Ssangyong Rexton (2017) im Test: Fahrbericht, Technische Daten
Exot mit Lastesel-Qualitäten
Alles ist neu beim Ssangyong Rexton: Das SUV wird in der neuen Generation größer, edler und natürlich moderner. Allerdings steigt auch der Preis. Erster Test.
Telfs - Er sah ein bisschen aus wie ein Überbleibsel aus den frühen 2000er-Jahren, der Ssangyong Rexton. War er ja auch. Was hierzulande seit 2012 als Rexton W verkauft wurde, war ein Facelift des seit 2001 gebauten Rexton. Immerhin hatte der kleinste koreanische Hersteller Ssangyong zuletzt auf den sehr stark von Mercedes inspirierten Kühlergrill verzichtet.
Nun bringen die SUV-Spezialisten ein komplett neues Modell. Der neue Rexton ist um 8,5 Zentimeter in der Länge gewachsen, auf 4,85 Meter. Die Formen sind weicher geworden, die Proportionen wirken stimmig. Jedenfalls bis zum hinteren Dreiecksfenster. Dahinter wirkt der Rexton eventuell etwas übergewichtig. Mit 1,96 Metern Breite und 1,83 Metern Höhe liegt das SUV in den Maßen auf BMW-X5- oder Mercedes-GLE-Niveau.
Im Innenraum bietet Ssangyong neben Kunstleder auch gestepptes Nappaleder an. Chrom- und Hochglanz-Applikationen zieren das Armaturenbrett. Gar nicht so übel. Das Infotainment wird über einen 8 oder 9,2 Zoll großen Touchscreen bedient. Die Materialien wirken ordentlich verarbeitet und schön arrangiert. Jedenfalls in dem von uns getesteten, gut ausgestatteten Testwagen.Ssangyong Rexton (2017): Die Preise starten bei 31.000 Euro
Der neue Rexton kostet mindestens 30.990 Euro. Das sind etwa 3.000 Euro mehr als der bisherige Einstiegspreis. Dafür bekommt man einen Fünfsitzer mit Hinterradantrieb und Sechsgang-Getriebe. Die Variante mit Allradantrieb und Siebenstufen-Automatik wird beliebter sein, sie kostet mindestens 35.490 Euro. Wer die Topausstattung Sapphire wählt, ist ab 39.190 Euro dabei. Nappaleder kostet 2.000 Euro Aufpreis. Insgesamt bleibt der Rexton damit günstiger als Konkurrenten wie der Hyundai Santa Fe.
Und er bietet mehr Platz. Hinten sitzen Passagiere auf bequemen und gut gepolsterten Plätzen mit viel Freiheit für die Beine. Den Kopf stoßen sich auch groß gewachsene Personen nicht. Die hintere Tür öffnet weit und gibt einen großzügigen Ausschnitt frei. Auf Wunsch ist der Rexton mit zwei zusätzlichen Plätzen (800 Euro) zu haben. Dort sitzen Erwachsene nicht mehr wirklich bequem, der Stauraum schrumpft deutlich.
Maximal fasst der Rexton 1.977 Liter Gepäck, die Ladekante liegt angenehm niedrig, die Heckklappe ist schön groß, die Haken für Einkaufstaschen und die 220V-Steckdose praktisch. In den Fünfsitzer passen bei aufrechter Rückbank 820 Liter, die zweite Sitzreihe klappt im Verhältnis 60:40 um. Werden nur die Lehnen umgelegt, entsteht allerdings eine markante Stufe. Die diversen Staufächer, Getränkehalter und Seitenfächer in den Türen bieten reichlich Platz. Das Infotainment beherrscht Apple CarPlay und Android, ein USB-Anschluss ist ebenfalls vorhanden.
Es gibt nur einen Motor für den Rexton
Angetrieben wird der Rexton von einem 2,2-Liter-Diesel, der mit 181 PS um 3 PS zulegt. Serienmäßig wird die Kraft über ein Sechsgang-Getriebe auf die Hinterachse übertragen. Der Verbrauch nach Norm liegt bei 7,6 Litern. 8,1 Liter gibt der Hersteller für die Variante mit der von Mercedes zugelieferten Siebengang-Automatik (plus 2.500 Euro) und Allradantrieb (plus 2.000 Euro) an. Die schaltet im Rexton allerdings recht träge. Richtig gut: Der Rexton kann bis zu 3,5 Tonnen ziehen.
