Musk tritt als Chef des Tesla-Verwaltungsrates zurück
Elon Musk verliert die volle Kontrolle über Tesla
Ein Tweet mit schweren Folgen: Elon Musk muss seinen Posten im Verwaltungsrat aufgeben und eine Millionenstrafe zahlen. Es hätte aber noch schlimmer kommen können.
New York - Tesla-Chef Elon Musk gibt den Vorsitz beim Verwaltungsrat des Elektroautoherstellers für mindestens drei Jahre auf. Nicht freiwillig, sondern unter Druck der mächtigen US-Börsenaufsicht SEC. Und er muss 20 Millionen Dollar zahlen, genauso wie das Unternehmen Tesla auch. Dafür darf der exzentrische Firmenchef nach einer Einigung mit der SEC Vorstandschef bleiben. Das geht aus einer SEC-Mitteilung vom Samstag hervor.
Für Musk stand viel auf dem Spiel: Die Behörde hatte ihm in einer Klage vorgeworfen, Anleger in die Irre geführt zu haben, und wollte erreichen, dass er auf Lebenszeit aus Chefetagen börsennotierter US-Unternehmen verbannt wird.
Bewusst oder durch Leichtsinn betrogen
Auslöser für die Klage war das von Musk ausgelöste Chaos um einen angedeuteten Börsenrückzug von Tesla im August. Der Tech-Milliardär hatte überraschend angekündigt, er erwäge, Tesla zu einem Preis von 420 Dollar je Aktie von der Börse zu nehmen. "Finanzierung gesichert", fügte er hinzu.
Die Aktie, die an dem Tag bereits nach einem Zeitungsbericht über frisches Geld für Tesla aus Saudi-Arabien am Steigen gewesen war, sprang erst um mehr als zehn Prozent auf über 379 Dollar hoch. Dann sackte der Kurs wieder ab, weil Zweifel an einem solchen Deal stärker wurden. Keine drei Wochen nach der Ankündigung ließ Musk den Plan wieder fallen. Jetzt steht der Kurs bei 265 Dollar.
Die SEC kam zu dem Schluss, dass Musk zwar mit potenziellen Geldgebern über einen Börsenrückzug von Tesla gesprochen habe - aber nur sehr vage. Es seien weder der Preis von 420 Dollar besprochen noch formelle Finanzierungsvereinbarungen abgeschlossen worden, hieß es in der Klage. Für Anleger habe es aber durch Musks Tweets nach einem praktisch beschlossenen Deal ausgesehen, so dass sie zu Aktienkäufen verleitet worden seien. Folglich habe Musk Investoren bewusst oder durch Leichtsinn betrogen, argumentierte die SEC. Die zusammengerechnet 40 Millionen Dollar von Tesla und Musk sollen deshalb ihnen zugute kommen.
Musk verliert die volle Kontrolle
Mit der nun verkündeten Einigung ist die Klage vom Tisch. Doch Musks Machtposition bei Tesla könnte dauerhaft geschwächt werden. Er wird durch einen unabhängigen Vorsitzenden ersetzt, in den Verwaltungsrat werden zudem zwei neue unabhängige - also nicht von Großaktionären gestellte - Mitglieder einziehen. Das Gremium werde auch die Kommunikation Musks mit Investoren stärker überwachen, betonte die SEC. Eine Wiederholung der Aktion von August, bei der Musk mit seinen Tweets auch die eigene Chefetage kalt erwischte, scheint damit kaum noch möglich.
Der Verwaltungsrat in US-Unternehmen hat nicht nur eine Kontrollfunktion wie die Aufsichtsräte in Deutschland. Seine Befugnisse reichen auch weiter, so bestimmt er unter anderem stärker die Firmenstrategie mit. Der Tesla-Verwaltungsrat stand bisher fest hinter Musk, und der für waghalsige Projekte bekannte Milliardär hatte praktisch die volle Kontrolle über das Unternehmen.
Drohen nun noch Strafermittlungen?
Die Einigung mit der SEC ist eine Kehrtwende für Musk - laut Medienberichten hatte er einen bereits weitgehend ausgehandelten Deal mit der Behörde am Donnerstag noch ausgeschlagen. Wenige Stunden danach reichte die Börsenaufsicht ihre Klage ein. Möglicherweise musste sich Musk jetzt mit schlechteren Konditionen zufriedengeben.
Ursprünglich hätte er den Vorsitz im Verwaltungsrat nur für zwei Jahre abgeben sollen, schrieb unter anderem die "New York Times". Noch am Samstag berichtete das "Wall Street Journal", Musk wolle sich weiter gegen die Vorwürfe wehren - mit dem Hinweis, dass er mündliche Absprachen mit dem staatlichen Investitionsfonds von Saudi-Arabien gehabt habe.
Für Musk sind die Folgen des unausgegorenen Plans zum Börsenrückzug aber noch nicht ausgestanden: Laut Medienberichten führt auch das US-Justizministerium eigene Untersuchungen durch, die in Strafermittlungen münden könnten.
Quelle: dpa
Es steht halt niemand über den Gesetzen, auch Herr Musk nicht.
...und wenn der Laden dann an die Wand fährt, hat Musk jetzt wenigstens einen oder mehrere Schuldige...😉
Korrekt.
Nur sind die Gesetze leider nicht gleich.
Musk wird bestraft, weil der den Kurs um 10% hoch getrieben hat.
Aber jeder andere darf den Kurs durch Falschmeldungen runter treiben, ohne Bestrafung.
Egal.
Die Q3 Zahlen scheinen klasse zu werden, endlich kann man sich darauf wieder konzentrieren.
