Kaufberatung Gebrauchtwagen: Mazda CX-5 (2011-2016)
Ein SUV für Benzin-Freunde
Groß, solide und praktisch: Mit einem gebrauchten Mazda CX-5 können Käufer nicht viel falsch machen. Bis auf eines. Das kann dann allerdings teuer werden.
- Solide und zuverlässig
- Wenig Auswahl an Motoren und Ausstattungen
- Sparsame Benziner, anfällige Diesel
Berlin – Beim CX-5 hatte Mazda ein glückliches Händchen. 2011 zeigten die Japaner das SUV erstmals auf der IAA in Frankfurt, ein halbes Jahr später trafen die ersten Autos bei den deutschen Händlern ein. Seitdem verkauft sich der CX-5 blendend. Intern führt er mit 25 Prozent Anteil die Verkaufscharts an. Weltweit lieferten die Japaner mehr als 1,5 Millionen Exemplare aus. Das ist wenig überraschend, denn das SUV kann viel und leistet sich wenige Ausreißer.
Dass das SUV in Europa gut ankommt, könnte damit zusammenhängen, dass es im hessischen Oberursel, in Mazdas europäischem Entwicklungs- und Designzentrum, entwickelt wurde. Es ist das erste Auto in der damals neuen Designsprache Kodo, die bis heute gültig ist.Nach einigen Jahren im Markt zeigt sich die Basis solide, die Benziner haltbar und die Karosserie unempfindlich. Bei maximal fünf Jahre alten Autos darf man das erwarten. Auf mobile.de werden derzeit rund 1.700 Fahrzeuge angeboten, darunter auch ein paar Autobahnschrubber mit deutlich mehr als 200.000 Kilometern. Die Gebrauchtwagenbörse wirft zwischen 700 und 800 scheckheftgepflegte Autos mit einem Jahr HU und weniger als 125.000 Kilometer Laufleistung aus. Die besten davon gilt es herauszupicken.
Der CX-5 fällt nur durch zwei typische Macken auf, die im CX-Forum ausgiebig besprochen werden. Wir gehen auf die wichtigsten Besonderheiten ein.
Historie/Modellwechsel
Japanern sagt man nach, dass sie zuverlässig und genau arbeiten. Der CX-5 wurde sorgfältig geplant und produziert. Eine gravierende Rückrufaktion musste sich der CX-5 trotzdem gefallen lassen: Bei Autos, die zwischen April 2012 und Februar 2015 von den Bändern liefen, können die Injektorbefestigungen undicht sein und das Motorsteuergerät ausfallen. Ursache dafür war ein zu geringes Anzugsdrehmoment der Injektorbefestigung. Dadurch können Ablagerungen im Öl entstehen und das Öl kann sich verdünnen, was zu starkem Verschleiß und Motorschäden führen kann. Außerdem können Spannungsspitzen oder Kurzschlüsse im Injektor-Regelkreis den Ausfall einer Sicherung und des Motorsteuergeräts verursachen.
Die Folge: Einzelne Zylinder fallen aus. Abhilfe soll ein Softwareupdate schaffen. Mazda rief die Autos im Februar 2017 in die Werkstätten. Es ist sehr wichtig, dass die Rückrufaktion durchgeführt wurde und der Verkäufer das belegen kann. Andernfalls: weitersuchen.Übersichtlich war die Modellpflege im Januar 2014. Optisch blieb der CX-5 identisch, lediglich die Serienausstattung änderte sich. Von den drei Ausstattungsvarianten Prime-Line, Center-Line und Sports-Line bekam Letztere nun ein SD-Navi, Memory-Funktion für den Fahrersitz und ein besseres Lederlenkrad.
Ein Jahr später änderte Mazda beim Facelift die Front und den Innenraum. Seitdem gibt es den CX-5 mit LED-Scheinwerfern, elektrischer Parkbremse, dem neuen Infotainmentsystem MZD-Connect sowie weiteren Fahrassistenten. Die neue Topversion heißt seitdem Exclusive-Line. Größte technische Änderung: Unter der Haube zog der 2,5-Liter-Vierzylinder mit 192 PS ein. Die vier anderen Motorvarianten blieben unverändert.
