Skoda Superb 2.0 TDI DSG Sportline Dauertester: Nutzertest

Die Kreuze, die ein Außendienstler nicht macht

MOTOR-TALK

verfasst am Tue Dec 05 15:42:48 CET 2017

Unsere Dauertester fahren wir nicht allein, wir lassen sie von Euch testen. MOTOR-TALKer Moritz tauschte seinen Superb Combi eine Woche gegen unsere Limousine.

Unser Dauertester war zehn Tage mit MOTOR-TALKer Moritz unterwegs
Quelle: mobile.de

MOTOR-TALKer Moritz mag den Skoda Superb, vor allem wegen seiner Größe. Seit einem Jahr fährt er selbst einen Superb Kombi mit Volumen-Diesel. Zehn Tage lang tauschte er seinen Dienstwagen gegen unseren Dauertester: Einen Superb Sportline mit 190 PS und Vollausstattung. Hier ist seine Einschätzung.

Der 2,0-Liter-Diesel im Dauertester leistet 190 PS und 400 Nm Ddrehmoment
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Frankfurt am Main – Der Skoda Superb ist ein gutes Auto. Da sind sich Autozeitungen und Internetforen einig. Für mich besonders, denn es gibt wenige Alternativen. Die meisten Autos sind mir schlicht zu klein. Mit 1,99 Metern Körpergröße schätze ich vor allem den riesigen Innenraum des Superb, vorn wie hinten. Kein anderes Modell in dieser Klasse bietet so viel Platz.

Meinen Superb fahre ich seit dem November 2016. In rund einem Jahr habe ich etwas mehr als 40.000 Kilometer zurückgelegt. Es handelt sich um die dünn ausgestattete Ambition-Variante als Kombi mit 150 Diesel-PS, DSG und dem Infotainmentsystem Amundsen. Ein typisches Außendienst-Auto eben.

Über Motor-Talk hatte ich die Gelegenheit, mich für ein paar Tage zu verbessern. Ich testete den Superb als Sportline-Limousine mit 190-Diesel-PS und allerlei Helferlein. Eine gute Gelegenheit zu vergleichen, welchen Mehrwert die einzelnen Ausstattungsdetails für mich und mein Fahrprofil haben.

Motor: 2.0 TDI mit 150 bzw. 190 PS

Der große Diesel verbrauchte bei Moritz etwas mehr als die Version mit 150 PS, fuhr aber auf größeren Felgen
Quelle: mobile.de
Besonders interessant: Ist Leistungsplus von 40 PS bei täglichen Touren wirklich spürbar? Der Allzweck-Diesel des VW-Konzerns, das 2-Liter-Aggregat mit 150 PS, ist bereits ein souveräner Antrieb. Er bewegt den Superb angemessen vorwärts, obwohl er kein Leichtgewicht ist. Hinzu kommt, dass sich die Kombination nach meiner bisherigen Erfahrung mit 5 (auf 16-Zöllern) bzw. 5,5 Litern (auf 18 Zoll) begnügt. Mit dem 66-Liter-Tank liegt die Reichweite bei etwa 1.200 km.

Die stärkste Leistungsstufe mit 190 PS legt durchaus noch eine Schippe an Durchzug drauf. Er lohnt sich vor allem, wenn es schnell gehen muss. Gemeint sind nicht rund 10 km/h mehr Topspeed, sondern die Kraft beim Beschleunigen. Viel mehr verbraucht er dabei nicht. 5,7 Liter (mit 19-Zoll-Felgen) bei gleichem Fahrstil sind in Ordnung. Mehrkosten gibt es vor also allem in der Anschaffung. Und bei der Abgasreinigung: Der große Diesel tankt AdBlue. Meiner nicht.

