VW-Tochter Moia: Start in Hamburg 2019
Erst Hamburg, dann der Rest der Welt
Autohersteller wollen nicht von Firmen wie Uber und Waymo zu reinen Hardware-Lieferanten degradiert werden. Der Wandel zum Mobilitätsdienstleister verläuft aber nicht reibungslos.
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Hannover/Hamburg - Taxi? Gerade keines zu sehen, außerdem recht teuer. U-Bahn oder Bus? Zu umständlich. Eigenes Auto? Keine Lust auf Stau. Oder kein eigenes Auto. Was tun, um in der Stadt voranzukommen? Die Antwort, geht es nach VW: App aufrufen, Wagen bestellen und auf dem Weg umweltfreundlich und kosteneffizient noch andere Fahrgäste aufsammeln. So plant es die Volkswagen-Tochter Moia.
"Der Markt ist ganz am Anfang - und er wird riesig werden", glaubt Firmenchef Ole Harms. Viele andere Anbieter tummeln sich inzwischen in der Branche, Moia ist nicht allein. Im Gegenteil. Die klassischen Autobauer müssen sich rüsten für den Kampf mit Fahrdienst-Plattformen wie Uber. Die Amerikaner haben vorgemacht, wie es gehen könnte - aber den Widerstand von Behörden und Taxiunternehmen gegen ihr Geschäftsmodell unterschätzt.
Auch Google ist im Spiel: Die Schwesterfirma Waymo hatte kürzlich angekündigt, ihre Flotte selbstfahrender Autos mit bis zu 62.000 Minivans von Chrysler auszubauen. Waymo ist gerade dabei, einen Robotertaxi-Service für Bewohner eines Vororts von Phoenix (US-Bundesstaat Arizona) zu starten - und will das Geschäftsgebiet auf Europa erweitern.
Software wird zum Marktvorteil
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Die Hersteller könnten zwar Autos an Uber verkaufen. "Aber dann sitzt man nicht mehr am Steuer." Mobilität entwickele sich immer mehr zur Dienstleistung, dafür müssten die Hersteller in Kauf nehmen, ihr Geschäftsmodell - den Verkauf von Autos - zu kannibalisieren. Kollege Ferdinand Dudenhöffer verweist auf die Anstrengungen von Google und Co.: "Der Kunde ist bei dem, der die Software beherrscht."
So will auch Ford in Köln mitmischen, gemeinsam mit den Kölner Verkehrs-Betrieben. Transit-Busse sollen vor allem in den Abendstunden und an Wochenenden rollen, die Fahrgäste können diese per App bestellen, wie Ford-Chef Gunnar Herrmann der "Kölnischen Rundschau" sagte. Derzeit testet Ford das in London. Auch kleinere Anbieter wie Clevershuttle sind am Start.
Start in Hamburg 2019
VW ist also unter Zugzwang. Klar ist: Erst muss Moia das sogenannte Ride-Pooling zum Funktionieren bringen, wie Harms erklärt. Fahrgäste können per App ihr Moia-Fahrzeug zu einer virtuellen Haltestelle in ihrer Nähe bestellen. Ein spezieller Algorithmus sorgt dann dafür, dass Fahrgäste mit einer ähnlichen Route unterwegs abgeholt werden. Ein Test mit 35 T6-Bussen läuft in Hannover, eine Konzession für bis zu 250 Fahrzeuge ist beantragt. Noch 2018 wird der offizielle Start des Angebots angepeilt.
Ein Meilenstein steht für Moia aber in Hamburg an. Dort hat der Anbieter schon eine Erlaubnis ab Januar 2019 - und zwar für 500 Fahrzeuge in den ersten beiden Jahren, wie Harms sagt. Der Start in Hamburg ist für die ersten Monate 2019 geplant. Beantragt war zunächst eine Konzession für 1.000 vollelektrische Kleinbusse, nun sind es noch bis zu 500. Ein Zugeständnis an die Taxiunternehmer? Mit denen liegt Moia im Clinch. Es habe dort "einige Geräusche" gegeben, räumt Harms ein. "Schade, dass das so zugespitzt wurde."
Er betont, Moia sei mit den Taxiverbänden und -unternehmen im Gespräch. Das Taxi deckt aus seiner Sicht nur bestimmte Fälle ab, habe je nach Stadt einen Anteil von einem bis drei Prozent am Verkehr. "Wir sagen: Es profitieren am Ende alle." Ein Beispiel: Wer eilig zum Flughafen wolle, werde immer das Taxi nehmen, um nicht warten zu müssen, bis andere Fahrgäste zugestiegen seien. Außerdem könne er so mehr Gepäck unterbringen.