Karosserie
Für ein Kompakt-SUV tritt der CX-5 imposant auf: 4,56 Meter lang, 1,71 Meter hoch und 1,84 Meter breit ist der Fünftürer. Vorn und hinten haben selbst großgewachsene Passagiere ausreichend Kopf- und Beinfreiheit. Dazu kommt ein Kofferraumvolumen von 500 und 1.620 Litern. Praktisch: viele Ablagen für Kleinkram und eine ebene Ladefläche.
Mit Rost hat der Mazda nach maximal fünf Jahren kein Problem, weder an der Karosserie noch am Fahrwerk. Dafür nerven bei frühen Autos vibrierende Außenspiegel und im Wind flatternde Motorhauben. Mit dem Facelift sollte das Problem nicht mehr auftauchen. Das hell und hohl klingende Geräusch der Tür beim Zuschlagen passt weder zur Optik noch zum Gesamteindruck, wie wir vor ein paar Monaten bei einem Test bemängelten.
Motor/Getriebe
Die Auswahl an Motoren- und Getriebevarianten ist klein. Lediglich ein Diesel und zwei Benziner gibt es, in insgesamt fünf Leistungsstufen. Zwei Versionen werden über alle vier Räder angetrieben. Optional war ein Automatikgetriebe verfügbar. Das manuelle Schaltgetriebe lässt sich präzise und schnell schalten und passt gut zu den Motoren.
Mazda stufte den CX-5 sportlich ab und baute nur kräftige Motoren ein. Schon der kleine 2,2-Liter-Diesel leistet 150 PS, die Allradversion 175 PS. Der Basisbenziner mit 2,0 Liter Hubraum kommt auf 165 PS, die Allradversion auf 160 PS. Die hochverdichteten 2,0-Liter-Benziner verbrennen vergleichsweise wenig Kraftstoff und sind damit eine gute Alternative zu den Selbstzündern.
Der nach dem Facelift 2015 verkaufte 2,5-Liter-Benziner mit 192 PS in Kombination mit Automatikgetriebe und Allradantrieb ist auf dem Gebrauchtwagenmarkt eher selten zu finden – bei mobile.de gibt es derzeit nur rund 25 Fahrzeuge.
Vom Diesel raten viele CX-5-Kenner ab. Sie berichten von häufigen Nockenwellen- und daraus folgenden Turboladerschäden. Bei einer Reparatur müssen meist Turbolader, Unterdruckpumpe und Nockenwelle getauscht werden. Probleme bereitete Öl, das sich zu schnell verdünnt. Der Öldruck spielt dann verrückt, und die Warnlampe brennt. Die oben erwähnte Rückrufaktion soll dies beheben. MOTOR-TALKer Rainer Dre schreibt: „Der CX5 Diesel ist leider als Mängelriese bekannt. Unzählige Einträge im CX5-Forum sprechen eine deutliche Sprache. Ganz anders sieht es beim Benziner aus. Der läuft und läuft und läuft und das mit einem für die Größe des Autos sensationellen Benzinverbrauch.“
Fahrwerk
Zu den starken Motoren passt das Fahrwerk, das eher sportlich-straff abgestimmt ist. Als Komfortschaukel kann man den Mazda nicht bezeichnen, vor allem nicht, wenn der Vorbesitzer aus optischen Gründen mindestens 17-Zoll-Räder montiert hat.
Bei den ersten zwei Hauptuntersuchungen hatte der TÜV wenig zu meckern. Der CX-5 schlägt sich als Gebrauchter wacker, der Anteil an Autos ohne Mängel liegt höher als bei vergleichbaren Fahrzeugtypen. Interessant: Der Anteil an Allradantrieben liegt beim CX-5 im Vergleich zu anderen Kompakt-SUVs recht hoch. Für die meisten Autofahrer müsste ein Fronttriebler jedoch reichen.