Turbo-Benziner sind den Selbstzündern bei der Kraftentfaltung mittlerweile mindestens ebenbürtig. Doch wegen der Diesel-Diskussion um Fahrverbote werden sich einige Firmen langfristig eine Alternative zum Diesel suchen. Trotzdem hat er beim Verbrauch vor allem bei höheren Durchschnittsgeschwindigkeiten die Nase vorn. Mir macht er außerdem Spaß.

Fahrwerk und Räder

Hat der Kombi nicht: Die Ladekante nervt beim ausladen
Quelle: mobile.de
Der Sportline-Superb war mit der adaptiven Fahrwerksregelung (DCC) ausgestattet. Damit lassen sich verschiedene Fahrprofile auswählen. Man kann das Auto komfortabel oder sportlich federn lassen. Nach einer kurzen Phase des Ausprobierens ignorierte ich das Ausstattungsmerkmal. Ständig wechseln wird wohl niemand. Nützlich finde ich aber die Möglichkeit, ein individuelles Fahrprofil zu erstellen.

Die serienmäßigen 19-Zoll-Felgen mit 235er Reifen fielen nicht unangenehm auf. Obwohl vom Querschnitt recht flach, drangen Unebenheiten und Querrillen nur gut gedämpft in den Innenraum. Insgesamt machen sich die Räder gut am Superb. Nicht nur optisch, sondern auch fahrdynamisch.

Licht: Xenon gegen Halogen

Bei mir Halogen, im Sportline Bi-Xenon. Natürlich leuchten die Gasentladungslampen die Fahrbahn besser aus. Vor allem mit Fernlicht wird es vorm Auto viel heller. Der „Dyamische Lichtassistent“ lässt die volle Beleuchtung an und maskiert entgegenkommende Autos. Das lohnt sich, wenn man häufig nachts unterwegs ist.

Bin ich zwar nur selten. Trotzdem reizen mich die Lampen. Man sieht nicht nur besser damit, sie sehen auch besser aus. Am besten noch mit den beleuchteten Wimpern unten im Scheinwerfer. Brauchen (und bezahlen) würde ich sie bei meinem Fahrprofil allerdings nicht.

Interieur: Sportline gegen Ambition

Viel Platz vorn: Bei knapp zwei Metern Körpergröße das wichtigste Argument für den Superb
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Durch den dunkeln Dachhimmel der Sportline-Ausstattung wirkt der Innenraum kleiner als die anderen Ausführungen. Ich fühle mich damit fast wie in einer Höhle. Die Sportsitze sind schick, durch die nicht verstellbaren Kopfstützen aber bei längeren Menschen nicht ideal. Die farblich einstellbare Ambientebeleuchtung fällt ganz klar in die Kategorie Spielerei.

Kofferraum: Limousine oder Combi

Dem Kofferraum der Limousine fehlen im Vergleich einige Zentimeter in der Höhe. Trotzdem ist er gefühlt nahezu unendlich groß. Ich bin immer wieder beeindruckt, was alles in das Ladeabteil hineinpasst. Da ich im Rahmen meiner Tätigkeit immer wieder große Gepäckstücke befördern muss, wäre die Limousine leider nicht für mich geeignet. Besonders die hohe Ladekante stört.

Im Sportline öffnet und schließt die Heckklappe elektrisch. Bei mir baumelt nur eine Zuziehhilfe von der offenen Klappe. Die automatische Version ist eleganter, für mich aber überflüssig. Prinzipiell bin ich eher Freund mechanischer Lösungen, sie sind schlichtweg seltener defekt.

Ausstattung: Kessy und adaptiver Tempomat

Das Keyless Access System („Kessy“) funktionierte ebenfalls problemlos und ist zweifelsohne praktisch. Aber das System hat nach wie vor (bei jedem Hersteller) Sicherheitslücken. Zum anderen nutze ich im Sommer sehr regelmäßig die Komfortöffnung der Fenster über den Schlüssel, habe die Fernbedienung also schon in der Hand. Bei meinem nächsten Firmenwagen würde ich daher wieder die mechanische Version vorziehen.

