Caravan-Salon: Camper auf Kastenwagen-Basis beliebt
Die Show gehört den Kastenwagen
Er ist quasi die IAA für Freizeitmobile: Der Caravan-Salon in Düsseldorf. Die Show gehört 2017 vor allem den kompakten Reisemobilen und ausgebauten Kastenwagen.
Düsseldorf – Was die IAA in Frankfurt für den PKW-Bereich ist, das ist der Düsseldorfer Caravan-Salon für die Freizeitfahrzeuge: Eine der bedeutendsten Fach-Messen Europas. Zwischen 26. August und 3. September präsentieren 130 Marken 2.100 Reisemobile und Wohnwagen.
Aus der Aussteller- und Modell-Liste lässt sich ablesen, in welche Richtung die Trends gehen: Gewaltige Landyachten mitsamt eines Sportwagens in der Heck-Garage? Beeindruckend, garantiert ein Eye-Catcher in Düsseldorf - aber nicht massentauglich. Die Show gehört den kompakten Reisemobilen auf Kastenwagen-Basis. Viele der großen Player erweiterten ihr Angebot mit günstigen Tochtermarken.
Volkswagen Crafter als Reisemobil-Basis beliebt
Viele der neuen Camper basieren auf der Neuauflage des VW Crafter. Die Hersteller schätzen den Wolfsburger weil Cockpit und Fahreigenschaften recht nah am Pkw-Standard sind. Das breite Angebot an Assistenzsystemen spielt ebenfalls eine Rolle: Mitlenkender Spurhalter, Berganfahrhilfe, Seitenwind- und Stau-Assistent oder Rangierhilfe mit Anhänger sind möglich. Der mögliche WLAN-Hotspot findet sich ebenfalls nur in wenigen Konkurrenten.Bereits zu Beginn des Jahres präsentierte Schwabenmobil den Florida Multitalent. Auf dem Caravan-Salon debütieren gleich drei weitere Crafter-Reisemobile: Der Knaus BoxDrive, die Neuauflage des legendären Sven Hedin von Westfalia und Volkswagen selbst zeigt den California XXL, allerdings noch als Studie. Der Platz reicht hier für den Einbau eines Waschraums mitsamt Toilette.
Die günstigeren Ableger
Günstig sind die Crafter-Derivate nicht. Schwabenmobil ruft einen Startpreis von rund 60.000 Euro auf. Für besser ausstaffierte Modelle dürften Preise jenseits der 75.000 Euro ebenso wie bei der Konkurrenz die Normalität sein.
Kampfpreise finden sich bei den Einsteigermarken – viele sind Ableger der etablierten Hersteller. Knaus schickt Weinsberg in die Preisschlacht, für Adria übernimmt das Sun Living, Eura-Mobil hat Foster als günstigere Alternative. Sie alle bieten ein hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis. Die Hymer-Gruppe ist mit der Tochtermarke Carado und dem Dethleffs-Pendant Sunlight längst mit Erfolg in diesem Segment unterwegs. In Düsseldorf erfolgen die Premieren der Camper-Vans Carado Vlow und Sunlight Cliff.Außerdem stellt der Konzern aus Bad Waldsee die dritte Einsteiger-Marke Etrusco dem deutschen Markt vor. In Frankreich, Spanien und Italien verkaufen sich die Neulinge bereits recht gut. Zur jetzigen Einführung in Deutschland steht eine Modellpalette von sieben Teilintegrierten und zwei erstmals präsentierten integrierten Mobilen bereit.
Die Bandbreite bei den teilintegrierten Wohnmobilen reicht vom sechs Meter langen T5900 DB ab 40.799 Euro mit Doppelquerbett im Heck bis zum 7,43 Meter langen T7400 QB mit Queensbett. Der ist ab 46.400 Euro erhältlich. Im Portfolio finden sich auch Grundrisse mit Einzelbetten im hinteren Abteil. Die beiden ebenfalls 7,43 Meter langen integrierten Modelle stehen ab 56.000 Euro in der Preisliste. Als Basis dient bei Etrusco stets der Fiat Ducato.
