ADAC: Hohe NOx-Emissionen bei ausländischen Herstellern
Die Importeure und das Stickoxid
Schmutzig sind sie alle, doch die Importeure sind schmutziger als die deutschen Hersteller. Sagt der ADAC. Und sie wollen nicht mal per Software nachbessern.
München – Es war nicht gerade ein Durchbruch. Als sich die Fahrzeughersteller Anfang August mit Vertretern der Bundesregierung zum sogenannten „Diesel-Gipfel“ trafen, wurden die Ergebnisse viel kritisiert. Eine Abwrackpämie für ältere und Software-Updates für neuere Diesel, um den Stickoxidausstoß zu senken. Das waren die wesentlichen Ergebnisse, auf die sich die großen deutschen Hersteller festlegen lassen mochten.
Die Importeure legen zwar ihre Diesel-Prämien auf, lehnten es aber ab, ihre Dieselmodelle nachzurüsten. Dabei hätten sie Bedarf, stellt der ADAC fest. Der Club hat auf Basis seiner Ecotest-Daten den Stickoxidausstoß (NOx) der Fahrzeugflotten nach Marken ausgewertet. Demnach stehen die meisten deutschen Hersteller recht gut da.
Auf den geringsten NOx-Durchschnitt kommt hier BMW inklusive der Marke Mini. 0,141 Gramm pro Kilometer blasen die Autos im Schnitt durch den Auspuff. Der Volkswagen-Konzern liegt mit 0,146 g/km knapp dahinter, dicht gefolgt von Mercedes (0,149). Auf Platz vier liegt Opel schon mit einigem Abstand (0,236).
ADAC: Renault und Dacia mit höchstem NOx-Ausstoß
Schlecht sieht es vor allem bei Renault/Dacia aus. Mit einem Flotten-NOx-Schnitt von 0,684 g/km liegen die Franzosen recht einsam auf dem letzten Platz. FCA mit den Marken Fiat, Alfa Romeo und Jeep steht auch mies da, liegt mit 0,561 g/km aber schon recht weit davor. Ford ist Drittletzter mit 0,488 g/km, danach folgen Hyundai/Kia, Volvo, Peugeot/Citroen und Jaguar/Land Rover. Bester Importeur ist Mazda. Nicht berücksichtigt sind Toyota, Nissan, Subaru und Ssangyong, weil die Zahl der getesteten Dieselfahrzeuge nicht für einen repräsentativen Schnitt ausreiche, so der ADAC.
Tatsächlich sind die Daten nicht bei allen Herstellern gleich aussagekräftig. So hat der ADAC im Ecotest bislang nur vier Euro-6-Diesel von FCA getestet, sechs von Jaguar/Land Rover und sieben von Volvo. Bei Renault/Dacia fließen immerhin 14 Ergebnisse in die Auswertung ein. Die deutschen Hersteller sind demgegenüber gut repräsentiert (siehe Tabelle).
Thomas Burkhardt, ADAC Vizepräsident für Technik sagt, „für die vornehme Zurückhaltung der Importeure nach dem ersten Dieselgipfel gibt es keinen Grund.“ Der Club fordert allerdings nicht nur Software-Nachrüstungen der Importeure, sondern verbindliche Hardware-Nachrüstungen aller Hersteller. „Die angekündigten Software-Updates bringen mit Blick auf die Umweltbelastung zu wenig Wirkung.“ Fahrverbote ließen sich so kaum verhindern.
Drei Hersteller schaffen Euro 6d-TEMP jetzt schon
Die Hersteller lehnen Hardware-Updates ab. Die Nachrüstung mit SCR-Katalysatoren und Harnstoff-Einspritzung, die den NOx-Ausstoß signifikant senken könnte, sei unwirtschaftlich. Tatsächlich kosten die Systeme rund 1.500 Euro. Ob sie wirklich in großen Stückzahlen in der Serie eingesetzt werden kann, ist zudem fraglich. Dass das nicht ganz so leicht ist, weiß auch der ADAC. Vor dem Serieneinsatz müssten Systemeinbindung, Dauerhaltbarkeit und Betriebssicherheit geklärt werden.
Kein Hersteller hält nach den ADAC-Zahlen den geltenden Prüfstandsgrenzwert für den NOx-Ausstoß bei Euro-6-Dieseln ein. Einige Modelle liegen zwar unterhalb der gesetzlich erlaubten 80 Milligramm pro Kilometer, im Flottenschnitt überschreitet jedoch auch BMW/Mini den Grenzwert.
Immerhin: BMW/Mini, Volkswagen und Mercedes schaffen auf der Straße zumindest nach den ADAC-Zahlen schon den ab September 2019 für alle Neufahrzeuge geltenden Grenzwert. Ab dann wird NOx für die Schadstoffnorm Euro 6d-TEMP im realen Fahrbetrieb gemessen, im sogenannten RDE-Test (Real Driving Emissions). Da darf der Prüfstandswert zunächst noch um das 2,1-Fache überschritten werden.