Gutes Licht: Bi-Xenon mit maskiertem Fernlicht. Viel heller als Halogen, aber für Moritz nicht nötig
Quelle: mobile.de
Die adaptive Geschwindigkeitskontrolle war das Highlight im Sportsline. Vor allem im Stau nimmt sie viel Stress aus dem Alltag, auch wenn die Reaktionen auf den Vordermann teils recht heftig ausfallen. Der Superb könnte gelegentlich gerne früher bremsen, dafür aber sanfter. Trotzdem ist der Abstandstempomat eine Empfehlung wert. Bei der Bestellung meines nächsten Autos wird er auf jeden Fall berücksichtigt.

Fazit

Der Superb gefällt, mit Basisausstattung genau wie mit sämtlichen Kreuzchen. Natürlich hat er Schwächen. Zum Beispiel die teils miserablen Spritzdüsen der Scheinwerferreinigung oder vereinzelt laute Windgeräusche. Bei Materialien und Verarbeitungen bleibt noch Abstand zu den Premium-Herstellern. BMW 5er, Audi A6 und Mercedes E-Klasse können manches eine ganze Ecke besser.

Sie kosten allerdings viel mehr Geld. Und mehr Platz als der Superb bietet keiner. Die Funktionalität ist extrem hoch und das Design sticht nach wie vor aus der Masse hervor. Obwohl der Superb mittlerweile im Alltag auf deutschen Straßen omnipräsent ist.

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Skoda Superb Sportline 2.0 TDI: Technische Daten

  • Modell: Skoda Superb 2.0 TDI DSG Sportline
  • Motor: 2.0 TDI mit SCR-Kat
  • Getriebe: Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe, Frontantrieb
  • Leistung: 190 PS (140 kW) bei 3.500–4.000 U/min
  • Drehmoment: 400 Nm bei 1.750–3.250 U/min
  • Höchstgeschwindigkeit: 235 km/h
  • Beschleunigung 0–100 km/h: 7,7 s
  • Verbrauch laut NEFZ: 4,5 l/100 km
  • Erstzulassung: Dezember 2016
  • Laufleistung bei Testbeginn: 2.304 km
  • Testwagenpreis (Liste): 48.948,98 Euro
Unser Dauertester, ein Skoda Superb Sportline: Limousine mit 190 Diesel-PS und viel Ausstattung
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Viel Platz bieten beide Karosserievarianten des Superb. Die Limo scheitert erst bei wirklich großem Gepäck
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Gutes Licht: Bi-Xenon mit maskiertem Fernlicht. Viel heller als Halogen, aber für Moritz nicht nötig
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Viel Auto bedeutet viel Innenraum: Moritz mag es mit kanpp zwei Metern Körpergröße am liebsten groß
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Der kleine Spoiler gehört zur Sportline-Ausstattung
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Die 19-Zöller passen optisch und fahrerisch zum Superb, findet Moritz
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Der große Diesel verbrauchte bei Moritz etwas mehr als die Version mit 150 PS, fuhr aber auf größeren Felgen
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Nur blenden: Skoda versteckt die Abgasanlage des Superb hinter der Schürze
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Viel, viel Platz: Selbst die Superb Limo schluckt ordentlich Gepäck
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Hat der Kombi nicht: Die Ladekante nervt beim ausladen
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Packt er locker: Neben die 18-Zoll-Winterräder passen noch ein paar Getränkekisten
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Übersichtliches und gutes Cockpit im Skoda Superb Sportline
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Viel Platz hinten: Für Moritz ebenfalls wichtig
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Viel Platz vorn: Bei knapp zwei Metern Körpergröße das wichtigste Argument für den Superb
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Bequeme Sitze im Superb Sportline, leider mit integrierter Kopfstützte
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Unser Dauertester fährt mit DSG und Frontantrieb
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Der 2,0-Liter-Diesel im Dauertester leistet 190 PS und 400 Nm Ddrehmoment
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