Ostsee-Autobahn 20 jetzt in beide Richtungen gesperrt
Die A20 versinkt im Moor
Nachdem Ende September zunächst nur ein Teilstück der Ostsee-Autobahn A20 gesperrt wurde, geht nun auf der West-Ost-Verbindung gar nichts mehr. Vollsperrung.
Tribsees - Die Ostsee-Autobahn 20 Lübeck-Stettin ist seit Freitag bei Tribsees (Kreis Vorpommern-Rügen) in beiden Richtungen gesperrt. Grund ist das Absacken der Autobahn durch den moorigen Untergrund, weshalb aus Sicherheitsgründen nun auch die Fahrbahnen Richtung Westen geschlossen wurden, wie ein Polizeisprecher sagte. Damit müssen Autofahrer auf der wichtigen West-Ost-Verbindung für längere Zeit in beiden Fahrtrichtungen zwei Umleitungen zwischen den Abfahrten Bad Sülze und Tribsees in Kauf nehmen, wie das Schweriner Verkehrsministerium im Vorfeld mitgeteilt hatte.
Auch ein Ausweichen auf die Bundesstraßen 105 und 110 ist möglich. Der genaue Grund für das Absacken des erst 2005 gebauten Autobahnabschnittes ist noch unklar. Bis Sommer 2018 soll eine Behelfsbrücke entstehen.
Quelle: dpa
"Die A20 versinkt im Moor"
"Der genaue Grund für das Absacken des erst 2005 gebauten Autobahnabschnittes ist noch unklar."
Was denn nun? 😕
Beides.
Sie versinkt im Moor, der genaue Grund für das Absacken ist unbekannt.
Entweder waren die Pfeiler zu schwach dimensioniert, was eher unwahrscheinlich ist, da diese stärker ausgeführt wurden als es die statischen Planungen laut Bodengutachten erfordert hätten, oder die Pfeiler sind in Folge von unterirdischen Bodenbewegungen gebrochen. Es handelt sich an der Stelle um ein fließendes Moor, das ständig in langsamer Bewegung ist. Das belastet die Pfeiler zusätzlich sehr stark von der Seite.
Dass der Neubau Jahre dauern soll macht mir da mehr Sorgen. Ein paar mal im Jahr fahre ich die Strecke ja auch. Und die von den Umleitungen betroffenen Anwohner tun mir jetzt schon leid.
In Italien gibt es Brücken die schon 2000 Jahre ud mehr von viel Verkehr befahren werden .
In Deutschland sind solche Fertigungsmethoden unbekannt .
Schade dass kein Römer mehr lebt , der könnte vielleicht helfen , die richtige
Methode zu finden .
Sicher ist : Eine Autobahn zu bauen dauert bei uns mehr als 20 Jahre von der Planung bis zur rechtlichen
Klärung, einschl. Widersprüche , dafür ist sie nach 5 Jahren wieder kaputt .
So sorgt man für Beschäftigung rund um die Uhr.
Giovanni
Haben die Römer auch Brücken über Moore gebaut, die 2.000 Jahre halten?
Die Römer hätten das Moor trocken gelegt. Eine Variante, die auf Grund des Naturschutzes in MV nicht gewählt wurde.
Stammtisch pur...
Eben. Das Moor war bereits trockengelegt und wurde in den vergangenen Jahren im Rahmen des Naturschutzes wieder sich selbst überlassen/renaturiert.
Das ist der denkbar ungeeignetste Untergrund für eine Straße.
Auf massivem Boden kann jeder was dauerhaftes errichten...
Es sollen auch schon Leute im Moor versunken sein, warum nicht eine ganze Autobahn. 😜
Die Ankündigung, bis Sommer 2018 eine Behelfsbrücke zu bauen, kann man nur noch als Armutszeugnis bezeichnen. Das bedeutet ja im Grunde genommen nichts anderes, als daß man für den Bau dieser Behelfskonstruktion 8 - 9 (!) Monate veranschlagt.
Unser Deutschland, so reich es auch sein mag, ist völlig unfähig pragmatisch und in kurzer Zeit eine Lösung für ein Verkehrsproblem zu finden.