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Moia will global werden
"Heute ist das eine Nische, der Markt steckt noch in den Kinderschuhen", sagt der Moia-Chef. Das soll sich ändern. Moia will einer der führenden "Mobility-on-Demand"-Anbieter werden: "Wir sind nicht für zwei Städte angetreten." Man wolle ein "veritables Standbein" des VW-Konzerns und globales Unternehmen werden.
Ein Kernbestandteil aller modernen Mobilitätskonzepte ist das autonome Fahren. Die Anbindung unterversorgter Gebiete auf dem Land sei schon heute nicht kostendeckend möglich. Die Automatisierung mache dies leichter, sagt Harms. Das sei aber Zukunftsmusik - und "Fahrer sind noch lange notwendig". Bratzel erklärt hingegen, richtig Geld werde das Prinzip erst abwerfen, wenn autonom fahrende Autos im Einsatz seien. Am Ende könnten Flatrate-Tarife für Mobilität stehen.
Zunächst hat Moia vor, den Stadtraum abzudecken, um den Verkehr zu entlasten. Indem sich Menschen ein Fahrzeug teilten, verringere sich die Zahl der Autos auf der Straße - das bedeute weniger Staus, Lärm und Abgase. In Hannover testet Moia das mit 3.500 Nutzern in der City. Die Tester buchen und bezahlen den Shuttle-Service per Smartphone-App. Dabei nimmt Moia eher utopische 6 Cent je Kilometer - sei die Konzession erst da, würden die Preise steigen.
Dennoch bringt dies die Taxifahrer auf die Palme. Laut Wolfgang Pettau, Geschäftsführer der Hallo Taxi 3811 GmbH in Hannover, würde eine Konzession für 250 Moia-Fahrzeuge das Taxigewerbe schwächen, bis nur noch Trümmer übrig blieben. Er kritisiert, dass ein Anbieter genehmigt würde, der ein Monopol auf "On-Demand"-Leistungen habe.
Das Verfahren dauert jedoch an. Auf Antrag von Hallo Taxi ordnete die Vergabekammer Lüneburg eine Nachprüfung an. Die Stadt Hannover rechnet mit einer Verzögerung von rund vier Wochen, man gehe aber von einer Genehmigung aus. "Neue Angebote stoßen auf alte Interessen, die dann gefährdet werden", sagt Bratzel. "Es ist ein Machtspiel."
Quelle: dpa
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Und doch braucht man ein eigenes Fahrzeug, Taxi oder die öffentlichen wenn man zu einer Zeit fahren möchte, wo es sich für ein privates Unternehmen nicht rechnet oder zu einem Ort der etwas außerhalb des Ballungsgebiet ist.
Aber ja, es ist ja nur ein Test, aber mit anderen Worten andere müssen herhalten wenn es für solche Fahrdienste nicht rentabel ist. Bekommen aber weniger Kunden, wenn die Fahrdienste aufgrund des geringeren Preises die Fahrgäste abwerben.
Ein vollelektrischer VW. Das nimmt hier im Thread kein gutes Ende.
https://de.wikipedia.org/.../Rikscha?...
Gab es doch alles schon 😆
Interessant ist, was VW alles bauen kann, wenn sie denn wollen.
Ob die Taxifahrer was gegen einen elektrischen Touran mit Rangeextender hätten?
Fraglich ist, ob VW so einen langen Atem hat, bis der Fahrer dann überflüssig wird und das Geld verdienen anfängt.
In jeden anderen Bereich würde hier in Deutschland der Wettbewerbshüter auf der Matte stehen. Man geht mit nicht mal Kosten deckende Preise an dem Start. Das unterbietet ja noch den öffentlichen Verkehr. Wenn dieses System Konkurrenz des öffentlichen Nachverkehr macht, spare ich kaum was an Fahrzeugen im Straßenverkehr ein. Ich verursache wo anders Defizite, die aus der Kasse der öffentlichen Hand bezahlt wird, sprich von uns.
Hätte nicht gedacht, dass die Taxi-Lobby hier auch liest und schreibt.
