Einigung im Opel-Streit: Investitionszusage und Kündigungsschutz
Einigung im Opel-Streit erzielt
Opel und die IG Metall haben sich geeinigt: Es gibt Kündigungsschutz bis 2023, und eine Investitionszusage für die deutschen Standorte. Die Tariferhöhung wird verschoben.
Rüsselsheim - Beim Autobauer Opel sind die meisten Jobs bis zum Sommer 2023 sicher. Das vom französischen PSA-Konzern vor zehn Monaten übernommene Unternehmen einigte sich am Dienstag mit dem von der IG Metall gestellten Betriebsrat auf ein Eckpunkte-Papier zur Zukunft der deutschen Opel-Standorte.
Danach sollen von den rund 19.000 Beschäftigten höchstens 3.700 auf freiwilliger Basis das Unternehmen verlassen. Laut Opel haben bereits 3.500 Mitarbeiter entsprechende Vereinbarungen getroffen. Die übrigen sind vor betriebsbedingten Kündigungen bis einschließlich Juli 2023 geschützt.
Nach intensiven Verhandlungen sicherte Opel wichtige Investitionen und Projekte für sämtliche Werke und Standorte zu. So soll in Eisenach künftig der Geländewagen Grandland inklusive einer Hybridversion gebaut werden. In dem Thüringer Werk werde der Personalabbau auf 450 Personen begrenzt, berichtete die IG Metall. Im Stammwerk Rüsselsheim soll laut Unternehmen zusätzlich zu den bisherigen Aufgaben eine ganze Benzin-Motorenfamilie für den PSA-Konzern entwickelt werden.
Tariferhöhungen werden verschoben
Im Gegenzug soll das im Metall-Flächentarif für das kommende Jahr ausgehandelte Tarifgeld bei Opel ausgesetzt werden. Die übrigen geplanten Tariferhöhungen würden für die Vertragsdauer verschoben, berichtete Opel in einer Mitteilung. Die Details müssen noch in zusätzlichen Tarifverträgen ausgehandelt werden, ergänzte die Gewerkschaft.
"Wir halten genau das, was wir versprochen haben. Die höhere Wettbewerbsfähigkeit erlaubt uns, zu investieren und ist die beste Zukunftssicherung - auch für unsere Mitarbeiter", erklärte Opel-Chef Michael Lohscheller. "Wir schauen nach vorne und wir haben es wie versprochen ohne Werksschließungen und ohne betriebsbedingte Kündigungen geschafft."
Die Gewerkschaft hatte für den Fall des Scheiterns der am Montag begonnenen Gespräche mit einer Eskalation des Konflikts gedroht. PSA und Opel haben Investitionen in die deutschen Standorte mit rund 19.000 Arbeitsplätzen von deren Wettbewerbsfähigkeit abhängig gemacht. An anderen Opel-Standorten außerhalb Deutschlands haben die örtlichen Belegschaften und Gewerkschaften bereits neuen Vereinbarungen zugestimmt, die ebenfalls Lohnzugeständnisse enthielten.Investitionszusage für alle deutschen Standorte
"Wir haben mit diesen Eckpunkten endlich das bekommen, was wir seit langem fordern: Eine Absicherung der Beschäftigten durch den Kündigungsschutz für die nächsten fünf Jahre und eine Investitionszusage für alle deutschen Standorte, um ihre Zukunftsfähigkeit zu sichern", erklärte Betriebsratschef Wolfgang Schäfer-Klug.
Der Chef des IG Metall-Bezirks Mitte, Jörg Köhlinger, sah erhebliche Hürden aus dem Weg geräumt. "Unsere Ziele waren immer die Sicherung der Opel-Standorte und der weitere Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen. Nun können wir das tun, was wir heute zugesagt haben: In Tarifverträgen die künftige Entwicklung der Opel Automobile GmbH flankieren."
Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) äußerte sich erleichtert. "Die Einigung zwischen der IG Metall und dem Opel-Management ist eine gute Nachricht. Endlich haben die Beschäftigten Gewissheit und eine Perspektive. Damit ist das Fundament gelegt, auf dem gemeinsam an der Zukunft von Opel gebaut werden kann", erklärte Dietmar Muscheid, Vorsitzender des DGB Rheinland-Pfalz / Saarland.
Quelle: dpa
Verkehrte Welt
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knallharte Verhandler, diese Arbeitnehmervertreter von der IG Metall
Na schau.....