Der Diesel wirkt kraftvoll und hat keine Mühe mit dem SUV. Im Vergleich zum Vorgänger hält er sich außerdem akustisch angenehm zurück: Ssangyong dämmt den neuen Rexton deutlich besser als zuvor. Das Fahrwerk ist eher auf Komfort ausgelegt, grobe Kanten und Schlaglöcher kommen nur gefiltert im Innenraum an. Schnelle Spurwechsel, Ausweichmanöver und kurvige Landstraßen mag der Rexton jedoch nicht. Dann kommt er ins Schaukeln, und die Karosserie neigt sich spürbar.
Für mehr Sicherheit sorgen Notbrems-, Spurhalte- und Fernlichtassistenten, die Ssangyong serienmäßig einbaut. Mit ein Grund für den gestiegenen Basispreis. Auch eine Verkehrszeichenerkennung gibt es ab Werk. Und: Ssangyong gibt fünf Jahre Garantie auf seine Modelle. Ein ordentliches Angebot also - wenn viel Platz und viel Drehmoment bei der Autosuche im Vordergrund stehen. EIn Problem: Derzeit ist die Verbreitung der Marke in Europa noch eher gering, auch wenn der Eigentümer Mahindra viel investiert und angebschoben hat. Aktuell führen etwa 100 Händler in Deutschland die Marke.
Ssangyong Rexton Technische Daten (in Klammern: Allradmodell)
- Motor: 2,2-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel
- Antrieb: Sechsgang-Schaltgetriebe (Siebengang-Automatik)
- Leistung: 181 PS/133 kW bei 4.000 U/min
- Drehmoment: 400 Nm bei 1.400 U/min (420 Nm bei 1.600 U/min)
- 0-100 km/h: k.A.
- Geschwindigkeit: 185 km/h
- Verbrauch: 7,6 l/100 km (8,0 l/ 100km)
- CO2-Ausstoß: 199 g/km (211 g/km)
- Länge: 4,85 Meter
- Breite: 1,96 Meter
- Höhe: 1,83 Meter (mit Dachreling)
- Radstand: 2,87 Meter
- Kofferraumvolumen: 820 bis 1.977 Liter
- Preis: ab 30.990 Euro (32.990 Euro)
Quelle: SP-X
Deutlich ansprechender als der Vorgänger. Oder habe ich mich schon so sehr an hässliche Autos gewöhnt? 😉
Unglaublich, ein Ssangyong, bei dessen Anblick man nicht sein Mittagessen wiederkäuen muss!
Optisch deutlich besser als der Vorgänger ,probefahren könnte man den mal . Leider kein Händler hier in der nähe. Was mich anspricht das der Wagen auch mit Handschaltung angeboten wird.
Das ist ein SSANGYONG???
Unfassbar!
Die Marke, die Designunfälle am laufen Band produziert hat (auch die lange Version des Tivoli sieht extrem unharmonisch aus) zeigt nun tatsächlich, dass man nicht nur drogensüchtige Wahnsinnige als Designer eingestellt hat. Der Rexton gefällt mir innen wie außen richtig gut. Und der Preis ist zum Finger ablecken! Ich bin beeindruckt!
Ich hab ihn mir auf der IAA schon ansehen können, und ich muss ehrlich zugeben, dass er mich beeindruckt hat. Natürlich wird der auf der Messe ausgestellte Wagen auch eine sehr gute Ausstattung gehabt haben, aber der sah wirklich schick aus und fühlte sich auch im Innenraum gut an - er gefiel mir deutlich besser als der Hyundai Santa Fe. Große SUVs sind zwar nicht unbedingt mein Ding, aber ich werde ganz sicher niemanden schief anschauen, der sich für den neuen Rexton entscheidet. Ein solches Fahrzeug zu dem Preis findet man sonst einfach kaum.
Der Preis ist aber ziemlich üppig.
Schaut aber (innen) besser aus wie die meisten anderen Importeure.
Trotzdem nichts für mich, bei der Ersatzteil und Reperatursituation wenn der Wagen mal aus der Garantie ist.
Beim Außendesign haben sie gut aufgeholt. Der Innenraum ist zwar besser geworden aber nicht wirklich gut. Das was ich auf der IAA sehen durfte war nicht wirklich überzeugend.
