AMG-Chef schließt Mercedes X-Klasse von AMG aus

Eine AMG-X-Klasse? "Niemals".

Björn Tolksdorf

verfasst am Wed Sep 26 12:46:44 CEST 2018

Wer gern auffällt, macht mit einem Pick-up nichts falsch und gehört auch zur Zielgruppe von Mercedes-AMG. Trotzdem schließt AMG-Chef Tobias Moers eine AMG-X-Klasse aus.

Mercedes X-Klasse: Von dem Pick-up auf Nissan-Basis wird es keine AMG-Variante geben
Quelle: Daimler

Affalterbach – Mercedes‘ neuer Pick-up X-Klasse ist ein großer, starker Benz, und besonders starke Mercedes stammen üblicherweise beim Haustuner AMG. Ein Performance-Pick-up nach dem Vorbild des Ford Ranger Raptor wäre da doch eine gute Idee?

Schließlich werden Pick-ups nicht nur als Arbeitstiere gekauft. Die robusten Pritschen beeindrucken durch schiere Größe (in diesem Fall: 5,34 m Länge, 1,81 m Höhe) und bieten erhebliches Imponierpotenzial. Gerade die X-Klasse von Mercedes soll durchaus auch Lifestyle-Kunden ansprechen.

Obwohl gerade die Performance-Tochter gut von Autos mit Imponierpotenzial lebt: Bei AMG in Affalterbach sieht man für eine Mercedes X-Klasse mit Werkstuning offenbar keinen Bedarf. AMG-Chef Tobias Moers schließt eine Mercedes-AMG X-Klasse kategorisch aus. „Es wird keine X-Klasse von AMG geben, niemals“, sagte der Manager bei der Präsentation des AMG GT-Viertürers in Texas.

Dabei geht es Moers offenbar nicht um fehlende Entwicklungsressourcen im Verhältnis zu den erwartbar niedrigen Stückzahlen eines solchen Modells. Auch der wenig sportliche Aufbau der X-Klasse mit hoher Bodenfreiheit, hoher Nutzlast und Leiterrahmen wäre wohl kein unüberwindbares Hindernis. All das hält Mercedes-AMG schließlich nicht davon ab, seit 1999 eine eigene Version der Mercedes G-Klasse auf die Räder zu stellen.

Werkstuner: Kulturen passen nicht zusammen

Vielmehr sieht AMG-Chef Moers offenbar wenig Chancen auf eine erfolgreiche Kooperation mit dem Hersteller der X-Klasse. Das Modell basiert auf dem Nissan-Pick-up Navara und wird für Europa im Nissan-Werk Barcelona sowie für Lateinamerika im Renault-Werk Córdoba (Argentinien) produziert. „Die AMG-Kultur würde schwer mit den Unternehmenskulturen von Nissan und Renault zusammenpassen“, sagt Moers.

Auch ohne AMG-Behandlung ist die Mercedes X-Klasse bereits der teuerste Pick-up seiner Klasse. Die aktuell stärkste erhältliche Motorisierung ist ein 3,0-Liter-Sechszylinder-Diesel aus Daimler-Entwicklung mit 258 PS. Der Mercedes X 350 d 4Matic startet laut aktueller Preisliste mindestens 53.359,60 Euro.

 

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