Staatsanwalt führt Razzien bei ehemaligen Audi-Vorständen durch
Erneut Razzia bei Audi-Mitarbeitern
Im Fall des Abgasbetrugs um die VW-Tochter Audi gab es heute erneut eine Razzia. Privatwohnungen und in einem Fall auch der Arbeitsplatz wurden durchsucht.
München - Im Dieselskandal um Audi haben Staatsanwälte am Donnerstag die Privatwohnungen und bei einem Beschuldigten auch den Arbeitsplatz durchsucht. Bei zwei der drei Beschuldigten handele es sich um ehemalige Vorstandsmitglieder von Audi, teilte die Münchner Staatsanwaltschaft mit. Es bestehe der Verdacht, dass die Beschuldigten mitverantwortlich dafür gewesen seien, zumindest einen wesentlichen Teil der mit manipulierten Dieselmotoren ausgestatteten Fahrzeuge auf den Markt zu bringen.
Der betroffene Arbeitsplatz sei nicht mehr bei Audi angesiedelt, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Weitere Details nannte sie nicht. Von Audi hieß es, bei dem Konzern selbst werde nichts durchsucht. Der Kreis der Beschuldigten umfasst nach Angaben der Anklagebehörde inzwischen 17 Menschen. Aktuelle Mitglieder des Audi-Vorstandes seien nach wie vor nicht darunter. Der Aufsichtsrat tagt am Donnerstagnachmittag.
Wegen Betrugs und strafbarer Werbung
Die Staatsanwaltschaft verdächtigt Audi, in den USA und Europa ab 2009 mindestens 210.000 Dieselautos mit Schummelsoftware verkauft zu haben. Seit einem Jahr ermittelt sie wegen Betrugs und strafbarer Werbung. Anfang Februar hatten Staatsanwälte die Audi-Zentrale in Ingolstadt und Büros im Werk Neckarsulm durchsucht.Als einziger Beschuldigter sitzt der ehemalige Chef der Audi-Motorenentwicklung und Porsche-Entwicklungsvorstand weiterhin in Untersuchungshaft. Er war schon im September 2017 festgenommen worden. Einer seiner früheren Mitarbeiter bei Audi in Neckarsulm war nach mehreren Monaten Untersuchungshaft im November 2017 wieder freigekommen.
In einer spektakulären Aktion hatte die Staatsanwaltschaft München am 15. März 2017 während der Jahrespressekonferenz von Audi-Chef Rupert Stadler in Ingolstadt die Konzernzentrale durchsucht. Damals ging es um 80.000 in den USA verkaufte Fahrzeuge. Nach Rückrufen des Kraftfahrtbundesamts für 127.000 in Europa verkaufte Autos mit Betrugssoftware wurden die Ermittlungen erweitert.
Quelle: dpa
Viele Razzia's, aber zu einem brauchbaren Ergebnis hat es bisher nie gereicht....
Mal im Ernst:
Was will man denn jetzt noch finden?
Wer nicht in der Zeit seit September 2015 seinen "Arbeitsplatz" oder seine "private Ablage" aufgeräumt hat, dem ist nicht mehr zu helfen....
Der Abgasskandal wurde 2015 bekannt.
Wer glaubt, da jetzt noch was zu finden, was längstens vernichtet ist, der glaubt auch an den Weihnachtsmann.
Es ist schon beeindruckend mit welcher Geschwindigkeit und welchem Einsatz da die Staatanwaltschaft vorgeht .
Einfach bewundernswert 😆
Besser langsam, aber dafür gründlich, als schnell, aber nur oberflächlich.
Wenn die nach dieser Zeit da noch was finden sollten , gehört den Betroffenen die doppelte Strafe ,die Hälfte davon für Blödheit .
Tja,
ich hab dem Stadler damals schon gesagt, das die neuen WMF Kaffeeautomaten eine Scheißidee sind. Die machen eine Crema - das ist echt der Kracher. Leider haben das die Bediensteten der StA nun auch bemerkt und kommen immer, immer wieder...
😆
simmu
Wisst ihr noch, wie Audi vollumfänglich Zusammenarbeiten wollte mit der Staatanwaltschaft? Und dann bis vors Verfassungsgericht gegangen ist, damit die eigenen gesammelten Daten nicht an die Staatsanwaltschaft gehen und da gewonnen hat?
Jetzt kommt die Staatsanwaltschaft so oft wieder, bis sie das Material anderweitig bekommt. Und immer zum für Herrn Stadler schlechtestem Zeitpunkt.
Heute ist Audi Aufsichtsratssitzung UND es ist Dieselgerichtsurteil.
Und die Äußerung, kein aktueller Vorstand sei dabei unter Verdacht, ist ein Hohn. Bis auf Herrn Stadler sind alle ausgetauscht worden. Und die Stadtsanwälte waren heute bei Herrn Dr. Hackenberg, der letzte Entwicklungsvorstand bei Audi bevor die Dieselkriese kam.
Zitat: "Bis auf Herrn Stadler sind alle ausgetauscht worden."
Nach den letzten Gerüchten hat Stadler nach dem Autosalon in Genève auch "fertig".
Bei Ulrich Hackenberg und Stefan Knirsch.
BTW: Dieselurteil ist vertagt
Aus "Recht kommt" von Jan Böhmermann aka POL1Z1STENS0HN
Das beschreibt das Problem. Die Justiz ist frei, aber ihre staatlichen Vertreter handeln weisungsgebunden. Und die Weisungen kommen von der Politik. Man kann der Staatsanwaltschaft nicht vorwerfen, dass sie langsam ist solange man nicht weiß, wann sie das Kommando bekommen hat, zu handeln. Und Audi sitzt in Bayern ....
Herrn Knisch ist der zweite, soso. Den zweiten Namen hatte ich noch nicht gelesen. Das mit der Vertagung auf den 27.2. habe ich gehört...
Die Wirtschaftswoche schreibt darüber mit Nennung der beiden Namen
https://www.wiwo.de/.../20991916.html
Ach wirklich? Ex-Vorstände gleich? Finden werden sie sicher nix mehr. Aber dann bleiben wir wenigstens endlich vom Märchen der Fanboys befreit, nur die kleinen Entwickler zusammen mit der Putzfrau hätten die ganze Sache ausgeheckt. Die Staatsanwaltschaft ordnet nämlich keine Durchsuchung an wenn da nicht ein dringender Tatverdacht bestünde.