Streik in slowakischem VW-Werk nach sechs Tagen beendet
Ende des Streiks: 14,2 Prozent mehr Lohn
Sechs Tage standen die Maschinen im VW-Werk in Bratislava still. Die Arbeiter forderten mehr Lohn. Nun einigte man sich: 14,2 Prozent mehr Gehalt, die Arbeit geht weiter.
Bratislava - Im slowakischen Volkswagen-Werk wird wieder gearbeitet, der Streik ist beendet. Insgesamt sechs Tage hatten die Beschäftigen ihre Arbeit niedergelegt. Nun einigten sich Gewerkschafter und Firmenleitung auf höhere Löhne für die mehr als 12.000 Mitarbeiter. Demnach sollen die Löhne in mehreren Schritten bis August 2019 um insgesamt 14,2 Prozent steigen. Die Gewerkschaftsvertreter hatten ursprünglich eine Erhöhung von 16 Prozent gefordert, feierten aber auch den Kompromiss als großen Erfolg.
Ein Streik mit Signalwirkung
In der 25-jährigen Firmengeschichte von Volkswagen Slovakia war dies der erste Streik überhaupt. Auch in anderen Firmen wird in der Slowakei kaum gestreikt. Neu am Arbeitskampf bei Volkswagen war zudem, dass erstmals die slowakischen Mitarbeiter eines großen westlichen Konzerns gegen den Status der Slowakei als Billiglohnland rebellierten. Die Medien erwarten sich davon eine Signalwirkung auch für andere Firmen.
1.800 Euro brutto seien ein gerechter Lohn
Die VW-Gewerkschafter hatten immer wieder die Lohnunterschiede innerhalb des VW-Konzerns kritisiert: Das Automobilwerk am Stadtrand von Bratislava sei eines der weltweit produktivsten, dennoch bekämen die Mitarbeiter nur einen Bruchteil des Geldes ihrer deutschen Kollegen. Diese Kritik verdeutlichten auch Transparente der demonstrierenden Arbeiter mit dem Vorwurf an die Konzernführung in Wolfsburg: "Für uns das Minimum, für euch das Maximum."
Die Firmenleitung betonte hingegen, mit einem durchschnittlichen Bruttolohn von 1.800 Euro pro Monat sei die Bezahlung bei VW schon bisher doppelt so hoch wie das landesweite Durchschnittseinkommen in der Slowakei.
Quelle: dpa
Servus,
na da bin ich doch mal gespannt, ob die Fordernden denn auch zu Hause bereit sind, dt. Preise für Wohnen, Dienstleistungen und Lebensmittel zu zahlen.
1.800 € durchschnittlich Brutto, ggf. mit Prämien und Zusatzgehältern nähert sich doch stark dem allgemeinen dt. Durchschnittsgehalt. Zu bedenken ist, dass die allgemeinen Lebenshaltungskosten in der Slowakai nur ca. 50 % unserer hiesigen betragen.
Mal schauen, wann die Meldungen kommen wie "...VW erweitert die Kapaizät in Rumänien, Georgien etc.".
G
simmu
Niedrigste Produktionskosten sind mit ein Grund für die Absatzerfolge von Skoda. Höhere Kosten=höhere Preise=weniger Absatz=Kostensenkung durch Entlassungen?
Das sehe ich genau so und halte das für eine bedenkliche Entwicklung für künftige Investitionen.
Denn immerhin gibt es dort auch KIA. Und gebaut wird zur Zeit ein Werk für Jaguar.
Allerdings: Lebensmittel sind dort sogar durchschnittlich teurer, als bei uns.
Das durchschnittliche Brutto eines deutschen VW-Mitarbeiters liegt sicherlich deutlich über 3600, insofern scheint mir die Erhöhung vollkommen gerechtfertigt.
Ging mir nicht um die Erhöhung, nur um Das Lohnniveau.
Ich kenne die Gehaltsstruktur in WOB nicht, aber wirklich über alle hinweg mtl. 5.000 € brutto erreicht?
G
simmu
Ironie an
Finde ich auch: Generell sollten alle deutschen Arbeitnehmer nur soviel verdienen wie ihre Ausländischen Konzernkollegen unabhängig vom Durchschnittsverdienst, Lebenshaltungskosten, Steuern, Sozialversicherungen in Deutschland.
