Mercedes-Benz bringt den Actros in neuer Generation. Das Flaggschiff der Lkw-Sparte lernt teilautonom fahren und sorgt mit Kameras statt Spiegeln für Rücksicht.
Stuttgart/Berlin - Es sind nur noch zwei Wochen bis zur IAA für Nutzfahrzeuge in Hannover. Doch Mercedes wollte nicht so lange warten. Das Flaggschiff von Mercedes-Benz Lkw bekommt einen eigenen Auftritt abseits des Messe-Trubels. Davon erhoffen sich die Schwaben für ihren Schweren mehr Aufmerksamkeit für Dinge, die wir aus dem Pkw schon kennen: Der neue Sattelschlepper wird teilautonom fahren können. Außerdem bekommt er etwas, das es bei den kleinen Brüdern noch nicht in Serie gibt. Abstandstempomaten sind bei Lkw nichts Neues. Doch der Actros gibt nicht nur Gas und bremst, er hält auch selbständig die Spur und tut dies über sämtliche Geschwindigkeitsbereiche. Laut Daimler das "weltweit erste teilautomatisierte Assistenzsystem in einem Serien-Lkw". Dazu verbessert Daimler den Notbremsassistenten. Er überwacht die Straße vor dem Auto mit Radar- und Kamerasystem und kann so im Notfall eine Vollbremsung hinlegen, falls ein Fußgänger vor dem Auto erkannt wird. Der Actros ersetzt Spiegel durch Kameras und MonitoreQuelle: Daimler Für den Bereich hinter und neben dem Lkw setzt Daimler eine MirrorCam ein, die den klassischen Hauptspiegel und den Weitwinkelspiegel ersetzt. Sie werfen das Bild auf zwei je 15 Zoll große Bildschirme an der A-Säule aus. Daimler verspricht sich neben mehr Sicherheit durch eine verbesserte Rundumsicht eine verbesserte Aerodynamik und damit einen niedrigeren Verbrauch. Effizienz steht bei Transportunternehmen ganz oben. Wegen der vergleichsweise gleichförmigen Betriebsbedingungen sind Einsparungen bei den Trucks nur schwer zu erreichen. Mercedes verspricht einen um bis zu fünf Prozent geringeren Verbrauch im Überlandverkehr. Auf der Autobahn soll der neue Actros immerhin bis zu drei Prozent im Vergleich zur Vorgängergeneration einsparen. Maßgeblich dafür sollen neben der leicht verbesserten Aerodynamik und überarbeiteter Hinterachsübersetzungen die Steuerung des intelligenten Tempomaten und der Getriebesteuerung sein. Die sogenannte Predictive Powertrain Control (PPC) arbeite effizienter und zudem durch verbessertes Kartenmaterial auch auf Überlandstrecken. Ein Bereich, in dem Lkw der Pkw-Sparte schon seit einiger Zeit etwas voraus haben. Digitale Displays wie bei den Mercedes-PkwQuelle: Daimler Im Innenraum folgt der Lkw wieder den Pkw. So kommt ein komplett neues Cockpit-Konzept in den Actros, das wie bei A-, E- oder S-Klasse auf die Darstellung mit Digitaldisplays setzt. Serienmäßig gibt es digitale Instrumentenanzeigen und einen Bildschirm fürs Infotainment. Das beherrscht zudem die Smartphone-Standards Apple Carplay und Android Auto. Natürlich ist der Actros permanent online, sodass sein Einsatz vom Fuhrparkmanager jederzeit überwacht und geplant werden kann. Mercedes-Benz Trucks öffnet die Bestellbücher für den neuen Actros pünktlich zur IAA Nutzfahrzeuge, zu den Kunden kommt der Lkw im Frühjahr 2019. Gebaut wird der Actros weiterhin im Mercedes-Benz-Werk in Wörth.
***** In eigener Sache: Du willst regelmäßig die besten Auto-News lesen? Dann abonniere unseren wöchentlichen E-Mail-Newsletter oder täglichen Whatsapp-Newsletter (Mo-Fr). Es dauert nur 1 Minute. |