Man muss nur ein bisschen Krach machen.... 😉
Also 5 Jahre keine Lohnerhöhungen oder wie?
Typisch, egal ob höhere Renditeerwartungen oder Managementfehler, am Ende zahlts immer der kleine Malocher.
Derselbe Malocher, der jetzt nach 20 Jahren Miese endlich mal 'nen Chef mit 'nem Plan und die Aussicht auf eine profitable Zukunft nach 2020 hat.....
Man kann es so oder so sehen. Ich glaube weiter an PSA und freue mich schon auf (m)einen GLX aus deutscher Produktion.
Es tut mir leid für die Opelaner, aber da wird ein Betrieb zu Tode gepflegt. Weniger als 300 Tsd. Einheiten pro Jahr in den am meisten belegten Segmenten sind nicht wirtschaftlich, so ein Wirtschaftsweiser. Opel soll in Zukunft, wie von PSA angekündigt, Entwicklungsstandort werden und E-Mobile produzieren. Wenn aber der Absatz von E-Mobilen aufgrund vielfach kritisierter fehlender Infrastruktur stagniert, gehen bei Opel noch weitere Lichter aus. Der, schon in der Vergangenheit lobenswerte Verzicht auf eigentlich zustehende Gelder in der Lohntüte, wird den Laden nicht retten. Ich wünschte eines Besseren belehrt zu werden.
Grüße
2012
wie war das von einigen Mimosen in den vorherigen Meldungen hier: Opel wird sterben, Opel wird untergehen bla bla bla 😆🙄
Klar, jetzt verzichten die erstmal auf Ihren Lohn, jedoch haben die weiterhin Ihre Arbeitsstelle und trotzdessen ausreichend Gehalt. Da sind sehr sehr viele Arbeitnehmer mit ähnlichem Arbeitsumfang usw. schlechter dran! Zumal es unter jedem anderen Chef eher schlechter lief (GM) oder Opel wirklich weg vom Fenster gewesen wäre (glaub Magma war das). Ich vertraue da Taveres, nicht umsonst steht PSA da wo Sie jetzt sind...
Und dann wundert man sich darüber das die Mitglieder weglaufen.
Der Herr Tavares hat schon viel tiefer im Sumpf steckende Gefährte wieder flott bekommen, trifft zukunftsorientierte, natürlich nicht jeden glücklich machende Entscheidungen. Die Motor- und Produktpalette von PSA war noch nie so gut und innovativ, die Zuwachsraten im Verkauf noch nie so gut. Intereuropäisch sind die PSA-Motoren bezüglich CO2-Grenzen und Schadstoffausstoß sehr konkurrenzfähig. Was will man mehr? Totgesagte leben länger, nach dem technischen und umweltrelevanten Fauxpas des VAG-Konzerns müsste es dem viel schlechter gehen.....
Gruß
Gravitar
Irgendwie könnte man da sagen: "Warum nicht gleich so?" Schön dass BR und IGM rechtzeitig begriffen haben, dass sie auf einem ganz falschen Trip waren. Die Opelaner haben noch einmal Glück gehabt, denn diese überflüssigen Machtspielchen von BR und IGM hätte böse daneben gehen können. Wie überflüssig der Konflikt war sieht man daran dass nun genau das beschlossen wurde, was von Anfang an vernünftig war, BR und IGM aber unzumutbar fanden.
Gruß Michael
@q3-2012
Wie kommst du auf 300 000 Einheiten im Jahr?
Opel produziert im Schnitt europaweit 1,1 bis 1,2 Millionen Fahrzeuge.
Es wurde ein vernünftiger Kompromiss der Forderungen beider Seiten gefunden. Hier dem BR der IGM den schwarzen Peter zuschieben zu wollen ist einfach Blödsinn.
Der lange und laute Applaus für Wolfgang Schäfer-Klug auf der heutigen Mitarbeiterveranstaltung zeigte sehr deutlich dass die Mitarbeiter sehr dankbar sind einen starken BR und die IGM zu haben und die geleistete Arbeit im Interesse aller Beschäftigten in Deutschland sehr wertschätzen.
Sehr gut. Hauptsache jetzt kehrt endlich mal Ruhe ein und Opel wird nicht weiter negativ in der Presse erwähnt. Freue mich auf die Zukunft!
Wäre wünschenswert.
Knebelt mal jemand den Dödelhuber? 😉
Das ist dann die Kehrseite der Medaille - dieses Risikos wird sich die Gewerkschaft wohl bewußt gewesen sein.