Ausstattung/Sicherheit
Der CX-5 sieht zwar in der Basisausstattung nüchtern aus, doch die Verarbeitungsqualität stimmt auch noch nach Jahren. Mit den höherwertigeren Varianten Center-Line, Sports-Line oder ab 2015 Exclusive-Line ziehen Klimaautomatik, Navigationssystem und Ledersitze ins Auto ein.
Zur Basis zählen unter anderem sechs Airbags, ESP, manuelle Klimaanlage und elektrische Fensterheber. Spurhalteassistent, Müdigkeitserkennung (DAA), City-Notbremsassistent (SCBS) oder LED-Scheinwerfer mit Kurvenlicht gibt es seit dem Facelift 2015 in der Sports-Line-Ausstattung. Der mitlenkende Spurhalteassistent arbeitet träge und zaghaft, der Totwinkel-Warner zuckt nervös, warnt beim Auffahren auf die Autobahn auch vor Verkehr auf der Mittelspur.
Nervig: Ab Mitte 2013 kamen Navigationssysteme zum Einsatz, bei denen die Benutzung von Speichersticks und Mediaplayern über die USB-Schnittstelle nur noch eingeschränkt möglich ist. Für MOTOR-TALKer KaeCab ist der CX-5 „gut verarbeitet und auch Fahrwerk und Ausstattung passen beim CX-5“.
Marktsituation/Preise
Der Mazda CX-5 ist ein solides Auto mit wenigen Krankheiten. Gepflegte Modelle unter 100.000 Kilometern und mit ausgefülltem Scheckheft gibt es ab rund 15.000 Euro, Fahrzeuge nach dem Facelift mit neueren Motoren kosten mindestens 18.000 Euro.
Wer viele Assistenzsysteme, einen kräftigeren Motor oder Allrad wünscht, landet in höheren Ausstattungen wie Sports-Line und muss mindestens 21.000 Euro anlegen.
Fazit/Empfehlung
Den Mazda CX-5 kann man getrost seinem besten Freund empfehlen. Mit dem Basisbenziner und Frontantrieb fährt sich das SUV sparsam und spritzig. Schaut man sich die Erfahrung der MOTOR-TALK-Community an, ist das ein guter Tipp. Fahrzeuge der ersten Jahre kosten allerdings immer noch mindestens rund 17.000 Euro.
Der Jahrgang spielt nur eine Rolle, wenn man viel Wert auf aktuelle Assistenzsysteme und etwas frischere Optik legt. Dann sollte es eine höherwertigere Ausstattung wie Center- oder Sports-Line mit mehr Komfort und Assistenzsystemen ab Baujahr 2015 sein. Allerdings kosten diese Fahrzeuge mindestens 22.000 Euro.
Komisch gar keine Kommentare. Warum????
Na gut fange ich mal an und Heize den Kessel ein.
Es ist der bessere VW Tiguan................
Und der schönere.
Wie hoch ist den der sensationelle Verbrauch beim Benziner?
Wenn man 90 ziger Jahre Design liebt.
... dann kauft man besser einen VW.
Habe mich auch schon gewundert. Dabei ist der CX5 ein tolles Auto. Nicht zu teuer, trotzdem sehr funktionell und bietet alles was man braucht + gut motorisiert. Mazda hat sich immens gesteigert. Bei mir ist der CX5 ein heisser Kandidat für meinen nächsten Wagen.
Der alte CX5 sieht moderner und frischer aus als der neue Tiguan.
Welcher?
Sensationell gering, glaub man einigen Usern.
Wer diese Fahrzeuggattung mag, wird kaum an jenem hier vorbeikommen. Wenn ich sowas mögen würde, stünde er wahrscheinlich zumindestens bei den Kompakten recht weit oben auf der Liste.
G
simmu
" Die neue Topversion heißt seitdem Exclusive-Line"........ahjaaa. Top recherchiert!
