VW einigt sich auf weiteren "Dieselgate"-Vergleich in Kanada

Diesel-Skandal: Weiterer Vergleich für VW in Kanada

MOTOR-TALK

verfasst am Fri Dec 22 11:01:06 CET 2017

Volkswagen hat sich in Kanada auf einen weiteren Vergleich mit Sammelklägern geeinigt. Er betrifft Fahrzeuge mit 3,0-Liter-Dieseln von Audi, Porsche und VW.

Der jüngste Vergleich zwischen VW und Sammelklägern in Kanada muss noch von einem Gericht abgesegnet werden
Quelle: dpa/picture-alliance

Toronto/Montreal - Volkswagen hat sich im Abgas-Skandal auf einen weiteren Vergleich mit Sammelklägern in Kanada verständigt. Das teilten der Autokonzern und die Klägeranwälte in der Nacht zum Freitag mit. Es handelt sich bislang allerdings nur um eine vorläufige Grundsatzeinigung, die nach Ausarbeitung der Details noch den zuständigen Gerichten vorgelegt und dort genehmigt werden muss.

Der Vergleich sieht Entschädigungszahlungen, Reparaturen sowie teilweise auch Rückkauf- und Rücknahmeangebote für Besitzer und Leasing-Nehmer größerer Dieselwagen mit 3,0-Liter-Motoren aus dem VW-Konzern vor. Die Fahrzeuge waren mit einem "Defeat Device" zur Abgasmanipulation ausgerüstet worden.

Der Vergleich in Kanada betrifft unter anderem VW Touareg mit 3,0-Liter-Diesel-Motor
Quelle: Volkswagen
Konkret geht es um VW Touareg, Porsche Cayenne und Audi Q7 der Modelljahrgänge 2013 bis 2016. Bei einer ganzen Reihe neuerer Oberklasse-Fahrzeuge von Audi soll lediglich ein Rückruf zur Umrüstung in einen legalen Zustand stattfinden.

Wie teuer der Kompromiss für VW wird, ist noch nicht abzuschätzen, weil die Höhe der Entschädigungen noch nicht bekannt ist. Bei rund 105.000 kleineren Autos mit 2,0-Liter-Dieselmotoren hatte der Konzern in Kanada bereits vor etwa einem Jahr einen ähnlichen Vergleich über 2,1 Milliarden kanadische Dollar (1,4 Mrd Euro) erzielt.

Volkswagen hatte im September 2015 eingeräumt, durch manipulierte Messwerte zum Ausstoß des Schadstoffs Stickoxid in großem Stil bei Abgastests betrogen zu haben. Weltweit betrifft die Affäre rund elf Millionen Dieselautos. Der Konzern hat bereits mehr als 25 Milliarden Euro an Kosten für Vergleiche in Nordamerika verbucht.

 

Quelle: dpa