Man darf nicht den Fehler machen und Moia mit Uber vergleichen. Es handelt sich um zwei völlig unterschiedliche Systeme, weshalb Moia auch kein direkter Taxi-Konkurrent ist. Nur will die Taxi-Lobby das nicht erkennen. Ein Taxi/Uber bringt mich und nur mich von meinem individuell gewählten Startpunkt auf (im Idealfall) schnellstem Wege zu meinem Ziel. Moia agiert hingegen viel mehr wie ein Bus: Es gibt eine Art Haltestellennetz, wenn es dumm läuft, sitzen mehrere fremde Menschen mit in "meinem" Wagen und die Strecke ist für mich nicht ideal.
Das Ergebnis wird deshalb sein, dass Moia dem klassischen ÖPNV so manchen Fahrgast abstreitig macht, in erster Linie aber den (M)IV reduzieren wird. Und dass Moia sich lediglich die Filetstücke, also Innenstadtbereiche, sichern will, stimmt nicht. In Hannover laufen schon seit einigen Wochen zwischen Politik und Moia mit dem Ziel, eben auch Randgebiete zu berücksichtigen.
Die Mojas wären doch für die Außengebiete wie gemacht, da dort kaum Fahrgäste unterwegs sind.Wenn man allerdings mit einem Klick auf eine App in einer abschätzbaren Zeit ein Bus käme, das wäre doch auch für die älteren Herrschaften ein Segen
Warum erst 2019? Chariot von Ford läuft doch schon seit längerem in New York und London und scheint ja zu funktionieren, da man weiter expandiert. In meinen Augen sollte sich VW da ein bisschen beeilen, denn 1. ist es ein gutes Konzept und 2. ist die Konkurrenz hoch (ich würde auch so was wie Uber als Konkurrenz werten).
Flatrate-Tarife?! Entweder so teuer dass sie sich kaum lohnen oder viele werden dann Fahrten machen, die sie sonst nicht gemacht hätten (weil sie z. B. gelaufen oder daheim geblieben wäre) = mehr Verkehr. Genauso wie Car-Sharing weil's für Pendler i.d.R. unbrauchbar ist meist der endl. erschwingl. Erst-/Zweitwagen ist bzw. das so teuer ist, dass man das Auto schon extrem wenig brauchen muss dass sich CS lohnt.
notting
Ist ja wie bei IKEA: wirst ohne deinen Willen mit Du angesprochen und Sonntags ist Ruhetag.
Ein Taxi darf nicht die für alle fesrgelegten Tarifpreis unterbieten. Ein möchtegern Taxi darf für 6 Cent fahren?
Ok morgen nenne ich meine Taxe Tuia und fahre zum Preis der mir gefällt. Jeden nehme ich auch nicht mit und fahre nur dahin wo ich Lust habe. Und da das so modern ist stelle ich gleich auch 20 weitere Fahrzeuge hin die von meiner Verwandschaft Gefahren werden. Ach ja wenn ich genug Stammkunden habe nehme ich auch mal das 100fache. In Notfällen;-)
Es ist doch klar das mit diesen Preisen und Konzepz Kunden abgeworben werden sollen. Kosten deckt das ja nicht. An Regel hält man sich auch nicht.
Wer Taxi spielen will muss sich an die selben Regel halten. Die einen genannt Taxe dürfen nicht eigenmächtig Preise verhandeln und müssen IMMER mit Taxameter fahren und jeden mitnehmen. Die anderen die von einem Konzern kommen müssen gar nichts...
Die Regel wurden über Jahrhunderte entwickelt und nun darf man wieder zurück ins Mittelalter.
Der stärkste größte und reichste gewinnt .
Aber es gibt kein Köttbullar und kein Billy Regal...
Was hast du dagegen mit du angesprochen zu werden? Ich würde mir wünschen das dieses reudige Sie endlich aus dem Wortschatz verschwindet. Ich hasse es wenn mich Menschen siezen.
Ich empfinde ein "Du" in vielen Fällen (so auch hier) schlicht und einfach als aufdringlich. Stört mich auch.
Bin halt nicht hipp genug...
Ihre Meinung in allen Ehren... Aber in Foren ist das "Sie" doch eher unüblich. Im normalen Alltag kommt es bei mir darauf an, ob es eher passend ist oder eher nicht. In den meisten Fällen empfinde ich die Ansprache als passend und werde meistens auch gesiezt, gibt aber auch Fälle, in denen ich es positiv empfinde, mit "Du" angesprochen zu werden.
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