, kann ich mir vorstellen - Mehreinnahmen durch Reparaturkosten? So ein oller Oldschool Spiegel hält ja für gewöhnlich ein ganzes Autoleben lang ohne zusätzliche Einnahmen zu generieren. Das geht natürlich nicht.
"So soll sich das Bild je nach Verkehrssituation ändern. Beispielsweise beim Setzen des Blinkers. Da wird Kamerabild auf der jeweiligen Seite verbessert und mit Zusatzinformationen ergänzt."
Aha, das Kamerabild wird "verbessert" - also ist es vorher schlecht oder wie? Und welche Zusatzinformationen gibt es? Aktuelle Tweets von Twitter oder einen Facebook-Like, weil man so schön abgebogen ist und trotzdem noch den Schulterblick gemacht hat? Leute, Leute...
Insgesamt: Hätte man nicht noch ein paar mehr Monitore einbauen können?
Ich hätte gerne Sitze aus Monitoren, auf denen man das Polstermuster verändern kann. Dazu vielleicht noch ein paar Felgen mit runden Displays, wo man das Design per Smartwatch ändern kann. Oder wie wäre es mit einem Monitor statt eines Schiebedachs?
Inzwischen geht es nicht mehr darum einen Nutzen zu schaffen, sondern einfach nur noch "Technik der Technik wegen" irgendwie einzubauen. Damit der Kunde bei einem Defekt so richtig tief in die Tasche greifen darf.
Wie lange hält ein analoger Spiegel und Tacho, wenn man nicht gerade mit Gewalt dran geht? 30, 50, 70 Jahre? Wie lange hält so ein China-Display, bis die ersten Displayfehler auftachen? Ohne Worte - aber von "Nachhaltigkeit" schwätzen...
Inzwischen warte ich echt auf ein Startup, dass sich genau in die zukünftige Nische bewegt: Autos pur! Schönes Design, ordentliche Leistung unter der Haube, aber so wenig Schnickschnack wie möglich. Könnte viele Kunden finden in Zukunft, denke ich.
Hier habe ich auch den Eindruck der "Technik um der Technik willen".
Vielleicht bekommen die Nachfolgemodelle in ein paar Jahren elektronische Windschutzscheiben...
Machen andere auch schon, wenn auch eine Hausnummer grösser ...
Die aufgesetzten "Billig-Bildschirme" passen perfekte zu aktuellen Cockpits von Mercedes. 😆
Was haben diese Kameras für einen Vorteil wenn die im Endeffekt immer noch soviel Platz auf dem Fahrzeug einnehmen wie ein Spiegel? Warum kann man die nicht besser in die A-Säule integrieren um zumindest den CW-Wert zu verbessern? Dazu weitere, anfällige Elektronik... 😕
https://newsroom.toyota.co.jp/en/lexus/24544476.html
mit zwei Vergleichsbildern des veränderten Sichtfeldes (u.a. Zoom).
Alles eine Frage der Software zur Bildbearbeitung. Im Nachtmodus wird der Kontrast so verändert, dass helle Scheinwerfer nicht mehr blenden und dennoch die Umgebung wahrgenommen wird.
Welcher aktuelle Spiegel hat eine genauso kleine Fläche?😕
du hast den Sinn aber auch nicht verstanden. Die wollen keine Nachhaltigkeit...wer noch nachhaltige Autos sucht, sucht vergeblich. Die wollen, das wir jeden Monat ein neues Auto für 100k€ kaufen.
Die Regierung will das natürlich auch, da der Automobile Wirtschaftsanteil in Deutschland am größten ist und die meisten Arbeitsplätze schafft.
Einfach damit abfinden, ändern können wir eh nichts.
Ich dachte die Kameras statt Spiegel macht man aus aerodynamischen Gründen. Bei den fetten Dingern am Lexus dürfte das aber nichts bringen.