Und wie immer bleibt es dabei... die wirklich guten Argumente einen Ssangyong zu kaufen fehlen. Nicht mehr so schlecht zu sein ist kein wirklicher Kaufgrund. Der wirkt natürlich unendlich billig wenn man ihn mit einem GLE vergleicht. Die direktere Konkurrenz dürfte da eher der Hyundai Santa Fe sein.
Die Basis ist beim Rexton auch eher unattraktiv. Da fehlen klassenübliche Ausstattungen die auch nicht als SA verfügbar sind.
Ein "Quartz" kostet mit Automatik und Metalliclack 38590€ Liste. Ist mit ein paar Abstrichen ok (bei dem Preis ist z.B. keine Sitzheizung drin).
Mit dem "Sapphire" kommt etwas mehr Luxusgefühl auf. Will man dort auch die Automatik, Allrad, Metallic und Leder statt Kunstleder zahlt man 46290€.
Ein Hyundai Santa Fe ist bei jeweils ähnlicher Ausstattung geringfügig teurer (ca. 5% mehr). Da würde ich jeweils zum hochwertigeren und besser anpassbaren Hyundai greifen. Das Händlernetz ist da dann doch einfach besser und Verabreitung&Materialien einfach hochwertiger.
Das Bild täuscht ziemlich gut.
https://autonotizen.de/.../...gyong-rexton-premiere-auf-der-iaa-preise
http://www.autozeitung.de/ssangyong/rexton/2-generation?image=4
https://www.youtube.com/watch?v=HHD3QUlIcvQ
Da sind ein paar IAA-Bilder. In Natur sieht das Holzimitat noch schlechter aus. Also versteh mich nicht falsch... es ist keine Katastrophe - aber wirklich gut ist es nun wirklich nicht. Das Stichwort "billig" kommt wem schnell in den Sinn. Insbesondere sind das Modelle die >48.000€ Listenpreise haben...
Ginge mir ähnlich. Dafür ist der Preisvorteil gegenüber den Konkurrenten einfach zu gering.
Die 7G Automatik von MB wäre ja an sich recht schick, wenn sie nicht so ewig lang die Gänge hielte (mal von den üblichen Problemen beim Schaltverhalten abgesehen).
Davon ab, welche Variante wurde hier verbaut, 7G oder 7G+?
Auch wenn der neue Rexton endlich gut aussieht.
Ich mache trotzdem einen großen Bogen um die Marke.
Ich wüsste noch nicht mal, wo ich den Wagen im Oberberg reparieren lassen könnte, ohne das Risiko einzugehen, dass ich einige Wochen Fahrrad fahren müsste.
der hat also im kofferraum eine 220v steckdose, das ist ja prima, kann man da eine flex mit 2000w dranhängen ? ist nach mm ein alleinstellungsmerkmal wer hat schon sowas.
Im Kofferraum nicht, aber im Fond gabs bei VW öfter mal 230V Steckdosen als extra.
Mehr als ca 200W Last geht aber nicht.
@Abkueko
Ich denke die Zielgruppen sind bei Rexton und Santa Fe unterschiedlich.
Der Santa Fe ist ein SUV mit selbsttragender Karosserie, dadurch aber auch mit beschränkter Anhängelast.
Der Rexton ist ein Arbeitstier - mit Leiterrahmen mehr Geländewagen als SUV - und dadurch auch mit hoher Anhängelast von 3500 kg.
Guter Hinweis!
Das wäre eine echte Nische. Habe nachgeschaut... es stimmt nur leider nicht. Anhängelast 2,7t (MT) bzw. 3t (AT) beim Allrad. Damit übertrumpft er den Santa Fe... beim MT sind es aber nur 200kg Unterschied.
Die 3,5t schaffen übrigens X5 und GLE
Also dein Ansatz erscheint mir durchaus nachvollziehbar. Wobei die Positionierung des Fahrzeugs eben nicht in Richtung Nutzfahrzeug geht. Schwere Anhänger (2,5t) können in der Klasse alle ziehen, stellenweise schon eine Klasse drunter. Da stellt sich dann die Frage wer mit einem PKW regelmäßig höhere - aber nicht zu hohe - Lasten ziehen will. Ich fürchte die Zielgruppe ist da winzig.