Wir bewegen den G165 im Kurzstreckenbereich mit 7,5 Litern, das sind fast 2,5 Liter weniger als der Vectra Caravan mit 10 PS weniger bei gleichen Fahrprofil!
Passt ja - hat ja keiner in Abrede gestellt.
Was Mazda wirklich kann sind großvolumige, sparsame Benzin-Motoren zu bauen. Diesem Downsizing-Quatsch halten sie seit Jahren erfolgreich Stand und sie werden mit dieser Strategie auch recht behalten.
Ich fahre den 2.5er Benziner seit 7 Monaten und jetzt 17000 km. Und immer noch kommt ein Lächeln ins Gesicht, wenn man mit dem Dicken losfährt. Das Auto hat etwas unheimlich Entschleunigendes. Kann aber bei Bedarf auch richtig die Sau rauslassen😊. Der Motor und die Automatik harmonieren bestens. Es ist ruhig im Karton, man sitzt sehr gut, und die Ergonomie ist für meine Ausmaße nahezu perfekt. Man "verwächst" regelrecht mit dem Auto. Das Fahrverhalten ist einwandfrei. Gefühlt fährt man einen Kleinwagen. Der Allradantrieb war im letzten Winter perfekt, kein Durchdrehen oder Steckenbleiben (Pirelli EcoImpact Winterreifen).
Da auch nach dem Verbrauch gefragt wurde, habe ich mal ein Foto vom aktuellen Verbrauch gemacht. Der BC zeigt absolut exakt an, der Verbrauch ist seit der gesamten Laufzeit konstant. Und ich denke, daß 7,8 Liter Verbrauch (Benzin!) bei einem SUV mit 2,5 l Hubraum, 192 PS, Allrad und Automatik schon eine Ansage sind. Nimmt den SUV-Nörglern den Wind aus den Segeln.😉
Abstriche muss man hinsichtlich der Ausstattungsmöglichkeiten machen. Es gibt z. B. keine el. Heckklappe oder digitale Armaturen (wer es denn mag), die Fenster / das Schiebedach lassen sich nicht mit der Fernbedienung öffnen. Ein umklappbarer Beifahrersitz fehlt. Es gibt kein Panoramadach und keine Dachreling (dafür gibt es Querstreben zum Anschrauben). Auch die Rückbank lässt sich nicht verschieben.
Aber dafür gibt es ein gutes Bose-Soundsystem, viel Platz, einen gut nutzbaren Kofferraum mit einem Rollo, das automatisch beim Öffnen der Klappe mit nach oben geht und bei Bedarf unter der Ladefläche verstaut werden kann. Die Rücksitzlehne lässt sich 3-teilig mittels kleinen Griffen vom Laderaum aus umlegen. Wenn man den Beifahrersitz vorrückt, bringe ich noch eine 2 m lange Leiter hinten rein. In der Nacht ist das automatisch abblendende und segmentweise leuchtende LED-Licht im wahrsten Sinn des Wortes die helle Freude. Einfach auf Automatik stellen und vergessen. Bisher noch nicht eine einzige Fehlfunktion.
Und dann eben das Design. Klar, ist Geschmackssache, aber mich hat es voll getroffen. Im Vergleich zu vielen Mitbewerbern im Segment ist er da immer noch ganz vorn. Er wirkt gestreckter, athletischer und nicht so pummelig wie viele andere, er hat keine 120 Sicken und Kanten im Blech. Und auch die Räder wirken da mit. Mit 73 cm Durchmesser sind sie größer als bei ziemlich allen Konkurrenten im ähnlichen Preisumfeld.
Ich fühle mich einfach pudelwohl in dem Auto und habe es nicht bereut, nach mehr als 30 Jahren vom Diesel zum Benziner gewechselt zu haben.
Gruß
electroman
Einen Schluck geringer als jener der vergleichbaren, 1.4 bis 1.6 Liter kleinen Turbomotoren der Konkurrenten.