Armselig, in der Zeit bauen andere Länder ganze Talbrücken.
Ich habe mal ein Beispiel:
Ich wohne in der Nahe der A26, ja schaut sie Euch mal bei Google Maps an. Ein Blinddarm, an nix angeschlossen. Eine Autobahn in der Pampa. Es geht seit Jahrzehnten und wird noch weitere Dekaden dauern bis sie mal bei Hamburg an irgendetwas angeschlossen wird. Derweil ist die B73 über die alle Richtung HH fahren müssen hoffnugnslos überlastet. Man nennt sie ach die Todes-B73...nicht ohne Grund. Schwere Unfälle täglich.
Aber jeder Volldepp in Deutschland darf wegen allem klagen und das Projekt aufhalten. Und ja, hier klagen viele in der Region dagegen. "Kein Zubringer, Verkehrsflut, Rotmilan Paar gesichtet, Boote können nicht mehr in Innenhäfen fahren...blablabla."
In meinen Worten ausgedrückt:
"Infrastruktur ja, nur nicht vor meiner Haustür, bau die Straße bitte bei den anderen aber ich muss davon noch profitieren können..."
Alle wollen Infrasturktur von der die gesamte Region profitiert. Nur die Konsequenzen will niemand tragen. Und die Politik bzw das Rechtssytem ist so verstrikt, dass sie nix tun kann.
Schaut Euch unsere Nachbarn in Holland an. Bin letztens durch ganz Holland bis an den Atlantik gefahren. Keine einzige Baustelle trotz sehr viel Verkehr. Offensichtlich machen wir was falsch.
Die Niederlande sind wirklich ein gutes Beispiel für funktionsfähige Infrastruktur. Wie simpel dort vieles gelöst ist erfreut mich immer wieder wenn ich durch die Niederlande fahre.
Alleine die Induktionsschleifen 50m vor die Ampel zu bauen, damit die nachts direkt umschaltet wenn kein anderer kommt ist so simpel aber so effektiv, dass ich jedes Mal denke warum sowas in Deutschland scheitert!
Zum Thema. Kann halt passieren. Ist ein Bauprojekt bei dem irgendein Faktor nicht oder nicht ausreichend bedacht wurde. Jetzt muss man schauen wodran es liegt und es ausbessern bzw den Teilabschnitt neu bauen. Was soll’s...
Vor allem muß man auf's Tempo drücken. 8 - 9 Monate bis zur Fertigstellung einer Behelfsbrücke sind vollkommen inakzeptabel.
Zumal die Strecke im Moment eh beidseitig voll gesperrt ist. Da kann ich als Außenstehender nicht verstehen warum nicht gleich die Autobahn endgültig erneuert wird. Sowas muss doch bis zum Sommer möglich sein.
Meines Wissens nach wird an der beschädigten Stelle im Moment noch nicht einmal im Dreischicht-Betrieb gearbeitet.
Die sollen das Moor fluten, dann können sie einen Schiffsersatzverkehr einrichten.
Der Bau neuer Strassen oder die Erhaltung/Anpassung bestender Strassen in D ist ein Armutszeugnis für ein Industrieland. In einer Nachbargemeinde bei uns wurde seit 1965 über eine Ortsumgehung gestritten. Im jahr 2015 wurden nun jegliche Planungen vom zuständigen Landesministerium ad acta gelegt, weil es keine Einigung über die Trassenführung gibt. Bei uns in der Gegend werden um die B3 herum ständig neue Betriebe angesiedelt - REWE-Auslieferungslager, DHL-Verteilzentrum, Softwarefirmen etc. Die Strassen sind bei mittlerweile 8-fachem Verkehrsaufkommen noch die gleichen wie vor 40 Jahren. Und auch die Qualität der ausgeführten Arbeiten scheint sich im Sinkflug zu befinden. So oft und so schnell wie da nach der Fertigstellung wieder Hand angelegt werden muss - das würde jeden privaten Häuslebauer in den Ruin treiben.
Gruß
electroman
Schönes Bild, da versteht man doch gleich den Trend hin zum Geländewagen (-;
OpenAirFan