Integrierte weiter stark, Alkoven wieder im Kommen
Nicht nur Etrusco bringt neue, integrierte Fahrzeuge. Die aerodynamisch vorteilhafteren Reisemobile sind in der Neuheitenliste generell stark vertreten. Bürstner bringt mit dem Lyseo Time und Ixeo gleich zwei neue Modelle. Eura ergänzt die neue Integra-Generation um die Sieben-Meter-Ausgabe 700 EB, die ebenfalls zum französischen Trigano-Konzern gehörenden Marken Mobilvetta und Roller-Team stellen die K-Yacht Tekno und die erweiterte Zefiro-Baureihe vor. Hymer bringt mit intensiven Leichtbau-Maßnahmen das Kunststück fertig, einen Exsis-I im 7,5-Meter-Gardemaß unter drei Tonnen Leergewicht auf die Räder zu stellen. Damit lässt sich dieser Integrierte noch mit dem B-Führerschein steuern.Die Alkoven-Szene erwacht langsam wieder zum Leben. Viele schätzen das über die Windschutzscheibe hinausragende Schlafzimmer. Dethleffs hat die „Nasenbären“ Trend, Globetrotter XXL und Grand Alpa Akzente, mit dabei. Die beiden Letzteren sind eher im hochpreisigen Segment angesiedelt. Als preiswerter Familien-Alkoven empfiehlt sich dagegen der Forster A734 VB.
LED und Connectivity gewinnen an Bedeutung
Generell fällt bei vielen Neuheiten der großzügige Einsatz von LED-Lampen und Ambiente-Beleuchtung auf. Auch in puncto Konnektivität schreitet die Entwicklung voran. Das Smartphone wird per App zum Kontrollpaneel, über das sich die Füllung des Tanks ablesen oder diverse andere Funktionen regeln lassen. Geht es um die Smartphone-Anbindung ans Infotainment-System, sind die Reisemobil-Hersteller allerdings noch längst nicht so weit wie die automobile Konkurrenz.
Das Ding heißt Forster. Steht ja auch drauf.
Ich habe auch eines mit Alkoven, aber richtig vorteilhaft ist das nicht, mit Ausnahme der illegalen Schlafmöglichkeit während der Fahrt.
Ich finde, man sollte den Markt der simplen, kleinen Mobile weiter Fokussieren. Ohne viel Schnickschnack wie Warmwasserbereitung und Isolierung. Schrank-, Küchen und Schlafmodule, die individuell entnehmbar sind, damit das Auto bei Bedarf auch als Mehrsitzer taugt, wie beim Spacecamper. California und Marco Polo sind leider sehr teuer.
Der serienmäßige SL, wo hinten SLC draufpappt ...
Die Überschrift heisst "Die Show gehört den Kastenwagen", im Text geht es allerdings überwiegend um Teilintegrierte, als Kastenwagen kommen nur der BoxDrive und der neue Sven Hedin vor - der California XXL ist ja eh nicht käuflich und der VanCliff wird nur in den Bildern genannt. Das verstehe ich nicht! Wo bleiben z.B. Pössl und Clever-Mobil (beide haben "Dethleffs" im Typenschild und gehören damit zu Hymer), CaraBus (Knaus), LaStrada oder Malibu?
... und hat auch ganz sicher nichts mit Dethleffs zu tun!
Richtig: Forster ist ein Marke von EuraMobil, die zu Trigano gehören.
Bildunterschrift und Quellenangabe jeweils mit Dethleffs sind also falsch.
Wuste gar nicht das der Crafter so beliebt ist......
Da gibt es auf Basis des Nissan Evalia einen Ausbau der Firma "Zooom" - den finde ich mal pfiffig gelöst.
Sind sie ja auch in der Praxis nicht. Crafter und Sprinter laufen stückzahltechnisch im unteren einstelligen Prozentbereich bei den Zulassungen. Das Gros stellen die Ducato-Derivate - nur sind die hier im Bericht leider unterrepräsentiert.
Wie jetzt? Aber da oben steht doch riesengroß:
"Volkswagen Crafter als Reisemobil-Basis beliebt"
Vielleicht will der Artikel nur dazu betragen, dass sich das ändert?
Wunschdenken
Verstehe ich. Danke!
VW braucht mal wieder ein wenig Werbung.
Ungeschickt verpackt in einem Artikel über Wohnmobile.
Süß, ihr Motor-Talk-Redakteure. 😆
Hallo Motor-Talk, ich habe eine Frage hierzu:
Wollt ihr Werbung, oder soetwas wie Journalismus betreiben?
Der oben zitierte Satz ist inhaltlich wirklich sehr falsch - vermutlich wisst ihr das aber auch selbst. 🙄
Kaum ein Hersteller nutzt den Crafter als Basis. Ein paar Individualausbauer, ja, und den Sven Hedin gibt es auch.
Ansonsten setzt die deutlich große Mehrheit doch auf Fiat / Citroen / Peugeot und ein paar vereinzelte auf Renault und Ford.