Betrifft dann auch
Audi
Daimler
BMW
Ford
OPEL (wird lustig für die Kollegen da sie ja jetzt zu PSA gehören)
und die vielen anderen Internationalen Konzerne aus Deutschland
Ironie aus
Auch ich verstehe den Vergleich zu den deutschen Kollegen nicht. Schließlich sind die Lebenshaltungskosten dort viel niedriger. Nicht, daß später wieder geweint wird, wenn VW verstärkt eine, zwei Grenzen weiter zieht, weil es sich nicht mehr lohnt. Oder die Arbeit gleich wieder zurück nach Deutschland bringt... Weil der Vorteil von niedrigen Löhnen nicht mehr da ist. Das wäre ja wieder gut.
Schwachfug! Skodas werden vor allem mit weniger überflüssigem Bling-Bling ausgeliefert. Die niedrigeren Arbeitskosten führen zu höheren Margen und stopfen die Löcher, die von VW gerissen werden.
Darum sage ich ja auch, mit 1800 Euro haben sie dort maximal das Lohnniveau erreicht wie hier mit 3600 Euro, wenn man 50% niedrigere Lebenshaltungskosten annimmt (müssten eigentlich rund 2050 vs. 4100 sein nach der Erhöhung). Wobei ich nicht weiß, ob die passen. In der Tschechien fand ich die Preise jedenfalls recht hoch, da viele Produkte aus den westlichen Staaten kommen und dann mindestens die Preise wie hier aufgerufen werden.
Tariflöhne sind z.B. unter http://...l-nieder-sachsen-anhalt.de/.../...W_Tarif_Nr.6_Abschluss.pdf zu finden. Im Durchschnitt dürften da sogar 5000 erreicht sein, wobei ich nur von 3600 bzw. 4100 ausging für meine Rechnung. Neben dem Lohn kamen in den letzten Jahren auch immer noch hohe Bonus dazu, Überstundenbezahlung und viele weitere Vergünstigungen. Verhungern tut da keiner so schnell.
Vermutlich zahlen sie sogar in der Slowakei Steuern und Versicherungen. Das ist aber nur eine ungeprüfte Vermutung.
Edit: die meisten VW-Mitarbeiter dürften das übrigens wesentlich solidarischer sehen als die ganzen kleine Geizhälse hier 😊
Warum darf das Lohnniveau in der Slowakei nicht höher als in Deutschland sein?
Nur, weil wir dämlichen Deutschen uns mehr und mehr ausbluten sowie verarschen lassen? 😆
Da sollte man mal überlegen, wo genau das Problem liegt.
Ganz sicher nicht an der dortigen Lohnerhöhung... 😉
Langsam sind die früheren Billigländer eben keine Billigländer mehr...
China, Taiwan und Bangladesch sind zum Beispiel für Kleidung nicht mehr so billig wie früher und deswegen verlagert man das jetzt langsam nach Afrika. Da ist die Produktion noch so billig wie in China vor 15 Jahren. Mit den Autos wird es ähnlich laufen...
Tja...Kapitalismus funktioniert so lange man noch jemanden zum Ausbeuten findet......nachste und wahrscheinlich letzte Station......AFRIKA
Richtig! Eine Endstation wird es aber nicht geben, weil manche Länder auch wieder absteigen. Zum beispiel wegen Krieg oder anderen (Wirtschafts-)Krisen. Irak und Afghanistan werden interessant und bald bestimmt auch Syrien. Da gibts irgendwann viel Geld zu verdienen und die Menschen die nichts mehr haben, freuen sich über Jobs, auch wenn es nur wenig Geld gibt.
"Man muss halt zwischendurch ab und an mal wieder Laender und Gesellschaften zerstoeren" (soll ja Verantwortliche geben, die so denken), damit man dort wieder Zeug verkaufen kann, die Menschen wirklich BRAUCHEN...Infrastruktur, Kleidung, Nahrung, Medikamente usw.usf.
Auf Dauer Beduerfnisse kreieren und Dinge erzeugen, die die Menschen angeblich haben WOLLEN, aber nicht BRAUCHEN, ist unsere aktuelle globale Wirtchaftspolitik.
Gebe mir die Welt + 5%......geht halt nicht auf Dauer gut😉