Aber mit Zahlen ist Musk schon längere Zeit ruhiger geworden. Gut so. Nicht quatschen sondern liefern.
Und auch ohne Musk geht es weiter.
Gieriges Pack....
Da wird was gemacht,wenn es die Reichen kalt erwischt und sie von Musk so richtig verarscht wurden.😆
Der saß bestimmt in seinem Bürostuhl und dachte sich,brauch ich noch Kohle für meine neuen Vorhaben und da setze ich mal ein paar Nachrichten ins Netz und das dumme und gierige Pack läßt sich darauf ein.
Lustig wie Sie sich gegenseitig fertig machen.
Ich würde jetzt sagen, dass ist in Deutschland und den USA schon lange nicht mehr so. Siehe Beispiel Florian Homm. https://youtu.be/5HrkYu68IjQ
Oder auch andere Persönlichkeiten wie Bush etc. wurden nie angeklagt, obwohl wissentlich und nun auch in der breiten Öffentlichkeit bekannt, dass der Irakkrieg keine rechtliche Berechtigung hatte. Von der UNO Konvention ganz zu schweigen.
Hier geht es um mehr! Herr Musk hat einen Fehler gemacht. Er hat sich mit seinen grössten Aktionären angelegt. Das sind nun mal Banken und Grossinvestoren.
Studiert man den Annual Report von Tesla genauer, so sieht man schnell wo die Reise hingeht.
Egal welcher Grossinvestor an der Wall-Steet. Sie verzichten nicht freiwillig auf grosse Geldsummen. Siehe Beispiel Griechenland-Krise.
Sie haben ihm nun eine Lektion erteilt. Bis hierher und nicht weiter. Ich kann mir gut vorstellen, dass es hier noch weiter geht und wir noch nicht alles wissen.
Es geht um zuviel Geld. Schnelle Wachstumsstrategien sind halt immer mit grossen Kontrollverlustrisiken verbunden. Hätte Herr Musk auch wissen müssen.
Er gehört nicht zu den ganz Grossen mit seinen paar Milliärdchen. Da sagt ein Herr Koch als Beispiel nur: sweet.
https://youtu.be/ihteOCTByMo
Ich bin gespannt, wie es weitergeht und was die Strategie dahinter ist. Wir sehen nur die Spitze des Eisbergs.
Ich hoffe, Tesla bleibt so wie heute. Vermutlich wird dies aber eine Illusion bleiben. Die großen Autobauer wollen auch Elektroautos verkaufen und stehen in den Startlöchern. Das dann auch mit nicht sauberen Mitteln gearbeitet wird, um Konkurrenten loszuwerden, wissen wir mindestens seit dem Wirtschaftsgeschichteunterricht. Musk hat ein Fehler gemacht und nun geht die Hetzjagd los.
Dass stimmt, außer VW dann, die durch verschweigen bekannter Tatsachen Verluste bei Anderen verursacht habe. Anders ist das nicht.
Musk wurde bestraft, weil er als CEO von Tesla den Kurs hochgetrieben hat. Hätte er das über BMW geschrieben, hätte das keinen interessiert.
Aber das weißt du ja selbst, schreibst nur das Gegenteil.
Ein sehr guter Vergleich. Musk bleibt CEO und bekommt ein paar Aufpasser, die hoffentlich etwas Ruhe in den Laden bringen. Die Produktion des Model 3 läuft gut, die Ziele für das 3. Quartal werden erreicht.
Ich freue mich auf mein Model 3.
Unnötig darauf einzugehen egal wie rational man argumentiert. Manche Menschen haben da einfach ihre festgefahrene Meinung. Hier in diesem Fall ist für den User halt Tesla die heilige Kuh. Ähnliches verhalten legen ander bei, VW, Opel, Toyota, Benzin, Diesel,... an den Tag.
Interessant finde ich, dass die Aktien unserer "herkömmlichen" Hersteller momentan auf einem 5-Jahres-Tief (bzw. nah dran) dahindümpeln.
Hohe Gewinne und Dividenden scheinen einerseits erwartet, man kann also als "herkömmlicher" Hersteller nicht einfach mal schnell eine Akkufabrik hochziehen, aber gleichzeitig scheinen genau dieselben Aktionäre, die solche Investitionen verhindern, keine große Zukunft zu sehen.
Ich finde das schon leicht bedenklich. Ihr nicht?
Hoher Automatisierungsgrad, eigene Akkufertigung und wenig Ballast, ich glaube Tesla wird sehr rentabel werden.
Mal sehen wie´s mit den herkömmlichen Marken weitergeht. Ein fernöstlicher Investor ist kurzfristig sicherlich nicht verkehrt, aber mittelfristig war´s das dann eben auch mit unserem Wirtschaftsstandort.
Die Kanüle ist gesetzt, merkt eben nur keiner, dass unsere Wirtschaft langsam ausblutet. 😎
Ich kann mich auch irren und 20 Jahre geht das schon noch gut. Unsere jetzigen Entscheider haben ihre Schäfchen schon im trockenen. 😊
Geschieht ihm recht - und gut ist... War aber abzusehen, auch wenn einige Musk-Anhänger hier wehement dagegen diskutiert haben. Und schon war's das wieder mit der fetten Tesla-Aktie... 😜
Inzwischen bei Audi.....
https://ecomento.de/.../
Musk hat sich halt verzockt.
Wollte den Kurs hochtreiben, Geld generieren! Wurde dabei erwischt und zahlt dafür nun die Rechnung, die dann aber doch noch sehr kulant ausgefallen ist.
Hätte für ihn und Tesla wesentlich teurer werden können.
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