Na dann ist ja alles gut^^
fehlt da mit Absicht Toyota?
Die spielen wohl keine Rolle, weil sie kaum Diesel verkaufen.
Das Schema ist tendenziell immer ähnlich. Ungefähr zur Jahrtausendwende gab es ebenfalls schon eine Schadstoffdebatte, damals aufgrund einer bei manchen Fahrzeugen zu früh stattfindenden Anreicherung des Gemischs. http://www.focus.de/.../auto-ein-unsauberer-trick_aid_188139.html
Auch damals auffällig: Günstigere Hersteller wurden oftmals recht schnell "schmutzig", was das Abgas betraf. Zu viel Sprit bei der Verbrennung lässt die Schadstoffemissionen HC und CO in die Höhe schnellen.
Wenn ich diesen wertungsgeschwängerten Verriss schon lese wird mir schlecht. Bin ich versehentlich auf Bild-Talk.de oder was ist hier passiert? Wie damals in der 5. Klasse:"aber der Thomas hat auch abgeschrieben und zwar viel mehr als ich!!!! jahahaaaa!!"
Was soll das heißen? Ist ne sehr wichtige Feststellung, gerade für dieses Forum hier. Wie die Fahrer ausändischer Marken immer über die deutschen Hersteller schimpfen geht doch auf keine Kuhhaut mehr.
Toyota bezieht seine Dieselmotoren für PKW Modelle (Auris, Avensis, RAV4 usw.) von BMW.
Außerdem steht im Text, warum sie nicht erwähnt wurden.😉
So auch Nissan und Subaru.
Gruß aus Berlin
Jo, aber deren Dieselanteile spielen am Markt eh kaum ne Rolle, deshalb lachen die sich jetzt bestimmt auch einen.
Ich glaub, ich hab auf der Straße noch nie nen Diesel-Auris gesehen. Sind mittlerweile doch meist Benziner oder Hybrid, Avensis hab ich generell schon lange keinen mehr gesehen, muss zumindest hier in der Gegend einen mickrigen Marktanteil haben, egal mit welcher Motorisierung.
Jetzt geht mir dieser NoX-Schwachsinn langsam auf den Keks. Man kann von der Auto-Blöd halten was man will, aber die letzte Ausgabe (Nr.33/2017) beleuchtet dieses Thema gerade zu hervorragend geerdet (und mEa wirklich nicht der übliche Auto-Lobby Blödsinn). lesen lohnt sich (ausnahmsweise)....
Interessant ist das die Mazdadiesel trotz fehlendem Adblue und auch fehlemden NOx Speicherkat, zu den "saubererern" gehören.
Müssen Sie ja auch nicht.
Aber vielleicht ist dem ADAC der Unterschied zwischen Prüfstand und Straße unbekannt?
Und wenn sich der ADAC mal wieder mit ihrer näheren Vergangenheit beschäftigen würden könnten Sie feststellen das sich der Verein auch sehr kreativ mit den Vorschriften auseinandersetzte, manchmal zu kreativ.
Die Autohersteller müssen die gesetzlichen Vorschriften einhalten und bislang ist es immer noch nur ein Konzern der nachweislich Betrogen hat.
Was der ADAC und Andere machen ist so lange Dreck auf die Hersteller werfen bis was hängenbleibt.
Bei Privatpersonen ist das üble Nachrede oder sogar Rufmord wenn man suggeriert das sich Jemand nicht an Gesetze hält ohne das man das Beweisen kann.
Völlig richtig. Nur der RAV4 und Avensis wird relativ häufig noch mit Dieselmotor verkauft.
Alle anderen überwiegend mit Hybrid. Für Deutschland.
2 Fahrer unseres Taxibetriebes fahren jeweils einen Auris Diesel. Wegen häufiger Heimreisen.
Sonst kenne ich auch keinen. Sehe sonst nur Hybriden. Zumindest hier in Berlin. So auch unsere Taxen überwiegend.😎
Gruß aus Berlin
Die Datenbasis ist m.E. viel zu dünn, um damit auf (1) Hersteller bzw. (2) Flotte Rückschlüsse zu erlauben.
- nur 188 Tests aus den sog. "Eco-Test" Daten
- Letztere sind bereits selektiert nach Sterne-Zuordnung bzw. "ökologischer" Einstufung
- insgesamt mindestens 2x vorselektiert, das ist keine Marktbetrachtung aller Fzg. der Hersteller 😤
https://www.adac.de/.../default.aspx?...
Aus Quelle:
https://www.adac.de/.../default.aspx?...
Schön, dass man die gesammelten, vorhandenen Datensätze irgendwie aufbereitet. Aber sie enthalten nur sehr ausschnitthaft Aussagekraft. Das wird man doch sagen dürfen. 😊
Das Ergebnis hat jeder, der reflektiert an das Thema herangegangen ist, schon gekannt.
Teilweise stoßen Diesel (BMW 520D) weniger NOx aus als Benziner (Mondeo 1.0 Ecoboost).